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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.09.1927
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- 1927-09-24
- Erscheinungsdatum
- 24.09.1927
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- Deutsch
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,v 224,24. September 1927. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. Börsenblatts, d. Dtschn. Buchhandel. mit der Ausschrist »Durch Eilboten« — im Auslaildverkehr »Eilbote. Lxpres« — beklebt. Absender, die Eilsendungen häusiger ausliefcr», tun gut, sich solche Klebezettel zur selbständigen Kennzeichnung ihrer Sendungen von den Postanstalteu kostenlos liefern zu lassen. ?ersonalnaclrrickten. Verleihung des silbernen Ehrenzeichens. — Herrn Max Schleinitz sen. im Hause Georg Thieme in Leipzig wurde als Anerkennung für 40jährige treue Dienste in dieser Firma das silberne Ehrenzeichen des Buchhandels verliehen. Am 1. September d. I., dem Tage seines Jubiläums, wurde er von seinen Mitarbeitern unter Überreichung einiger Geschenke und Bekränzung seines Pultes festlich begrüßt, außerdem wurde ihm von der Geschäftsleitung ein Geldgeschenk überreicht. 60. Geburtstag. — Herr Hildebert Klebert, Vorstands mitglied der Meisenbach Niffarth L Co. A.-G. und Direktor der Lithographisch-Artistischen Anstalt vorm. Gebr. Obpacher A.G. in München, feiert am 25. September seinen 60. Geburtstag. Herr Direktor Klebert ist Mitglied der Fachkommission der Münchner Handelskammer und stellvertretender Vorsitzender des Verbandes der Deutschen Steindruckereibesitzer. Sprecksaal. Zur Frage: 3ü oder 5Ü Schutzjahre? Eine Bemerkung von Peter Hobbing. Auf die Gefahr hin, aus der umfangreichen Erörterung der Schutzfristfrage einiges zu wiederholen, scheint es mir doch auge zeigt, einen Umstand hervorzuhebeu, der gerade durch den letzten »Menetekel« überschriebenen Aussatz Or. Kirsteins eine gewisse Be kräftigung erfährt. Im gleichen Maße begründet er die deutsche Bei behaltung der Dreißigjahrfrist als Damm gegen die maßlose Profit gier der Franzosen, die unentwegt nach neuen Opfern sucht, nicht zu frieden damit, daß sie zum Schaden unseres geistigen und literarischen Lebens schon hundert Jahre laug uns geschröpft hat. Und zwar durch die Ubersetzungsliteratur unterhaltender Art. Die Unverdrossenheit, mit welcher sich Befürworter der Fünfzig, wie die Herren Nosner und Vesper, über den Freifvist-Erfolg der Werke von Gustav Frey tag und anderer unserer heimischen Schriftsteller aufregen, läßt sie ganz vergessen, in welcher für die deutsche Schriftstellerwelt besonders beschämenden Abhängigkeit wir seit bald 100 Jahren von dem Aus lände, in erster Reihe von Frankreich gestanden haben und noch heute stehen. Während von deutschen Namen nicht-wissenschaftlicher Geltung in den französischen und englischen Katalogen kaum ein Dutzend sich erhalten haben, wimmelte es bei uns seit Anfang des 10. Fahrhunderts von fremden Urhebern und Ausgaben derselben, von denen ich nur Victor Hugo, Müsset, Balzac, Dumas, Paul de Kock, Erckmann-Chatrian, Jules Verne, Flaubert, Maupassant, Dau det, Loti als Franzosen, und Scott, Bulwer, Dickens, Cooper, Beecher- Stowe, Bret Harte, Mark Twain als englisch Schreibende zu er wähnen brauche, um die Millionen-Schatzung zu kennzeichnen, die wir Deutsche uns dem Auslande gegenüber auferlegt haben. Warum- Ja — weil wir im eigenen Lande durch unsere Dichter nicht in dem Maße befriedigt wurden, wie durch unsere Denker. Sich diese Millionen ihrer Einnahmen nebst der geistigen und Geschmacksbeeiu- slussung mit Hilfe unserer Ausland-Narren zu erhalten, bietet Frank reich mit Hilfe seiner Trabanten alles mögliche auf. Hätten wir eine unverfälscht deutsch empfindende Schriftstellerwelt, die darauf ver zichtete, fortwährend im Auslande Anleihen zu machen, und sich statt dessen bestrebte, deutsches Leben und Wesen zur Geltung zu bringen, das nicht vom Asphalt- und Filmstaub verseucht ist, so würde es vielleicht auch einmal gelingen, unsere beschämend große Einfuhr auf diesem Gebiet durch entsprechende Ausfuhr auszugleichen. Dazu würde indessen die Verlängerung der Schutzfrist, die unter den heu tigen Umständen nur im Belang der Franzosen und ihrer Mitläufer liegt, ein vollkommen verfehlter Weg sein. Und was immer geredet werden mag — unser deutsches Heil ist die »Qualität«, also die Wertarbeit. Sie allein kommt wie unserer Wirtschaft, so auch unserer Literatur zugute, aber auch nur daun, wenn sie bodenecht ist, geistig und stofflich. Zur Preisbildung im Antiquariat. Im Sprechsaal Nr. 212 veröffentlicht Herr Knuth-Drossen eine Frage über die verschieden hohen Preisangebote antiquarischer Bücher und stellt die Forderung nach' Veröffentlichung gewisser Richtpreise. — Ich glaube, daß mau folgendes erwidern kann: Da es für Auti- quaria keine »festen« Preise gibt, so bleiben sie scheinbar der Will kür des Einzelnen überlassen, tatsächlich aber ist auch hier, wie überall im freien Handel, Angebot und Nachfrage maßgebend. Aller dings kommt erschwerend hinzu, daß meist der eine der beiden Fak toren, das Angebot, nicht genügend klar ist. Für häufiger vor kommende Bücher bildet sich immer ein gewisser Gewohnheitspreis auf diese Art heraus. Auch für die noch lieferbaren Bücher sind gewisse Richtlinien zur Preisbildung gegeben, aber hier tritt schon ein Umstand hinzu, der eine gewisse Antwort auf die Frage des Herrn Knuth gibt, nämlich die Erhaltung des Exemplars. Ich habe in meinem Hilfsbuch für wissenschaftliche Buchhändler und Antiquare eine Tabelle von etwa 60 verschiedenen Erhaltungsmög lichkeiten aufgestellt, die doch alle auf die jeweilige Preisbildung einzuwirken imstande sind. — Wenn es sich nun aber um Bücher handelt, für die sich infolge ihres seltenen Verlaugtwerdens kein Gewohnheitspreis herausgebildet hat (und dazu möchte ich Reclam- uummern rechnen, weil man in diesem Falle wohl nur vom Inhalt der Hefte sprechen kann), so wird ein Antiquar den Hauptwerk auf den Umstand legen müssen, daß hier der wichtigste der beiden Fak toren, die Nachfrage, unbedingt vorhanden ist. Von dem Lager des Antiquars ist immer nur ein ganz verschwindend kleiner Teil jeweils verkäuflich, der übrige ist nicht viel besser als Makulatur. — Dieser kleine Teil, für den zufällig Nachfrage vorhanden ist, muß also einen den Umständen entsprechenden Preis haben. — Es ist selbstverständ lich ein großer Unterschied zwischen Angeboten an das Publikum (auch in Katalogen), in denen im eigenen und im Interesse des ganzen Standes der Schein der Übervorteilung unbedingt vermieden werden muß, und den Angeboten im internen buchhändlerischeu Ver kehr, bei dem, möchte ich sagen, tastende Preise durchaus richtig sind. Wenn das Buch auf Grund einer Offerte nicht verkauft wurde, so wird man das nächste Mal im Preise heruntergehen, wenn mau über den Wert nicht genau orientiert ist. — Weiterhin muß aber für den Antiquar bei der Preisbildung bestimmend sein, ob das Buch für ihn selbst leicht oder, weil es zum Beispiel nicht in sein Fachgebiet schlägt, schwer verkäuflich ist und deshalb lieber möglichst bald billig losgeschlagen werden möchte. — Eine andere Erklärung für hohe Angebote paßt auch an diese Stelle. Es kommt häufiger vor, daß ein unbekannteres Buch gesucht wird, das ich in meiner Privatbibliothek besitze und deshalb nur ungern und nur zu einem gewissen Liebhaberpreis abgeben würde. Ist das Buch nicht selten, so kann der Suchende es von anderer Seite beziehen. Erhält er kein Angebot, so wird sein Abnehmer doch vielleicht ebenfalls einen Lieb haberpreis anlegen wollen. — Bei den von Herrn Knuth ange führten Reclambändchcn kommt erschwerend der geringe Preis an sich hinzu. Einzelne Nummern mit weniger als —.40 auf direkter Karte anzubieten, erscheint mir eine Verkennung der eigenen Spesen, die eigentlich eine Beschäftigung mit so kleinen Objekten gar nicht zu lassen. Hier wird das Liebhabermomcnt ganz besonders beachtet werden müssen. Wer die Kosten ausbringt, um Reclamhefte zu suchen, dem wird der Inhalt mehr wert sein, als sonst eine Neclam- nummer wert ist. Gerade in diesem Falle würde ein Richtpreis keinerlei Zweck haben. Rudolf D i m p f e l. Nollgeldberechnung in Leipzig. Herr Max Volkenittg, Minden i. W., wendet sich in seiner Ver öffentlichung im Sprechsaal des Bbl. Nr. 220 vom 20. September 1927 an den Leipziger Gesamtbuchhandel, weil ihm bei einer direkten Frachtsendung von einem Leipziger Verlag durch einen Leipziger Spediteur ein zu hohes Rollgeld berechnet worden sei. Wir gestatten uns darauf zu erwidern, daß der betreffende Spe diteur den vom Kartell der Leipziger Spediteure festgesetzten Orts satz für bas Rollgeld berechnet hat. Dagegen haben die Mitglieder unseres Vereins mit den Spediteuren Sonderabmachungen getroffen, die dahin gehen, daß mit Rücksicht aus die von ihnen aufgelieferten Massensendungen das wesentlich niedrigere bahnamtliche Rollgeld zur Berechnung kommt. Im vorliegenden Falle wäre beim Bezug durch Kommissionär statt Mk. 1.30 nur Mk. —.40 Rollgeld in Leipzig entstanden. Verein Leipziger Kommissionäre. Druck" S°^H e?r^ch Ä'a 'ch^ SVmtl.^n"Leipzig. 1156 Verla, Anschrl * r B ö r s e n v e r e i n der Deutschen Buchhändler -n Leipzig. Deutsches Bnchhändlerhans. ctst d. Schrtftlettnng u. Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 2« (Buchhandlerhanö). Postschlteßfach 274/78.
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