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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.10.1921
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1921-10-29
- Erscheinungsdatum
- 29.10.1921
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- Deutsch
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l, 29. Oktober 1921. Papierkorb nehmen läßt. Aber selbst die schönste Ordnung vermag nicht das zu ersetzen, was der Börsenverein nach einem Rundschreiben plant, mit dem er jetzt an eine Reihe von Verlagsfirmen hcran- tritt. Es handelt sich um nichts Geringeres, als in Verbindung mit dem für jeden Buchhändler als stetig gebrauchtes Nachschlagcbuch, dem amtlichen Buchhändler-Adreßbuch eine von den Verlegern selbst zu liefernde Zusammenstellung dessen zu schaffen, was ihnen zur Ver mittlung eines engeren, sachgemäßen Geschästsverhältnisses innerhalb ihres beruflichen Verkehrs mit dem Sortiment als wesentlich und wünschenswert erscheint. Es kann sich, wie die betreffende Stelle des Börsenvereins auch ganz richtig bemerkt, nicht darum handeln, an dieser Stelle vollständige Verlagsvcrzeichnisse zu bringen. Das würde einmal das Adreßbuch viel zu stark belaste« und dann nicht dem prak tischen Zweck entsprechen, der mit der geplanten Maßnahme über haupt verfolgt wird. Was der Börscnverein will, ist, dem Sorti ment eine handliche, jederzeit bequem erreichbare Zusammenstellung der gangbaren Erscheinungen zu bieten, die es ihm ermög licht, sich schnell über Dinge und Fragen zu unterrichten und zu belehren, dis ihm täglich soundso oft begegnen. Dabei kommt cs in erster Linie darauf an, daß die Neihenunternehmungen möglichst vollzählig in diesem Anhänge vertreten sind, damit der Sortimenter notfalls in der Lage ist, dem Kunden im Laden unmittelbar die Uraufzeichnung des Verlegers (die natürlich nur Verkaufspreise und keinerlei Be merkung über buchhändlerische Bezugsbedingungen haben darf) vor- zulcgen. Wichtig ist ferner, was in dem betreffenden Rundschreiben des Börscnvereins-Vcrlags auch besonders erwähnt wird, daß der Ver lag —und hierfür kommt insbesondere der wissenschaftliche Verlag in Frage — durch eine entsprechende Anzeige einen Schlüssel liefert, mit dessen Hilfe der Sortimenter sich durch die vielfach gcwuudcnett und für den Fernstehenden oft wirklich recht schwer gangbaren Wege umfassender Sa m m e l u u te r n c h m u n g e u nicht nur selbst zu rechtfindet, sondern er auch dem Kunden in befriedigender Weise über das Bescheid geben kann, worüber sofort unterrichtet zu werden für ihn oft von größtem Werte ist. Darüber hinaus kommt cs daraus an, daß der Verlag dem Sortiment eine Zusammenstellung der gang barsten Erscheinungen, auf die das Publikum immer wieder zurttckkommeu wird, an die Hand gibt. Wesentlich ist, im Interesse genauer Bestellungen sowohl seitens des Bücherküusers gegenüber dem Sortimenter, wie von diesem gegenüber dem Verleger, daß der Verleger bei N e b e n e i n a n d e r l a u fe n verschiedener Ausgaben eines Buches oder größeren Werkes diese klar kenn zeichnet, unter Umstünden unter beizufügender kurzer stichwortmäßiger Angabe des Titels, unter dem, zur Vermeidung jeglicher Jrrtümer, das Betreffende zu verlangen ist. Besonders wichtig wird die ge naueste Angabe bestimmter Ausgaben da, wo es sich um »freie« Autoren handelt, deren nachgedruckte Werke oft in den verschiedensten Verlagen erscheinen. Es liegt auf der Hand, daß über die Aufgabe der Aufklärung hinaus jeder Verleger, zumal der ursprüngliche Ver leger, ein sehr nachdrückliches Interesse daran hat, seine Ausgabe oder Ausgaben in geeigneter Weise zu kennzeichnen. Das Gleiche gilt von solchen »ausgegrabcncn« älteren Litcraturwerken, die von den verschiedensten Verlegern neu herausgebracht sind. Schließlich trifft das Gleiche bei Übersetzungen zu, die ebenfalls oft gleichzeitig an den verschiedensten Stellen hcrauskommcn und die genau zu kenn zeichnen jeder einzelne Verleger ebenso für sich wünschen muß, wie es dem Sortimenter die Arbeit wesentlich zu erleichtern vermag, wenn er an der Hand einwandfreier Angaben der betreffenden Verleger schnell feststellen kann, was der Käufer zu haben wünscht, bzw. was er ihm am vorteilhaftesten empfehlen kann. Und hierüber kommen wir wieder auf die wesentlichen Vorteile, die für den Verleger in dem Plane des Börsenvereins selbst liegen. Es liegt auf der Hand, daß der Sortimenter, besonders ber jüngere Sortimenter, dessen Kenntnisse noch nicht so tief Wurzel geschlagen haben, daß er ohne Hilfsmittel auszukommcn vermag, in erster Linie das empfehlen wird, was ihm auf Grund bequem zu erreichender Angaben am ehesten vor Augen tritt. Deshalb muß jeder Verlag, insbesondere von gangbarer Literatur aus jeglichem, auch wissen schaftlichem Gebiet, wünschen, daß seine Veröffentlichungen dort ver zeichnet sind, wo sie der Verkäufer am bequemsten und schnellsten findet. Daß es im engsten Zusammenhänge hiermit eine Kurzsichtig keit eines Verlegers sein würde, den Vorteil derartiger Ankündigun gen nur einer kleinen Gruppe weiter ausschaucnder Verleger zu überlassen, liegt zu klar zutage, als daß es notwendig erscheint, hierüber noch etwas zu sagen. Daß die Durchführung des Plans erst seinen vollen Wert auch für den Sortimenter gewinnt, wenn recht viele Verleger sich an den Ankündigungen beteiligen, be darf ebensowenig weiterer Ausführungen. Es mag aber noch ein Punkt berührt werden, der hierbei heilte ganz wesentlich ins Gewicht fällt. Das ist bei den immer weiter zunehmenden Portolasten die Entlastung, die derartige Anzeigen für den Verleger sowohl wie für den Sortimenter bedeuten können. Diesem wird manche Anfrage erspart bleiben, wenn er sich seinen Bescheid bequemer aus besagten Airzeigen holen kann, während umgekehrt jener von solchen verschont bleiben wird. Nun liegt es nahe, zu sagen: »ja, was nützen uns in der heutigen Zeit, wo der schnellste Wechsel aller Dinge zur einzigen Beständigkeit erhoben ist, diese Angaben, die zum Teil schon nach wenigen Wochen überholt sein können«. Auch hier dürfte sich ohne große Kosten und wesentliche Mühe leicht Rat schaffen lassen, indem der Verlag des Adreßbuchs, also der Börscnverein, die Einrichtung trifft, daß der geplante Anhang mit Fälzen durchsetzt wird. Da durch wird die Möglichkeit des Einklcbens von Ergänzungen und Deckblättern geboten. Gewiß wird jeder anzeigende Verleger allein schon im eigensten Interesse gern Gelegenheit nehmen, denjenigen Firmen, die ihn darum bitten, entsprechende gedruckte Mitteilungen zukommen zu lassen, sobald sich solche durch Preisänderungen, Neu erscheinungen usw. als notwendig oder wünschenswert erweisen. Spart er durch sie doch unendlich viel Zeit, manche Postkarte und manchen Brief, wodurch sich solche Ergänzungen schon rein materiell bezahlt machen. Darüber hinaus aber führt der Weg zu einem engeren Zu sammenarbeiten zwischen Verlag und Sortiment von Firma zu Firma, ein Ziel, dessen Bedeutung wohl von wenigen verkannt werden wird. I. F. W. G. Der Jahrgang 1922 des Adreßbuchs des Deutschen Buch handels ist, wie uns bekannt wird, inzwischen schon so weit im Druck vorgeschritten, daß für diesen Jahrgang keine weiteren Aufträge für den Katalog-Anhang angenommen werden können. Immer hin dürften vorstehende Ausführungen manche Anregung zum prak tischen Ausbau der Neuerung geben, aus welchem Grunde wir ihnen hier gern Aufnahme gewährten. Red Das Märchen vom teuren Buch! Die Klagen des Buchhandels über die irrige Ansicht des bücher- kaufenben Publikums, daß das Buch so »schrecklich« teuer geworden sei, werden immer lauter, und cs ist darum nur natürlich, daß wir Mittel suchen, mit denen diese irrige Ansicht bekämpft werden kann. Im Börsenblatt sind in letzter Zeit verschiedentlich Vorschläge gemacht wor den (siche z. B. Nr. 245 »Die billigen Bücher«). So schön die Gegen überstellung ber Preissteigerungen in den verschiedenen Warengattun- gen auch ist, so ist sie für die Zwecke des Buchhandels doch nicht brauchbar. Das Buch wird immer noch als ein Luxusgegenstand, aus jeden Fall nicht als ein Gegenstand des täglichen Bedarfs aber als ein Gebrauchsgcgenstand angesehen. Das Publikum wird zu dieser Aufstellung sagen können: Kartoffeln, Brot, Fleisch und Butter brauche ich, damit ich nicht verhungere, und die Kohlen, damit ich nicht er friere, bas gute Buch aber sättigt und wärmt mich nicht. Nun habe ich eine andere Tabelle mit vergleichenden Preisen wahllos zusam mengestellt und lasse sie unten folgen. Wenn eine Organisation sich fände, die diese Tabelle als auffallendes Plakat Herstellen und an das Sortiment abgeben würde, und wenn der Sortimenter dieses Plakat im Schaufenster unb im Laden aushängen würde, ich glaube, die Bü- chcrinteresscnten wären mit einem Schlage von ihrer irrigen Ansicht geheilt und würden das Buch wieder wie früher als das schönste und als das jetzt billigste Geschenk benutzen. Hier meine Tabelle: Das Märchen vom teuren Buch. In Zahlen geschrieben. Es kostete 1913 1921 Verteuerung Das gute Buch 5 — 30 — Sfach 1 Pfund Schokolade 1.59 30 — Mfoch 1 Kiste Zigarren 5.— 150.— Msach 1 Flasche Kölnisches Wasser —.75 20.— «fach 1 Blumenkorb 6.— 100.— Msach 1 Brokatkissen 30.— 600.— Msach 1 Leberhandtasche 20.-^ 500.— Msach 1 Kristallschale 30.'— 800.— Mach Alle diese beliebten Geschenk-Artikel und noch viele andere siitd 10- 30sach teurer geworden, aber das gute Buch ist nur Ofach im Preise gestiegen. Vielleicht findet sich eine Stelle, die meinen Vorschlag anfgreist, zum Nutzen des deutschen Buchhandels. Berlin. Oscar Engel. -ovU. ! rl! a r d I b e r i i -- Der Börse I,r> ereil, der Deulsäi-.'n Buchliäiidler 1» Vcipzia, Deutscher« Buch Händlerin!!',!' Drv^' Namm L Seemann. Sämtlich tn LelvUci — Adresse der Nedattiv« und Grpedttton: Lespzta. Gerichtsweg L0 sBlickknndlcrhnus;. ! 596
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