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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.01.1887
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- 1887-01-17
- Erscheinungsdatum
- 17.01.1887
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- Deutsch
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2^8 Nichtamtlicher Teil. 12, 17. Januar 1887. schienen ist. Man erfährt aus diesem vom Januar 1884 datierten Bericht n. a., daß sein Mitarbeiter August Kapp im Juni 1883 in Zürich verstorben war. Dieser Umstand und die Durchforschung des Geh. Hof- und Staatsarchivs in Wien hatten leider einige weitere Verzögerungen in der Bearbeitung herbeigeführt. In dem Artikel: »Zum Gesellschaftsbetrieb im Druck gewerbe« liefert Oskar Hase den Beweis, daß schon 1470 und in den nächstfolgenden Jahren in Nürnberg ein solches Verhältnis zwischen Druckern und Verlegern stattfand, wonach Heinrich Rumel als der erste reine Verleger Nürnbergs, Johann Sensenschmid und andere als seine Drucker auftreten. »Ein etwas rätselhaftes Dokument. Mitgeteilt von AlbrechtKirchhofs« dürfte namentlich das Interesse der Buchdruck- Historiker von Fach erregen. Wie so oft schon liefert auch hier ein zu einem alten Einbande (zum Zinsregister des Thomasklosters in Leipzig vom I. 1510) benutztes Manuskriptfragment den Gegen stand ausführlicher gelehrter Erörterung. Das Manuskript be schränkt sich auf ein der Jahreszahl »Anno Dni tansent Fünf hundert vnd funff« folgendes Verzeichnis von 11 Buchhändlern lJoh. Faust von Mentz, Peter Scheffer zu Mentz, Bernhart Richell zu basell, Bertholt Rupell zu Basel!, Peter Drach zu Speyer, .... schmid (vermutlich Sensenschmid von Nürnberg), Joh. Ben- sickenn von Dantzscke, Moritz Brandis von Magdeburg!, Symon Mentzer von Magdeburg!, Andreas Höflich, Michell Wenßler von Basell). Herr vr. Kirchhofs tritt der Meinung des Herrn Geh. Hofrat vr. Zarncke bei, daß man in dieser Handschrift ein Ver zeichnis von Schenkgebern an die Bibliothek des Thomasklostcrs zu Leipzig zu erblicken habe. Diese Annahme wird ungeachtet einiger zweifelhafter Punkte festzustellen versucht und auf den Wert des Verzeichnisses für die Geschichte der Leipziger Messe hingewiesen. Hauptsächlich weitere Beiträge zur Geschichte der Koberger in Nürnberg enthält der Artikel: »Förderung des ältesten Buchhandels durch die Stadtbehörden. Nach Urkunden des Nürnberger Kreisarchivs von Oskar Hase.« Diese dem Her ausgeber erst nach Veröffentlichung der zweiten Auflage seiner »Koberger« zugängig gewordenen, hier mit erläuterndem Texte begleiteten Aktenstücke enthalten unter den beiden Hauptrubriken »Förderung des Geschäftsbetriebes« und »Rechtsschutz« (resp. 12 Unterabteilungen) eine Reihe interessanter Belege dafür, welche Fürsorge der Rat der Stadt Nürnberg seinen Bürgern, besonders aber Anthoni Koberger im kleinen wie im großen zu teil werden ließ, sei es daß man durch Bücherbezüge, Beschaffung von Handschriften, Vermittelung von Verlagsanerbieten, Über tragung amtlicher Veröffentlichungen ihm seine Gewogenheit zu erkennen gab, daß man unter unruhigen Buchdruckergesellen und Buchhandlungsdienern Ordnung schaffte oder aber daß man im Auslande und Jnlande bei mannigfachen Gelegenheiten seinen Rechtsschutz geltend machte. — Das meiste Interesse dürfte wohl das 11. Kapitel »Durchführung der städtischen Nechtssprüche« ver dienen, in welchem das leider durch herbe Rechtsstreitigkeiten getrübte Verhältnis Kobergcrs zu seinem adeligen Schwiegersohn Wolf Haller eine namentlich durch des letztern sogar an den Kaiser gerichtete drastische Beschwerdebriefe grell beleuchtete Darstellung findet. Eine höchst schätzenswerte Arbeit liefert der neue Mitarbeiter, Herr I. Braun, in der »Geschichte der Buchdrucker und' Buchhändler Erfurts im 15. bis 17. Jahrhundert.« Der Verfasser läßt hier seinem 1884 im Börsenblatt erschienenen Artikel über die Einführung der Buchdruckerkunst in Erfurt eine hauptsächlich auf ungedruckte Vorarbeiten des Erfurter Historikers H. E. Seebach (ch 1758), sowie namentlich auf ein 1885 aufgefundenes Manuskript des Stadtrats K. Herrmanu gestützte, übrigens durch zahlreiche andere Quellennachweise vervollständigte umfangreichere Darstellung des Wirkens der Erfurter Buchdrucker in den ersten Jahrhunderten folgen, wobei besonders auch auf Vervollständigung der bibliographischen Angaben von Panzer, Weller u. s. w. Bedacht genommen ist. Bekanntlich war Erfurts litterarische Bedeutung schon durch die 1392 — 1810 hier bestehende Universität, dann .aber auch durch eine größere Einwohnerzahl früher hervorragender als jetzt. Aus der Druckerei des Petcrsklosters ging bereits 1479 ein Druck hervor. Neben dieser Druckerei tauchten bald (andere Drucker auf, so Paulus Wider von Hornbach (1482 —1499), Hans Sporer (1494 — 1510), Hans Schenck und seine Nachfolger (1493 —1608), der gelehrte Nikolaus Marschalk Thurius (1490 — 1502), Wolfgaug Stürmer (1506—1547; besonders als Ver leger von Schriften Luthers bekannt), Johann Knapp (1493 — 1524), Matthäus Maler (Pictor) (1503 — 36), bei welchem u. a., zuerst 1522 das seinen Verfasser unsterblich machende Buch er schien: »Rechenung auf der linicheu gemacht durch Adam Riesen von Staffelstein«), die Buchdruckerfamilie Sachse (1521 —1626), die Familie von Dolger (1521—1571 folg.), der hervorragende Drucker Johann Beck oder Pistorius, die Familien Mechler, Bau mann, Wittel, dann Martin Spangenberg, Nicolaus Schmuck, F. M. Dedekind (1629 —1668) und schließlich Peter Fickelschcer, der schon dem Anfang des achtzehnten Jahrhunderts angchört. Den Notizen über die einzelnen Buchdrucker folgen noch solche über das Jnnungswesen und über die Erfurter Buchhändler, unter denen besonders Georg Baumann (1557 —97) hervorgehobeu und deren eine ganze Reihe kurz namhaft gemacht wird. Die Zahl der Buchdrucker und Buchhändler von 1479 bis 1700 betrug 105. Interessantes Material bietet die 2. Sammlung von »Lese- srüchten aus den Acten des städtischen Archivs zu Leipzig. Von Albrecht Kirchhofs.« (1. Sammlung im 8. Bde.) Es fallen Streiflichter ü. a. auf Einkommen und Dienstverpflich tungen der Handels- und Gewerbsgehilfen, auf die literarischen Bedürfnisse Leipziger Bürger im 16. Jahrhundert, auf Bekämpfung obscöner Literatur (1571). Man erfährt Einzelheiten über den Hamburger Markt, die Anfänge der Leipziger Buchdruckerinnuug, über die Taxe einer kleinen Druckerei im Jahre 1573. Dann werden Proben aus der Handhabung des Verlagsrechts und des Nachdrucks mitgeteilt, und die bunte Reihe der Aufzeichnungen berücksichtigt weiter Büchermarder, Raubmord, Dedikationsbettel und schließlich Streitigkeiten zwischen Valentin Vögelin und einem Studenten einerseits und zwischen Henning Große und seinem Buchdrucker Bärwaldt andererseits. Beispiele unberechtigter Eingriffe von Buchbindern in den Buchhandel werden von F. Herm. Meyer mitgeteilt. Es geht aus dem Artikel hervor, daß in früheren Jahrhunderten man von seiten des Buchhandels Wohl ängstlicher als heutzutage darauf bedacht war, den Buchbindern die Berechtigung zum Buchhandel zu entziehen. Ob dahin zielende Maßregeln, resp. Beschränkungen wirklich sehr förderlich für das Gedeihen des Buchhandels waren, muß man dahin gestellt sein.lassen. Die nicht unbeträchtliche Anzahl angesehener Buchhändler, welche ursprünglich das Buchbinder gewerbe betrieben, scheint diese vielfach wohl nur vom Brotneid diktierte Annahme zu widerlegen. Der Artikel »Christoph Kirchner in Leipzig und sein Concurs 1597/98 von Alfred Kirchhofs« bietet besonderes In teresse durch das Verzeichnis seiner in- und ausländischen Gläubiger und Schuldner, das (als Gegenstück zu Harders und Feyerabends Meßregister bezeichnet wird. Die Buchhandlung war 1594 durch Heirat der Witwe Pleisner an Kirchner gelangt und hervorgegaugen aus einem von Jacob Apel 1563 gegründeten^Geschäfte. »Übereine bisher unbekannte süddeutsche Zeitung berichtet Prof. I. O. Opel.« Ein Exemplar dieser »Zeittuugen Auß vnderschidlichen Orten« befindet sich in der Kgl. Bibliothek zu Stuttgart. Die Zeitung wurde anfänglich allein Anschein nach nnr handschriftlich hergestellt, liegt aber von 1624—27 im Druck vor. Als Verfasser resp. Redakteur derselben ist der 1635 verstorbene Stuttgarter Bibliothekar, später Archivqr I. I. Gabelkover anzu-
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