1068 Fertige Bücher. 46, 25. Februar 1887. Nabatterhöhung von 20°« aus 30°Io gegen bar. s10294j Nltdrutschrs Weidwerk. Eine Sammlung der hervorragendsten Werke deutscher Sagdliteratur des ^Nittelalters und s6. Jahrhunderts. Nach den qrößtentheils ungedruckten Originalquellen im Urtexte herausgegeben, eingeleitet und kommentiert von Gvust Ritter rrorr Dornvvorvski. Bisher erschien: 1. Band: Ebrrhlird Hitltlt, ^lueupciterium herodiorum. Eine Abhandlung über die Beizjagd ans dem Beginne des 15. Jahrhunderts. Ungedrnckte Pergamenthandschrift der k. k. Hof-Bibliothek zu Wien. Mit einem photographischen Facsimile des ersten, mit einer großen Initiale geschmückten Blattes der Handschrift. 10 Bogen in 4°. Die Ausstattung des vorliegenden Bandes, mit emblematischen stilvollen Rand- und Kopfleisten, großen Initialen, roten Titeln und Einfassungen — ist eine in jeder Beziehung glänzende, die weitgehendsten Anforderungen noch übertreffende. Auch rücksichtlich des Papieres wird das Beste geboten, so zwar, daß das „Altdeutsche Weidwerk" würdig den stillvollsten und schönsten Erzeugnissen neuer deutscher Bnchdruckerkunst anzureihen ist. Um diesem verdienstvollen Unternehmen ein bedeutenderes Absatzgebiet zu erschließen, haben wir den Herausgeber bewogen den Buchhandel durch eine Erhöhung des Bnrrnbattcs von 20U auf 30H, für den weiteren Absatz zu interessieren, und sind wir auch in der Lage bei Aussicht auf Erfolg ciuzelnc Exemplare für kurze Zeit ä coud. zu liefern. Während in Frankreich, abgesehen von zahlreichen Einzelausgaben durch das „Cabinst cks Vdnerik", in Spanien durch die „Uiblioteea. azmsZstica,^ und ebenso auch in England längst in umfassendster Weise dafür Sorge getragen wurde, daß die alte natio nale Jagdlitteratur der Vergessenheit entrissen und ebensowohl dem Jagdhistoriker als dem Sprachforscher und den Gliedern der grüne» Gilde selbst zugänglich gemacht werde, besitzen wir im Gegensätze hierzu in Deutschland nur traurige Stückwerke, die schon durch die Form, in welcher sie geboten wurden, kaum geeignet sind, auch nur teilweise einen Überblick über das Weidwerk unserer Vorzeit zu gewähren. Ja diese Stückwerke könnten eher als Beweise dafür dienen, daß die deutschen Weidmänner der Gegenwart den Sinn für die Überlieferungen ihrer reichen glanzvollen Vergangenheit verloren und diese selbst vergessen hätten. Es ist dies wohl nicht der Fall — aber auch der Schein soll gemieden werden. Es ist unsere Pflicht, die Schätze, die uns Aufschluß über das Leben und Treiben unserer Vorfahren im grünen Berufe geben, zu erhalten, sie den weitesten Kreisen zu erschließen, sie zum Gcmeingute aller und jedem zugänglich zu machen, der Sinn und Verständnis für sie besitzt. Heute ist diese Pflicht noch unerfüllt; ja selbst der vollends routinierte Historiker vermag sich nur unter besonders günstigen Umständen ein vollständiges, klares Bild der altdeutschen Jägerei zu entwerfen, da die diesfälligcn Überlieferungen gegenwärtig noch zum überwiegend größeren Teile nur in Handschriften, also als Unika an den verschiedensten Bibliotheken verstreut, oder in höchst seltenen alten Drucken vorhanden sind, die selbst in den größten Bibliotheken nicht in vollständigen Suiten gefunden werden. Um in diesen Beziehungen, deren Konsequenzen am deutlichsten in unserer jagdhistorischen Litteratur hervortreten, wo mangelnde Quellenkcnntnis auch die besten Arbeiten unvollständig gestaltete, Abhilfe zu schaffen, hat sich der Gefertigte entschlossen, unter dem Titel „ Altdeutsches Weidwerk " eine Sammlung aller bedeutenden deutschen Schriften über die Jagd des Mittelalters und 16. Jahrhunderts mit reichem sachlichem und sprachlichem Kommentar sowie mit umfassenden litterarhistorischen und bibliographischen Erläuterungen herauszugeben, deren Anlage in gleicher Weise den Anforderungen des Kulturhistorikers und Archäologen, des Sprachforschers und Amateurs Rechnung tragen wird. Wir hoffen auf recht thätige Verwendung für dieses wichtige und schöne Werk, von welchem sich der 2. Band bereits unter der Presse befindet. Preis des 1. Bandes: 6 fl. ----- 10 ^ ord., 7 bar. Jeder Band bildet ein selbständiges Ganzes. Wien, Februar 1887. Kitkofer L Wanschburg.