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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.10.1921
- Strukturtyp
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- 1921-10-26
- Erscheinungsdatum
- 26.10.1921
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. 251, 26. Oktober 1921. ^Wenn ich hier namens der befreundeten Bernfsgeiwssen des Ver eins derBerliner B n ch - und K u n st - A n t i q n a r e und der Gesellschaft der Bibliophilen dein teuren Entschlafenen einige Worte der Erinnerung Nachrufe, so entströmen sie dem tiefen Empfinden der herzlichen Freundschaft. Dem Leben Edmund Meyers bin ich von frühester Zeit an gefolgt. Wir haben in der Jugend Freund schaft geschlossen; wir saßen ans derselben Schulbank; unsere Familien kannten sich. Wir haben denselben Beruf gewählt und an derselben Stelle zusammen als Werdende gearbeitet. In späteren Jahren dann haben wir uns zu einer Gemeinschaft zusammengefnndcn, die erst anf- hörte, als die Umstände es gestatteten, das; ein jeder seiner besonderen Lteblingsneignng im Bertis allein nachgehcn konnte. Wer das Leben eines Menschen durch so viele Jahrzehnte begleitet hat, der darf wohl als sein zuständiger Beurteiler gelten. Aus dieser eigenen Erfahrung heraus darf ich vor allen Dingen eine der Hanpteigenschaften unseres Freundes rühmen: seine Zuverlässigkeit, seine Treue. Von ihr aus strahlten alle die Eigenschaften, die Edmund Meyer zu einem liebens werten Menschen machten, dem man auch dort, wo man sich nicht in Übereinstimmung niit ihm befand, niemals gram sein konnte. Wer immer in Berlin und darüber hinaus die Bücher liebte, der kannte auch Edmund Meyer, und wer mit ihm in Verbindung trat, gewann ihn lieb und lernte ihn schätzen. Er war nicht der Durchschnittsmensch, der vielleicht jedem d i e Zufriedenheit bot, die man von dem Regelmäßi gen erwartet. Er hatte seine Eigenart, seine entzückenden Launen, die allen denen unvergeßliche Stunden schenkten, die nicht Anspruch machen ans das durchaus Herkömmliche. In diesen Tagen versammeln sich in Berlin die Bücherfreunde ans ganz Deutschland in großer Zahl, und viele, viele werden es voll tiefen Schmerzes empfinden, ihn zu vermissen, dessen echter und reicher Humor stets einen weiten Kreis zu froher Gemeinschaft einte. Dieser Humor war eine Folge seines grnndgütigen, anteilnehmcnden Herzens. Dieser Mann konnte niemand wehe tun, und hatte er jemanden un bewußt verletzt, so ruhte er nicht, bis er die Tinge wieder in Ordnung gebracht hatte; denn mit seiner Güte verband sich fein Gerechtigkeits sinn. Dem Fachgenosscn auch ist es gestattet, hier ein Werturteil abzn- geben über Edmund Meyers berufliches Wirken. Seine Ausbildung hatte ihn wenig in das Gebiet seiner späteren Leistung: das Antiqua riat, geführt. Erst später lernte er es bei unserer Vereinigung kennen, und es ist erstaunlich, mit welchem Geschick, mit welchem Verständnis er sieh zu einem ausgezeichneten Kenner entwickelt hat. Er hat diese Kennt nisse in Verzeichnissen gebucht, die dem Bücherfreund als musterhafte Leistung eines bewußt Schaffenden stets lieb sein, dem Forscher auf die sem Gebiet als Ratgeber dienen werden. Durch manche Mühsal, durch manche Sorgen, durch schwierige Zeiten hat sich unser Freund durch- gcrungen zu den schönsten Erfolgen, die ihm ein ruhigeres Leben in der Zukunft verhießen. So konnte er erst in späten Jahren daran denken, einen eigenen Hausstand zu gründen. An der Seite einer ge liebten Frau, die als treuester Genosse zu ihm stand, hat er sich dann mit allem Vorbedacht sein eigenes Nest gebaut. Ta griff der Tod nach unserem Freund und endete dieses beglückte und beglückende Leben. Wir, die wir hier tieferschüttert von diesem plötzlichen Geschehen an der Bahre des Treuesten der Treuen, des allzeit bereiten Freundes stehen, rufen ihm nach: Ruhe aus in Frieden! Die Erinnerung Deiner Freunde begleitet Dich in die Ewigkeit! Dir, teurer Freund, gelte, was Friedrich Hebbel einst einem früh dahingeschiedeneu Jugendfreunde als Inschrift auf seinem Leichenstein zudachte: Geliebter, der zu früh hier einging in die Ruh', Vier Worte graben wir in deinen Leichenstein: Treu! Edel! Fest und Fromm! Es käme nichts hinzu, Wär' statt des kürzesten das längste Leben dein!« August Gaul f. — Der große Tierbilduer unserer Zeit, Professor August Gaul in Berlin, ist im Alter von 52 Jahren, mitten in der Arbeit, einem Herzschlage erlegen. Gaul war am 22. Oktober 1869 in Großenhain bei Hanau geboren, hat die Zeichenakademie in Hanau, die Kuirstgewerbeschule in Berlin besucht und eine besondere Förderung in der Werkstatt von Ealandrelli erfahren. Die Glücks göttin hat es nie sonderlich gut mit ihm gemeint. Als kaum Vierzehn jähriger hat er sich schon in einer kunstgewerblichen Silberfabrik als Arbeiter verdingen müssen, als Siebzehnjähriger in Berlin ist cs ihm nicht viel besser gegangen. Ein wenig sprang, ihm der Zufall zu Hilfe, als er ihm eine Freikarte für den Zoologischen Garten in den Schoß warf. Damit wurde seine Laufbahn in eine bestimmte Rich tung gedrängt, die er bis zu seinem Tode nicht mehr verließ. Von j seinen Tierplastiken war es die Kleinplastik, die oft mit seltenem Fein-1 gefühl einen freundlichen Hnmor verkündete, vor allem aber unge heure Liebe zum Tier zur Schau trug. Engen Jahnke f. — In Berlin starb am 18. Oktober der Geh. Bergrat Prof. vr. Eugen Jahnke, ordentlicher Professor in der Berg- dauabteilung der Technischen Hochschule zu Berlin-Eharlottenburg. Jahnke, Berliner von Geburt, hätte am 30. November sein 58. Lebens jahr vollenden können. Bis 1901 Oberlehrer, dann Privatdozeut, wurde er 1905 au die Bergakademie berufen und erhielt 1908 die ordentliche Professur für Mathematik und Mechanik. Mit der Akademie kehrte er daun in die Technische Hochschule zurück. vr. Socsocma Sato f. — Der bekannte japanische Ehirurg Or. Soesoema Sato in Tokio ist gestorben. Er war der erste japanische Student, der zu Studirnzwecken ins Ausland gesandt wurde und ver brachte acht Studienjahre in Deutschland. 1870/71 ging er als frei williger Chirurg mit in den Krieg. Im Jahre 1875 ging er, nachdem .er an der Universität Berlin promoviert hatte, nach Japan zurück. ^ Dem Gedächtnis Dr. Satos wird ein Institut gewidmet, das seinen Namen tragen wird. Es wird mit dem Krankenhaus von Juntendo in Tokio verbunden, wo er lange gewirkt hat, und wird der Förde rung der medizinischen Wissenschaften durch Vorträge und wissen schaftliche Untersuchungen dienen. < SpreWal. ^ ^ Prinzipale und Gehilfen im Buchhandel. (Schlußwort.! (Vgl. Bbl. Nr. 233 u. 245.) Zu den Ausführungen des Herrn Z i »> ui e r m a n „ im Bbl. Nr. 24S nur noch zwei Feststellungen: 1. Den Packern wurde im August eine 20prozentlge Lohnzulage ab 13. August bewilligt, sodatz dadurch der Hiichstlohn für eine» Packer sich aus -/t 240.— wöchentlich, d. i. ,1t 1000.— monatlich, erhöhte. Sofort nach Rechtskraft dieser Vereinbarung trat unser -Ortsverein der Buch händler« durch seinen Tarifausschust schriftlich an die Angestellten-Ge werkschaften heran und regte Verhandlungen wegen Erhöhung der An- gestclltcngchälter an. Daß dies Angebot von Arbeitgeberscite ausging, kam anscheinend den Herren Gewerkschaftsführern so ungelegen und überraschend, daß sie etwa 14 Tage zur Beantwortung unseres Brieses brauchten und so den Abschluß der Verhandlungen verzögerten. Es wurden dann ab 1. September auch den Angestellten 2V?» Gehalts erhöhung bewilligt. Wenn nun tatsächlich zwei Wochen im August die Packer eine etwas höhere Vergütung als die Gehilfenschaft erhielte», trifft hierfür die Arbeitgeberschaft kein Verschulden. Der Gewährs mann des Herrn Z. aber wußte, daß Verhandlungen ans Gehalts erhöhung der Angestellten von unserem Tarifausschuß bereits eingc- leitet worden waren. 2. Für die Behauptung, daß »gerade in Hannover das tarifmäßige Mindestgehalt durchweg von den Arbeitgebern als Höchstgehalt ange sehen wird», dürften Herr Z. und sein Gewährsmann den Beweis schul dig bleiben. Wenn einige organisierte Gehilfe» in Hannover nur nach Mindestgehalt bezahlt werben, entsprechen eben deren tatsächliche Lei stungen nicht den gestellten Anforderungen. Ich verweise ans meine Ausführungen im Bbl. Nr. 233, die ich vollinhaltlich aufrecht erhalle. Hannover, 20. Oktober 1021. Carl Mierzinsky. Gebunden oder broschiert? Mit der von Herrn Direktor Hartmann in Nr. 2-30 des Bbl. vom 12. Oktober vertretenen Auffassung stimme ich durchaus überein. Ich habe ebenfalls seit etwa einem Jahrzehnt die Notiz im Adreß buch: »Die Philosophische Bibliothek wird, sofern nicht ausdrücklich verlangt, nur gebunden ausgeliefcrt». Zu nennenswerten Beanstan dungen hat diese Praxis bisher nicht geführt. Es scheint also, daß die Angabe, daß eigens verlangte Bücher vom Publikum gebunden vorgezogen werden, zntrifst. Leipzig. Felix Meiner. Vorsicht!"' Uns wird geschrieben: Bei 8 verschiedenen Buchhandlungen in Halle a. S. wurden aus dem (Selbst-iVerlag Kluß, Leipzig-Mockau, se 7—0 Exemplare eines Buches des Titels: »Fluß, Schicksalsbc- meisterung« unter jeweilig verschiedenem Bestellernamen bestellt. Da sich vermutlich dieser Schwindel an anderen Orten wiederholen wird, seien die Kollegen des Sortiments gewarnt. 1588
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