Umschlag zu Nr. 273. Leipzig, Fretkag den 3. Dezember 1920. 87. Jahrgang. Die Münchner Zeitung brachte als Leitartikel am 2Z./24. Oktober lyro: Die Zerstörung der Liebe Roman von Ewald Gerhard See 1 iger Sie schrieb: /Liner der besten deutschen Erzähler, Ewald Gerhard Seeliger, hat einen politischen Roman geschrieben, „Die Zerstörung der Liebe", und bei Georg Müller in München erscheinen lassen. Seine Seenovellen allein würden genügen, um seinen Namen mit hoher Achtung nennen zu lassen, denn die in ihnen offenbarte Erfindungsgabe und Gestaltungskraft mit der da durch vermittelten Anschaulichkeit, alles in knapper Rundung vorgetragen, werden in der deutschen Literatur schwerlich über troffen und stellen die Erzählungen in eine Reihe mit de» Novellen Boccaccios. Wenn ein solcher Schriftsteller das politische Gebiet betritt, hat er Anspruch, auch politisch ernst genommen zu werden, denn die Kraft seiner Darstellung verbürgt tiefe Wirkungen und macht damit selbst Politik. — Politisch ist der Roman unzweifelhaft eine Tat. Cr setzt das böse Wort Vol taires über seine Landsleute, „lickoirie tixres, mvitis sinxos" als Motto, schildert die Leiden des von den Franzosen be setzten Gebietes am Rhein, erweckt mit bewußter Kraft das Grauen über die Vergewaltigung deutscher Frauen durch schwarze und weiße Franzosen und zeigt das System, zeigt diese Vorgänge als Mittel der französischen Politik, llnd nun wird eindring lich geschildert, wie ein deutscher Gelehrter, dem nicht nur ein Franzose persönlich übel mitspielt, dem Franzosen auch die Braut schänden und morden, zum Anschluß an einen Bund fanatischer Pazifisten gedrängt wird, die in der Verstiegenheit ihrer Ideen welt den Frieden durch Gewalt erzwingen wollen und ein Attentat auf Paris, das Herz des militaristischen Frankreichs, planen. Als Mittel soll ein von dem deutschen Gelehrten entdecktes, analysiertes und tonnenweise hergestelltes exotisches Pflanzengift dienen, das durch die Wasserleitung denParisecn eingeflößt werden soll und erotische Raserei hervorruft, um schließlich Tod oder Ver blödung zubereite». „Die Jerstörongder Liebe". Das Attentat geliogtzufällig nicht. Aber morgen kannes gelingen.—Wer die Men sche» aus der Beschäftigung mit ihrem vielgeliebten Ich herauszureißen und mit einem großen gemeinsamen Gefühl zu erfüllen ver mag, hat Anspruch auf Dank. Möge die Wirkung des Romans Ewald Gerhard Seeligers guten Absichten entsprechen. L. Geheftet M. 20.—, gebunden M. 27.— einschließlich Verlagszuschlag Wir bieten an 40°/« glatt Georg Müller V e r l a g / M ü n ch e n !»W >!!