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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.10.1921
- Strukturtyp
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- 1921-10-01
- Erscheinungsdatum
- 01.10.1921
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- Deutsch
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vöri-nblau f. d. Dtschll. Buchhandel. Redaktioneller Teil. 230, 1. Oktober 1921. Am 1. Feb r ri a r traten fiir Bücher nachstehende Verkaufs bedingungen in Kraft: 1. Bücher und Zeitschriften deutschen Ursprungs, n) Zum Zivangskurs gelieferte Bücher und Zeitschriften werden dem Publikum zum Zwangskurse 30 geliefert, b) Zum deutschen Markpreis oder zum erhöhten Ausland- Markpreis gelieferte Bücher (auch Schulbücher) und Zeit schriften werden bei Beträgen bis zu ^ 10.— zum Tages kurs plus 5 Punkte, von 10.— bis zu SO.— zum Tageskurs plus 2 Punkte, von SO.— und darüber zum Tageskurs plus 1 Punkt berechnet. ! o) Bücher und Zeitschriften deutschen Ursprungs, die zu einem Auslandpreis in Franken geliefert werden, sind zu diesem ! Preise zu berechnen. j Ein Sortimenter-Tcuerungszuschlag wird zu den Berechnungen unter s) bis o) nicht hinzngcschlagen, dagegen wird für alle Zeitschriften unter a) bis e) eine Besorgungs- ! g e b ü h r v o n 10 °/o b e r e ch n e t. Bei Bibliotheken, die der Ver einigung schweizerischer Bibliothekare angehörcn, füllt die Bcsor- ( gungsgcbühr bis auf weiteres weg. Bei allen Berechnungen zum Tageskurs wird dieser stets auf- s gerundet (z. B. Frcs. 9.30 — Frcs. 10.—, Frcs. 10.1S — Frcs. 11.— usw.). ? 2. Bücher französischen Ursprungs. « Bei Bezügen bis zu Frcs. 50.— mit 30"/» Kursvcrgütung, von x Frcs. 50.— an zum Tageskurs plus 10"/,. f Ende Januar fuhr ich persönlich^ nach Berlin, um dort noch ^ weitere Schutzmaßnahmen zur Bekämpfung der Bücherschieberei zu ^ treffen. Mit einem Vertreter der schweizerischen Gesandtschaft in z Berlin hatte ich eine Konferenz im Reichswirtschafts-Ministerium. I Bis zur Hauptversammlung des Börsenvereins am 13. Februar ^ 1921 suchte ich dann bei verschiedenen Gegnern der Valutaord- k nung aufklärend zu wirken, so auch in der von Herrn Hiersemann ^ einberufenen Versammlung. In der Hauptversammlung wurde auf Antrag des Deutschen Verlegervereins eine Valutakommission A eingesetzt, welche darüber beschließen mußte, ob die Auslandver- I kaufsordnung bestehen bleiben solle und, wenn sie bestehen bleiben : solle, welche Abänderungen eventuell vorgenommen werden müs- ^ sen. Ich wurde zur ersten Sitzung dieser Valutakommission ein geladen und glaubte, diesen Verhandlungen mit Sicherheit ent- nehmen zu können, daß die Auslandverkaufsordnung bestehen b bleibe, und zwar in der Fassung vom 1. Januar 1921. Dann N fuhr ich noch nach Wien, um dort zusammen mit dem Gesandt- , schaftsattache bei den verschiedenen Ministerien vorzusprechen, um L zu erreichen, daß österreichischerseits eine Ausfuhrkontrolle für Bücher ausgeübt werde. Aus den Verhandlungen ergab sich ^ dann, daß die österreichische Regierung kein Interesse habe, ein Ausfuhrverbot zu erlassen oder eine Ausfuhrkontrolle cinzufüh- ? ren, da es ihr daran gelegen sei, möglichst viel zu exportieren. ^ Sie habe dagegen nichts einzuwenden, wenn schweizerischerseits ein bedingtes Einfuhrverbot erlassen werde. Am 4. März fand § dann eine weitere Konferenz mit dem Generalsekretär des Eid genössischen Volkswirtschafts-Departements statt, in welcher ich s über meine Reise in Deutschland und Österreich Bericht erstat tete. In den Ostertagen erschienen die Herren I)r. Meiner und ? Selke mit einer neuen Valutaordnung, deren Grundlage eine vollständig andere war. Es sollte nun für Bücher, für die vom r Verleger keine Auslandpreise festgesetzt sind, ein einheitlicher Zu- I schlag von 100?L berechnet werden, und für die Buchhändler des f Auslands ein solcher von 90^. Bei einer Unterredung in Olten erklärte ich den beiden Herren, daß ein solcher Zuschlag von 90^ vollständig undenkbar sei, da der schweizerische Buchhändler neben 1 den enormen Lagerverlusten, die er erleidet, nicht noch ungünstiger ß gestellt werden könne, als bei der früheren Valutaordnung. Die ck schweizerischen Buchhändler müßten verlangen, daß für sie nur t ein Zuschlag von 70?L berechnet werde, und außerdem müsse eine "H Schutzfrist von etwa 6 Monaten, während welcher die Bücher nur Z mit einem Zuschlag von 50?L geliefert werden, cingeräumt wer- den. Auf Beschluß des Vorstandes fuhr daun Herr Fehr als H Delegierter unseres Vereins nach Leipzig, um an der am 7. April M stattfindenden Sitzung der Valutakommission teilzunehmen. Seine Forderung: Gleichstellung des schweizerischen mit dem deut- I sehen Sortimenter, wurde in der Sitzung wohlwollend angehört W und ihm versprochen, das Möglichste zu tun, unsere Forderungen H 1448 zu erfüllen. Doch schon am folgenden Tage erklärte man unserem « Delegierten rundweg, eine solche Forderung habe keine Aussicht D auf Verwirklichung. Nach der Rückkehr des Herrn Fehr halten I wir dann sofort eine Konferenz im Volkswirtschafts-Departe- D ment und in der Deutschen Gesandtschaft in Bern. Wir versuchten D mit allen Mitteln durch die Regierungen einen Druck auf den Bör- D senverein auszuüben. Nach der Kantate-Hauptversammlung des I Börscnvereins in Leipzig fand nochmals eine Sitzung der Valuta- D kommission statt, an der als Vertreter unseres Vereins unsere I Kollegen Bäschlin und Fehr teilnahmen. Herr Fehr war vorher D zur Schweizerischen Gesandtschaft nach Berlin gefahren und hatte I dort eine Besprechung im Reichswirtschafts-Ministerium. In I der Sitzung der Valutakommission am 26. April 1921 wurden alle I unsere Forderungen bewilligt mit Ausnahme der Schutzfrist von I 6 Monaten. Die Forderung der Schutzfrist wurde von unseren I Delegierten fallen gelassen, da sie glaubten, ein Festhalten an der- > selben habe keinen Sinn, weil zu befürchten sei, diese Bestimmung 8 führe zu Differenzen mit dem Publikum. Das Übereinkommen » wurde in Form eines Sondervertrags festgelegt. Zur Ratifikation H des Vertrags kamen dann die Herren Hofrat vc. Meiner, Ge- I heimrat vr. Volkmann und Selke am Freitag, dem 28. April, nach I Bern. Am Vertrage wurde nichts mehr geändert. Wenn sich die 8 deutschen Verleger an die Hauptbestimmung der Valutaordnung ^ halten würden und nur einen lOO^igen bzw. 70^igen Zuschlag U berechneten, so wäre diese neue Ordnung sicherlich für alle Teile I nur zu begrüßen. Die Preisberechnung der deutschen Bücher Z würde wieder einheitlich, das Publikum müßte nicht zu hohe 8 Preise zahlen, und das Schiebertum würde aufhören, da die Ge- Ä winnchancen zu klein wären. Leider gibt es aber unter den deut- H schen Verlegern immer Vielzuviele, die ihr eigenes Steckenpferd Z reiten wollen. Wie Sie aus den Veröffentlichungen im Börsen- 8 blatt ersehen haben werden, berechnet der eine nach der neuen z Valutaordnung, der andere nach der alten Ordnung, ein Dritter Z mit Ausland-Markpreisen, ein Vierter mit Ausland-Frankenprei- ^ sen, ein Zustand, der für den schweizerischen Sortimenter mehr als unerfreulich ist. Die Berechnungen nach der alten Valuta- 8 ordnung sollen nach den Nachrichten, die wir aus Leipzig er- 's halten haben, nur solange zulässig sein, bis es den Verlegern mög- Z lich ist, für ihre eigenen Werke Auslandpreise festzusetzen. Wir > werden alles tun, um zu erreichen, daß wenigstens nur noch H zweierlei Berechnungsweisen Vorkommen: 1. nach der Valuta- E ordnung, 2. Auslandfrankenpreise. Wir haben ein gewisses Inter- > esse, daß die Ausland-Frankenpreise, die zum Teil zu einem Kurse von 25 festgesetzt wurden, wenigstens noch eine Zeitlang bestehen bleiben, damit unsere Lagerverluste nicht allzu rasch ein- z treten. Das Erfreulichste an der neuen Valutaordnung ist, daß wir endlich erreicht haben, daß unser gemeinsames Unternehmen, - das Schweizerische Vereinssortiment, den großen Barsortimcnts- firmen in Deutschland gleichgestellt wurde. ? (Schluß folgt.) ^ Die Stuttgarter Buchmesse. Bon Tony K c l l c n, Stuttgart. s Mancher Fremde, der nach Stuttgart kommt und die schwäbische " Hauptstadt als Verlcgerstadt kennt, wundert sich, daß er hier eigcnt- : lich nicht mehr von der Welt der Micher sicht, als in irgendeiner - anderen großen Stadt. Das ist aber leicht erklärlich: Stuttgart hat l zwar ebenso schöne und große Buchhandlungen wie andere Städte, i aber die Verlagshäuser treten nicht darin hervor wie etwa Waren häuser: sie sind meist sogar in ziemlich abgelegenen Straßen und ! haben keine Läden, sodaß sie von der Öffentlichkeit wenig bemerkt werden. Wer aber ermessen will, welche Reichtiimer au Büchern I die Stuttgarter und anderen wiirttembergischcn Verleger in neuerer Zeit dem deutschen Volke beschert haben, braucht in diesen Tagen nur die prächtigen Räume des Stuttgarter Handelshvfcs zu durch wandern, wo eine Anzahl der größten und der mittleren Verlags häuser ihre Erzeugnisse, und zwar die neuesten, wie auch von den älteren die jetzt noch gangbaren ausgestellt hat. Diese Buchmesse findet schon geraume Zeit vor der Weihnachts zeit statt, weil sie gleichzeitig den Buchhändlern ermöglichen soll, eine Auswahl zur Ergänzung ihrer Lagerbcstände zu treffen. Was uns bei einem Nundgang durch die Ausstellungsräume in erster Linie auffällt, ist die ungeschwächtc Tatkraft der Verleger. Zwar
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