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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.11.1921
- Strukturtyp
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- 1921-11-09
- Erscheinungsdatum
- 09.11.1921
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- Deutsch
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X- 262, 9. November l92l. Redaktioneller Teil, vvrseLblLU s. ». Ltschn. BuchhauLrl. Es wurden in den Jahren 1917—1921 entliehen: Stand 1917/18 ISI8/tg 1919/20 1920/21 Hochschullehrer 217 225 228 236 Studierende und Kandidaten .... 1688 3270 5282 Geistliche 105 143 123 124 Juristen und höhere Verwaltungsbeamte Arzte 364 578 741 664 217 367 497 656 Beamte wirtschaftlicher Institute . . . 206 2 18 217 169 Lehrer an höheren Schulen 412 6l4 771 781 Lehrer an niederen Schulen .... 157 245 347 393 Mittlere usw. Beamte 278 277 359 432 Schriftsteller und Künstler 267 352 452 502 Techniker, Kaufleute, Landwirte usw 427 474 724 690 Militttrpcrsonen 212 248 212 165 Männliche Personen ohne Beruf . . . 349 431 662 659 Frauen 1583 1629 1712 1545 Behörden und Institute 246 307 228 2^9 Zusammen 6728 9398 12561 13460 Die Weimarer »Gesellschaft der Bibliophilen« hielt hier am 16, Oktober ihre Jahrestagung ab. Im Vorjahre hatte die Gesellschaft ihre Hauptversammlung bekanntlich im Zu» sammenhange mit der von der Deutschen Gesellschaft für Aus landsbuchhandel veranstalteten Ausstellung »Das deutsche Buch« in Frankfurt a, M, abgehalten, Rund 330 Teilnehmer hatten sich im Hotel »Prinz Albrecht- unter dem Vorsitz von Fedor v, Zo- veltitz eingefunden, als die Tagung begann, die am Vorabend durch eine Begrüßungsfeierlichkeit im »Rheingold« eingelcitet war. Trotz der wirtschaftlichen Depression, die hier in Berlin noch durch den Kellnerstreik verstärkt ist, verlief die Zusammen kunft geradezu hervorragend und berechtigte zu den schönsten Hoffnungen, Im großen und ganzen konnte festgestellt werden, daß der in den ersten Nachkriegsjahren im verstärkten Maße in Erscheinung getretene Büchersnobismus allmählich wieder ab stirbt und an seine Stelle mehr und mehr ernste Bücherliebhaber treten. Dies zeigte sich auch an der großen Zahl von Neuan meldungen zur Mitgliedschaft bei der Gesellschaft, Da aber die Mitgliederzahl 1200 nicht übersteigen darf und ein Antrag des Vorstandes auf Erhöhung dieser Zahl fast einstimmig abgelehnt wurde, konnten nur wenige Mitglieder neu ausgenommen werden, die Mehrzahl mußte sich mit »Vormerkung« begnügen. Von Be deutung sind folgende Beschlüsse: Der Mitgliederbeitrag, der bis her einschließlich des freien Bezuges der »Zeitschrift für Bücher freunde» 100 ,-kk betrug, wird zwar beibehalten, jedoch wird die Zeitschrift nicht mehr umsonst geliefert; außerdem wird ein ein maliger Sonderbeitrag in Höhe von 25 ./k erhoben. An Stelle des bisherigen 2, Vorsitzenden, Oberbibliothekar Geheimrat Eh- Wald-Gotha, der aus Gesundheitsrücksichten infolge seines hohen Alters zurücktritt, wurde der Direktor des Stadtgeschichtlichen Museums in Leipzig, vr, Friedrich Schulze, gewählt. Die Haupt publikation der Gesellschaft für das Jahr 1921 wird der erste Band einer großen Grimmelshausen-Bibliographie sein. Als Ort der nächstjährigen Tagung wurde Breslau bestimmt. Eine Reihe von Vorträgen und Museumsbestchtigungen füllte den Rest des Tages aus. Hier war es besonders die von der Staatsbibliothek veranstaltete Ausstellung »Berliner Roman tik«, die die volle Bewunderung der Bibliophilen hervorrief. Am folgenden Tage fand ein Ausflug nach Potsdam-Sanssouci statt, wo unter Führung von vr, Bogdan Krieger eine Besichtigung der Büchereien Friedrichs des Großen vorgcnommen wurde. Auch der Allgemeine Deutsche Sprachverein hat in den vergangenen Oktobertagcn nach siebenjähriger Pause wieder eine Hauptversammlung abgehalten. Wenn auch diese Hauptversammlung in Würzburg stattfand, so möchte ich doch an dieser Stelle kurz darüber berichten, weil der Sitz des Vereins Berlin ist und die Tagespresse kaum eine Mitteilung über diese wichtige Tagung gebracht hat. Die Verhandlungen gaben die Grundlage zu einer ganz neuen Einstellung des Sprachvereins, der noch in den Augen vieler zu sehr als Gelehrten- oder Lehrerverein gilt. Deshalb wurde gewünscht, daß an Stelle ausscheidender Vorstandsmit glieder künftig möglichst Männer aus dem praktischen Leben ge wählt werden sollen, um aus diesem Wege eine größere Volkstüm lichkeit anzustrcben. Aus diesem Grunde ist mau auch dazu über gegangen, der bisher etwas trockenen amtlichen Zeitschrift eine besondere volkstümliche Beilage »Muttersprache« beizugeben. Fer ner ist ein Werbeausschuß zusammengetreten, der durch geeignete Schritte Mittel zur Erhaltung der Muttersprache Zusammentragen soll und schon mit gutem Erfolge eingesetzt hat. Unsere Mutter sprache ist durch die rücksichtslose Abtrennung so vieler gut deut scher Landesteile und fast ebenso durch die jahrelange feindliche Besetzung in größte Gefahr der Verdrängung und Hintan setzung gekmnmen. In diesen Gebieten, aber auch im Auslande will der Allgemeine Deutsche Sprachverein mit neuer Arbeit her vortreten und so das Deutschtum neben dem Verein für das Deutschtum im Auslände wesentlich und wirksam unterstützen. Bezeichnend für die neuen Aufgaben des Vereins ist die Abände- rung des alten Wahlspruches »Kein Fremdwort für das, was deutsch gut ausgedrückt werden kann« in »Deutscher Geist im deutschen Laut unseres Volkes Zukunft baut!« Die wirtschaftliche Not der deutschen Kunst hat ihren Höhe punkt erreicht, die Gemeinden, die Länder und der Staat können größere Mittel für die Kunst nicht mehr ausbringen. Jetzt ver sucht es nun der schaffende Künstler mit einer Art von Selbst hilfe, um einen finanziellen Fonds sicherzustellen. Auf Vorschlag der Akademie der Künste, der Juryfreien und der Sezession haben mit den Regierungsstellen Beratungen stattgesunden, die dahin zielen, sogenannte »K u n st d a n k b l ä t t e r- zu schassen, die dxn Ausstellungsbesuchern als ein Teil des Eintrittsgeldes »zwangs weise« verkauft werden sollen. Gegen Zuzahlung von einer Mark zum jeweiligen Eintrittspreise erhält der Besucher einen in geringer Auflage <400) hergestellten Handdruck nach Bildern der betreffenden Ausstellung, Die »Jurhsreie« (Moabit) und die »Berliner Sezession« haben diese Kunstdankblätter als Notspende für die deutsche Kunst bereits eingeführt, und man kann erwarten, daß schon in allernächster Zeit bedeutende Unternehmungen im Reiche diesem Beispiele folgen werden. Die Künstler stellen sich unentgeltlich in den Dienst der Sache, Aus derFilmwelt ist zu melden, daß Max Reinhardt die Regie innerhalb der Europäischen Filmallianz (Efa), einer ame rikanisch-deutschen Gründung in Berlin, übernommen hat, neben ihm wirken als Regisseure Ernst Lubitsch und Joe May ,,, Thea von Harbou bearbeitet die — Nibelungensage für den Film, Di- milri Buchowetzki Shakespeares Werke (nach »Hamlet« »Othello«), Asta Nielsen filmt die Hauptrolle des Strindberg-Films »Fräulein Julie« und »Maria Stuart«, In der Tatra kurbelt man Knut Hamsuns Roman »Die letzte Freude«, auch spricht man vom »Segen der Erde«. Der Film »Seefahrt ist not«, nach dem gleich namigen Roman von Gorch Fock, ist inzwischen mit gutem Erfolg ins Publikum gekommen, Paul Rosenhains Roman »Der Schlitt schuhläufer« ist zur Verfilmung erworben, Grimms Märchen »Hänsel und Gretel« spielt schon vor dem Aufnahmeapparat; auch mit Alex. Dumas' »Kean« soll man etwas Vorhaben, Man kann sich das alles gefallen lassen, wenn aber »der Leipziger Filmlite rat Schäkc« Goethes »Faust« für den Film bearbeitet, dann,,,? Rach Angabe der Abwicklungsbehörden sind im Kriege drei zehn Millionen verschiedene militärische Aktenbände entstanden: das ist der Weltkrieg aus dem Papier! — Seit Beendigung des Weltkrieges hat die Manie, neue Briefmarken herauszugeben, einen geradezu verheerenden Umfang angenommen: man hat in den acht Monaten vom 1. Oktober 1920 bis 31, Mai 1921 rund neunzchntausend neue Marken gezählt! — Der Fremdenverkehr in Berlin steigt weiter: das Ausland kauft uns auf. Man nennt dies Valutaübcrmacht, — Zum Schluß meines Briefes eine persönliche Bitte! Wenn ich mit meinen Briefen versuche, aus dem Berliner Le ben das herauszugreifen, was den Buchhandel berührt, so bin ich mir doch auch bewußt, daß diese Briefe noch nicht so zweck entsprechend sind, wie sie es sein könnten. Den Zweck solcher Briefe sehe ich nicht in der »Berichterstattung«, sondern in der Anregung, die sie für den Gesamtbuchhandel bieten müssen, 1831
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