Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.11.1921
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- 1921-11-09
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- 09.11.1921
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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AL 262, 9. November 1921. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. b. Dtschrr. Buchhandel. Mine Mitteilungen. Verein der österreichisch-ungarischen Buchhändler. — Am Sonn abend, dem 19. November 1921, abends 6 Uhr, findet im Saale des Hauptverbanbes der Buchdruckcreibesitzer in Wien I, Elisabethstr. 2, 1. Stock, die ordentliche Hauptversammlung des Vereins der österreichisch-ungarischen Buchhändler statt. Die Tagesordnung umfaßt folgende Punkte: 1. Bericht des Vorsitzenden über die Tätig keit seit der letzten Hauptversammlung. — 2. Bericht des Schatz meisters über die Kassagebarung während des Jahres 1920. Voran schlag 1921. — 3. Beschlußfassung über die notwendigen Ände rungen der gegenwärtigen Statuten. — 4. Neuwahl des Vorstandes. «Vorsitzender, Vorsitzenber-Stellvertreter, Schriftführer, Schrift führer-Stellvertreter, Schatzmeister, Schatzmeister-Stellvertreter und fünf Ausschußmitglieder.) — 5. Festsetzung des Jahresbeitrags und ser Eintrittsgebühr für 1921 und 1922 (Antrag des Vorstandes: Jahresbeitrag für 1921 und 1922 für ovdentlichc und anßerovdent- liche Mitglieder K 1000.—, für fördernde Mitglieder K 1200.—. Ein trittsgebühr für Mitglieder aller Kategorien I< 1000.—.) — 8. An trag der Herren Abheiter und Kollegen: Festlegung eines Programms für einen neuen dlufban des einheitlichen Ladenpreises für Österreich. Zur Lage des Buchhandels in Brasilien. Einem uns srennd- lichst zur Verfügung gestellten Bericht aus Rio de Janeiro entnehmen wir folgeirde für den Buchhandel nicht uninteressante Mitteilungen. Der Sortimentsbuchhandel im ganzen Norden Brasiliens soll danach durchaus in den Händen von Nichtfachleuten liegen. Die Inhaber der Buchhandlungen seien ehemalige Kaufleute usw., die für den Buch- bandel nicht besonders vorgcbildet sind. Auch ihre Angestellten sind nicht gelernte Buchhändler. Im Süden, wo die großen geschlossenen deutschen Kolonien liegen, ist es sehr viel besser. Dort befinden sich ;ahlreiche größere Firmen, die den Buchhandel fachmännisch be treiben. Es ist beabsichtigt, die deutschen Buchhändler im Süden enger zusammenzuschlicßen und zunächst mindestens in Porto Alegre einmal eine Versammlung zusammenzubringen. Die in Brasilien bestehenden Zollgebühren für Bücher, Kunstwerke und Mufikalicn und sehr hoch und bedeuten für den Buchhandel eine starke Bedrückung. Doch ist zu bedenken, daß Pakete unter 5 kg zollfrei bleiben. Allerdings werden mehrere Pakete, von denen jedes einzelne die Gewichtsgrenze von 5 kx nicht übersteigt, wenn sie gleichzeitig an ein und dieselbe Adresse eingeheu, zusammenaddiert, und die Ware muß dann doch verzollt werden. Die Zollfrciheit kann also nur ausgenutzt werden, wenn die Pakete getrennt, unter Umständen an verschiedene Deck adressen, geschickt werden. Dem Buchhandel in den einzelnen Orten entsteht eine arge Schädigung auch dadurch, daß mit jedem Schiffe Privatpersonen landen, welche Kisten mit Büchern ufw. von den ein zelnen Verlegern mitbringen und diese dort vertreiben. Diese Privat personen können nämlich alle Zuschlagsg-ebühren umgehen. Sie brin gen die Bücher als «ihr Eigentum herein und haben auch keinen Zoll .gl zahlen, infolgedessen können sie die Bücher vielfach wesentlich bil liger abgeben. Die Buchhändler beklagen sich daher bitter darüber, daß sie, die seit Jahrzehnten für das deutsche Buch gearbeitet haben, nun beiseitegestellt werden. Bedeutende buchhändlerifche Unterneh mungen haben sich mit einzelnen Verlegern in Deutschland in Ver bindung gesetzt und mit ihnen Separatverträge für den Vertrieb ihrer Verlagswerke abgeschlossen. Es sollte die Gefahr nicht verkannt wer den, daß sich daraus eine gewisse Einseitigkeit im Buchhandel ent wickeln kann. Selbst Verlagswerke mancher hervorragenden Ver leger können auf diese Weise im deutschen Buchhandel Brasiliens ausge schaltet bleiben, wenn ihr Vertrieb nicht durch cutsprcchcnde Verträge gesichert wird. Die Gefahr ließe sich nach Ansicht von Leuten an Ort und Stelle nur durch Errichtung einer allgemeinen Anslieferungsstelle beheben. Dabei müßten auch die Konkurrenz- fchwierigkeiten zwischen den einzelnen deutschen Buchhändlern Bra siliens behoben werden. Eigenartigerweise hat sich in Brasilien, be sonders im Süden, seit einiger Zeit eine Not an deutschen Bibeln und Gesangbüchern herausgestellt. Von Engländern und Amerikanern können solche nämlich bedeutend billiger bezogen werden. Der Be zugspreis aus Deutschland wäre ungefähr so hoch wie derzeit der Verkaufspreis für die von den Engländern und Amerikanern be zogenen Bibeln und Gesangbücher im Ausland selbst. Um die deut schen Buchhandlungen Brasiliens von den englischen und amerikanischen Firmen unabhängig zu machen, sollte daher ein Weg gesucht werden, der cs möglich macht, daß diese Bücher wieder von deutschen Firmen bezogen werden können. Uw das neue Preßgescj; der Tschechoslowakei. — Von der tschecho slowakischen Negierung steht ein neues Preßgesetz in Aussicht, das auch in die Interessen der Buchhändler ül»ergreifen würde, indem es die Aufhebung des Konzessionsgesetzes fordert und die freie Kol portage erstrebt. Aus dortigen TKichhändlerkreisen wird uns mit-! geteilt, daß man gegen die Aufhebung des Konzessionsgesctzes ist, das bisher dem Zustrom von ungeeigneten Kräften in den Buchhandel steuert. Die freie Kolportage wäre ebenfalls nicht zweckdienlich, da durch fie den konzessionierten Buchhändlern großer Schaden er wüchse und der Verbreitung der seichten oder Schundliteratur Vor schub geleistet würde. Die freie Kolportage sollte sich vielmehr nur auf periodische Druckschriften beschränken, sodaß die Verbreitung der übrigen Literatur den Buchhändlern und Verlegern belassen bliebe. Weiter wird die Frage aufgeworfen, wer künftig das Recht an den gesetzlichen Freiexemplaren habe. In diesem Punkte will man bean tragen, daß die Abgabe von Freiexemplaren nur an alle Bibliotheken aller Universitäten im Staate und an das staatlich-biographische In stitut zu erfolgen habe, da diese allein eine zweckmäßige Verwendung dafür hätten. Das staatlich-biographische Institut soll aber verpflichtet sein, das Freiexemplar nach dem Katalogisieren, spätestens aber inner halb eines Monats, an die Bibliothek des Museums weiterzugeben. Französische Knlturpropaganda. — Ein wirksames Mittel der Kulturpropaganda gedenkt Frankreich sich dadurch zu schaffen, daß es Sammlungen seiner neuesten wissenschaftlichen Werke den Hochschulen des ihm befreundeten Auslands zuschickt und leihweise zur Verfügung stellt. Zunächst sollen Italien, Polen, Rumänien, Jugoslawien und die Tschccho-Slowakei derartige Sammlungen unentgeltlich erhalten, da Professoren und Studenten dieser Staaten mit Rücksicht auf ihre schlechte Valuta den hohen Preis für französische Bücher nicht aus- bringen können. Fürsorge für Geistesarbeiter in Frankreich. — Wie der »ketit I'siisien« mitteilt, beabsichtigen ungefähr 150 Kammer-Abgeordnete eine Entschließung einzubringcn, in der die Negierung eingeladcn wird, in dem Haushaltsvoranschlag für das Jahr 1922 die erforderlichen Kre dite cinzustellcn, um den notleidenden Gelehrten die für die Würdigkeit ihrer Lebenshaltung und die Freiheit ihrer Forschungen notwendigen Mittel zur Verfügung zu stellen. Die älteste wissenschaftliche Gesellschaft Finnlands, die 8oei6ta8 pro kauna et klora kenniea, beging, wie aus Helfingfors berichtet wird, am 1. November die Feier ihres hundertjährigen Bestehens. Glück wünsche gingen ihr unter anderem zu von 27 deutschen und vier österreichischen Vereinen sowie von einzelnen Gelehrten. Die Ge sellschaft hat un-gemein viel zur Entwicklung der naturwissenschaft lichen Forschung beigetragen. Die Dreihundertjahrfeicr der Universitätsbibliothek Upsala. — Durch ein in klassischem Latein abgefaßtcs Schreiben hatte die Uni versitätsbibliothek Upsala die großen auswärtigen Bibliotheken zur Teilnahme an ihrer Dreihundertjahrfeier am 6. November b. I. aufge- fotdcrt. Die Deutsche Bücherei in Leipzig hat diese Auf forderung durch eine ebenfalls lateinische Glückwunsch-Adresse er widert. Die mit geschnittenen Initialen geschmückte Adresse ist bei Poeschcl L Trcpte in Leipzig in einem großen Grade der Tiemann- Antigua aus echtes Büttenpapier gedruckt und, wie alles, was aus dieser Offizin -kommt, ein hervorragendes typographisches Kunstwerk. Preisausschreiben. — Mit Rücksicht auf die geringe Beach tung der religiösen Dichtung in unserer neuen Zeit veran staltet der durch seine vaterländischen Preisausschreiben bekannte Edda-Verlag in Kassel nunmehr auch ein großes lite rarisches Preisausschreiben für das beste religiöse Gedicht. Ins gesamt kommen 125 Preise zur Verteilung (500, 250 Mark usw.). Als Preisrichter wirken die Herren Schriftsteller Vr. Kurt Bock. Neinhold Braun, Hermann Kiehne, Wcrneck-Brüggcmann. Außer den preisgekrönten Gedichten werden noch weitere gute Beiträge erworben zur Veröffentlichung in einem religiösen Erbauungsbuchc. Die näheren Bedingungen erhält jeder Teilnehmer gegen Einsendung des Rückportos kostenlos zngcstellt durch den Edda-Verlag in Kassel. Eine Notspendc deutscher Kunst. (Siche auch den »Berliner Brief«, Seite 1631, in heutiger Nummer.) — Die nächsten großen Berliner Ausstellungen werden eine Einrichtung zum ersten Male anwenden, die der notleidenden deutschen Kunst erhebliche Mittel zuführen soll. Jeder Besucher erhält für einen zwangsweise erhobenen Zuschlag zum Eintrittsgelb in Höhe von 1 Mark eine kleine Originalgraphik von einem der in der Ausstellung vertretenen Künstler. Diese Not spende hat in der Künstlerschast ganz Deutschlands lebhaftes Echo gefunden. Es ist damit zu rechnen, daß bald in ganz Deutschland dieser Notgroschen erhoben wird. Ncichskunstwart Nedslob hob in einer diese Frage behandelnden Versammlung hervor, daß diese Mitte! für werbende Zwecke verbraucht werde« sollten, um Typen öffent licher Knnstpflege aufzustellcn. Darüber hinaus hofft man aus die Spenden von Kunstfreunden, um der Unternehmung bald einen kräf tigen Fonds zu geben. 1635
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