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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.03.1887
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- 1887-03-28
- Erscheinungsdatum
- 28.03.1887
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- Deutsch
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18Z6 Nichtamtlicher Teil. ^ 71, 28. März 1887. Nach dem 1645 erfolgten Tode seiner Gattin ging er 1646 eine zweite Ehe mit Johanna Sibylla Heinh ein. Von seinen zehn Kindern und seinen Mitbürgern betrauert, starb er am 19. Juni 1650 im Bade Schwalbach. Das Geschäft wurde von seinen ältesten Söhnen Matthäus und Caspar fortgeführt. Außer vielen für die Topographie selbst bearbeiteten Kupfern, welche, abgesehen von der treuen Wiedergabe der betreffenden Ort schaften, durch geschickt behandelte Scenerieen trefflich die Kultur der damaligen Zeit illustrieren, hat Merian eine Anzahl Städte bilder in größerem Format, z. B. von Köln, Frankfurt a. M. und Heidelberg angefertigt, die aber leider nur in sehr wenigen Exem plaren erhalten sind. Das 1635 —1738 in 21 Teilen erschienene Tbsatrum Luro- pasum, ein großes zeitgeschichtliches Werk, wurde gleichfalls mit Illustrationen von ihm versehen. (Die beiden letzten Teile erschienen bei Möller in Frankfurt). Außerdem werden hervorgehoben seine biblischen Bilder (1630 und früher bei Lazarus Zetzer in Straßburg), sein Todten- tanz (1629, 1669 und 1725) n. a. Eckardt giebt nach Nagler ein Verzeichnis von 87 seiner Werke, deren manche viele Kupfer umfassen. Matthäus Merian der Jüngere (1621 — 87). M. Merian d. I. wurde 1621 in Basel geboren, kam 1624 mit seinen Eltern nach Frankfurt a. M., wo er in die Lehre des geteilt. Das erste derselben, Sander, lUanckrig. illustrats-, erscheint uns besonders bemerkenswert, weil es bereits 1641 (in Köln bei Cornel von Eymondt), also ein Jahr vor Merians Werk, erschien. Manche Einzelunternehmungen der Neuzeit, u. a. aus dem Ver lage von Gebr. Kröner, Engelhorn, Schmidt L Günther, Deutsche Verlags- Anstalt, I. I. Weber, Holder erinnern in ihrer äußern Ausstattung, beson ders durch ihr großes Format, an das Meriansche Werk, aber nur wenige Unternehmungen von geringerem Umfang und in kleineren, Format umschließen in einer Reihe von Bänden bereits ganz Deutschland, so G. Wigands in de» vierziger Jahren veranstaltetes treffliches Unternehmen des »Malerischen und romantischen Deutschland« und Otto Spamers »Deutsches Land und Volk«, dessen Gediegenheit und Vortrefflichkeit von Herrn Eckardt hervorgehoben wird. Dennoch sieht er sich zu der Bemerkung veranlaßt: »Man muß eingestehen, daß keines der vielen Prachtwerke das Meriansche Werk an Großartigkeit der Anlage erreicht, geschweige denn übertroffen hat.« Wir erlauben uns schließlich das chronologische Verzeichnis der Topographieen mit Beifügung der Anzahl der Kupfer, einschließlich Karten und Pläne, sowie der ursprünglichen Ladenpreise hier kurz anf- zusühren: 1642 (u. 54). Uslvstia, Ii.llg.stig., Valssia. (Mit 105 Kpsrn.) 13^20H. 1643. Lnsvig. (Anhang 1654). (Mit 105 Kpsrn.) 9 1644. ^lsatig. (Auch 1663. Anhang 1654 ) (Mit 52 Kpsrn.) 6^k 80ö>. — öuvaria,. (Anhang 1656.) (Mit 86 Kpsrn.) 7 ^ 20 Ä. 1645. kalaiinus lillsni (Rheinpfalz). (Mit 101 Kpsrn.) 9 1646 (?). Ugssig. (UL. Ohne Jahr. Auch 1655.) (Mit 120 Kpsrn.) 6 ^ 80 L>. — ^rellisxise. UoAuuiiönsis,llr6virsnsis, Oolouisnsis. (Mit 68 Kpsrn.) 6 «« 80 H. 1647(?) ^Vsstxllglig. (UL. Nach Georg! 1642.) (Mit 85 Kpsrn.) 6 ^ 80 Ä. 1648. Lrgneonig. (Mit 47 Kpsrn.) 7 ^ 20 H. 1649. Austria, 8t^rig, Ogrintllig, Oarnioliu, Dz-roiis (Mit Anhang 1656; mit zwei Anhängen 1677.) (Mit 164 Kpsrn.) 18 1650. Lollsrnig, Norgvig, Lilssig. (Mit 41 Kpsrn.) 9 — Luxouiu sup., IllnrinZig, Aisniu, Lusatig. (Mit 84 Kpsrn.) 7 ^ 20 H. 1652. LIeetorgtus Ll'gncksnb., Lonisrgnig, Lrussig, Livonig. (Mit 102 Kpsrn.) 18 1353. Laxoniu inksrior. (Mit 57 Kpsrn.) 13 20 L>. 1654. Uusatns örunsv. st, Imnebui'A. (Mit 226 Kpsrn.) 18 — (?) Oiroulus LurZunä. vel Osruaania Ink. (Auch 1659.) (Mit 174 Kpsrn.) 12 ^ 80 1655—61. OgUig. Lgrs 1—13. (Holländ. Ausgabe. 4 Bde. Amster dam 1660.) (Mit 412 Kpsrn.) 45 1672. UgnptreAistsr. 1688. Itglig. (Mit 63 Kpsrn.) 12 ^ 80 d>. Die Summe der Kupfer beträgt 2092 (231 ^ 80 d,). Der antiquarische Wert des Werkes ist gestiegen. Vollständige Exemplare sind selten. Ein solches wurde mit 700 ^ angesetzt. Der Preis für einzelne Bände soll durchschnittlich 40 für einige sogar 60 ^ betragen. Eberts Klage über die verständnislose Entwertung des Werkes ist also nicht mehr stichhaltig. i berühmten Kupferstechers Joachim Sandrart trat, dem er 1637 : nach Amsterdam folgte. Nachdem er hier 1640 seine Lehrzeit be- > endet, trat er eine Kunstreise an, die ihn zuerst nach England führte, : wo er unter van Dyck sich weiter ausbildete. In Antwerpen genoß er dann mit Jordaens den Unterricht des großen Rubens. In Paris verkehrte er namentlich mit Simon Bouet und Eusta chius Le Sueur. In Rom war Andreas Sacchi sein Lehrer, Carl Maratti sein treuer Genosse. Auch der persönlichen Be kanntschaft vieler anderer bedeutenden Künstler erfreute er sich. 1648 wandte er sich, aus Italien zurückkehrend, nach Nürnberg, wo er bei den Friedensvorbereitungen ein Reihe berühmter Feld herren, u. a. den Feldmarschall Wrangel, porträtierte, was ihm selbst Ruhm und Vermögen einbrachte. Wenige Jahre vor dem Tode seines Vaters kehrte er nach Frankfurt zurück, wo er eifrig an der Förderung der Topographieen und des Illsatrum Luropasum mitwirkte. 1652 verehelichte er sich mit Antonetta Margaretha Bartels. Seine bisher erzielten günstigen Erfolge im Porträtmalen brachten ihn auch später in Aufnahme bei den verschiedensten fürst lichen Persönlichkeiten, die ihn zu gleichem Zweck zu sich beriefen. Das Jahr der Kaiserkrönung Leopolds I. in Frankfurt, 1658, war in dieser Hinsicht ein besonders gesegnetes. Kaum minder ward er als Landschafts- und Historienmaler geschätzt. In besonderem An sehen steht seine »Königin Artemisia«. Ein 1641 angefertigtes, im Besitz des Herrn Prof. Merian in Basel befindliches Meriansches Familienbild giebt Knude von der glücklichen Zeit ausgehenden Glanzes der Künstlerfamilie. In weit höherem Maße als seinem Vater wurden ihm äußere Ehren zu teil. Der Große Kurfürst ernannte ihn zu seinem Rat, der Markgraf von Baden zum Hofrat, der Elbische Schwanenorden unter dem Namen Artisander zu seinem Mitglieds. Sein Wohnsitz in der Großen Galgengaffe, mit Kunstschätzen und wertvollen Sammlungen reich ausgestattet, wurde vielfach von kunstliebenden Fremden besucht. — Er beschloß seine ruhmvolle Thätigkeit am 15. Februar 1687 (66 Jahre alt). Caspar Merian (geb. 1627). Bei der vorwiegend künstlerischen Thätigkeit, welche Matthäus Merian der Jüngere entwickelte, ist anzunehmen, daß sein jüngerer Bruder Caspar hauptsächlich die Leitung des Geschäfts sich an gelegen ließ und zur Blüte desselben vielleicht mehr beigetragen haben mag, als die Geschicklichkeit des Vaters und des Bruders allein es vermocht hätten. Er wurde 1627 in Frankfurt geboren und auch zum Kupferstecher ausgebildet. Wenn auch nicht ganz so begabt wie jene, lieferte er doch viele Beiträge zu den Topographieen und anderen größeren Verlagswerken. Daß er wenigstens zeit weise alleiniger Leiter des Geschäfts gewesen, geht aus dem Um stande hervor, daß die Topographieen von Niederdeutschland und Gallien, sowie ein 1658 von ihm herausgegebenes und teilweise selbst bearbeitetes Krönungsdiarium Leopolds l. mit seiner Firma versehen waren. Seine Ehe mit Rachel Mozians blieb ohne männ liche Nachkommen. Seinem Bruder scheint er im Tode voran gegangen zu sein. Johann Matthäus von Merian (1659—1716). Von vier Söhnen, welche Matthäus Merian hinterlaffett hatte, wird der zweite, Johann Matthäus, geb. 1659 in Frank furt, als der Geschäftsnachfolger bezeichnet, während der älteste Sohn, der spätere churfürstlich-brandenburgische Kammer- und Geheimerrat Karl Gustav von Merian (geb. 1655) »eine eigene Buchhandlung« gegründet habe. Unzweifelhaft war letzterer an fänglich auch an dem alten Merianschen Geschäft beteiligt. Obwohl in den gewöhnlichen Hilfsquellen nicht mit gleicher Auszeichnung wie seine Vorgänger gewürdigt, wird Johann Matthäus als der bedeutendste seines Namens und der größte Porträtmaler seiner Zeit bezeichnet. Großes leistete er in der Pastellmalerei. Er wurde geadelt und vom Kurfürsten von Mainz zum Geheimrat ernannt. Der Kunstverlag gedieh unter seiner
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