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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.11.1886
- Strukturtyp
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- 1886-11-15
- Erscheinungsdatum
- 15.11.1886
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- Deutsch
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6456 Nichtamtlicher Teil. ein, die den elektrischen Strom schließen. Dieser wird durch Magnete ans den unteren Verschluß der Typenröhren übertragen, sodaß der Verschluß anfgeht, und der Buchstabe heraustritt Das Lochen der Streifen dürfte so umständlich sein, daß die etwaigen Vorteile der Maschine dadurch mehr als ausgewogen werden. Der Gedanke der elektrischen Setzmaschine ist überhaupt nicht neu, und wir besprachen u. a. in der Rundschau Nr. 4 eine von Meyer in Frankfurt erfundene derartige Maschine. »?riutsr'8 UsAistsr« bringt nähere Angaben über die in der letzten Rundschau erwähnte Rotationspresse der berühmten Firma Hoe <L Co. in Newyork. Sie druckt, klebt, falzt und schneidet 24 000 achtseitige Zeitungsnummern in der Stunde, und zwar bilden diese verschiedenen Thätigkeiten nur einen ein zigen Prozeß. Das Einkleben der Beilagen erfolgt angeblich mit der größten Genauigkeit. Der Hauptvorzug der Maschine liegt jedoch in dem Drucke und dem Einfügen der Beilage. Der Teil der Presse, welcher diese druckt, arbeitet nämlich in voller Übereinstimmung mit der Hauptmaschine, kann aber beliebig ab- gcstellt werden. Man vermag auch je nach Bedarf eine zwei- oder vierseitige Beilage zu drucken. Das Einkleben erfolgt derart, daß die beiden Bahnen des Hauptblattes nach Verlassen des Druckcylinders einen Kleisterstrich erhalten; desgleichen die Bahn der Beilage, worauf die Maschine sie in einander legt und dem Falzwerk zuführt. Patentiert ist die Maschine im Deutschen Reiche bisher nicht. Fr. Zi. Hölzle in München erhielt unter Nr. 37 239 ein Zusatz-Patent zu Nr. 35 575, welches einen Formenschließsteg betrifft. Die Neuerung betrifft hauptsächlich eine Vereinfachung des von uns seiner Zeit erwähnten Steges. — P. Eichmüller in Leipzig ließ sich unter Nr. 37 145 ein Anlege werk für Druckpressen patentieren. Die Einrichtung bezweckt, daß das zu druckende Papier schnell, genau und sicher angelegt werden kann, ohne daß die Anlegevorrichtung mit der Druckform in Berührung kommt. Man kann auch das Anlegewerk für ver schiedene Formate verstellen, ohne es wesentlich zu verändern. Die »Papierzeitung« bringt einen eingehenden Aufsatz über die neueren Besestigungsvorrichtungen für den Bezug des Druckcylinders und insbesondere für den Papierbezug. Des Raummangels wegen müssen wir auf den betreffenden Aussatz verweisen. Wir bemerken nur, daß die Maschinenfabriken von Klein, Forst L Bohn und von Hammel die neuen verbesserten Klemmvorrichtungen stets anwendcn, daß König L Bauer einer aus Amerika stammenden Vorrichtung den Vorzug geben, und daß die Klemmapparate neuerdings auch bei Rotationspressen Anwendung fanden. Dem »UuUstin äs llimprimsris« zufolge hat die bekannte Firma Alauzet L Co. in Paris ein neues System des Zwei- farben-Druckes auf Rotationspressen erfunden. Es handelt sich um einen der Presse anzufügenden Ergän zungsapparat von geringem Umfang, welcher je nach der Lage des farbig hervorzuhebenden Textteils verstellt werden kann. Die Erfindung hätte, falls sie sich bewährt, eine große Bedeu tung. Man könnte z. B. gewisse, sehr wichtige Telegramme rot drucken, während andererseits manche Geschäftsleute für ein sich von dem eintönigen Schwarz des Textes farbig abhebendes Inserat gern ein Vielfaches des Normal-Jnsertionspreises zahlen würden. Die Hauptsache ist und bleibt, daß der bunte Aufdruck das Arbeiten der Rotationspresse nicht verlangsamt. »Freie Künste« empfehlen eine von H. Kärrig in Wien erfundene Lochmaschine, welche sich durch eine nicht zu hohe ^ Führung (2 inm) sowie dadurch auszeichnen soll, daß die Nadeln und die Platte aus dem besten Stahl angefertigt sind und daher A5 265, 15. November 1866. eine längere Dauer versprechen. Die Maschine ist für Fußbetrieb eingerichtet. G. Großheim in Elberfeld erhielt unter Nr. 37 634 ein Patent auf die Herstellung von Platten oder Walzen zum Drucke beliebiger Muster, und zwar im Hochdruck, also für die Buchdruckerpresse. Welche Muster damit aufgedruckt werden sollen, steht leider in der Patentschrift nicht. Vermutlich handelt es sich hauptsächlich um den Untergrund z. B. für Wertpapiere. Das Eigentümliche und Vorteilhafte des Verfahrens liegt darin, daß man nach Verschleiß des hochstehenden Musters die Platte wieder der Säure aussetzen kann, so daß das Muster wieder erhaben erscheint, und so weiter, bis die Platte oder Walze gänzlich durchgefressen ist. Von Patenten aus dem Gebiete des Steindruckes sind heute nur zwei zu erwähnen. Zunächst die Sleindruck-Reibe- presse von Herm. Krause in Berlin (Nr. 37 172). Durch eigen tümliche Einrichtungen am Karren und an der Transportwalze wird hier die Sicherheit gegeben, daß die Druckgabe für den Lithographiestein stets bei einer bestimmten Grenze beginnt, so daß einer zu späten Druckgabe, die bei Unachtsamkeit des Personals leicht eintritt und unvollständige Abdrücke zur Folge hat, vorgebeugt wird. Auch ist dafür gesorgt, daß ein zu lange dauerndes Drücken nicht Vorkommen kann. — Sodann das Trockcn-Kopier-Verfahren von Frau Vally Lewy in Berlin (Patent Nr. 37 542). Das Verfahren bezweckt die Vereinfachung des Kopierens von Handelsbriefen und dergleichen. Hierzu dient Seidenpapier, welches mit einer Lösung getränkt wird, die als Bindemittel für den Farbstoff der Kopiertinte dient. Es genügt dann, das mit der besonderen Tinte geschriebene Schriftstück anzufeuchten, dasselbe einige Minuten liegen zu lassen, unter das Seidenpapier zu legen und schließlich einem Druck unter der Kopierpresse zu unterwerfen. Aus dem Seidenpapier tritt dann ein scharfer Ab druck der Schriftzeichen hervor. Die Tinte besteht aus Wasser, Blauholzextrakt, Glycerin und Chlorkupfer, das Papier aber wird mit Lösungen von Oxalsäure, Oxalsalzen, Weinstein- und Citronen- säure behandelt. Soweit aus der Patentschrift zu ersehen, scheint der Vorzug des Verfahrens darin zu liegen, daß das Kopieren durch einen Druck der Kopierpresse erfolgt, und daß man also die Briefe nicht einige Minuten in der Presse liegen zu lassen brauchen würde, was übrigens bei mäßig guter Kopiertiute auch nach der gewöhnlichen Methode nicht erforderlich ist. In Beantwortung einer Anfrage aus ihrem Leserkreise be merken »Freie Künste«, man beziehe am besten Papier für den trockenen Umdruck auf Zink von SüßL Brunow in Leipzig. Das Papier biete den Vorteil, daß man die Abdrücke trocken machen kann, wobei der Stich sehr scharf werde; es sei undehnbar und klebe ohne angefeuchtet zu werde». Für Feder und Kreide sei auch das sogenannte Berliner Papier von Doudorf in Frankfurt a. M. sehr gut. Umdruckfarbe für den Zweck endlich liefern Käst und Ehinger in Stuttgart. Dieselbe wird mit einem Drittel guter Feder farbe gemischt. »Loisutiüo ^msrieun« bringt Abbildung und Beschreibung einer neuen Schreibmaschine, die sich durch große Einfachheit und Wohlfeilheit auszeichnct. Man schreibt nicht durch Anschlägen von Tasten oder Hin- und Herbewegen einer Typenstange, sondern indem man mit einem Stift auf die Stelle eines Kreissegments einen Druck ausübt, die dem abzudruckenden Buchstaben entspricht. Das Kreis segment trägt die Zeichen des Alphabets eingraviert. Die von der »World Type Writiug Machine Co.« in Boston zu beziehende Ma schine bietet, wie die Brackelbergsche, nebenbei den Vortheil, daß man das Geschriebene leicht überlesen kann, ohne die Bogen aus dem Apparat herausnehmen zu brauchen.
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