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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.10.1921
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- 1921-10-01
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- 01.10.1921
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Redaktioneller Teil. X° 230. 1. Oktober 1921. Buchhandlung entspricht. Unablässig schaffend wirkte Bernhard Hart man» am Ausbau seiner Handlung, die jetzt eine der ersten ist und sich im Buchhandel wie bei der Bewohnerschaft Elberfelds und dem weitere» Kundenkreise des wohlverdienten besten Rufes erfreut. Seine Erholung fand er stets in der Musik, und er hat im musikalische» Leben Elberfelds, in der »Konzert-Gesellschaft-, eine führende Rolle gespielt und ist daneben noch im Vorstand des Stadtblicherei-Vereins tätig gewesen. Am 18. Oktober 1871 wurde Bernhard Hartman» als Mitglied Nr. 2328 in de» Börsenverein der Deutschen Buchhändler ausgenommen, und die verflossenen 50 Jahre sind Jahre emsiger, fruchtbringender Arbeit für das Wohl des Buchhandels geworden. Man kann wohl mit Fug und Recht sagen, daß seit Jahrzehnten Hartmann stets in der vordersten Reihe der Kämpen für Ordnung und Recht des Börscn- vercins und des Buchhandels gestanden hat. Keine Ordnung des Börsenvereins, kein buchhändlerifchcs Gesetz ist entstanden, ohne daß Bernhard Hartmann daran in hervorragender Weise mitgcwirkt hat. Wo immer Buchhändler sich zusammenfandcn, bei den Verlegerkon- grcssen und ähnlichen Gelegenheiten, immer war der Herr Jubilar unter ihnen ratend und tatcnd. Als Vorläufer seiner Tätigkeit im Börsenverein muß sein Wirken in Ort und Kreis Erwähnung finden. Er gründete den Verein der Elberfeld-Barmer Buchhändler, dessen Vorsitz er lange Jahre geführt hat, als 1. Vorsitzender des Kreis- vereius Rheinisch-Westfälischer Buchhändler hat er im Verein mit dem unvergeßlichen Emil Strauß an der Schaffung der Satzungen des Börsenvereins in erster Reihe mitgcwirkt und er gehört auch jetzt dem Ausschuß zur Abänderung dieser Satzungen an. Lang ist die Liste seiner Ehrenämter im Börsenverein, sie hier einzeln aufzuzühlen würde ermüdend wirken: cs gibt nur wenige Ausschüsse, in denen Bernhard Hartman» nicht gewirkt hat. Außer seiner Tätigkeit im Vereins ausschuß, dessen Schriftführeramt er zweimal bekleidet hat, sei seines Wirkens im Vorstand des Börse »Vereins von 1903 bis 1909 gedacht, das sich an die Leitung des Verbandes der Krets- nnd Ortsvereinc (1901 bis 1903) anschloß. Auf ein reiches von Erfolg gekröntes Wirken kann der Herr Jubilar nach Abschluß dieses halben Säkulums zurückblicken: seine Freunde und Kollegen werden die Gelegenheit nicht vorübergehen lassen, ihm ihre Wertschätzung und hohe Achtung durch zahlreiche Glück wünsche zu beweisen. Der Schar der Gratulanten schließt sich auch die Redaktion des Börsenblattes an, der Herr Bernhard Hartmann stets sein Wohlwollen bewiesen hat. Wertvolle Beiträge aus seiner Feder sind in den Bänden des Börsenblattes enthalten, und kaum jemals hat die Redaktion eine Fehlbitte getan, wenn sie Herrn Bern hard Hartmann um seine Mitarbeit anging. Möge dem wackeren Manne Gesundheit und Frische noch lange erhalten bleiben zum Ge deihen seines Geschäfts, zum Wohle des Börsenvcreins und des ge samten Buchhandels! Jubiläen. — Am 1. Oktober begeht Herr Kommerzienrat Friedrich Hiiffer, Mitinhaber der Aschendorffschen Verlagsbuch handlung in Münster i. W., sein 50jährigcs Bernfsjnbiläum. Er wurde am 4. Januar 1853 als Sohn des Berlagsbuchhändlers Eduard Hiiffer in Münster geboren. Nachdem er das Panlinische Gymnasium seiner Heimatstadt im Herbst 1871 mit dem Zeugnis der Reife verlassen hatte, trat er am 1. Oktober desselben Jahres in das väterliche Geschäft, den Aschendorffschen Verlag, ein, um bald darauf nach Bonn »nd Leipzig zu gehen, wo er auch die Universität besuchte. In Leipzig erhielt er seine buchhändlerische Ausbildung bei F. Volckmar. Von Leipzig aus kehrte er in das väterliche Geschäft zurück und wurde nach dem Tode des Vaters am 15. August 1899 zu sammen mit seinem Bruder Anton Inhaber der altberühmte» Firma. Erwähnt sei noch, daß die Aschendorffsche Buchdrnckerci am 13. Sep tember 1912 das seltene Fest des 150jährigcn Bestehens feiern konnte. Bei dieser Gelegenheit wurden die Verdienste des Aschendorffschen Ver lags und des Herrn Friedrich Hiiffer persönlich durch Ernennung des selben zum Kommerzienrat anerkannt. Ans 25 Jahre eigenen selbständigen Wirkens blickt am 1. Oktober Herr Fritz Scherer in Bad Oeynhausen zurück, der seinem 1896 gegründeten Geschäft noch heute vorsteht und somit mit dem eigenen auch Las Jubiläum seiner Handlung begehen kann. — Den gleichen Gedenktag feiert Herr Paul Wer » eb n r g in F r a n k c n h a u s e n (Kysfhäuscr), der 1896 die 1847 gegründete Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung E. Wernebnrg übernommen hat. — Die 25jährige Wiederkehr des Tages seit ihrem Eintritt in den Theaterverlag Eduard Bloch in Berlin feiert am 1. Oktober Fräulein Anna Wo Hinz, eine geborene Steiermärker!», die 1896 einen einfachen Posten in der Auslieferungsabteilnng genannter Firma übernommen hat. Infolge ihrer bewährten Arbeitskraft und ihres Verständnisses für alle Zweige des Verlags ist sie seit einer Reihe von Jahren mit der Vertretung der Firma für die zahlreichen Fälle anderweitiger Inanspruchnahme des Firmeninhabcrs betraut und als solche in Buchhändlerkrcisen bekannt. Gestorben: am 27. September infolge eines Unglücksfalls Herr Hugo Gay, ein treuer Mitarbeiter der Firmen Gustav Nietzsche! und Richard Nendel in Leipzig, der ihnen in seltener Treue viele Jahre wertvolle Dienste geleistet hatte. Eugen Dühring f. — In N owawes bei Berlin ist vor wenigen Tagen der älteste deutsche Privatdozent, Eugen Dühring, 88 Jahre alt, gestorben. Er war 1833 in Berlin geboren und studierte nach Absolvierung des Gymnasiums zunächst die Rechtswissenschaften. Nach mehreren Jahren juristischer Praxis beim Kammergericht in Berlin mußte er infolge eines Augenleidens, das zur völligen Erblindung führte, diese Laufbahn anfgeben. Er habilitierte sich 1863 an der Berliner Universität für Philosophie und später für Nationalökonomie, nachdem er 1861 inst der scharfsinnigen, jetzt zu einer bibliophilen Seltenheit gewordenen Dissertation: »Vs tsmpors, spatlo, eausali- tsts atqus cks snal^sis iukinitssimalis Io§iea« den philosophischen Doktorgrad erworben hatte. Die Vorlesungen Diihrings fanden star ken Zuspruch von Studenten und Hörern, sodaß oft das größte Audi torium die Zahl seiner Schüler nicht faßte. »Wer Dühring nicht gehört hat, hat überhaupt nichts gehört«, so hieß es damals an der Berliner Universität. Seine »Kritische Grundlegung der Volkswirt schaftslehre- (1866) erregte Bismarcks Aufmerksamkeit, und sein Werk »Kritische Geschichte der Prinzipien der allgemeinen Mechanik« wurde von der Universität Göttingen mit dem ersten Preise der Beuecke- stiftung gekrönt, doch sollte diese Preisarbeit Diihrings Verhängnis werden. Er hatte sie in der 1877 erschienenen 2. Auflage mit hefti gen Ausfällen gegen Gauß, Helmholtz u. a. versehen; diese und andere in seinen Schriften erfolgten Angriffe gegen einzelne akademische Persönlichkeiten führten 1877 zu seiner Amtsentsetznng. Er zog sich nach Nowawes zurück, immer weiter forschend und schreibend. Von seinen Werken seien genannt: Waffen, Kapital, Arbeit (1865, 2. Auf lage 1906); Natürliche Dialektik (1865); Der Wert des Lebens (1865, 7. Ausl. 1916); Eareys Umwälzung der Volkswirtschaftslehre (1865): Verkleinerer Eareys (1867): Schicksale meiner sozialen Denkschrift (1868); Kritische Geschichte der Philosophie (1869, 4. Ausl. 1894); Kursus der Philosophie als streng wissenschaftlicher Weltanschauung und Lebensgestaltung (1873); Kursus der National- und Sozial- ökonomte (1873, 3. Ausl. 1892); Weg zur höheren Berufsbildung der Frauen und Lehrweise der Universität (1877, 2. Ausl. 1885); Kritische Geschichte der allgemeinen Prinzipien der Mechanik <1873, 3. Ausl. 1887); Logik und Wissenschaftstheorie. Denkerisches Gesamtsystem ver- standessvuveräner Geisteshaltung (1875, 2. Ausl. 1905); Neue Grund gesetze zur rationellen Physik u. Ehemie (1878); Kritische Geschichte der Nationalökonomie und des Sozialismus (1871, 4. Ausl. 1900); R. Mayer, Galilei des 19. Jahrhunderts I (1880, 2. Ausl. 1904); II (1895); Judcnfrage als Frage des Rassencharakters (1881, 5. Ausl. 1901); Überschätzung Lcssings (1881, 2. Ausl. 1906); Ersatz der Re ligion (1882, 3. Anfl. 1906); Sache, Leben und Feinde <1882, 2. Aufl. 1903); Neue Grundmittel und Erfindungen zur Analysis, Algebra usiv. I (1884); Neue Grundmittel II: Transradikale Lösung über- viergradigcr Gleichungen (1903); Die Größen der modernen Literatur I (1893, 2. Aufl. 1904); II (1893, 2. Aufl. 1910); Soziale Rettung durch wirkliches Recht, statt Raubpolitik und Knechtsjuristcrei (1907). Er gab heraus: Personalist und Emancipator. Monatsschrift für ak tionsfähige Geisteshaltung und gegen korrupte Wissenschaft. Hermann Stadler f. — In Fr ei sing (Bayern) verschied im Alter von 60 Jahren der Historiker der Naturwissenschaften, Oberstu- dtcndirektor am dortigen humanistischen Gymnasium vr. püil. Hermann Stadler. Er war Herausgeber des Archivs für Geschichte der Natur wissenschaften und der Technik und gehörte früher dem Lehrkörper der Münchener Technischen Hochschule als Honorarprofessor für Geschichte der Naturwissenschaften an. Richard Schott f. — In Thal in Thüringen ist das langjährige Vorstandsmitglied des Verbandes Deutscher Bühnenschriftsteller und BUHnenkomponisten Richard Schott gestorben. Eine der letzten Ar beiten des Verstorbenen galt dem in Thal in Thüringen errichteten Alters- und Arbeitsheim des Verbandes. Berautwortl Redakteur: Richard dl l b c r t i. — Bcrlaa: Der Börsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches BuchhändlerhauS. Druck: N a m >« L See m a n n. Sämtlich in Leipzig — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg Ai sBuchbändlerbauSs.
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