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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.11.1921
- Strukturtyp
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- 1921-11-09
- Erscheinungsdatum
- 09.11.1921
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil 262, 9. November 1921. Der schriftliche Nachlaß Grillparzers. — Aus Wien wirb be richtet: Der Gemeinberat hat die Direktion der städtischen Samm lungen beauftragt, die bis zum 22. Januar 1922 unter Verschluß liegenden Papiere aus dem Nachlasse Grillparzers an dem genannten Tage zu öffnen und zu prüfen, ob sie zur Veröffentlichung geeignet sind. Millioncnvcrmächtnis für die Goethe-Gesellschaft. — Das kürzlich in Essen verstorbene Fräulein A. M. Heyden hat, wie die »Essener Allgemeine Zeitung« meldet, fast ihr ganzes Vermögen im Betrage von über fünf Millionen Mark der Goethe-Gesellschaft in Weimar vermacht. Vermutlich wird das Testament von den Ver wandten der Verstorbenen angefochten werben; ob mit Erfolg, bleibt aber zweifelhaft. Ein Schillerbrief vom Stadtgeschichtlichen Museum in Leipzig er worben. — Der Brief stammt aus der Zeit, in der Schiller an der Niederschrift der Jungfrau von Orleans arbeitete s1801) und vermut lich auch seinen berühmten Gedichtentwurf »Deutsche Größe« skiz zierte, worauf auch der Hinweis auf den bevorstehenden Frieden von Luneville hinzubeuten scheint. Der Ankauf des Briefes wurde durch ein Vermächtnis Czaschke, sowie durch Stiftungen der Herren Geh. Kommerzienrat Habenicht, Kommerzienrat Jseler, Kommerzien rat Reichel in Leipzig und von Herrn Kunsthändler Henrici in Berlin möglich gemacht. Die Schillergruppe des Museums, die im Gegen satz zu der inhaltreichen Goethegruppe bisher noch wenig Ausstel lungsstücke von Wert aufwies, ist durch diese Zuwendung sehr be reichert worden. Der Graphische Klub in Stuttgart, eine im Jahre 1881 gegrün dete Gehilfenvereinigung mit dem ausschließlichen Zweck und Ziel der Erweiterung und Vertiefung des Fachwissens und des Könnens, ver anstaltete kürzlich eine einfache Erinnerungsfeier aus Anlaß-^des 40- jährigen Bestehens des Klubs. Der Vorsitzende A. Eschen bacher konnte außer den Vertretern der Arbeitgeber auch zahlreiche Freunde und Gönner des Klubs begrüßen, darunter auch den Ehren vorsitzenden Kirchhofs, der als einziger von den Gründern des Klubs noch am Leben ist. In den Mittelpunkt der Feier war ein Vortrag gestellt, den der bekannte schwäbische Schriftsteller Martin Lang über »Die Welt im deutschen Buch« hielt. Ter Redner be- zeichnete es als eine Notwendigkeit, gerade jetzt in den Tagen der Not und Bedrängnis aus Welt- und Menschheitswerten des deutschen Buches zu schöpfen und deutsches Weltgesühl nicht nur im deutschen Buche zu erkennen suchen, sondern, wenn es erkannt ist, auch sich an zueignen. Starker Beifall dankte dem Redner für seine vortrefflichen Ausführungen. Namens der Stuttgarter Buchdruckereibefitzer zollte Kommerzienrat Felix Krais dem Klub hohe Anerkennung und verband damit herzliche Wünsche für das weitere Blühen und Ge deihen dieser an hohen Leistungen für das Fachgewerbe so reichen Ge hilfenvereinigung. Vertreter der Gehilfenschaft und des Stuttgarter Faktorenvereins übermittelten ebenfalls Glückwünsche, und einige Lieder der Stuttgarter Buchdruckcrgesellschaft umrahmten die einfache Feier. (Württemberger Zeitung.) Esperanto in Brasilien. — Unter den Staaten, die wiederholt an den Völkerbund wegen Esperanto herangetreten find, befindet sich in erster Reihe Brasilien. Der letzten diesbezüglichen Eingabe schlossen sich mehr als 300 Gelehrte, Parlamentarier, höhere Beamte, Großkaufleute und Industrielle an. Kunstausstellung in Berlin. — Frans Mafereel, dessen Bücher in Deutschland so schnell populär wurden, stellt zum ersten Male im Graphischen Kabinett I. B. Neu manu, Berlin W., Kurfllrstendamm 232, seine Original-Tuschzeichnungen aus. Ausstellung von Auswanderungsliteratnr. — Die am 21. Oktober im Stuttgarter Handelshof eröffnete Auswanderungs-Aus stellung des Deutschen Ausland-Instituts berücksichtigt in mehreren Räumen auch die Literatur, soweit sie für die Auswanderungs frage wichtig ist. Die Ausstellung der am häufigsten gebrauchten neuen geographischen Karten der Haupteinwanderungsgebiete aus der Karten sammlung des Instituts leitet über zu einem Saal, der gediegene länderkundliche Werke und Auswanderungsratgeber in einer Reihe von Schaukästen zeigt. Zur Ausstellung gelangten nur Schriften, die von der Auswandererberatungsstelle des Instituts geprüft worden sind. Mehrere Schaukästen enthalten Handbücher und Sprachführer für diejenigen Länder, die dem deutschen Auswanderer heute offenstehen. Zwei weitere Kästen geben einen Überblick über die führenden in Deutschland und Österreich erscheinenden Auswanderungszeitschriften und -Zeitungen allgemeinen und konfessionellen Charakters, sowie die besonders für das Ausland berechneten Ausgaben der größten deut- 1636 schen Tageszeitungen und Zeitschriften. Von besonderem kulturgeschicht lichen Reiz ist die Sammlung deutscher Volkskalender aus dem Aus lande, die bis ins 18. Jahrhundert zurückgreist. Hier erfreuen die baltischen, siebenbürgischen, deutschböhmischen Kalender durch ihre künstlerisch wertvollen Titelblätter, aber auch Nord- und Südamerika, das Banat, Bessarabien und das Elsaß find mit charakteristischen Zeugen des deutschen Volkstums im Ausland vertreten. In dem der Geschichte der deutschen Auswanderung gewidmeten Festsaal des Handelshofes tragen interessante ältere Bücher dazu bei, die deutsche Auswanderung historisch zu erläutern. Hier ist besonders eine Sammlung seltener Schriften aus und über Südamerika aus dem Besitz von Professor vr. Traeger zu nennen; andere Stücke aus der Bibliothek des Ausland-Instituts beleuchten namentlich die Frllhzeit der schwäbischen Auswanderung nach Slldosteuropa und den Vereinig ten Staaten. Proben der auslanbdeutschen Tages- und periodischen Presse wer den in einem dem heutigen Auslanddeutschtum gewidmeten Raum gezeigt. Die großen politischen Zeitungen der Deutschamerikaner mit ihren charakteristischen Köpfen sind hier mit den kirchlichen Schul- und anderen Fachzeitschriften des heutigen Auslanddeulschtnms vereinigt. Der anstoßende Raum gestattet eine Orientierung über die in Deutsch land im allgemeinen wenig bekannte staatliche Auswandererliteratur anderer Staaten, besonders Italiens und Spaniens mit ihrer hoch entwickelten Auswandererberatung. Die Ratgeber und Flugblätter der neutralen und konfessionellen Fürsorgeverbände, wie z. B. der See mannsmission, des Naphaelvereins und des Evangelischen Hauptver eins in Witzenhausen, sind im Zusammenhang mit den Einrichtungen ansgestellt, die die segensreiche Tätigkeit dieser Verbände in Modellen, Bildern und Tafeln veranschaulichen. Die Ausstellung, die als W an dern us st ellung ihren Gang durch die größten deutschen Städte antreten wird, zeigt also in kritischer Sichtung die wichtigsten Materia lien, die der Buchhändler und jeder, der mit einer ernsthaften Beratung der Auswanderungslustigen zu tun hat, heute kennen muß. Jugendpflege-Woche des Bezirksjugcndamts Neukölln. — In Er kenntnis der Tatsache, daß gerade in gegenwärtiger Zeit auf die geistige und körperliche Heranbildung unserer Jugend der allergrößie Wert gelegt werden muß, soll die gesamte Öffentlichkeit zum ersten Male durch eine »Jugendpflege-Woche« mit allen Einrichtungen be kanntgemacht werden, die obengenanntem Zwecke dienen. Tie bevor stehende Verabschiedung des Neichsjugendwohlfahrts-Gesetzes dürfte ebenfalls dazu beitragen, das Interesse für diese Veranstaltung wach- zurufen. Die in größtem Stile vorbereitete Veranstaltung, die vom 12. —19. Dezember 1921 M Berlin, »Neue Welt«, Hasenheide, stattfindet, gliedert sich in zwei Teile. Einerseits sind erste Fach autoritäten für populäre Vorträge gewonnen worden, die, teilweise in Verbindung mit bildlichen Darstellungen, bzw. experimentalen Vor führungen, über die verschiedenen Arten der Jugendpflege Aufklärung erteilen; hierdurch soll die breite Masse des Publikums zu größerer Mitarbeit an den so ungemein wichtigen Fragen unserer Jugendpflege angeregt werden. Ergänzung hierzu ist der zweite Teil der Veran staltung, die A u s st e l l u n g der »Jugendpflege-Woche«, die praktisch anschaulich das vorfllhrt, was in vorbildlicher Weise zur geistigen und körperlichen Entwicklung der Jugend geeignet ist. Neben den verschiedenartigen Einrichtungen des Unterrichtswcsens werden die einschlägige Literatur und bildliche Darstellung vertreten sein, weiterhin Spiel-, Sport- und Wandergeräte. Auskunft in allen Angelegenheiten erteilt bas Bezirksjugendamt in Berlin-Neukölln, Rathaus, Zimmer 278. Versuchte Massengründungen von Musikalienlcihanstalten. — Ter Orplid-Verlag für Literatur und Kunst, G. m. b. H. in Dresden-A., Mofzinskystr. 13, versucht, wie der »Musikalien handel« schreibt, den Musikalienhandel in ganz großem Stile zu be treiben und versendet zu diesem Zwecke ein Rundschreiben »betr.: Reellen Nebenerwerb«, in dem er Käufer für seine musikalische Leih bibliothek sucht, die er für 1000 Mark liefert. Eine solche Leihbiblio thek soll dem Käufer einen Nebenverdienst von mindestens 5000 Mark pro Jahr einbringen. Die Hälfte des Anschaffungspreises ist sofort zu erlegen, die zweite Hälfte in monatlichen Ratenzahlungen abzu tragen. Eine Leihanstalt für 1000 Mark kann unter den heutigen Verhältnissen nicht viel bieten. Dem regulären Sortiment könnte durch ein solches Institut kaum ein Schaden erwachsen; die Hinein gefallenen werden jedenfalls lediglich die Käufer fein. Viel Erfolg scheint der Orplid-Verlag mit seinen Bemühungen um die Vermeh rung der Musikalienleihanstalten auch nicht zu haben, denn in einem weiteren Rundschreiben kündigt er an, daß er feine Abteilung Musi- kalien-Groß-Versand ganz aufgeben will. Um seine Lagerbestände zu räumen, bietet er Vereinen geschlossene Posten laut seinem Verzeichnis
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