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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.03.1887
- Strukturtyp
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- 1887-03-28
- Erscheinungsdatum
- 28.03.1887
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- Deutsch
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^ 71, 28. März 1887. Nichtamtlicher Teil. ^ 1687 Leitung zur höchsten Blüte. Er vermählte sich 1684 mit Johanna Maria Heldewier und starb ohne männliche Nachkommen am 4. März 1716 (57 Jahre alt). Die Annahme, daß das Geschäft mit seinem Tode einer allmählichen Auflösung entgegengegangen sei, erscheint nicht ganz unbegründet. Carlotta Maria von Merian, verehelichte von Goethe. Carlotta Maria von Merian, eine Tochter von Karl Gustav von Merian, setzte als Haupterbin ihres Onkels, Johann Matthäus, das Geschäft unter der Firma »Merians Erben« und unter Betheiligung der Verwandten fort. Sie war ver mählt mit dem aus Schweden gebürtigen Architekten Gosander von Goethe (ch 1729), einem Manne von ziemlich glänzen der Laufbahn, u. a. Nachfolger des berühmten Schlüter in Berlin, zugleich aber Lebemann und Verschwender, und es wird wesentlich dem luxuriösen Haushalt der allmähliche Untergang des Geschäftes zugeschrieben. Man darf indessen wohl annehmen, daß ein großer Brand von 1726 (Goethe folgte bereits 1722 einem Rufe nach Warschau), vielleicht auch schon vorher verringerter Absatz der Verlagswerke, die, obwohl großentheils durch jenen Brand zer stört, dennoch billig verkauft wurden, oder mangelhafte Verwaltung das ihrige zur Auflösung des Geschäftes beigetragen haben werden. Man sieht das Jahr 1727 als das der Auflösung an. In dem von Herrn vr. Kelchner aufgefundenen: »LataloKus über die wenige nach dem Brand überbliebene Meriansche Verlagsbücher« werden außer den Hauptverlagsartikeln, den »TopoZiapdias« und dem »Tbsalruru bluropasuru « u. a. noch aufgeführt: dottckrisck's Odrouics, (der Vorläufer des vorigen; eine Geschichte von Anfang der Welt), dottckriscko 1l.rolloutoIoZia eosmiea (deutsch und lat. 1638), Pluvinell's Reitschule, Megling's mechanische Kunst- Cammer; liottiolli rsruiu Zsrw. II Lartss, und lloustons Uistoria uaturalis cts ^.rboribus; äs Huaärupsäibus; äs^.vibii8 sts. Maria Sibylla Merian (1647 — 1717). Maria Sibylla Merian steht in keiner näheren Beziehung zu den größeren geschäftlichen Unternehmungen des Hauses Merian. Ihr hoher künstlerischer Ruf aber und zugleich der Umstand, daß sie eine Tochter von Matthäus Merian d. Ä. (aus zweiter Ehe), recht fertigt es, daß auch ihrer, wo immer von Mitgliedern der berühm ten Familie die Rede ist, zur Orientierung wenigstens ganz kurz gedacht werde. Sie wurde am 2. April 1647 in Frankfurt ge boren und von ihrem Stiefvater, Jacob Morell, und dessen Schüler, Abraham Mignon, in der Blumenmalerei unterrichtet. Außer den Blumen widmete sie ihr Talent besonders den Insekten, deren organisches Leben sie auch in wissenschaftlicher Beziehung mit dem Eifer ihres Zeitgenossen Swammerdam zu erforschen suchte. Ihre 1668 erfolgte Vermählung mit dem Architekturmaler Johann Andreas Graff (1637—170l) führte sie 1670 nach Nürnberg. Hier bearbeitete sie die Werke: » kloruw kasoisuli trss«. (Nürn berg 1671, resp. 1680) und »Der Raupen wunderbare Verwandlung und Blumennahrung« (Teil 1. Nürnberg 1679, im Selbstverlag; Teil 2. Frankfurt 1683, im Merianschen Verlag); 1717 erschien eine holländische, später auch eine lateinische Ausgabe. Die Kupfer zu dem letzteren Werke hatte sie selbst gestochen, wohl mit ein Um stand, der ihre Rückkehr nach Frankfurt veranlaßte. Unglückliche eheliche Verhältnisse führten ihre Scheidung und Wiederannahme ihres väterlichen Namens herbei. Anfangs lebte sie mit ihren beiden Töchtern in Westfriesland, 1699 unternahm sie mit ihrer ältesten Tochter eine Reise nach Surinam, deren Frucht das große Kupferwerk war: ».Usta.iuorpbo8i8 lussstoram Luriuamsusiuw « (^.msteloäarni 1705, Osrarcl Vnllc), welches in deutscher, französischer, holländischer und lateinischer Ausgabe erschien. Nach ihrer Rückkehr lebte sie in Amsterdam, wo sie auch am 13. Januar 1717 gestorben ist. Ihre Töchter Johanna Helena (geb. 1668) und Maria Dorothea Henrica (1678 — 1745) waren ihre fleißigen Ge hilfinnen. Letztere gab einen dritten Teil des Jnsektenwerks heraus. Eine dritte Tochter war mit dem berühmten Astronomen und Mathematiker Euler verheiratet. Im Vorstehenden ist der teilweise aus Originalquellen be ruhende biographische Teil des Eckardtschen Buches, durch welches einzelne bisher irrige Angaben (man sehe u. a. die Vorrede) berichtigt werden, in kürzester Fassung wiedergegeben. Auch über das Hauptverlagswerk ist in der Anmerkung das Nötigste bemerkt. Das Eckardtsche Werk selbst anlangend, wäre wohl eine etwas andere Verteilung des Stoffes ratsam erschienen. Die in nächster Beziehung zu einander stehenden Artikel »Die Vorgänger Matthäus Merians« und »Die Meriansche Topographie« sind getrennt durch die Nachrichten über »Die Familie Merian und ihre Zeit«. Noch störender erscheint die Trennung einiger an den Schluß des Werkes verlegten, Matthäus Merian betreffender Artikel von den am Anfang gegebenen Nachrichten durch den weit über die Hälfte des Buches ausmachenden Artikel über die Merian sche Topographie, wodurch obendrein das Register über die Topographie von dem besagten langen Artikel getrennt wird. Der Mangel eines Inhaltsverzeichnisses macht diese verkehrt erscheinende Verteilung doppelt fühlbar. Im übrigen ist bereits im Eingang dieser Zeilen angedeutet, daß das Werk eine beachtenswerte Frucht des mit Liebe und Ver ständnis betriebenen Studiums der Merianschen Werke und seiner Biographen ist, auf deren Kern, die Betrachtung der lopograpllia Osrnmnins näher einzugehen hier jedoch nicht der Ort ist. Hans Ellissen. 0. 8vliulx, ^IlFswoillss ^ürsssdneü kür äsn cktzulsollsn Lnollbauäsl sto. 1887. Usarbsitst unä IiroZ. von Ilsrinann Lellulr. Nit OsorZ Rsimsrs Lilänis. I-sixrÜA, Otto Lobnlr. Zur gewohnten, nur leider wie immer durch Schuld der vielen Säumigen und Nachzügler etwas vorgerückten Zeit ist der neue Jahrgang unseres vortrefflichen »Schulz« vor kurzem in die Hände des Buchhandels gelangt, um für die Dauer eines, wie wir wünschen und hoffen, recht segensreichen Geschäftsjahres seinem wichtigen Gebrauche zu dienen. Dem Buchhandel gegenüber, welcher sich ja durch den täg lichen Umgang mit dem alten Vertrauten längst sein Urteil ge bildet hat, dürfen wir uns wohl der Mühe entheben, die viel seitigen Vorzüge des unübertroffenen Buches zu rühmen, und wenn wir versichern, daß auch die vorliegende neue Ausgabe keiner ihrer Vorgängerinnen nachsteht, im Gegenteil gleich der vor jährigen mit manchen Verbesserungen und Vermehrungen das lobenswerte Bestreben zeigt, auch das scheinbar Vollkommene noch weiterer erreichbarer Vollendung und Brauchbarkeit entgegenzu- sühren, so sind wir überzeugt, hiermit allseitigen beifälligen Glauben zu finde». »Der Schulz« ist durch den Wert seiner Aus künfte, durch die durchweg musterhafte Art seiner Ausführung, durch fast halbhuudertjährige Gewohnheit aufs innigste mit dem Begriff des Deutschen Buchhandels verschmolzen, und seine Not wendigkeit in unserem gegenwärtigen Geschäftsleben möchte etwa der wichtigen Rolle der früheren Meßkataloge zu vergleichen sein. Ist zwar bei veränderten Zeiten der Inhalt ein gänzlich anderer geworden, so bietet das »Adreßbuch« von heute doch wesentlich die Grundlage unserer geschäftlichen Beziehungen in ebendem Maße wie früher jene altehrwürdigen Verzeichnisse; wie sieist »der Schulz« das eigentliche Handbuch des Buchhandels. Daß er sie an solidem Glanz der Herstellung, an Größe des Umfangs um ein namhaftes übertrifft, darin folgt er nur den gänzlich veränderten Richtungen und Verhältnissen seiner Zeit; nicht so da wo seine das früher Gewesene weit überragendesinnere Genauig keit in Betracht kommt; diese ist allein der mühseligen und unver drossenen Sorgfalt des tüchtigen Herausgebers zu danken und soll mit Genugthuung hier neuerdings freudig anerkannt werden.
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