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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.01.1887
- Strukturtyp
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- 1887-01-17
- Erscheinungsdatum
- 17.01.1887
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- Deutsch
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^ 12, 17. Januar 1887 Nichtamtlicher Teil. 269 sehen, von dessen Hand die im Manuskript vorliegenden, aus dem Jahre 1619 stammenden Nummern und manche Korrekturen und Zusätze der gedruckt vorliegenden Jahrgänge herrühren. Die Zeit schrift bietet besonders durch den dreißigjährigen Krieg hohes ge schichtliches Interesse dar. Der Artikel erhält durch die photo graphischen Abbildungen erhöhten Wert. In deni folgenden Artikel: »Die Verwendung von Metallschnitten in der typographischen Ausstattung« bringt vr. A. Kirchhofs neue Belege für die mutmaßlich schon sehr früh (1582) vorkommende Verwendung von Metallschnitten und auch Clichss bei. Diesen ausführlicheren Artikeln folgt nun eine Reihe interessanter, sämtlich frühere Jahrhunderte betreffender Miscellen, deren Inhalt hier wenigstens ganz kurz angedeutet sei. Es werden behandelt: Studenten-Credit in alter Zeit; der Leipziger Rath als Mäcen; I. Herrgotts Beziehungen zu Leipzig; die Herkunft des Mathias Apiarius (von dem neuen Mitarbeiter Georg Rettig); Familienleben Leipziger Buchhändler; der Vögelin-Kops'sche Streit; der Leipziger Meßkatalog; die Meßrelationen Abraham Lambergs; die Anfänge der Insinuation von Privilegien durch den Rath zu Leipzig; Nachdruck der Schriften des Jesuiten Martin Verboeck (Becanus); Streitigkeiten der Leipziger Buchhändler mit Meßfremden; und endlich der Hanauer Bücher-Umschlag von 1775. Die Mehr zahl dieser Miscellen lieferte A. Kirchhofs, die übrigen haben außer dem schon genannten Herrn Rettig zu Verfassern O. Hase, I. Opel und F. Herm. Meyer. Hans Ellissen. Einiges über de» schweizerischen Buchhandel. Von C. Ziegenhirt. V. (Fortsetzung aus 1886. Nr. 219.) Der von Pilgern aller Nationen vielbesuchte Wallfahrtsort Einsiedeln ist der Sitz der weltberühmten Firma Gebrüder Carl L Nicola ns Ben ziger, einer der ersten Verlagshandlungen katholischer Richtung. Das Geschäft wurde im Jahre 1792 durch Joseph Karl Benziger gegründet; speziell das Verlagsgeschäft datiert vom Jahre 1801, dem 1842 das Sortiment hinzngefügt wurde. Aus kleinen Anfängen entstand das jetzt so bedeutende Etablissement, welches sich zusammenstellt aus: einer Bnchdrnckcrei mit zwanzig Schnellpressen, Buchbinderei, Lithographie und ver wandten Zweigen, Verlag und Sortiment Neben den Zweig geschäften in New-Aork, Cincinnati, St. Louis dehnen die Reisenden der Firma ihre regelmäßigen Geschäftstouren aus über alle Kulturstaaten Europas, von Portugal bis Rußland, von England bis Sicilien; nicht minder bearbeiten sie das weite Feld Nordamerikas, von Kanada bis Texas, von New-Dork bis San- Francisco. Manches schwarze Kind des heißen Erdteiles erfreut sich an den Farbenbildern des Hauses. Über die Geschichte der Firma entnehme ich einem früheren Bericht folgendes im Auszuge. Das erste Aufblühen des Geschäfts wurde durch die Stürme der großen französischen Revolution und der Napoleonischen Kriege jäh zerstört, der Wohlstand der Familie vernichtet. Sobald ruhigere Tage wiedergekehrt waren, ging der Stammherr mit gleicher Energie an die erneuerte Aufrichtung, unterstützt von seinem Sohne Karl, der vom Jahre 1815 an seinem Vater zur Seite stand, neun Jahre später schloß sich der Vereinigung auch der zweite Sohn, Nicolaus, an Im Jahre 1833 zog sich der Vater zurück, während die Söhne ans dem festen Fundament allmählich das zu so hohem Ansehen gelangte Welt haus weiter aufbauten. Der immer lebhafter sich gestaltende Verkehr mit Amerika veranlaßte die Gründung der beiden Filialen, 1850 in Cincinnati, 1853 in New-Iork. Im Jahre 1860 übertrugen die beiden Brüder die Geschäfts leitung je dreien ihrer Söhne, von denen inzwischen (1878) der Tod Adelrich Benziger entriß. Die amerikanischen Häuser pflegten besonders die Spezialität der kirchlichen Ornamenten- und Para- mentenfabrikation und erzielten große Erfolge, so daß, ermutigt durch dieselben, die Gründung einer neuen Niederlassung in St. Louis im Jahre 1873 gewagt wurde. Seit 1881 teilen sich bereits die dritte und vierte Generation in die Leitung des weit verzweigten Geschäftes. Das Hauptgeschäft in Einsiedeln bildet einen Komplex von neun großen Gebäuden. Es dürste kaum eine Verlagsanstalt von so vielseitigerVerzweigungunddabeisohoherEntwickelung dereinzelnen Zweige irgendwo anders zu finden sein. Der Verlag enthält neben der großen Anzahl katholischer Erbauungs- und Gebetbücher namentlich auch das illustrirte Familienjournal »Alte und neue Welt«, dem in neuester Zeit noch die Zeitschrift »Für unsere Kleinen« hinzugefügt wurde. Ungeachtet des kosmopolitischen Cha rakters hat der Verlag sich auch gegenüber dem engeren schweizeri schen Vaterlande hohe Verdienste erworben, so durch eine Reihe Schulbücher, sowie namentlich auch durch eine Reproduktion der Stückelbergschen Fresken in der Tells-Kapelle, durch welche die Anstalt aufs neue ihre Leistungsfähigkeit bekundet. Schließlich möchte ich noch der Humanitären Einrichtungen der Firma, wie Krankenkasse, Kost- und Wohnhäuser für die jüngeren Angestellten, Erwähnung thnn. Tie Erfolge der Gebrüder Benziger haben weitere Etalstisse- nients gleicher Natur am Platze hcrvorgerufcn, welche dem Gcsamt- buchhandel zwar weniger bekannt sind, aber doch nicht übergangen werden dürfen. So verdient Beachtung die Firma: Eberle, Kälin L Comp., welches Geschäft 1858 gegründet wurde und ebenfalls jenseits des Ozeans durch Depots in New-Aork und Cincinnati sich weiter ausdehnte. Ebenso seien genannt: Wyß, Eberle L Comp., gegründet 1865. Die Handlung vertreibt neben ihren übrigen Zweigen auch den Verlag nach rein kaufmännischer Methode. Aus dem Gebiete des schwyzer Mekka begeben wir uns in die Hauptstadt des fruchtbaren Kantons Thurgau: Frauenfeld. Hier begegnen wir nur ein er Buchhandlung, aber einer von gutemstlang. Die Firma Jacques Huber ist, namentlich in dem letzten Dezen nium, weit über die Grenzen des Landes hinaus vorteilhaft be kannt geworden. Das Geschäft wurde 1837 von Christian Beyel gegründet, am 1. Oktober 1855 trat I. Huber als Teil haber ein, wodurch die Firma in Chr. Beyel L Comp, geändert wurde, bis 1858 letzterer das Geschäft allein übernahm und es unter seinem eigenen Namen fortführte. Im Jahre 1860 brachte als neuer Teilhaber der Sortimenter Otto Linnekogel aus Halle das »Verlags-Comptoir« hinzu, aber schon nach einem Jahr trat er wieder aus, und nun übernahm I. Huber beide Teile unter seiner Flagge. Neben einer Reihe vorzüglicher Schulbücher ist besonders hervorzuheben die Bibliothek älterer Schriftwerke der deutschen Schweiz und ihres Grenzgebietes und namentlich das groß ange legte und mit vielen Kosten verbundene schweizerische Idiotikon, Wörterbuch der schweizer-deutschen Sprache, das mit Unter stützung der Bundesregierung und der einzelnen Kantone von der antiquarischen Gesellschaft in Zürich herausgcgeben wird. Neben diesen bedeutenden Unternehmungen treten noch besonders hervor des unglücklichen Heinrich Lcnthold Gedichte, die Zeichnenwerke von Schrop, sowie eine Reihe landwirtschaftlicher Werke. Einen wich tigen Teil des sich immer mehr ausdehneuden Verlages bilden die verschiedenen Fachkalender und ganz besonders die über fünfund siebzig Jahre bestehende weitverbreitete politische «Thurgauer Zeitung«. Vor kurzem verlieh die Universität Zürich dem Besitzer I. Huber die Doktorwürde bonorio causa, und anerkannte hier durch die hervorragende Verlagsthätigkeit desselben. (Fortsetzung folgt.)
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