11412 Börsenblatt s. b. Trschn. Buchhandel. kkünsüg erscheinende Bücher. 252, 27. Oktober 192!. Anfang November wird ausgegeben: Daniel Defoe Leben und wunderbare Abenteuer des Robinson Crusoe Seemanns aus Aork der 28 Jahre lang ganz einsam auf einer unbewohnten Insel an der Küste Amerikas, nahe der Mündung des großen Stromes Orinoko lebte, wohin ec als einziger Über lebender der ganze» Mannschaft durch Schiffbruch verschlagen war, nebst einem Bericht über seine ebenso wunderbare Befreiung durch Piraten. Beschrieben von ihm selbst Illlllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllll,II,>„„„„„II„MII>»I»l»II»»»»III»,MI,„I,U»l»»»»»»»M»»»M»»»»»»»»M»»iMI Nach dem englischen Urtext übersetzt von Hans Reisiger Mit SO Zeichnungen von Ernst Penzoldt Ln Ganzleinenbanö SO Mark /^>ei meinem Entschlich, diese neue Übersetzung des Robinson in meinen Verlag zu nehmen, leitete mich der Wunsch und die Überzeugung, den Vielen, die ihn bisher nur aus verstümmelten „Bearbeitungen sür die Jugend" kennen lernten, Defoes Musterwerk in einer Ausgabe zu bieten, wie sie uns bisher fehlte: eine dem Original getreu folgende und den Ton des erzählenden Matrosen ausgezeichnet treffende Übersetzung, Zeichnungen von Künstlerhand und sorgfältiger Druck auf holzfreiem Papier in gutem Einband, sodaß auch die Freunde schöner Bücher daran Gefallen finden werden. Meine Ausgabe bringt, abgesehen von einigen, die Entwicklung Robinsons vom gottlosen Seemann zum frommen Christen nicht unier- brechenden Kürzungen der breiten moralisierenden Stellen, den Ilrtert des ersten Bandes nicht altertümlich aufgeputzt, wie die Neuausgaben von Ludwig Friedrich Vischers Übersetzung aus dem Jahre 1720, sondern in der ungezwungenen, natürlichen Redeweise des sein „Garn spinnenden", einfachen Menschen, wie es dies Wirklichkeitsmärchen verlangt. Es schien mir auch, daß diese lebensvolle Erzählung gerade in unserer Zeit und im heutigen Deutschland die Herzen Vieler erquicken und erfreuen könnte, die durch die Umwälzung unserer wirtschaftlichen Verhältnisse in neue Lebensbedingungen gestellt wurden und Hantierungen und Fertigkeiten erlernen müssen, an deren Art und Sinn sie bisher achtlos vorübergingen. Der Reiz, alle Bedürfnisse und Hilfsmittel des täglichen Lebens gleichsam neu entstehen zu sehen, alle Leiden und Freuden, auf die nackteste Notdurft zurückgesührt, von frischem mitzuerleben, dieser Reiz wird nie seine Macht über die Gemüter verlieren und dem Robinson seine Zuhörerschaft sichern bis in alle Zeiten und in aller Welt. So, hoffe ich, wird auch diese Ausgabe vielen Jungen und Alten Freude bereiten. Prospekte mit einigen Probebildern stelle ich unberechnet zur Verfügung. Meine Bezugsbedingungen sind auf dem hier beigefügten Verlangzettel angegeben. Franz Hanfstacngl / München