Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.11.1921
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1921-11-23
- Erscheinungsdatum
- 23.11.1921
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19211123
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192111235
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19211123
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1921
- Monat1921-11
- Tag1921-11-23
- Monat1921-11
- Jahr1921
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
M »r »l«: -ie 2kN« L.LS Mark, Seite 7»0 Mark, Seit» 400 Mark, ^eike eo^tNark. ^te^Ilr^ng.s^ch,^-A""r^r' Nr. 273 (R. 207 . 'LäeÄuQLWDLMwrreMüvMuWWBL^tzäNLlLrm§Wzt8 88. Jahrgang. Leipzig, Mittwoch den 23. November 1921. Redaktioneller Teil. Bekanntmachung. Der Arbeitgeberverband der Kölner Buch händler hat sich dem Arbeitgeberverband der Deutschen Buch. Händler, Sitz Leipzig, als Ortsgruppe angeschlossen. Der Vorstand der neuen Ortsgruppe setzt sich aus folgenden Herren zusammen: Vorsitzender: P a u l S t u e r m e r, i, Fa. Paul Neubner, Schriftführer: F e l i x G a n z, i. Fa. Lengfeld'sche Buchhand, lung. Kassierer: Rudolf Pflips, i, Fa. Friedrich Kratz L Co, Leipzig, den 21. November 1921. Arbeitgeberverband der Deutschen Buchhändler, Sitz Leipzig. Or. Heß, Syndikus. Die Politik der kleinen Mittel. Die regere Geschäftszeit hat begonnen. Weihnachten rückt näher und näher. Allerlei Anzeichen deuten darauf hin, daß das Buch wegen feiner auch durch die letzte Teuerungswelle nur wenig beeinflußten Billigkeit wieder zu den begehrteren Geschenkartikeln gehören wird. Soll nun der Buchhändler im Vertrauen auf die für ihn günstigere Lage die Dinge an sich herankommen lassen, soll er sich hinter die Ladentafel stellen und die Käufer einfach erwarten? Auch die Aussicht auf leidliche Geschäfte läßt eine solche Passivität unangebracht erscheinen. »Sich regen«, bringt auch ihm erst den rechten Segen. Dabei ist es noch nicht einmal nötig, an »großzügige« Maßnahmen zu denken, denn Großzügig keit setzt immer auch große Mittel voraus, über die der Buch händler im allgemeinen nicht verfügt. Bleiben ihm demnach die kleinen Mittel und die Kunst, mit ihrer Hilfe eine möglichst große Wirkung zu erzielen. Eine der Hauptsorgen des Buchhandels wird zunächst sein, das Publikum von dem Vorurteile, daß die Bücher teuer oder zu teuer geworden seien, abzubringen. Denn es ist klar, daß die Kauflust gefördert wird, wenn das Publikum weiß, was es im Buchladen zu erwarten hat, und wenn es nicht erst durch Pro bieren in anderen Geschäften von selbst auf diese »letzte Zuflucht verfällt. Es handelt sich also darum, nicht allein die Billigkeit, sondern auch die Reichhaltigkeit des diesjährigen Wcihnachts- büchermarktes in das rechte Licht zu stellen. Verbindung mit der Lokalpresse sollte eigentlich jeder Sor timenter haben. Dann wird es ihm leichter werden, die Orts zeitung zur Aufnahme eines der in letzter Zeit im Börsenblatt veröffentlichten Artikel zu veranlassen, in denen meist in ge schickter Weise die Legende vom teuren Buche zerstört und der Wert des guten Buches dargetan wird. Roch größere Aussicht auf Erhörung ihrer Wünsche bei der Lokalpresse werden die Buchhändler dann haben, wenn sie in einem Ortsverein zusam mengeschlossen sind und diese Organisation den Verkehr mit der Presse übernimmt. Eine interessante Ergänzung zu den bereits im Börsenblatt wiedergegebenen kleinen Aussätzen ist ein Artikel »Das teure Buch« von vr. Walther Har ich in der Allcnsteiner Zei tung. Er ist ein ganz hübsches Zeugnis für die Regsamkeit und Geschicklichkeit der dortigen Firma Karl Dane hl, mit deren Plakat er im Zusammenhangs steht. Es heißt dort: Ein gefährlicher Wahn greift um sich und hat heute bald alle Kreise des deutschen Volkes ersaht: Man kann keine Bücher mehr kau fen! Sie sind zu teuer! — Ein gefährlicher Irrwahn, denn er trifst des Volkes Kraft an seinen Wurzeln: dem Geistesleben. Dabei sind alle, die als Verfasser, Verleger oder Sortimenter an der Herstellung und dem Vertrieb des Buches beteiligt sind, die bescheidensten und ge nügsamsten Gestalten des heutigen Wirtschaftslebens. Das läßt sich beweisen. Nehmen wir den Autor an, und zwar den gut bezahlten und ge suchte» Autor, der etwas kann und dessen Können anerkannt ist und wird. Er erhielt 2V?? des Ladenpreises seines Buches. Dieses Buch gebunden zu 5 Mk. gerechnet, macht das für das einzelne Exemplar 1 Mk. aus. Erlebte dieses Buch im Jahr etwa 4 Auslagen, so hatte der Autor davon ein jährliches Einkommen von etwa 4üllv Mk., was als Erträgnis der Arbeit eines Jahres einigermahen entsprechend anzusehen war. Heute beträgt der »Ladenpreis« desselben Buches hochgercchnet etwa 25 Mk., wozu noch der Sortimenter-Aufschlag von LÜ^ kommt, der den wirklichen Preis des Buches auf 3ll Mk. erhöht. Von diesem Ausschlag erhält der Autor keinerlei Honorar, und von dem »Laden preis« von 25 Mk. wird ihm noch der Einband in Höhe von s Mk. ab gezogen. So wird bet einem Buch, das im Lade» tatsächlich M Mk. kostet, zur Berechnung des Autorcnhonorars tatsächlich ein Bert von nur 1k Mk. zngrundegelegt, von denen der Autor IS"/«, also 2,40 Mk. erhält. Das sind 8A des wirklichen Preises. Die 15??, mit denen die Verträge prahlen, sind in Wirklichkeit nur leere Stassage. Dieses Buch, von dem im Frieden etwa 4NNÜ Exemplare abgesetzt wurden, hat heute allenfalls einen jährliche» Umsatz von Ivüv Exem plaren. Das ergibt als Erträgnis der Arbeit eines Jahres für den (anerkannten und guten) Autor sage und schreibe 24VV Mk.I Statt 4000 Mk. im Frieden! Diese Zahlen erwecken den Eindruck, als ob die Autoren von Verlegern und Sortimentern aufs schamloseste ansgebeutet würden. Aber den Verlegern und Buchhändlern geht es keineswegs besser als ihren Autoren. Allgemein haben die Preise das 1ü- bis 2vfache ihrer Friedcnshöhe erreicht, wovon die Rohmaterialien des Buches: Kohle, Papier, Leim, Pappe, Leinen, Leder und Arbeitslohn keine Ausnahme machen. Im Gegenteil! Wie aber steht es mit dem Preis des Buches? Ist er auch aus das 10- bis 2vfache gestiegen? Absolut nicht. Die größte Allenstcincr Buchhandlung (Karl Dane hl) legt gerade in ihrem Schaufenster eine Tabelle aus, die das Mißverhältnis zwischen den Preisen von Büchern und anderen Waren i» drastische Beleuch tung rückt. Darnach kosten: früher jetzt 1 Zigarette 0,05 Mk. N,M Mk. 1 Ei ».io ,. 1,60 „ 1 Zigarre 0,20 „ 3,00 „ 1 Taf. Schokolade 0,50 „ 7,00 „ 1 Paar Glacehandfch. 5,00 „ 120,»0 „ 1 Pfd. Kaffeebohnen 1,80 „ 26,00 ., 1 Paar Schuhe 15,00 „ 250,00 „ Alle diese Waren 22,KS Mk. 408A, M. ISS3
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder