X" 273, 3. Dezember 1920. Künftig erscheinende Bücher. SSiI-nblat, s. d. DNchn. Buchh-nd-l. 14SSS Bücher, von denen man spricht! Von Kurt Delbrücks Roman Lorenzo von Medici und Savonarola 2. Auflage in künstle». Pergamentband mit Goldtitel M. 19.80 ln weinrotem Ganzleincnband mit Goldtitel M. 26.40 gelangt in diesen Tagen gewissermaßen als Fortsetzung zur Ausgabe Papst Alexander VI. und Savonarola 8 Neu! g ein Sittenroman auS der Renaissance in künstl. Pergamentband mit Goldtitel M. 24 20 in weinrotem Ganzleinenband mit Goldtitel M. 29.70 0 Jeder Band ist in sich abgeschlossen H 8 Neu! 8 Das Savonarolaproblem, die Märtyrergestalt des asketischen Reformators auf dem bunten Grunde der genußreichen Renaissancezeit, hat immer wieder auf die Dichter eine Anziehungs kraft ausgeübt. Lenaus Romanzenfolge wird wohl selten gelesen, dagegen ist sowohl der dem Bruder Girolamo gewidmete erste Teil der „Renaissance" des Grafen Gobineau als auch die seltene Figur der Mereschkowskis „Leonardo" allgemein bekannt. So genial der Russe auch seinen düsteren Fanatiker gemalt hat, er hat doch zu stark auf jenes gespenstische, fälschlich dein Leonardo zugeschriebene Rundbild der Wiener Albertina hingeschaut und den Riesen reichlich karikiert. Kurt Delbrück stellt ihn in seinen beiden Romanen neben Lorenzo von Medici und Papst Alexander VI. und führt die großen Gegensätze zwischen dem aufrichtig überzeugten Sittenprediger und dem skeptischen Wellmanne wie dem prunk- und genußfrönenden Oberhaupte der Kirche aufs glücklichste durch. Die drei imposanten Gestalten werden zu Figuren der mäch tigsten Prinzipien, die sich noch in unseren Tagen befehden: Geist und Lerz, Schönes und Gutes, Pluto und Christus, und dadurch gewinnt der Roman einen über die höchst fesselnd ge schilderte Zeitgeschichte hinausgehenden Wert- Die tendenzfreie, objektiv-geschichtliche Art der Darstellung, die Zug für Zug den Sieg des Christentums über das Leidentum der Päpstewirt schaft und Condottieresippe vorbereitet, zwingt den Leser zu eigener Stellungnahme. Sehr dankenswert ist neben den drei Titelfiguren auch die Personifizierung anderer Zeitströmungen in Gestalten wie Giovanni Pontano, des genialen Malers Luici, der wundervoll gezeichneten Simonetti und der Katharina Cemini. Der zuerst erschienene Band hört mir dem Tode Lorenzos auf, während der neue Band mit dem Märtyrertod Savonarolas schließt. — Der „Reichsbole" schreibt am Schluß einer glänzenden Besprechung: „Man darf dem Verfasser zu diesem großan gelegten Werk Glück wünschen." nsche ° Z ° Richard Mühlmann Halles. ° IZ 8