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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.09.1921
- Strukturtyp
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- 1921-09-29
- Erscheinungsdatum
- 29.09.1921
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- Deutsch
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X- 228. 29. September 1921. Redaktioneller Teil. führt. Trotz der Fülle der Darbietungen im Kunst- und Geistesleben Bielefelds hat sich lin vergangenen Jahre die Notwendigkeit dieser Arbeit erwiesen, sie wird auch für die Tätigkeit des neuen Vor tragsjahres bestimmend bleiben. Das folgende Programm gleicht einem bunten Strauß, der Mitgliedern und Freunden der Vereini gung geboten wird; es ist gleichsam eine Illustration zu Goethes Wort: ,Wer vieles bringt, wirb manchem etwas bringen, ein Werdender wirb immer dankbar sein'. Wir heißen alle willkommen, die mit uns das Gute suchen und vermitteln wollen, und begrüßen als Mitarbeiter, die uns auf der angezeigten Linie wirklich etwas zu sagen haben. Der Beitrag beträgt halbjährlich nur Mark 8.—. Anfragen und Zu schriften an den Vorstand der Vereinigung, zu Händen des Herrn Friedrich Schaaf, Ellerstraße Ll>, außerdem ist man in den Buchhand lungen bereit, Auskunst zu erteilen.» Zu bemerken ist, daß den Vorträgen säst ausnahmslos Pro ben aus den Werken der Dichter beigegeben werden. Im Arbeitsjahr 1821/22 werden Borträge stattfinden über Walter Flex — Shake speares Charaktere — Theodor Storni — Nietzsche als Dichter — Lulu v. Strauß und Torney — Annette v. Droste-Hülshoss — Dante — Die deutsche Mystik — Die musikalische Romantik und ihre Haupt- vertrcter — Wilhelm Schäfer. Mittwoch, 12. Oktober, wird Herr Pastor Vonhof über »Die deutsche Mystik als literarische und Kultur- Erscheinung- sprechen, und Dienstag, 1. November, findet als erste außergewöhnliche Veranstaltung aus Anlaß des sechshundertsten Todestages Dantes ein Vortrag des Herrn Professor vr. Verweyen von der Universität Bonn über »Dante, der Dichter, Denker und Prophet» statt. Verband Ivlsscnschastlichcr Vereinigungen siir Volksbildung in Kranksurt a. M. — Die Vereinigungen von Freunden der Astronomie und kosmischen Physik, für Chemie und Physik, Literatur, Natur- und Heimatkunde, Bildende Kunst und Philosophie haben sich zu einem »Verband wissenschaftlicher Vereinigungen sllr Volksbildung, Frank furt a. M.» zusammengeschlossen. Die Vereinigungen veranstalten volkstümliche Vorträge, Vorlesungen, Besichtigungen, Beobachtungen, Wanderungen und Arbeitsgemeinschaften auf wissenschaftlicher Grund lage. Die Geschäftsführung (Adresse: Oberweg 34) haben Prof. E. Sittig und C. Heinrich übernommen. Die tarifliche Lage im deutschen Vuchdruiigewcrbc ist trotz der am 24. September vor dem Reichsaibeltsminifterium ersolgten -Eini gung» noch eine ungeklärte. Gegenüber den bisherigen Bochenlöhnen (einschließlich aller Zulagen) sind die Löhne z. B. siir verheiratete Ge hilfen der Lohnkiasse E (über 24 Jahre) ab 1. Oktober je nach dem örtlichen Lokalzuschlagc um -4k 68.54 bis .// 74.22 erhöht worden. Ab 15. November beträgt diese Erhöhung -kl 83.54 bis -Ä 98.22. Das Min- dcstwocheneinkommen der verheirateten Gehilfen der Lohnklasse 0 er gibt sich aus folgender Übersicht: 0 2X- 5 7-/- 10 12^ 15 275 28V 290 300 310 320 330 308 305 315 325 335 345 355 20 25°/» Lokalzuschlag 350 355 ab 1. Oktober 375 388 ab 15. November. von drei Monaten schriftlich kündigen können. Die Kündigung gilt noch als rechtzeitig bewirkt, wenn sie dem anderen Teile am dritten Werktage des Kalendervierteljahres zugeht, zu dessen Ende das Teil- nehmerverhältnis gelöst werden soll. Sie kann sich auf die Gesamt heit oder auf einzelne Teile der Einrichtungen erstrecken. Wird eine Kündigung vor Aushebung der Einrichtungen zurückgezogen, so hat der Teilnehmer der Telegraphenverwaltung die von ihr schon ausge- wendetcn Kosten, mindestens 2g -kt sllr nutzlose Verwaltungsarbeit, zu erstatten. Für die Dauer der Schließung eines Anschlusses werden künftig die lausenden Gebühren aus Antrag anteilmäßig er- staliet, wenn der Anschluß länger als 14 Tage ununterbrochen voll ständig außer Betrieb war. Das Gleiche gilt, wenn ein Anschluß ohne Verschulden des Inhabers aus technischen Ursachen betriebsunsählg geworden ist und die Unterbrechung, nachdem sie zur Kenntnis der Tclegraphcnvcrwaltung gelangt ist, länger als 14 Tage dauernd be standen hat. Zum Begriff der nmsatzsteuersrcie» Lieseruug ins Ausland. — Eine umsatzsteuerfreie Lieferung ins Ausland liegt nur dann vor, wenn die Vcrsügungsmacht über die umgesetzte Ware erst im Ausland ans den Erwerber übergegangen ist. Die Befreiung fällt überall da weg, wo der Erwerber, mag er auch ausländische Staatsangehörigkeit be sitzen und im Ausland seinen Wohnort haben, die Ware in seine Ver- fügungsmacht dergestalt bekommt, daß er in der Lage ist, sie im Inland wieder in den Verkehr zu bringen. Ein Umsatz im Ausland liegt vor, wenn sowohl bei Abschluß des obligatorischen Veräußerungsgcschäfts wie bei seiner Erfüllung seitens des Lieserers die Ware sich im Aus lande befindet. Derartige Umsätze sind aber schon nach 8 1 Abs. 1 des Umsatzsteuergesetzes steuerfrei, wonach der Umsatzsteuer nur die im Inland gegen Entgelt ausgeführten Lieferungen und Leistungen unterliegen. Einer besonderen Befreiungsvorschrist dieser Umsätze be darf cs daher nicht. (Urteil des Netchsslnanzhoses vom 17. Juni 1821, II L SVV/21.) Gegen die Schundliteratur. — Der Reichsbund Deutscher Papier- und Schreibwarenhändler, Ortsgruppe Altona, faßte in seiner letzten Monatsversammlung einstimmig folgende Entschließung: »Die im Nelchsbund Deutscher Papier- und Schrcibwarenhändler, Ortsgruppe Altona und Umgebung, organisierten Papierhändler be grüßen den Kamps gegen die Schundliteratur und sind bereit, an der Bekämpfung mitzuarbeiten. Sie lehnen es aber grund sätzlich entschieden ab, der genannten Kommission eine Kontrolle cin- zuräumen, und werden darum die geforderte Unterschrift geschlossen verweigern. Sie beauftragten ihren Vorstand, die Angelegenheit mit der Jugendpflege-Kommission zu beraten.» Das städtische Presseamt meldet hierzu: »Der Kampf richtet sich gegen jene Bücherverläufe, die als Verbreitungsstätten der Schund literatur bekannt sind. Der reelle Buchhandel, der auch bisher schon die in Krage kommende Literatur nicht führte, ist dabei natürlich nicht gemeint. Ausdrücklich sei noch darauf hlngewiesen, daß nicht etwa, wie in manchen anderen Städten, parteipolitische Gesichtspunkte maß gebend sind; die beteiligten Organisationen vertreten die verschieden sten politischen Richtungen. Für Hamburg betragen diese Mindest löhne 377, bzw. 482 und sllr Berlin 385, bzw. 418 -/(. Trotz dieser überaus hohen Lohn aufbesserung, deren Ausbringung manchem Buchdruckereibesitzer kaum möglich sein wird, scheinen sich die Gehilfen mit dem Ergebnis der Elnigungsverhandlungen nicht zufricdengeben zu wollen. In Leipzig hat man, wie bereits in Nr. 227 des Bbl. berichtet wurde, sich mit dem Ergebnis der Einigungsverhandlungen nicht einverstanden er klärt. Es wurden bedeutend höhere Zulagen verlangt und eine in diesem Sinne gefaßte Entschließung angenommen. Des weiteren wurde noch ein Antrag angenommen, jede Überstunde abzulehnen, desgleichen jede neu« Schichtarbeit. Wenn es auch in einem sehr linksstehenden Arbeiterblatt Leipzigs hieß, daß die Annahme dieser Entschließung den K a m p s, b. h. den S t r e ik bedeute, so ist doch anzunehmen, daß die zur Erklärung des Streiks erforderliche Zweidrittelmehrheit der Stimmen (durch Urabstimmung) nicht aufgebracht werden wird. Bet ruhiger Überlegung dürfte sich die Mehrheit der Leipziger Buch- druckergehllfen wohl sagen, daß die erreichte Lohnerhöhung doch eine sehr weitgehende ist, und baß nur blinde Unvernunft dieselbe ab lehnen kann. Fcrusprcchwcsen. — Hinsichtlich der Kündigungsfrist der Fernsprechteilnehmer gilt vom 1. Oktober ab nach der neuen Fernsprechordnung die Bestimmung, daß der Teilnehmer und die Tcle- graphenvcrwaltung das Teilnehmerverhältnis jederzeit zum Ende eines Kalendervlerteljahrcs unter Einhaltung einer Kündigungsfrist Rettung der Petersburger Kunstschätzc. — Über das Schicksal der Kunstwerke in der Eremitage seit dem Ausbruch der Revolution wer den immer wieder völlig falsche Nachrichten verbreitet. Die herr lichen Schätze sind, wie demgegenüber Wilhelm von Bode im »Samm ler» mtttcilt, sämtlich so gut wie unberührt und befinden sich auch längst wieder In der Eremitage. Freilich sind sie tm Anfänge der Revolution, well sie in Petersburg stark gesährdet waren, nach Moskau gebracht worden, wo sie namentlich im Kreml monatelang verstaut waren. Nachdem aber die Direktoren der Sammlungen, nach einem Gutachten, das von den Akademien der Wissenschaften und der Künste eingefordert war, meist In ihren Stellungen belassen wurden, sind dank der Energie des neuen General-Direktors Troinltzky die Kunstwerke wieder nach Petersburg gebracht und dort wieder auf gestellt worden. Der lästige Aufsichtsrat der Sowjets ist längst be seitigt, und die ganze Verwaltung ist so vollständig wieder einge- arbeilet, die Leiter der einzelnen Abteilungen sind so eifrig und freudig an der Arbeit wie nie zuvor. Ausstellung orientalischer Handschristcn »sw. — Es sei nochmals auf die in der Deutschen Bücherei aus Anlaß des Deutschen Orientalistcntages in Leipzig stattsindcndc Ausstellung orientalischer Handschriften, Druckwerke, Karten und Zeitschriften hlngewiesen. Die Ausstellung, deren Dauer sich auf etwa 14 Tage erstreckt, ist von Don nerstag, dem 28. September, ab, wochentags von 11 bis 7 Uhr jeder mann zugänglich. 1443
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