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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.10.1921
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1921-10-27
- Erscheinungsdatum
- 27.10.1921
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. W 252, 27. Oktober 192l. MslllllllllMWen. Gestorben: ' am 0. Oktober im vollendeten 70. Lebensjahre Herr Buchhändler Ernst Fenkhausen in H a m b u r g - B a r m b e ck. Der Verstorbene hat die von ihm im Jahre 1884 gegründete Hand lung in solider Weise geführt, bis ihn vor etwa zwei Jahren eine schwere Krankheit befiel, der er nunmehr erlegen ist. Dem pslicht- getrenen Berufsgenossen wird bei allen, mit denen er geschäftlich oder persönlich in Beziehungen kam, ein freundliches Gedenken bewahrt werden. Zur Erinnerung an Joses Bachem in Köln. - Am 20. Oktober waren 100 Jahre verflossen seit der Geburt Josef Bachems, der von 1854 bis 1893 Inhaber der 1818 gegründeten Verlagsbuch handlung und Buchdrnckerei I. P. Bachem in Köln gewesen ist. In beiden Zweigen seines Geschäfts hat Josef Bachem Hervorragendes geleistet, im Verlage besonders den belletristischen Werken hervor ragende Sorgfalt zngcwandt, ohne deshalb die Fortentwicklung feiner Druckerei zu vernachlässigen. Sein eigenstes Werk, das er unter vielen Sorgen und Mühen zum Erfolg gebracht hat, ist die Schöpfung der »Kölnischen Volkszeitung«. Hierüber lesen wir in einem Ge dächtnisartikel dieser Zeitung das Folgende: »Heute vor hundert Jahren erblickte der Gründer der Kölnischen Volkszeitung als Sohn des Buchhändlers Lambert Bachem in Köln das Licht der Welt. Er hat einen nachhaltigen Einflus; auf die Entwicklung der katholischen Presse in Deutschland gehabt, deren Hebung er von Anfang an als seine Lebensaufgabe betrachtet hat. Diese Aufgabe war mit bedeuten den Schwierigkeiten verknüpft, aber er hat sie überwunden durch zähe und ausdauernde Arbeit und, trotz mancher Fehlschläge, unentwegtes Vordringen zu dem unverrückbaren Ziele, das übrigens auch schon sein Vater verfolgt hatte. Nach seinen eigenen Aufzeichnungen trat er nach Absolvierung der höheren Bürgerschule in das Geschäft seines Vaters, wo er die Lehre als Buchhändler bestand und auch die Buch- druckerci erlernte. Anfangs 1848 ging er als Bevllmächtigter des Kölner Verlegervereins nach Brüssel und Paris, um dort für die Gemeinschaft der Buchhändler Kölns neue Geschäftsverbindungen anznknüpfen. In der französischen Hauptstadt war er eine Zeitlang in einem Bankgeschäft tätig, kam aber noch im selben Jahre zurück, weil er hörte, das; — nachdem im März die Zensur uud die Kon- zessionspflicht der Zeitungen gefallen war — damals hier Bestrebun gen zur Gründung der Nheinischcn Volkshalle im Gange seien. In die zu diesem Zwecke gebildete Aktienkommanditgesellschast wurde er als zweiter Gerant ausgenommen. Aber mancherlei Mißständc an dem Blatte führten rasch seinen geldlichen Zusammenbruch herbei, worauf am 17. September 1849 eine neue Kommanditgesellschaft unter der Firma Jos. Bachem L Eo. zur Herausgabe der Deutschen Volks- Halle gegründet wurde, deren alleiniger Gerant Josef Bachem wurde. Aber seine grostdeutsche Haltung und seine Außenpolitik machten das Blatt bei der Negierung mißliebig, und am 10. Juli 1855 wurde es wegen seines »preußenfcindlichcn Treibens« verboten. Mehrere Ver suche Bachems, eine neue katholische Zeitung in Köln herauszugeben, schlugen fehl. Endlich im Jahre 1800 Kölns Einwohnerzahl war mittlerweile ans 100 000 gestiegen, von der vier Fünftel Katholiken waren — wagte Josef Bachem zum anderen Male die Gründung eines katholischen Preßorgans, und diesmal gelang der Wurf. Die Kölnischen Blätter erschienen am Sonntag, dem 1. April 1860, zum ersten Male. Nnter der Redaktion des bisherigen Theologiestudentcn Fridolin Hossmann gewann das Blatt durch Bachems unermüdliche Arbeit hervorragende Mitarbeiter, so den Oberlehrer vr. Stumpf in Koblenz, aus dessen Feder der einführende programmatische Artikel stammte, und be sonders den Professor Neusch in Bonn, der seinerseits für die Be schaffung tüchtiger Mitarbeiter sorgte. Als aber später in der alt- katholischen Bewegung Neusch und Hosfmanu die Zeitung mehr und mehr in diese Richtung einlenktcn, erhob Josef Bachem Einspruch, und mit schwerem Herzen trennte er sich schließlich von den verdienten Mitarbeitern. Schon vorher, am 1. Januar 1869 hatte der Verleger den Titel des Blattes in Kölnische Volkszeitung geändert. Es kann hier nicht auf die Einzelheiten des Entwicklungsganges der Kölni schen Volkszeitung eingegangcn werden — sie sind in der Jubiläums- srhrift aus Anlaß des 50jährigen Bestehens von Prof. vr. Cardauns und in der Festschrift Hundert Jahre I. P. Bachem von G. Hölscher behandelt worden —, nur so viel sei gesagt, daß Joses Bachem niemals nur der unbeteiligte Geldgeber der Zeitung gewesen ist. Trotz der Arbeiten, die sein Buchverlag und die Druckerei in reichem Maße mit sich brachten, und von denen ihn daun seine Söhne mehr und mehr entlasteten, war doch sein Hauptinteresse stets der Zeitung gewidmet, deren Haltung in allen Fragen ihn auf das lebhafteste beschäftigte. Nicht immer ist er in Einzelheiten mit den Hauptredakteuren l)r. Cardauns und Julius Bachem einer Meinung gewefen, aber er war verständig genug, sich mit den Verhältnissen abzufinden, ange sichts der Tatsache, daß alle drei in der gesamten politischen Haltung der Zeitung durchaus einig waren. Auch nachdem Josef Bachern sich in seinem Alter von der Arbeit für die Zeitung mehr zurück gezogen hatte, behielt er sich die Prüfung des Nomanfeuilletons vor. War doch hier das Feld, wo er gleichzeitig für seinen Buchverlag tätig sein konnte, der im Lause der Jahre eine bedeutende Ausdehnung genommen hatte. Auch auf diesem Gebiete hatte sein unermüdlicher Fleiß Hervorragendes zuwege gebracht, und bevor er am 21. August 1893 die Augen schloß, konnte er mit Stolz sein reiches Lebenswerk überschauen: sein Leben, das sein Sohn Geheimrat vr. Karl Bachem in einem umfassenden Werke beschrieben hat, dessen abschließender dritter Band leider bisher infolge Ungunst der Zeiten nicht erscheinen konnte, ist nach dem Psalmisten köstlich gewesen.« öpreAlllll. Zur Beachtung der Verleger! In letzter Zeit mehren sich die Fälle, daß Bestellungen, nur weil sie mittels direkter Karte übermittelt werden, auch mit direkter Post erledigt werden, wiewohl ausdrücklich Zusendung überLeipzig vorgeschrieben ist. Bei dem erhöhten Porto ist eine derartige Be lastung des Sortimenters nicht zuträglich, andererseits wird dann die Einlösung der Barfakturen verzögert. T. L T. Fliegenplage. (Vgl. Nr. 248 d. Bbl.) In meinem Landhäuschen hatte ich vor Jahren ebenfalls sehr nnter der Fliegenplage zu leiden. Ta las ich irgendwo einmal die Mitteilungen des leitenden Arztes eines Krankenhauses, der sich durch Formaldehyd von diesen Quälgeistern befreite. Ich wandte das Mittel mit allerbestem Erfolge au. In etwa 4—5 Minuten war die Wirkung geschehen und ich konnte die Fliegen mit Handfeger und Schippe aufsegen. Bis zu 500 zählte ich, dann gab ich das Weiter zäh len auf. Formaldehyd bekommt man iu jeder Drogcnhandlung. Es wird angewandt in einer Verdünnung von 1 Teil Formaldehyd zu 5—6 Teilen Wasser, auf Untertasse oder Teller getan (bei großen Räumen vielleicht 2—3 Teller an verschiedenen Stellen), dann Türen nnd Fenster fest verschließen und den Raum schnell verlassen, da die sich ent wickelnden, im übrigen unsichtbaren und schnell wieder verschwinden den Dämpfe dem Menschen nicht zuträglich sind. Die Wirkung tritt augenblicklich ein, und die Fliegen fallen danach buchstäblich wie die »Fliegen«. Man hat darauf zu achten, daß man 'für diese Zwecke bestes Fvrmaldehyd bekommt, denn nur solches zeigt die geschilderte Wir kung. Ich habe selbst einmal Dehyd bekommen, das wirkungslos blieb. Ich wäre für Mitteilung über den Erfolg verbunden. E. Se ide l. Der gute Ton und die Umgangssormen im Buchhandel! Einer Berliner Verlagsbuchhandlung ist als Reklamation nach stehende Karte zugegangen: »Ihre Sendung erhalten. Obwohl ich Ihnen ausdrücklich schreib das Sie nur ein Postkolli von 5 Kilo senden sollen und ein Expl. weglassen wollen wenn es Ueberporto sollte machen hat doch ein Schaaf von Ihren Leuten die Sendung mit 5 einhalb Kilo zur Post gegeben und Sie verlangen von mir noch 4 Mk die lassen Sie sich nur von den Brummer geben der das vermert hat, bei den geringen Nadatt den Sie geben märe es angbracht das Sie Ihre Leute etwas indensiver instruieren: ""d nicht mit den Kunden Ihren Gelde so wüsten. Sie müssen mir doch recht geben das dies ohne jede Ueber- legung gearbeitet ist von Ihren Personal. Mit erg. Hochachtung Es braucht wohl nicht erwähnt zu werden, daß der Schreiber dieser Karte nicht Mitglied des Börsenvcreins ist, auch im Adreßbuch des Deutschen Buchhandels findet man seine Firma nicht, es handelt sich also um einen »Auchbuchhändler« reinster Nasse. Red. Verantwort!. Redakteur: Richard Sllberti. — Verlag: Der Bürsenvcretn der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Vuchhändlerhaus Druck: Ramm Seemann. Sämtlich in Leipzig — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig. Gerichtsweg 26 iBuchhändlerbauSt. 1588
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