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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.01.1887
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- 1887-01-17
- Erscheinungsdatum
- 17.01.1887
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- Deutsch
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270 Nichtamtlicher Teil. 12, 17. Januar 1887. Vermischtes. Ein neuer Verlagskatalog. — Den Verlagsfirmen, welche den glücklichen Abschluß eines gemessenen Zeitraumes ihres Bestehens zum Anlaß der Veröffentlichung eines umfassenden Ver lags-Verzeichnisses genommen haben, reiht sich Ambr. Abel in Leipzig würdig au, dessen Geschäft, 1851 begründet, mit 1886 auf fünfuuddreißig Jahre glücklich vollendeter Verlagsthätigkeit mit Befriedigung zurückblicken konnte. Der Katalog hat neben anderem auch durch seine Eigenart Anspruch auf unser Interesse, insofern er die unvermeidliche Trocken heit der Titelanfführungen durch ansprechende Illustrationen unter bricht, welche dem Bildcrschatz ihres Jugendschrifteuverlages in guter Auswahl entnommen sind. In hübschem Leinenbande und durchaus würdiger Ausstattung bietet er sich somit als ein kleines Prachtwcrk dar, das seine anregende Wirkung auf den Sortimenter nicht verfehlen wird, umsoweniger als auch der rein bibliographische Text und seine Anordnung allen Ansprüchen in ausgiebiger Weise genügt. Der »Vorbemerkung« entnehmen wir folgende Daten aus der Geschichte der Verlagshandlung: Ambrosius Joseph Abel (geb. den 1. Juni 1820 zu Leipzig, gest. den 30. Juli 1878 ebendaselbst) begründete Jubilate- Messe 1851 mit der Herausgabe populärer, namentlich natur wissenschaftlicher Werke berühmter ausländischer Autoren in deut scher Übertragung die Verlagsbuchhandlung Ambr. Abel in Leipzig. Das erste, unterm 30. Juni 1851 versandte Verlagswerk war: Cuvier, Erdumwälzungen, deutsch bearbeitet von Giebel. Ihm folgten kurz nacheinander: Smee, Elemente der Electro- Metallurgie, deutsch bearbeitet von Kühn, und: Haddock, Somno- lismus und Psycheismus, deutsch bearbeitet von Merkel. In dem selben Jahre erfolgte die Übernahme der aus dem Verlage von Voigt L Fern au in Leipzig stammenden landwirtschaftlichen Werke, während aus dem Verlage von Ed. Kummer in Leipzig zwei Originalwerke des Professor Giebel (Halle) angekauft wurden. Am 10. Inns 1852 übernahm Ambr. Abel den gesamten Buch- Verlag von seinem Schwiegervater Friedr. Hofmeister sen. und fügte somit der populär-naturwissenschaftlichen Richtung die fach wissenschaftliche bei. Das Hauptwerk aus diesem Berlage: leouss Loras Asrwauisas st lislvstieas ste., 1833 von Ludwig Reichen bach begonnen und von dessen Sohne H. G. Rcichenbach seit 1853 fortgeführt, enthält in den bis jetzt erschienenen 22 Bänden über 3000 ausnahmslos mit der Hand kolorierte Kupfertafeln. Die beiden Hauptrichtnngcn des Verlages gingen in gleich mäßiger Erweiterung nebeneinander her, bis anfangs der sechziger Jahre die Heilkunde sich als erheblicheres Fach des Abelschen Ver lages ausbildcte durch den Beginn einer Reihe praktischer medi zinischer Kompendien für Studierende und Ärzte. Das erste: Com- pendium der Arzneimittellehre von Th. Schmidt gelangte im Juli 1863 zur Ausgabe und wurde der Anfang einer heute aus 21 Nummern bestehenden Reihe von Abels medicinischen Com- pendien. Im Jahre 1864 gingen infolge der Auflösung des Heinr. Hübnerschen Geschäftes eine Anzahl Werke dieses Verlages durch Kauf an Ambr. Abel über, worunter besonders zu nennen ist: lünrw, Zpsoiss plantarnw. — Eine größere Mannigfaltigkeit und Reichhaltigkeit der einzelnen Lilteraturgcbiete wurde erreicht durch den im Jahre 1879 erfolgten Ankauf des größten Teiles des Ver lages der Firma: Otto Deistung's Buchhandlung (Hermann Dabis) in Jena, noch mehr aber durch käufliche Übernahme des gesamten Verlages der Firma: Ernst Julius Günther Nachf. in Leipzig im Januar 1881. Dieser Verlag (1853 unter der Firma: Voigt L Günther durch Ankauf des seit 1840 bestehenden Verlages von M. Simion in Berlin gegründet) vereinigte seit 1862 in sich die gesamten Verlagswerke des Landes-Jnduslrie- Comptoirs in Weimar (gegr. 1798), des Geographischen Instituts ebendaselbst (gegr. 1804) und der Hof- und Societätsbuchhandlung in Rudolstadt und Halle (gegr. 1807) und führte, besonders aus dem Verlage des Landes-Jndustrie-Comptoirs, die bedeutendsten Namen unter seinen Autoren (Bertuch, L. Fr. v. Froriep, Rob. Froriep, Lauckhard, Hufeland, Guts Muths u. a.). Durch den Ankauf des Verlages E. I Günther Nachf. gestalteten sich in ihrem weiteren Ausbau die Jugendschriften (Märchenbücher, Erzäh lungen rc.) zu einer weiteren Hauptrichtung des Abelschen Verlages. Diesen Mitteilungen seien hier noch folgende biographische Angaben über den Gründer der Firma angereiht: Ambrosius Joseph Abel trat im Jahre 1835 als Lehrling in das 1834 neubegründete Geschäft von I. I. Weber (damals noch in der Nicolaistraße) ein. Dem geistreichen, thatkräftigen Chef verdankte der Jüngling eine tüchtige buchhändlerische Ausbildung, und des jungen Mannes tüchtiges, gewissenhaftes Wesen veran laßt den Lehrherrn, ihn an sich zu fesseln. Abel blieb im Hause I. I. Weber und verließ es erst im Jahre 1845, als Carl B. Lorck einen Teil des Weberschen Verlages zur Gründung eines eigenen Geschäftes abzweigte und den wohlerfahrenen Gehilfen des Stammgeschäftes für sich gewann. Auch in dieser neuen Stellung blieb das Interesse des früheren Lehrherrn dem jungen Buchhändler stets zugewendet, und so entstand im Laufe der Jahre zwischen beiden ein bis zu Abels Tode andauerndes, auf gegenseitige Wert schätzung festgegründetes inniges Freundschaftsverhältnis. Inzwischen war, im Jahre 1839, der Vater Abels gestorben. Der Sohn sorgte von da an treulichst für die vereinsamte Mutter; doch schon 1845 wurde ihm auch diese durch den Tod entrissen. Nunmehr schloß sich Abel, nur noch seinem eigenen Gewissen ver antwortlich, mit der Begeisterung und Hoffnung der Jugend der kirchlichen Bewegung unter Johannes Rouge an und beteiligte sich bei der Gründung der deutsch-katholischen Gemeinde in Leipzig, der er allerdings später, als vielfach die Ideale der ersten Zeit schwanden, nur noch äußerlich treu blieb. Im Fehlschlagen dieser Jugendhoffnuug tröstete ihn die Kunst, deren eifriger Jünger er stets gewesen war. Ihrer Ausübung blieb er lebenslang innig ergeben; dilettantisch und halb öffentlich hat er bis in seine späten Tage sich und andere erfreut durch die Be teiligung an Gesangsaufführungen, bei denen seine wohlgeschulte Stimme selten fehlte. Die Kunst war es auch, die ihn in das Haus des Musikalienhändlers Friedrich Hofmeister einführte, mit dessen Tochter Clementi ne er sich im Jahre 1849 vermählte. Ein 1854 zuerst auftretendes, fast alljährlich wiederkehrendes Gichtleiden zwang den strebsamen Mann, das Verlagsgeschäft, wenigstens äußerlich, in möglichst engen Grenzen zu halten. Arbeits lust und Humor blieben, den häufigen schmerzhaften Krankheits anfällen zum Trotz, ihm treu bis zu dem am 30. Juli 1878 er folgten Tode. Er hinterließ das Geschäft seinen beiden Söhnen, denen er selbst die grundlegende buchhändlerische Ausbildung ge geben hatte, ehe sie sich in anderen Leipziger und auswärtigen Handlungen weitere Erfahrungen sammelten. Rankes Bibliothek. — Wegen Erwerbung der Bibliothek Leopold von Rankes sind, wie die »Magd. Ztg.« hört, Ver handlungen seitens der Königlichen Bibliothek in Berlin eingeleitet worden. Der Bücherschatz des Geschichtschreibers besteht aus etwa 20 000 Bänden und enthält wertvolle Unika, weshalb zu Lebzeiten Rankes seine Sammlung bei der Feuerversicherung mit 100 000 Thalern angemeldet war. Gedenkfest. — In St. Petersburg beging am 29. Dezember v. I. die im Buchhandel hochgeachtete und in der wissenschaftlichen Welt Rußlands zu Ansehen und einflußreicher Bedeutung gelangte Buchhandlungsfirma Carl Ricker das Gedenkfest ihres fünfund zwanzigjährigen Bestehens. Die russische Wissenschaft und ganz besonders die überall in so hohen: Ansehen stehende medizinische Litteratur Rußlands verdankt Herrn Ricker, von dessen Namen der
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