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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.12.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-12-13
- Erscheinungsdatum
- 13.12.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19201213
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. ^1° 281, 13. Dezember 1920. ebenfalls abgelehnt. Ein Hörer sagte zu dem Komponisten: »Die Alceste ist gefallen«. »Ja, vom Himmel«, war die treffende und selbstbewußte Antwort des Komponisten. Der Einwand, die Musik sei vielleicht »zu schwer verständ lich« gewesen, dürfte ebenfalls nicht stichhaltig sein, denn auch die ganz durchsichtige, leichtfüßige Musil von Johann Strauß erlebte manchmal Ablehnung und Fiasko beim erstmaligen Hören. So wurde die graziöse und schwungvolle Ouvertüre zur »Fleder maus« wenn auch nicht gerade ignoriert, doch nur mit einem Höflichkeitsbeifall ausgenommen, als sie Strauß zum ersten Male spielte. Im Jahre 1860 weilte Offenbach in Wien. Er und Johann Strauß widmeten dem Faschingsball-Komitee einen Walzer. Of fenbachs »Abendblätter« wurden nach dem Bericht des Strauß- Biographen Lange geradezu enthusiastisch ausgenommen und mutztyr wiederholt werden. Er ist heute ziemlich vergessen. Hin gegen gehört der von Strauß aus erwähntem Anlaß komponierte »Morgenblätter«-Walzer, von dem man bei der Erstaufführung kaum Notiz nahm, heute zu den meistgesptelten, schönsten Wal zern, Beneidenswert der Buchhändler, der sich, wenn es ihm ein mal wieder nicht gelang, das Geheimnis des Erfolges zu lüften, mit dem Wiener Walzerkönig tröstet: »Glücklich ist, wer vergißt, was nicht mehr zu ändern ist«. Mißerfolge lehren uns den Er folg, wenn wir die Ursachen des Mißlingens bei uns selbst suchen und gesunder Optimismus, Verantwortungsgefühl und — Betriebskapital sich die Wage halten. Alle Sozialisierungs pläne werden, was den Buchhandel betrifft, daran scheitern. Weihnachtskataloge. Von Kurt Loele. III. Daß Verleger, die sich lange Zeit den modernen Formen geschäft licher Werbung verschlossen hatten, sich dieser ohne Beeinträchtigung ihres Ansehens bedienen können, sofern das Werbemittel eine ideelle Einheit mit dem Wesen des Verlages bildet, dafür erbringt ein kleiner Wcihnachtskatalog der Firma S. H i r z e l in Leipzig unter dem Titel Gute Bücher (8°, 32 S.) den Beweis. Mit farbiger Umrandung in schöner Fraktur gedruckt, enthält er ausführliche Be sprechungen zunächst der Neuigkeiten des Jahres, an die sich Empfeh lungen älterer Verlagswerke anschließcn. Außer Bild- und Text proben finden wir auch kleine Mittel angewandt, um Stimmung für das Buch zu machen und den Wert des Bücherdesihes hervorzuhebcn. Schon auf der ersten Umschlagseite fällt uns der Spruch »Im Buch spiegelt sich die Seele seines Besitzers« in die Augen. Die zweite Umschlagseite wird lediglich durch ein Zitat aus Freytags »Die ver lorene Handschrift« gefüllt: »Die Bücher sind die großen Schätze hüter des Menschengeschlechts« usw. Große Sorgfalt und Liebe zur Cache haben dem Bearbeiter geholfen, ein inhaltlich und äußerlich zweckmäßiges Werbemittel zu schaffen, dessen Erfolg kaum in Frage gestellt sein dürfte. Es zeigt, daß jene vornehme verlegerische Zu rückhaltung, welche die Anwendung eines lauten Werbeapparates schon aus Tradition heraus verschmäht, auf das Werbemittel selbst über tragen werden und dort sogar eine Erhöhung der Wirkung bedeuten kann. Aus den Kreisen der christlich-katholischen Verleger liegen einige beachtenswerte Weihnachtsverzeichnisse vor. »Die neuesten Bü ch e r aus dem Verlag I. P. Bachem in Köln« (8°, 16 S.) soll uns zunächst beschäftigen. In einer von anderen derartigen Verzeich nissen nur wenig abweichenden Art werden die Bücher empfohlen, wo bei auch hier die Neuigkeiten des Jahres in den Vordergrund gestellt werden. Dagegen ist besondere Mühe darauf verwendet worden, dem Leser den Wert des Buches als Weihnachtsgeschenk in besonderem Lichte erscheinen zu lassen und gleichzeitig auf den großen Irrtum vieler Leute hinzuweiscn, daß das Buch teuer geworden sei. Zu die sem Zwecke ist dem Verzeichnis eine Einleitung »Was schenken wir?« vorangestellt, außerdem aber auch unter dem Titel »Ist das deutsche Buch teuer?« auf einem besonderen Blatt eine Tabelle beigefügt, auf der die Preise der Bücher von 1914 und 1926 nebeneinander ausgc- führt werden. Daneben stehen die Preise von 1914 und 1920 eines sei denen Unterrockes, eines Paares seidener Strümpfe, einer guten Zi garre, eines Glases Pilsener, eines Pfundes Butter usw. Damit ist der Beweis, daß das deutsche Buch immer noch billiger als jede an dere Ware sei, in überzeugender Form erbracht, und der vernünftige 1490 Leser wird sich sagen, daß es schließlich doch das Beste und Bequemste sei, ein Buch zu verschenken. Der Katalogbearbeiter kennt die Scheu des Publikums vor den scheinbar hohen Bücherpreisen und die merk würdige Selbstverständlichkeit, mit der fast alle Preissteigerungen an derer Waren hingenommen werden. Er tut das Mögliche, das Buch zu retten, und hoffentlich nicht ohne guten Erfolg! — Bücherschatz 19 2 1 nennt sich ein Weihnachtsverzeichnis der Firma Herder L C o. G. m. b. H., Verlagsbuchhandlung, Freiburg im Breisgau (8», 26 S.). Auf ein kurzes Titelverzeichnis von »Neuerscheinungen, die sich zu Geschenken besonders eignen« folgen in den Gruppen Schöne Literatur, Volksschriften — Jugendbücher — Literatur — Hcilwissen- schaft — Geschichte und Lebensbilder — Kunst — Lebensweisheit - Neiseschilderungen — Naturwissenschaft — Religiöse Schriften — Staats- und Wirtschaftsleben — Musik ausführliche Titelangaben mit kürzeren oder längeren Charakteristiken der Bücher, Erklärungen, Ur teilen usw. Den Schluß bildet eine Liste weiterer guter Geschenkwerke mit weniger ausführlichen Titelangaben. Gut ausgewählte Bildprobcn bieten dem Auge angenehme Abwechslung und werben für illustrierte Werke. Schlichte, aber gute äußere Ausstattung. — »Unsere Veröf fentlichungen« betitelt sich ein illustrierter Verlagskatalog des M o s c l l a - V e r l a g e s in Trier. Außere Merkmale dafür, daß wir einen Wcihnachtskatalog vor uns haben, fehlen. Indessen möge er, da er eine Anzahl Geschenkwerke aufführt und vor Weihnachten er schienen ist, in diesem Zusammenhänge nicht übersehen werden. Be sonders bemerkenswert ist er dadurch, daß er im Text keine Preisan gaben enthält, sondern diese auf einem besonderen Blatte, einem Preis schlüssel, eingelegt sind. Dadurch erhält der eigentliche Katalog längere Lebensdauer. Auf der Umschlagzeichnung sehen mir das Gcschqftsge- bäude im Straßenbilde, vor seinem Schaufenster einen Mann und zwei Kinder im Anschauen versunken, während im Vordergründe zwei Kna ben ein in dem Laden soeben gekauftes Buch betrachten. Geschickt ver teilter Bildschmuck und gute drucktechnische Ausstattung sind auch die sem Katalog eigen. — Ein hübsch mit Kopfvignetten geschmücktes Ver zeichnis von Liebhaberausgaben unter dem Titel: Illustrierte Bücher und Luxusausgaben hat der Verlag von Artur W o l f in Wien herausgegeben (16°, 16 S.). Die gewählte Form der Bücherempschlung und -Charakterisierung erscheint zweckmäßig und wirkungsvoll. Auf dem aus Buntpapier bestehenden Umschlag ist das ornamental gehaltene künstlerisch gezeichnete Titelblatt aufgeklebt. Ganz in das Reich der K u n st führen uns zwei prachtvolle Kata loge von Verlegern künstlerischen Wandschmuckes, die Verzeichnisse K ü n st l e r i s ch e r Wandschmuck für Haus und Schule*) von B. G. Teubner und Künstlerischer Wandschmuck**) von Merfeld K Donner in Leipzig. Bemerkenswert an bei den Katalogen ist die Wiedergabe vieler Bilder in fast naturgetreuem Mehrfarbendruck. Hier ist die Werbekraft der Farbe von größter Wich tigkeit. Daneben zeichnen sich beide Verzeichnisse, vom Standpunkte des Werbefachmannes aus betrachtet, auch anderweitig durch große Zweckmäßigkeit aus. Teubner sucht die Notwendigkeit, den Katalog nur gegen Berechnung abzugeben, durch Beigabe einiger interessanter Artikel schmackhafter zu machen, die neben den Abbildungen Platz ge funden haben, z. B. eine Arbeit von K. Storck über »Künstlerische Volkskultur«, eine Erinnerung von Hans Thoma »Wie ich dazu kam, Graphiker zu werden« u. a. In einem Vorworte wird auf Wert und Bedeutung der Künstlcr-Steinzeichnung und anderer bildlicher Erzeug nisse des Verlages besonders hingewiesen. Angehängt ist ein Ver zeichnis wertvoller Bücher aus dem Verlage von B. G. Teubner. Der Katalog verrät die sorgsame Hand des Bearbeiters, der es ver standen hat, so gut wie keine beim Leser aufkommende Frage unbeant wortet zu lassen. Einfacher, aber in seiner Art nicht minder wirksam gestaltet ist der Katalog von Merfeld L Donner. Abgesehen von einer längeren, zum Verständnis der Verlagsarbeit dienenden Einleitung und kurzen Bemerkungen unter den Abbildungen läßt man diese für sich selbst sprechen. Zu der Freude, diese Werbemittel wieder in ihrer gewohnten Vortrefflichkeit zu sehen, gesellt sich die Hoffnung, daß sie das ihrige zur Geschmacksbildung unseres Volkes beitragen werden. Neben die Verlegergruppcn, die sich verschiedentlich schon zur Schaffung von Werbemitteln zusammengeschlosscn und versucht haben, auf diese Weise nicht nur Ersparnisse, sondern auch stärkere Wirkung zu erzielen, tritt erstmalig eine neue, die Vereinigung völki scher Verleger, die mit einem Wcihnachtskatalog Das Teut- *) B. G. Teubners Künstlerischer Wandschmuck für Haus und Schule. Künstler-Steinzeichnungen (Original-Lithographien). 8°. 128 S. Leipzig, B. G. Teubner. ^ 4.50 no., Partieprcisc. **) Künstlerischer Wandschmuck. Ein Ratgeber für Schule und Haus. Herausgcgeben von Merfeld L Donner. Kunstver lag, Leipzig. (Gr. 8°. 36 S ). Aufdr.: Preis 3.50.
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