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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.11.1921
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1921-11-23
- Erscheinungsdatum
- 23.11.1921
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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vvrsenblatt f. d. Dtschn. vuchhandel. Sprechsaal. 273, 23. November 1921. Familienzwist zu vergessem und sich einmal -in wenig klarzumachcn, welches Schicksal Ihr Buch hat, welches Sie hinaussenden aus die Lager und die angefüllten Facher des Sortimentsbuchhändlers. Auch mit Ihrem Herrn Neisevertreter, dessen freundliche Züge mir bereits in diesem Jahre auf der Leipziger Bugra, auf den Messen von Frankfurt und Stuttgart so gewinnend entgegenleuchteten, und der mir auch noch die grosse Freude eines SpätherbstbesuchcS in meinem den Musen geweihten Lokale brachte, habe ich Wer meine Schmerzen gesprochen^ leider erschien mir der tüchtige Vertreter in Erwartung der grossen Particbestcllungcn zu präokkupicrt und hat wahrscheinlich (ich kann es ihm nicht verdenken) in unserer schönen rheinischen Stadt lieber ein Glas Liebfrauenmilch am Abend getrunken, als sich mit seinem Herrn und Gebieter Wer gruselige Missstände zu unterhalte». Doch zum Ziele und zur Sache. Also, mein lieber Herr Verleger, Sie geben doch gewiss für BerlagsrMame, herrliches Papier und schönen Einband eine Menge Geld aus, warum vergessen Sic eine so äußerst wichtige Sache, die wesentlich zu erhöhtem Absätze Ihrer Ver öffentlichungen beitragen würde? Ich meine den bedruckten Umschlag. Für wenige Pfennige wäre er zu machen und würde doch keinesfalls Ihre Verlagserscheinungen verteuern, wo man doch so herrlich mit weiß der Herrgott für Erhöhungen um sich wirst. Ihre gesamte Re klame in den Tageszeitungen wächst sich nicht zu vollem Erfolge aus, denn Ihr Buch wandert, wenn es gerade keine Sache ist, die die Spatzen von den Dächern pfeifen, unerkannt, mit einem mühselig vom Lehrling hergestellten Papierumschlag versehen und mit unbe holfener Hand und mattem Bleistift betitelt wie ein Aschenputtel in das Lager und beginnt dort sofort einen Dornröschenschlaf. Wird die Unvorsichtigkeit begangen, das Buch ohne Umschlag einzuräumen, so hängt in Kürze von der edelsten Edelpappe ein Fetzen über den andern weg. Der Sortimenter wirft das Buch ärgerlich zum Anti quariat und denkt sich etwas, wobei ein Nachbestellungsgedanke frei lich keine Rolle spielt. Also, lieber und verehrter Herr Stiefbruder, versehen Sie die Erzeugnisse Ihres Unternehmungsgeistes in Edel- pappc, Leinwand oder gar in Halbfranz oder Leider mit einem auf der Vorderseite und dem Rücken deutlich mit großen Buchstaben auf gedruckten Titel. Scheu Sie sich einmal dis Veröffentlichungen der Herren Langewiesche an! Langewiesche als Erzieher!! Glauben Sie nicht, daß er einen schönen Teil seines wohlverdienten Erfolges seiner gut ausstudierten Buchausstattung verdankt?! Ich bi» gewiß, daß sich die Herren Langewiesche fragen, wie wird das Buch aus dem Lager, wie wird cs im Schaufenster aussehen? Bitte, brechen Sie mit der Gewohnheit, die Bücher und sogar Prachtwcrke auf eine derartige Art und Weise zu servieren) nur in Papier eingepackte Bücher er weisen sich auch nicht für vorteilhaft, denn sie machen sich im großen Alphabet schlecht bemerkbar, und es bringt noch außerdem mancherlei Mißstände mit sich. Ersparen Sie auch dem Sortimenter die ganz heillose Arbeit, daß tageweise jemand zu beschäftigen ist, um die Bücher mit Umschlägen, die nie ganz zweckdienlich fein können, zu versehe». Wenn meine Jeremiase etwas erreichen würde uitd sich vielleicht noch einige Kollegen über die Wichtigkeit meiner Klage aussprcchen würden, vor allem Sie, lieber Herr Verleger, eine Wandlung in der Sache schaffen würden, so fiele ein Lichtstrahl in mein armes geplagtes Sortimentcrherz. Mit dieser Hoffnung begrüße ich Sie mit aller Hochachtung als Ihr ergebener L ia e t i o u s. Ein Briefwechsel. Der Geschäftsführer des Bundes Wärwolf (Ver einigung dcntschdenkender Männer und Frauen der preußische» Kreise Achim, Hoya, Syke, Sulingen und Verden) an den Verlag Wil helm L an g e w i es ch e-B r a nd t in Ebenhansen bei München: .... Ter Bnnd Wärwolf ist in Vereinigung mit den vater ländischen Vereinigungen der Provinz Hannover und dem Hcimat- bund Wittckind in Osnabrück die größte bürgerliche Organisation Nordwcstdeutschlands. Ans dem K L der beigefügten Satzungen wollen Sie bitte ersehen, daß unsere vornehmste Aufgabe l-eißt: Verbreitung des vaterländischen und völkischen Gedankens. Wie ließe sich diese Auf gabe wohl leichter erfüllen als durch Verbreitung vaterländischer Schriften? Meine Bitte geht also dahin, von Ihrem Berlage zu er mäßigtem Preise Bücher in der Art zu beziehen. Wir würden dann für den Verkauf derselben an unsere Mitglieder Sorg« tragen, oder umgekehrt: wenn Sie Ms Ihre äußersten Preise aufgäben, würden lvir durch Subskription die Bücher verkaufen und dann die ent sprechende Anzahl bestellen. Meines Erachtens kommen in erster Linie in Frage: Der König, Die Befreiung n. a. m. Weitere liegen mir augenblicklich nicht vor, doch erbitte ich Ihre Vorschläge . . . a- Der Verlag Wilhelm 8 a n g e w i e s ch e - B r and t in Ebenhau scn bei München an den Herrn Gcschäfts- sithrer des Bundes Wärwolf: . . . In Beantwortung Ihrer freundlichen Zeilen oom S. d. M. sende ich Ihnen anbei das Bücherverzeichnis meines Verlages, der nicht erst seit 1S14 sein deutsches Herz entdeckt, sondern seit seiner Grün dung 1SSS grundsätzlich nur Bücher deutschen Ursprungs gebracht hat. In allererster Linie scheint mir für Ihre Zwecke die soeben erschienene, verbesserte und um etwa ein Fünftel vermehrte Neuauflage (öS.—11ö. Tausend) von »Der Kanzler» in Betracht zu kommen: 370 Seiten holzfreien Papiers. In Lelnenrllcken gebunden Mk. 23.40 - (tatsäch licher Verkaufspreis in allen Buchhandlungen). Dieses Buch enthält das Wesentliche von und über Bismarck, biographisch verbunden, es ist gleichsam eine ganze Bismarck-Bibliothek in einem Bande, der nationale Gsdanke in denkbar vollendeter Form. — Aber leider kann ich dem Wärwolf meine Verlagsbücher weder zu ermäßigtem noch zu den regulären Preisen anbieten. Ich liefere grundsätzlich nur an Buchhandlungen, halte auch dafür, daß der Wärwolf wirksamer im Anschluß an die Buchhandlungen seines Bezirkes (von Lenen manche sich gewiß in besonderer Weise für feine Ziele elnfetzen würde) ar beiten wird, als lm Gegensatz zu ihnen, indem er ihnen durch Blicher- verkausen die Existenz erschwert und seinen Namen ominös macht. Das Bilcherverkaufen ist meines Erachtens ganz ausschließlich Sache der Buchhandlungen, die für diese durchaus nicht immer leichte und erfreuliche, selten lukrative Tätigkeit durch Geiverbe-, Umsatz- nW Einkommensteuer dem Staate heute ungeheure Opfer zu bringen haben, Opfer, die in solcher Form und Höhe auf sich zu nehmen der Wärwolf kaum geneigt sein dürfte. Außerdem ist es für di« nationale Sache natürlich ungleich wertvoller, wenn der Wärwolf auch nur eine Buchhandlung dafür gewinnt, sich ans den nationalen Gedanken be sonders einzustellen, als wenn er selber seinen ohnehin national ge sinnten Mitgliedern ein paar national gesinnte Bücher verkauft . . . Wo bleibt der Verdienst des Sortimenters? (Vgl. Bbl. Nr. LS«.) Die Firma Breitkops L Härtel in Leipzig hat unterm 17. November folgenden Brief an die Firma Baereckefche Buch handlung Ernst Martin:, in Eisenach gerichtet, den sie dem Börsenblatt zur Veröffentlichung Mstellte: »In Nr. 2SK des .Börsenblattes für den Deutschen Buchhandel' vom 14. d. M. haben Sie unter der Überschrift ,Wo bleibt der Ver dienst des Sortimenters?' die Darstellung eines für die heutigen Ver hältnisse typischen Falles gegeben, die sich zwar, wie Sie ausdrücklich bemerken, nicht gegen unsere Firma richtet, die aber doch einer ge wissen Klarstellung bedarf. Sie schildern, daß Sic das Werk »Schweitzer, A a ch- am IS. September 1021 für netto Mark 32.80 bezogen haben, als ein Verkaufspreis von Mark Sll.W galt, daß Sie dann das Werk am 24. Oktober verkauft haben und beim Nachbezng Mark 77.82 anlegen mußten. Sie kommen dann zu dem Schluß: ,Jch kann also für bas Vergnügen, das Werk verkauft zu haben, Mark 2S.77 (Differenz zwischen Ladenpreis des alten und Nettopreis des neuen bezogenen Exemplars) bezahlen'. Zunächst möchten wir bezweifeln, daß man nach kaufmännischen Grund sätzen von einem Verlust reden kann, wenn die nachbezogene Ware teurer zu stehen kommt als die kurz vorher verkaufte. Ter Grund preis von Schweitzer, Bach' ist von uns am 42. Oktober mit Rück sicht ans die Neuauflage erheblich erhöht worden. Wir bedauern, daß Ihnen diese Erhöhung nicht zugute gekommen ist) es besteht je doch keine Möglichkeit, jede Erhöhung unseres weitverzweigten Musik- nnd Buchverlags einzeln bekannt zu machen, wofür Sie ja selbst das richtig« Verständnis zeigen, zumal da der Sortimenter diesen Erhöhun gen praktisch doch nicht folgen kann. Wohl aber hätten Sie das be treffende Buch insofern vorteilhafter verkaufen können, als wir die Erhöhung unseres Verlagszuschlags von 40"/, auf SS"/o zum IS. Ok tober im Börsenblatt ausdrücklich bekanntgegeben haben. Wenn eine derartige generelle Erhöhung der Verkaufspreise Wersche» wird, so muß es sich der Sortimenter allerdings selbst zuschreiben, wenn ihm ein Gewinn entgeht, den er sich selbst nachher vielleicht als Verlust anrcchnei.» Berantmartl. Redakteur: Richard Albert t. — Verlas: Der Bvrseuveretn der Deutschen Buchhändler zu Letnzta. Deutsche» Bnchbändkerbaud. Druck: Stamm A Ceemaun. «amütch In pelrnle -- Adresse der Redaktion und rroedtttou: Leiprt». AerichtSwc» U tBnchbtludterLaudt. 1700
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