Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.10.1921
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«Srs-nriaU I. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. ^ 251, 26. Oktober 1921. A Inhalt: S. 5—II: Bericht.... (von Richard) Mseyers und My Moritzs Wsarburjg). - S. 13-26: Kelter: über Entwicklung und Verbreitung der Stammbuchsitte. (Mit 4 Abbild.) — S. 21-27: Emil F. Kullberg: Grund lagen des Buches -Der Pilgrim». — S. 29—67: H. Reincke: Hinrich Boger. Ein norddeutscher Wanderpoet aus der Zeit des Humanismus. (Mit 3 Beilagen: Faksi miles.) — S. 69—80: G. Schiefler: Über den modernen Holzschnitt. (Mit 8 Abbild.) - S. 81-96: I. Spitzer: Der Hamburger Drucker Joachim Loew. (Mit 6 Faksimiles.) — S. 97—101: Mitgliederberzeichnis. — S. 103: Inhalts verzeichnis. Jeder dieser Berichte ist in 150 gezählten Exemplaren hergestellt; es sind, und das gilt besonders von dem zweiten, typographische Meisterwerke von hoher Bedeutung. Außerdem weiß ich noch von einer Reproduktion der miniaturengeschmückten Handschrift des -Hamburger Stadtrechtes von 1497», kann sie aber nicht beschreiben. Berlin-Wilmersdors. Philipp Rath. 15. Deutscher Handlungsgehilfentag am Sonntag, dem 18. Oktober 1S21, in Essen. Nach einleitenden Worten des Vorsitzenden B e ch l y - Hamburg, und nachdem Ministerpräsident Stegerwald als 1. Vorsitzender des Tcntschen Gewerkschafts-Bundes eine längere Ansprache gehalten hatte, sprach Max H a b e r m a u n - Hamburg über -Die wirt schaftliche Lage und die gewerkschaftlichen Auf gaben». Die nachstehende Entschließung fand unter lautem Beifall einstimmige Annahme: »Der IS. Deutsche Handlungsgehilsentag steht unter dem erschüt ternden Eindruck der Nachrichten über die Zukunft Oberschlesiens. Das Zerreißen des staatlichen und wirtschaftlichen Zusammenhangs zwischen Oberschlesieu und dem übrigen Deutschen Reiche bedeutet nicht nur die Vernichtung der oberschlesischeu Wirtschaft, sondern wird für alle Zeiten einen Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft unmöglich machen. Das deutsche Volk darf sich mit dieser Entscheidung niemals abfinden, weil sie für Millionen deutscher Arbeiter und Angestellten den sicheren Untergang bringt. Als unmittelbare Folge des verlorenen Krieges muß das deutsche Volk jetzt erkennen, daß seine Wirtschaft ein Spielball in den Händen des ausländischen Geldkapilals geworden ist. Deutsche Arbeit und deutscher Unternehmungsgeist werden nicht mehr nach den Maßstäben ihres inneren Wertes gemessen, sonder» nach den Spekulationsbedürfnisfen jener internationalen Geldmächte. Eine leiden schaftliche Spiel- und Wettsucht hat infolgedessen weite Kreise des deut schen Volkes ergriffen und bedroht die soziale Wertschätzung jeder ehrlichen und tüchtigen Arbeit. Der 15. Deutsche Handlungsgehilfen tag sieht in dieser Zersetzung der besten Kräfte unseres Volkes eine viel größere Zukunftsgefahr, als alle äußere Not ihm sonst bereiten kann. Die noch immer fortdauernde Gelddruckcrei muß im Interesse aller, bi« von dem Ertrag ihrer Arbeit leben, in allerkürzester Frist eingestellt werden. Die Inflation stärkt die wirtschaftliche Macht des mobilen ausländischen und des Sachtäpitals im Inland gegenüber dem Wert der Arbeit in ganz ungeheuerlichem Maße und führt uns in eine völlig hemmungslose Plntokratie. Die bisher zur Steuerung der Finanznot des Reiches eingefiihrten Steuern und Abgaben haben dieser Papierwirtschast keinen Einhalt geboten. Der 15. Deutsche Handlungsgehilfentag stellt insbesondere mit Bedauern fest, daß die Veranlagungsbehörden gegenüber den besitzenden Schichte» unseres Volkes bisher nahezu gänzlich versagt haben, während alle diejenigen, die ihr Einkommen aus Arbeit beziehen, zu einem erheblichen Teile mehr Steuern bezahlt haben, als sie überhaupt schuldig sind. Die neuen jetzt dem Reichsrat und dem Reichswirtschastsrat vorliegenden Steuerplänc scheinen de» notwendigen Bedarf kaum decken zu können. Wenn der 15. Deutsche Handlungsgehilsentag auch erkennen muß, daß zur raschen und billigen Einbringung indirekte Steuern unerläßlich sind, muß er doch gegen die vorgesehene Verdoppelung der äußerst roh wirkenden Umsatzsteuer schwerste Bedenken erheben; insbesondere darf eine Steuer nicht gewaltsam so wichtige Waren-Verteiluugsformen wie den Einzelhandel erdrosseln. Um wieder zu einer geordneten Finanzwirtschast des Reiches, der Länder und der Gemeinden zu gelangen, wird die Steuergesetzgebung nicht länger an einer wirksamen dauernde» Belastung des Besitzes vorllbergehen können. In seiner heutigen Lage kann das deutsche Volk nicht daran denken, seine politische und wirtschaftliche Freiheit ohne unerhörte Geld- und Sachleistungen wieder zu erlangen. Tiefe Eingriffe in die Substanz der Wirtschaft sind dabei unvermeidlich. Der 15. Deutsche Handlungsgehilsentag ist sich bei seiner Forde rung nach einer gerechten steuerlichen Erfassung des Sachkapitals wohl 1578 bewußt, daß jede infolgedessen etwa erfolgende Veräußerung deutscher Produktionsmittel an ausländisches Kapital die deutsche Arbeit in ein immer drückender werdendes Hörigkcitsverhältnis zu diesem Kapital bringt. Das deutsche Volk kann dieses Hörigkcitsverhältnis auf die Dauer nur überwinden, wenn es sich seine ungeschwächte Arbeitskraft erhält. Wir treiben aber Raubbau mit unserer Arbeitskraft, weil die deutsche Qualitätsarbeit, sei cs als Handarbeit, sei es als Kopfarbeit, durch die gleichmacherischen Tendenzen dieser Zeit um ihren gerechten Lohn gebracht wird. Die Entlohnung aller Art Qualitätsarbeit ist nicht entfernt der Geldentwertung gefolgt. Es ist darum die vor nehmste Pflicht des Deutschnationalen Handiungsgekilfen-Verbandes, durch die rücksichtslose Anwendung feiner gewerkschaftlichen Macht die deutschen Kaufmannsgehilscn vor Verelendung zu bewahren. Von den Berussgenosse» wird erwartet, daß sie alle Kräfte anspannen, die Kampfkraft ihrer Gewerkschaft zu stärken. Neben der Stärkung der gewerkschaftlichen Kampfkraft ist die sorgfältige Beobachtung der wirt schaftlichen Verhältnisse in den verschiedene» Geschäftszweigen nötig, um jede gute Konjunktur der Einkommensentwicklung der Kaufmanns- gehilfcn nutzbar zu machen. Ter Dcutschnationale Handlungsgehilsen- Verband muß der Einkommensentwicklung der Bcrufsgenossen in den kleinere» und mittlere» Städten, wo ein böswilliges oder verständ nisloses Arbeitgebertum trotz besten Geschäftsgangs jämmerliche Ge hälter bezahlt, seine ganze Kraft widmen und durch die Anwendung außerordentlicher gewerkschaftlicher Kampfmittel hier eine Annäherung an die Geldentwertung erzwingen.» Hierauf kam Fedisch -Berlin zu Bort über -Die Zukunft derdeutschenSoztalversichcrung». Auch hierfür lag eine Entschließung vor, die von besonderem Interesse sein dürfte in bezug auf die demnächst zur Ausschreibung kommenden Neuwahlen der Or gane der Angestellten-Verficheruiig, soweit sie ehrenamtlich verwaltet werden. Die Entschließung hatte folgenden Wortlaut: »Der 15. Deutsche Handlungsgehilsentag am 16. Oktober 1SL1 zu Essen sieht mit freudigem Stolz« auf die beispielgebende Entwick lung der deutschen Sozialversicherung in der Vergangenheit zurück. Bei aller Anerkennung ihrer seitherigen Leistungen hält er indessen ihre baldige weitere Vervollkommnung für eine soziale und nationale Notwendigkeit. Die geforderte Vervollkommnung sieht der Hand lungsgehilfentag weniger in dem angekiindigten langwierigen Gesamt- u m bau der Sozialversicherung, als vielmehr in ihrem beschleunigten Gesamt aus bau. Insbesondere muß alsbald durch eine zweckmäßig ge staltete Arbeitslosenversicherung der Umfang des sozialen Versiche rungsschutzes erweitert werden. Der 15. Deutsche Handlungsgehilfen- tag lehnt die Bestrebungen ab, die mit der gegenwärtigen Art der Ge währung von Beihilfen an Sozialrentner die Sozialversicherung ihrer Eigenschaft als Versicherung entkleiden und sie zu einer Ver sorgungseinrichtung umwandeln wollen, in der die Beiträge für die lausenden Rentenzahlungen, nicht aber zur Sicherstellung eigener An sprüche verwandt werden. Der Handlungsgehilsentag wünscht die Bei träge zur Ansammlung der Rücklagen zu verwenden, mit denen die Versicherten ihre eigenen künftigen Leistungen gewährleistet erhalten. Die unerläßliche Fürsorge für die durch die Geldentwertung notleiden den Sozialrentner ist Sache der Allgemeinheit, nicht der gegenwärtigen Beitragszahler sllr die Sozialversicherung. Der Handlungsgehilsentag fordert daher, daß die dazu notwendige» Mittel im Neichshaushalt zur Versügung gestellt werden. Die kaufmännischen Angestellte» sind bis in die Gegenwart hinein bei der Schaffung und Ausgestaltung der sozialen Versicherungen stets zuletzt berücksichtigt worden. Der 15. Deutsche Handlungsgehilsentag wendet sich deshalb mit besonderer Schärfe gegen alle Versuche, dis mühsam errungenen Rechte seines Standes zu gefährden. Er hält an der Selbständigkeit der Angestelltenversicherung sest. weil sie nur so zu ausreichender Leistungsfähigkeit fortentwickclt werden kann, und ver langt die dazu notwendige unverzügliche Neuregelung von Beiträgen und Leistungen sowie die seit langer Zeit geforderte volle Selbstver waltung. Der Handlungsgehilsentag ersucht weiterhin Negierung und Reichs tag, die aus den natürlichen Standesbedürsnissen heraus entstandene» Ersatzkrankenkassen nicht nur zu erhalten, sondern ihnen eine den übri gen Trägern der Krankenversicherung gleichwertige Stellung als Be- russkrankenkasse zu geben. Der 15. Deutsche Handlungsgehilsentag erwartet von der Regierung und dem Reichstage die Beibehaltung des ursprünglichen Versicherungs prinzips in der Sozialversicherung; er fordert, daß nicht um theoreti scher Gleichmacherei willen die Besonderheiten der Standesbedllrfnisse vergewaltigt werden, sondern verlangt Rücksichtnahme darauf und ins besondere aus die Eigenart des Kausmannsberufes. Der Handlnngs- gehilfentag ruft die Angehörigen seines Standes auf, sich bet ihren politischen Parteien für die Beachtung und Verwirklichung der Hand- lungsgchilfenwiinsche für den Ausbau der Sozialversicherung mit allem Nachdruck einzusetzen.»
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