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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.10.1921
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1921-10-29
- Erscheinungsdatum
- 29.10.1921
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- Deutsch
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Ausgewählte Blätter des »Topographischen Atlas ses von Bayern 1:S0 MO« gaben guten Einblick in die Entwicklung dieses bayerischen Haupikartenwerkes, dessen älteste Blätter 1812 erschienen und das 1867 in erster Ausgabe in Kupferstich vollendet war. Das beigehestete Textblatt gab dar- über Auskunft, daß man unmittelbar nach dem ersten Abschluß des Werkes daran ging, die unhandlich großen, 50X80 cm umfas senden Blätter, und zwar zunächst die ältesten, der Breite nach zu halbieren. Die Nummern und Namen der ursprünglichen Blät ter blieben, die Hälften wurden dazu mit »West« und »oft» be zeichnet, Seit 1814 werden neugestochene zusammengehörige Halbblätter nicht mehr mit gemeinsamen Namen bezeichnet, son dern jedes für sich benannt. Die ab 1891 neugestochenen Grenz blätter enthalten auch das Ausland, 1903 begann man von dem bis dahin einfarbigen Werk zuerst solche Blätter, die Alpenge biete darstellen, mehrfarbig und mit Schichtenlinien statt Schlüssen herauszugeben. In diesen Blättern sind Schrift, Bodenbewach sungen und das Gerippe, mit Ausnahme der blauen Gewässer, schwarz, die Schichtenlinien braun. Über dieser dreifarbigen Ausgabe besteht eine mit violetter Schummerung der Boden formen, die diese überaus plastisch hervortreten läßt, die Klarheit des Karteninhalts freilich etwas beeinträchtigt. Vier neueste Halbblätter aus dem Rhöngebiet haben außerdem einen hell grünen Aufdruck der Waldflächen und einen orangefarbigen der Straßen erhalten. Besonders die farbigen Atlasblätter erfreuen sich als Touristenkarten größter Beliebtheit, Von den 80 Blättern der »Karte des Deutschen Reiches 1 : 100 000«, die Bayern zu bearbeiten hatte, wurde das erste 1883, das letzte 1902 im Kupferstich vollendet. Um dem Verlangen nach farbigen Karten nachzukommen, wurde neben der schwarzen Ausgabe eine dreifarbige herausgegeben, von der im Jahre 1900 das erste bayerische Blatt erschien. In dem aufgeleg ten Bande waren größtenteils Blätter der Buntdruckausgabe zusammengestellt, die von dem südlich der Linie Ulm-Pafsau lie genden Gebiet vollzählig, von dem nördlichen vereinzelt vorhan den sind. Die das Hochgebirge enthaltenden bunten Blätter sind außerdem mit einem Schummerton unter schräger Beleuchtung versehen. Die weit zahlreicheren übrigen Blätter sind mit Far benaufdruck (Gewässer blau, Wälder braun, Talungen und Wie sen grün, Straßen rot) erhältlich. In den Hochgebirgsblättern hat sich die mittels Galvanoplastik erleichterte Herstellung dreier Farbplatten besonders bewährt, da die einfarbige Ausgabe in folge der starken Schroffen schwer leserlich bleibt, trotzdem deren Skala von 45° aus so» hinaufgerückt ist. Das Matzstabverhältnis 1 :50 000 des oben beschriebenen »Topographischen At lasses« ist jedenfalls für das Hochgebirge viel geeigneter als das der Karte des Deutschen Reiches, sodaß Bayern um die Präch tigen Blätter des Atlasses Wohl zu beneiden ist. Als Muster der neuesten topographischen Karte, die auch einheitlich für das ganze Reich kurz vor dem Kriege beschlossen wurde, waren die bis jetzt erschienenen Blätter 1022 Neustadt a, d, Haardt und 1045 Landau t, d, Pfalz der »Deutschen Karte 1 :50 000« ausgestellt. Demnächst werden herausgege ben: 902 Brückenau, 903 Neustadt a, d, S, und 1044 Bergzabern, und in Arbeit befinden sich: 904 Königshofen, 905 Coburg, 1020 Zweibrücken und 1021 Annweiler. Jedes Blatt dieser Grad abteilungskarte umfaßt 20 Längen- und 12 Breitenminuten und demnach vier Meßtischblätter 1 : 25 000. Gewässer und deren Be schriftung sind blau, die übrige Situation schwarz und die Schich tenlinien braun. Die bis jetzt erschienenen Blätter können mit oder ohne farbigen Wald- und Stratzenaufdruck, sowie violetter Bodenformenschummerung, also entweder 3- oder bfarbig bezo gen werden. Die ausgestellten Blätter waren unter Zugrunde legung der 1909—1913 durchgeführten Neuaufnahmen der Pfalz inhaltreich und sauber in Kupfer gestochen. Die Straßen und die unterhaltenen Fahrwege 1, Klasse sind doppellinig gezeichnet. Die Kartenzeichen entsprechen mit geringfügigen Ausnahmen den im Reiche vereinbarten. Aber auch wichtige Übersichtskarten hat Bayern vollendet. Der Band der »Karte von Südwest-Deutschland 1 : 250 000« enthielt vollzählig deren 25 Blätter in Kupferdrucken und ausgewählte Umdrucke mit grünen Wäldern, roten Straßen 1680 und blauen Landes- und Kreisgrenzen, Die Karte ist eine fünf fache Verkleinerung des Topographischen Atlasses und schließt sich eng an den Rahmen dieses Werkes an, indem ein Blatt genau die Fläche von neun Atlasblättern umfaßt. Sie entstand in den Jahren 1856—1868 durch Vereinigung der nunmehr veralteten Orts- und Terrainkarte, die in je 15 Blättern von 1849—1856 bearbeitet wurde. Mit der Vereinigung nahm man eine Erweite rung auf 25 Blätter, hauptsächlich gegen Westen, vor. Darnach ! reicht sie westlich etwa bis östlich bis Passau, nördlich bis Fulda und südlich bis Innsbruck. Um 1910 setzte man die in bayerischen Ruthen aus das Adriatische Meer bezogenen Höhen- i zahlen in Meter auf N, N, um und bereicherte den Karteninhalt, Von der farbigen »Höhenschichtenkarte von Bayern 1 : 250 000« sind die musterhaft auf Stein ausgesührte» drei südlichen Blätter Nr. 7—9, deren nördlicher Rand ungefähr ^ durch die Linie Ulm—Landshut—Passau bezeichnet ist, 1908 er : schienen. Jedes Blatt umfaßt 2 Blätter der Karte von Südwest- ! deutschland. Die Karte enthält die Gemeindehauptorte, Eisen bahnen, Straßen I, und 2, Klasse in schwarzer, die Gewässer ü blauer, die 100-Meter-Haupt- und 50-Meter-Zwischenschichte». linien in brauner Färbung, Die Bodenformen sind nur innec^ halb der Landesgrenze gegeben und durch eine leichte Schümms rung wirksamer gemacht. Die Höhenstufen erscheinen in den tie § fen Lagen aller 100, in höheren aller 200, 300 und 500 Meter k nach der Peuckerschen Farbenskala von grünen bis zu dunkelroten« Tönen, > So bot diese Ausstellungsgruppe einen vorzüglichen und be ° quemcn Überblick über die mannigfaltigen Erzeugnisse des Baye rischen Topographischen Bureaus nicht nur für den Gelehrten, sondern auch für die Sortimenter, die ihre Kenntnisse dieser be sonders in der Reisezeit viel verlangten Kartenwerke haben be festigen und erweitern können. Die bayerischen Karten sind be kanntlich im Hauptvertrieb in Th, Riedels Buchhand lung in München, Residenzstr, 25, sowie im Zweiglager der Buchhandlung Heerdegen-Barbeck, Nürnberg, Ecke Kö- nigsstratze-Hallplatz, zu beziehen, vr, Hans Praesent. L Luxussteuer. Der Nnterausschutz des Reichswirtschaftsrats für die Wände- ^ rung des Umsatzsteuergesetzes vom 24. Dezember 1919, mit welchem ' wir uns in ständiger Verbindung befinden, und welcher mit uns prinzipiell die Unhaltbarkeit der gegenwärtigen Luxussteuer vertritt, i hat in der Sitzung des Reichswirtschaftsrates vom 11, d, M. beschloß ' sen, der Neichsregierung in der Frage der Luxussteucr folgende Ent- j schließung zu übermitteln: , »Der Reichswirtschaftsrat erkennt an, daß der Luxussteuer ein gesunder Gedanke zugrunde liegt, da durch sie gegenüber der all gemeinen Belastung jedes Verbrauches durch die Umsatzsteuer eine Vorbelastung derjenigen Verbrauchsgegenstänbe angestrebt wird, die nur sür bemittelte Kreise erlangbar sind. Auch mit Rücksicht daraus, daß sich dieser Gedanke in fast allen Staaten durchgesetzt hat, er scheint eine völlige Aufhebung der Luxusstcuer nicht angebracht. — Auf der andern Seite hält der Neichswirt» schaftsrat die jetzige Form der Luxus st euer für unerträglich. Er ist der Auffassung, dast durch den Versuch der Begriffsbestimmung des Luxus im Wege der Spezalisierung und Differenzierung innerhalb der gleichen Warenart ein System ent standen ist, das fast immer ungerecht wirkt und die wirtschaftliche und technische Entwicklung der deutschen Produktion in erheblichem Maße hemmt und ge fährdet, Es mutz daher ei» völliger Umbau der Luxusstcuer gefordert werden. Dabei wird für fest- umrissene Gruppen von Gegenständen unter tunlichstem Verzicht auf Spezialisierung über die Luxussteuerpflicht klar und eindeutig zu entscheiden sein. Soweit sich bei den Beratungen, die unverzüglich beginnen müssen, für bestimmte Gegenstände und Gruppen von sol chen ergeben sollte, daß aus diesem Wege die Schäden des bisherigen Systems nicht beseitigt werden können, so müßte trotz des wertvollen Grundgedankens hierfür die Steuer ganz beseitigt werden.« Die Vereinigung der Kunstverleger E, V. hat sowohl der Reichs- regierung als auch dem Reichswirtschaftsrat in mehrfachen schriftlichen und mündlichen Vorträgen keinen Zweifel darüber gelassen, daß Originalwerke der Plastik, Malerei »nd Graphik (siehe 8 21/2j gerade
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