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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.10.1921
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1921-10-24
- Erscheinungsdatum
- 24.10.1921
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- Deutsch
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Sörienvtan ». d. Lna,n. Buchhandel. Redaktioneller Teil. ^ 249^ 24. Oktober 1921. »enthält eine Radierung von Georg Walter Röstner, die Heinrich Heine I darstcllt, der mit der linken Hand eine Rose emporhält, dann folgt in Meiner die Handschrift Heines sehr getreu nachahmendcn Schrift fol- D gcnbcs Klückwunschgedicht: M -Und Ivicder besuchte ich Deutschlands Flur I Nach mehr als 70 Jahren, > Wie heut es steh um mein Vaterland, I TaS wollte ich erfahren, D Sagt ich, dag alles mich erfreut, > Dag restlos war das Vergnllgc», I In Deutschland, der jungen Republik, I Wahrhaftig, ich musste lügen! I Doch fort, ihr Gedanken, nach Leipzig hi» I Eil ich zu froher Feier: I Begeht doch den silberne» Jubcltag I Mein Freund, Herr Friedrich Meyer, I Bewirft auch mit Schmutz Adolf Bartels mich, I Wie Sitte das hier zu Landen, I O, Friedrich Meyer in Leipzig Du, I Du hast mich ganz verstanden, z Du folgtest mit feinstem Spürsinn mir nach, I Du folgtest meinem Werden: I Tu decktest aus, was je ich schrieb I Hier unten auf dieser Erden, I Drum stimme mir heute zum Jubeltag I Tie Lcyer di« Eamönc, » Und Du, Friedrich Meyer, schenke mir ein I Die beste Heßschc Domäne! I Trink' weitere 25 Jahr I Tie besten rheinhessischen Weine, Z Und blühe als Zierde Deines Stands I Dies wünscht Dir ! Dein I Heinrich Heine,» I Diese Festgabe ist nur in 4V Exemplaren abgezogen worden, I Eine weitere Widmung wurde dem Herrn Jubilar von der Ge- I schäftsleitung und den Prokuristen der Buchhandlung Gustav I Fock G, m. b, H, in Leipzig zuteil. Sic nimmt Bezug auf I den von Herrn Meyer zu seinem Jubiläum herausgcgcbenen Fichte- I Katalog sBbl, Nr. L48> und enthält in einem Umschlag einen saksi- I milierten Brief des Philosophen Fichte vom 18, Oktober slj 1804, in I dem er sich über Errichtung von Philosophen-Schulen ausspricht, I Gestorben: ' am 7, Oktober nach langem, schwerem Leiden im 78, Lebensjahre Herrn Anton Pacher, früher Inhaber der Firma Pacher L Kisid i» Mostar sJugoslavicnj, die er 1878 gegründet und 1828 an seilten Sohn, Herrn Richard Pacher, übergeben hat. in ... . bekommt man die Sachen billiger. Gut, ich legte die gleichen Schriften fleißig auf und aus, sorgte für Aufklärung, die Reklamationen hörten auf! Und noch etwas Merkwürdiges: Jedes Jahr ungefähr um die gleiche Zeit kann ich das Einsetzen des lebhafteren Verkehrs im Laden beobachten, ehe wir mit der Propa ganda beginnen; es war mir möglich, die Ursache festzustellen: Die Versandbuchhandlung in ... . hatte ihre Kataloge verschickt, und unsere Kunden kamen, um sich die dort angezcigten Bücher bei uns anzusehen, seit dieser Beobachtung war ich Herrn B. von Herzen zugetan, denn er arbeitete ja für mich! Und nun der andere Fall: Vor fünf Jahren erschien eine neue Zeitschrift; dem Verleger war nicht viel an der Mitarbeit des Buch handels gelegen, er verschickte seine Probe-Nummern nach den städti schen Adreßbüchern. Ich sagte mir: schimpfen nützt hier nichts, schickte gleich ein Fräulein ins Haus der Kunden, die die Bestellungen ein sammelte; in einigen Tagen waren 140 Abonnenten zusammen (Um satzvermehrung Fr. 1680.—), die zum größten Teil bis heute treu geblieben sind. Sieh, so mußt Du cs anfangen! Bücher, auf die das Publikum fortwährend hingewiesen wird verkaufen sich merkwürdig leicht. Du brauchst sie bloß vorzulegen, der Kunde ist ja vorbereitctl Würden alle Verleger soviel inserieren, , glaube mir, wir Buchhändler hätten bald das Schimpfen verlernt, würden den Mund aufmachen, wenn die gebratenen Tauben geflogen kommen, sie uns schmecken lassen und Lust nach »mehr« verspüren. Neuigkeiten oder Neuheiten? Im Börsenblatt liest man von altersher in jeder Nummer als Überschrift »Znrtickvcrlangte Neuigkeiten«, und viele Verleger kündigen »Neuigkeiten« an, während doch das sprachlich richtige Wort »Neu heiten« gemeint ist, wenn man nicht den für diese Fälle bezeich nenderen Ausdruck »Neue Bücher« anwenden will. Eine »Neuigkeit« kann ich mir wohl erzählen lassen, aber ich werde wohl kaum Lust ver spüren, sie zu drucken oder gar zurückzuverlangcn. Es ist wohl der Macht der Gewöhnung zuzuschreiben, daß noch niemand diesen »Ein schleicher« bemerkt hat und gegen ihn ausgetreten ist. H. I. « Bemerkung der Redaktion. — Der Ausdruck »N euig - leiten«, wie er im deutschen Buch-, Kunst- und Musikalicnhandel von alters her üblich ist und — übrigens mit sprachlicher Berechtigung — täglich verwendet wird, hat schon früher öfters zu vereinzelten Äußerungen des Mißfallens im Börsenblatt, aber auch zur Berich tigung irriger Meinung geführt. In Gustav Wustmanns »Allerhand Sprachdummheiten« (3. Auflage, 1003, Seite 331) lesen wir: »Neuheiten liegen in dem Schaufenster des Modewaren händlers; in dem des Buchhändlers liegen Neuigkeiten. Bis vor kurzem wenigstens ist dieser Unterschied stets gemacht und von literarischen Erzeugnissen dasselbe Wort gebraucht worden wie von neuen Nachrichten: Neuigkeit. Es hat einen geistigeren Inhalt als Neuheit, und die Schriftsteller sollten es sich verbitten, wenn man jetzt ihre Erzeugnisse mit demselben Worte bezeichnet wie die des Schneiders.« lind im Börsenblatt Nr. 142 vom 22. Juni 1803 findet sich fol gender Abdruck einer dieselbe vermeintliche Sprachvcrbcsserung behan delnden Bemerkung aus den »Greuzboten«: »Einzelne Buchhändler versteifen sich neucrdlngs daraus, nicht mehr von literarischen Neuigkeiten, sondern von literarischen Neuheiten zu reden; ja es ist sogar von gewisser Seite beantragt worden, diesen Ausdruck in die Amtssprache des Buchhandels ein- zufllhren. Geschähe das, dann wären wir wieder um eine der schön sten Sprachverirrungen reicher. Das Wort Neuigkeit enthält k einen konkreten Begriff, cs bezeichnet, und zwar schon seit Jahrhun derten, jede neue Erscheinung, sei cs auf politischem, auf kaufmän nischem, auf literarischem oder sonst welchem Gebiete; das Wort Neuheit dagegen ist ein abstrakter Begriff, es bezeichnet den Zu stand des Neuseins. Man könnte daher z. B. von einem Buche mit I feiner Unterscheidung sagen: es ist eine Neuigkeit, die ihreu Erfolg k nur ihrer Neuheit verdanke (nicht ihrem Werte). Nun haben aller- 8 dings in neuerer Zeit Schneider, Putzmacherinnen und andere sprach- K gewaltige Leute auch angefangen, von Neuheiten zu reden. Sie Z preisen sogar, das Französische nachäffcnd, in ihren Schaufenstern I und Reklamen irgendeine Ware als höchste Neuheit oder als V letzte Neuheit an. Aber das sollten doch die Buchhändler ge- V trost diesen Bildungskreiscn überlassen. Lessing, Goethe und Schil- 8 ler würden es als völlig undeutsch empfunden haben, wenn zu ihrer I Zeit jemand ein Buch eine Neuheit genannt hätte.« 8 LpreWal. Zur Verlags-Reklame. Folgender Brief eines Schweizer Buchhändlers wird uns zum Abdruck eingcsandt, den wir unter Weglassung der beispielsweise ange führten Verlagsfirmen hier folgen lassen: Deine Klage verstehe ich gut, ja, »die Welt wird immer schlechter und die Zeiten immer böser«. Aber bei Deinem Schimpfen über die Büchcvanzeigen Deiner Konkurrenz und die Vcrlegeranzeigen ans Publikum ist mir ein mitleidiges Lächeln gekommen, verzeihe, aber es war so! Als Sortimenter freue ich mich iibcr jede reelle Bücher anzeige, die das Publikum erreicht, in welcher Form sie auch komme, man muß nur das Wasser auf seine Mühle leiten, oder noch besser gesagt: den Mund aufmachen, wenn die gebratenen Tauben geflogen kommen. Da sehe ich Dein langes Gesicht, — wie das machen? Nun. Du hast doch die Adressen Deiner Kundschaft und einen Vervielfälti gungsapparat, mehr braucht's nicht! Zur Illustration will ich Dir zwei Beispiele aus meiner Praxis erzählen: Die bekannte Versand buchhandlung in ... . überschüttet jedes Jahr das ganze Schwcizer- land mit Prospekten und Katalogen. Als ich vor laugen Jahren hier begann, wurde vom Publikum im Laden immer wieder geäußert: ja, 1572 I
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