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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.03.1887
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1887-03-28
- Erscheinungsdatum
- 28.03.1887
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- Deutsch
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1638 Nichtamtlicher Teil. 71, 28. März 188f. Der deutsche Buchhandel darf in der That mit einigem Stolz auf diese alljährlich sich erneuernden gewichtigen Bände blicken; es ist uns keine berufliche Vereinigung bekannt, welche ihnen ein Gleiches in eben dieser Vielseitigkeit, vollkommenen Zuverlässigkeit, äußerem Umfang und gleich häufiger Erneuerung an die Seite stellen könnte. Und es ist nicht nur das Buch als solches, das wir im Auge haben; bietet es doch zugleich einen treuen Spiegel des in's Gewaltige vermehrten Umfanges unseres gesamten Geschäfts betriebes. Mögen auch Viele in der beständigen Vergrößerung seiner Seitenzahl nichts weiter erblicken als eine immer neue Begründung der landläufigen Klage über vermehrte Konkurrenz, zweck- und ziel lose Überproduktion; — immerhin, die Thatsache eines ungeheuren Wachstums unseres Handels spiegelt sich jährlich erneut aus diesen anscheinend trockenen Verzeichnissen, und aus der so erstaunlich gewachsenen Verbreitung unserer Vertreter, aus deren Nähertreten an die bildungsbedürftigen Massen, aus der großartig vermehrten Thätigkeit des Verlages, nicht zuletzt zu gedenken des kühnen und opferbereiten Einsatzes der wahrhaft großartigen Geld mittel, welche in unserem Dienste bewegt werden, aus allem diesem leuchtet uns ein fröhlicher Fortschritt entgegen, mit dem wir der eigentlichen Erfüllung unserer schönen Kulturaufgabe recht wesentlich und entschieden näher gekommen sind. Dieses rastlose Vorwärtstreiben mag freilich vorübergehend die Grenzen, welche einer gesunden Entwickelung gezogen sind, auch überschreiten. So scheint uns mit der während des letzten Jahres eingetretenen Vermehrung der Gesamt-Firmenzahl um 255, von denen 59 ans ausschließliche Verlagsgeschäfte entfallen, denn doch ein etwas großer Schritt gethan zu sein. Anfang 1886 betrug die Vermehrung gegen das Vorjahr 205, und auch das war für ein einziges Jahr gewiß nicht mäßig. Die gegenwärtige Gesamtzahl verzeichnet 6764 Firmen. Hiervon betreiben ausschließlich Buchverlag 1513, „ Kunstverlag 242, „ Musikverlag 184. Dem Sortimentshandel mit allen seinen vielen Nebenzweigen widmen sich 4123 Firmen, die gegen das Vorjahr ein Mehr von 79 erweisen. Das reine Antiquariat wird von 157 Handlungen besorgt; die Gesamtzahl der Antiqnariatsbetriebe ist 1758. Das ausschließliche Kolportage-Sortiment ist mit 717, der reine Kolportage-Verlag mit 128 Firmen vertreten; ein ans beiden gemischtes System befolgen 64. An Kunstsortimenten giebt es im ganzen 2245, an Land kartensortimenten 1001, Lehrmittelhandlungen 252. Alle diese Betriebe, mit Ausnahme des Kolportage-Verlags, der einen Rückgang um 5 Firmen erfahren hat, weisen zum Teil sehr beachtenswerte Vermehrungen ihrer Gesamtziffer auf. Auch die vorübergehend so arg verlästerten Leihbibliotheken haben sich die gegen sie gerichtete Bewegung nicht zu Gemüte ge führt; ihre Bestandziffer 1172 erweist gegen das Vorjahr eine Ver mehrung um 14, die der Journal- und Bücherlesezirkel, deren es 835 giebt, eine solche um 28 Firmen. Die Musikaliensortimcnte vermehrten sich um 74 und ergeben insgesamt die Zahl 2124; nur die Musikalien-Leihanstalten zeigen mit dem Bestände von 472 eine Verminderung um 8 Betriebe. Mit dem Verkauf von Schreib- und Zeichenmaterialien be fassen sich 1749 Handlungen. Ihr Zuwachs um 63 Vertreter dieses Nebenzweiges beweist, daß, wie auch natürlich, die Gesamtvermeh rung der Sortimente überwiegend in den kleineren Städten statt gefunden hat, wenn man nicht geradezu annehmen will, daß eine entsprechende Anzahl Buchbinder neuerdings unserem Stande bei getreten ist. Die Gesamtzahl der im »Schulz« verzeichnten Städte ist 1548, gegen 1493 des Vorjahres, mithin ein Zuwachs um 55. Dem Gesamt-Firmenzuwachs entspricht die Vermehrung der Kommittentenzahl unserer Kommissionsplätze, von denen Leipzig denLöwenanteil mit 221 (im ganzen 6136 Kommittenten) vorweg nimmt. Berlin mit 368 Kommittenten vergrößerte seine Ziffer um 29, Budapest mit 161 um 15 Firmen. Die übrigen Plätze erfuhren größere oder kleinere Rückgänge, so Wien (556) um 53, Stuttgart (442) um 1, Zürich (98) um 1, Prag (111) um 3 Kommittenten. Leider hat auch die Totenliste des Vorjahres einen bedauer lichen Zuwachs erfahren. Von Handlungsbesitzern, Teilhabern und Prokuraträgern starben 84, von denen 26 dem Börsenverein angehörten. Die Gedenktafel der Jubiläen bietet hierzu einen um so erfreulicheren Gegensatz, als auch diese wieder recht umfangreich ist. 3 Firmen haben die freudige Genugthuung, in diesem Jahre auf 150, 1 auf 100 und 43 auf 50 Jahre ihres Bestehens znrück- blicken zu können. Hier wäre vielleicht der Wunsch gerechtfertigt, daß der Herausgeber diese Tafel nicht auf das Kalenderjahr beschränken, sondern, dem Ausgabetermin des Adreßbuches ent sprechend, sie etwa auf die Zeit von Mitte März bis wieder Mitte März, oder besser noch vom 1. April bis zum gleichen Tage des nächsten Jahres laufend, verlegen möchte; denn für solche Gedenk tage ist namentlich der 1. Januar ein häufig wiederkehrendes Datum und mit ihm erscheint bei der gegenwärtigen Einteilung die Ankündigung aller derjenigen Termine post tsstum, deren Schicksal es ist, früher zu liegen als der Ausgabetag des Adreßbuches. Noch eines weiteren Wunsches bescheidentliche Erwähnung möge uns Herr Schulz als im Interesse der Sache liegend freundlich zu gute halten. In den Angaben der Firmeninhaber, Teilhaber und Geschäftsführer, und naturgemäß gleicherweise wiederholt im Personenregister, finden sich bei manchem Namen nicht selten zwei oder drei Vornamen. Unsere redaktionellen Erfahrungen haben uns schon oft den Wunsch nahe gelegt, in diesen Fällen den Ruf namen zu wissen, sei es auch häufig nur um zufälligen Zeitungs mitteilungen, deren Namensangabcn meist ungenügend sind, sofort folgen zu können. Vielleicht liegt es in der Möglichkeit, dem Ruf namen eine entsprechende typographische Hervorhebung zu geben. Wir zweifeln nicht, daß außer uns noch vielen Anderen hiermit gedient sein würde. Der neue Jahrgang bringt uns diesmal in einer recht ge lungenen Photogravüve von Franz Hanfstaengl in München das Bildnis Georg Reimers nach einer Radierung von G. Eilers. Ein warmer Nachruf Franz VahlenF an den Verblichenen, am 27. Oktober 1885 der Hauptversammlung der »Korporation der Berliner Buchhändler« in seiner Eigenschaft als derzeitiger Vor steher erstattet (s. Z. auch im Börsenblatt abgedruckt), eröffnet neben dem Bilde den Eintritt in das umfassende Buch, dessen trockenem geschäftlichen Stoffe eine freundliche Weihe gebend. Ein anderes, für den Buchhandel gewiß interessantes Bild fesselt uns unter dem mannigfaltigen und flott zusammengestellten Inhalte der Empfehlungsbeigaben. Hier erscheint, in seiner eigenen Erfindung (Albertotypie) zur Darstellung gebracht, Joseph Albert, der Erfinder des durch ihn und viele Andere später zu so hoher Vervollkommnung gebrachten Lichtdruckes. Noch manchen anderen erfreulichen Fortschritt der Technik des Buchgewerbes zeigt uns, bunt aneinandergereiht, diese nie fehlende, immer interessante und nützliche Beigabcnsammlung Möchten alle diese hübschen Proben ihre erhoffte und verdiente Würdigung finden. v. Aiilildreelil'« iitwrsiolit K68s,wt6n stg.8,t8- nnä r66dt8- ^mssusobaltliobeu Itttsratur clss ckabrss 1886. XIX. ckabrA. Lsrlin 1887, LntHrawruer L Uiiblbroobt. Die alljährlich unter obigem Sammeltitel erscheinende Mühl- brecht'sche »Allgemeine Bibliographie« der Staats- und Rechts wissenschaften, welche nicht nur die deutsche, sondern auch die aus ländische Literatur umfaßt, hat sich allmählich als unentbehrliches Hilfsmittel sowohl für den Buchhandel, als auch für Bibliotheken erwiesen und ist bereits eingebürgert. Die Arbeit beruht auf den
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