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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.12.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-12-22
- Erscheinungsdatum
- 22.12.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Einberufung mit der Fertigstellung des neuen Satzungsentwurfs und den langwierigen Verhandlungen mit dem Reichsaufsichtsamt. Die Versammlung genehmigte den Rechnungsabschluß 1919 ohne Aus sprache; auch mit dem neuen Satzungsentwurf erklärte mau sich ein verstanden, wenn auch der Wunsch ausgesprochen wurde, der Entwurf! hätte den Mitgliedern früher zugängig gemacht werden sollen. Von ' Vorstandsseite wurde aber darauf hingewiesen, daß in den kommenden Monaten weitere Veränderungen auf Grund neuer noch zu erwartender gesetzlicher Bestimmungen erforderlich seien, und daß die nächste Haupt versammlung sich erneut mit Satzungsänderung zu beschäftigen haben werde. Die Wahlen gingen auf Grund der vorliegenden Vorschläge einmütig vor sich. Der bisherige 1. Vorsitzende Herr Richard Hintzsche wurde einstimmig miedergewählt, ebenso der Geschäfts führer Herr Otto Krüger. Uber die neue Zusammensetzung des Vor stands wird noch ein amtlicher Bericht folgen. Zu erwähnen ist noch, daß die Kasse die einzige Berufskrankenkasse des deutschen Buch handels ist, deren Geschäftsbetrieb auf das ganze Reich ausgedehnt ist, und daß die Finanzlage auch im laufenden Geschäftsjahre eine recht erfreuliche ist. Leider haben aber viele Angestellte den Wert der Mit gliedschaft in einer Ersatzkasse und die Vorteile gegenüber den Orts krankenkassen immer noch nicht erkannt. Es kann nur jedem Inter essenten empfohlen werden, sich rechtzeitig zu unterrichten und zum Höchstmöglichen Termin aus der Ortskrankenkasse auszuscheiden. Die Beiträge sind in der Crsatzkasse bedeutend niedriger, und die Mit gliedschaft bringt auch sonst noch allerhand Vorteile mit sich. Ein Ausscheiden aus der Ortskrankenkasse ist für Versicherungspflichtige meist nur möglich zum Schluß eines Vierteljahres, nachdem mindestens einen Monat vorher die Kündigung eingereicht wurde. Der Aufnahme antrag für die Ersatzkasse kann aber jederzeit, also für den 1. April 1921 schon jetzt gestellt werden. Aufnahmepapiere und Aufklärungs schriften sind von der Geschäftsstelle, Leipzig, Gerichtsweg 26, zu beziehen. Voraussetzung für die Mitgliedschaft ist natürlich die Mitgliedschaft im Allgemeinen Deutschen Buchhandlungsgehilfen-Vcr- band, da die Kasse eine Verbandseinrichtung, allerdings unter eigener Verwaltung, darstellt. Aufnahme können auch nur männliche Ange stellte des deutschen Buchhandels finden, aber gerade deshalb ist auch die denkbar günstigste Versicherungsmöglichkeit gegeben. Erneute Stellungnahme des Hansa-Bundes zur Aushebung der Demobilmachungs-Perordnungen. (Vgl. Bbl. Nr. 276.) — Bekannt lich verlangte der Hansa-Bund in seiner Eingabe vom 19. No vember an den Reichskanzler die alsbaldige Aufhebung aller Gesetze und Verordnungen, die den Demobilmachungs-Behörden besondere Be fugnisse zusprechen. Nach einer darauf erteilten Antwort des Herrn Ministers des Innern vom 3. Dezember d. I. wird der planmäßige Abbau der Demobilmachungs-Verordnungen, die Beschränkung und Zu rückziehung der Vollmachten und die Auflösung der Demobilmachungs- Organe seit Beginn d. I. mit Nachdruck betrieben. Die den Nachge ordneten Demobilmachungs-Behörden erteilten allgemeinen Vollmach ten sind mit Wirkung vom 1. Juli 1920 (für Preußen vom 1. Sep tember 1920) zurückgezogen, die auf Grund dieser Vollmachten erlasse nen Verordnungen größtenteils aufgehoben worden. Von den Voll machten der Reichsministerien soll nur noch zum Zwecke des Abbaues Gebrauch gemacht werden. Die auf sozialpolitischem, wirtschaftspoliti- fchem und vcrkehrstechnischem Gebiete erlassenen Verordnungen werden demnächst teils aufgehoben, teils wird die Materie gesetzlich geregelt werden. Im Benehmen mit den Landesregierungen wird schließlich zurzeit erwogen, die Demobilmachungs-Ausschüsse bis spätestens zum Schluß des Rechnungsjahres (31. März 1921) aufzulösen. Die Auf hebung der Bestellung der Demobilmachungs-Kommissare wird tunlichst bald erfolgen. Diese Ausführungen des Herrn Ministers konnten nicht befriedi gen, und in seiner erneuten Stellungnahme zu dieser eminent wichtigen Frage dringt der Hansa-Bund in einem Schreiben an den Neichs- ministcr des Innern darauf, daß auch den Spitzenbehörden selbst die Befugnis entzogen wird, unter Umgehung des Parlaments Verord nungen von größter materieller Bedeutung für das Wirtschaftsleben zu erlassen, wie das erst kürzlich durch den Erlaß der Verordnung betreffs Stillegung von Betrieben geschehen Ist. Der Hansa-Bund sieht seinen Antrag vom 19. November nicht nur für un erledigt an, sondern hält ihn vielmehr nach wie vor in vollem Maße aufrecht und hat dementsprechend weitere Schritte eingeleitet. Der Wegfall der sächsischen Sonderfciertage. — Im sächsischen Landtage ist am 17. Dezember die Vorlage über die Aufhebung zweier sächsischer Sonderfeiertage: Hohneujahr und Frühjahrs- bntztag, angenommen worden. Vom neuen Jahre an sind also der V. Januar und der Mittwoch, auf den der sächsische Friihiahrsbußtag siel, gewöhnliche Werktage, wie z. B. in Preußen. Gesellschaft zur Förderung der buchhändlcrischcn Fachbildung in Schlesien (Sitz Breslau). — Uber eine Besichtigung der an dem Bres lauer Buchhändler-Schaufenster-Wettbewerb beteilig ten Schaufenster ging uns folgender Bericht zu: Beginnen wir bei Maximilian Aven a rius. Eine BUcher- nnd Kunststube, kaum ein Buchhändler-Schaufenster, können wir die Ausstellung nennen, die für Bibliophilen sehr wertvoll erscheint, für den Buchhändler aber im allgemeinen schwer nachzuahmen ist, da den meisten die Hilfsmittel und der passende Raum dazu fehlen werden. Die Preisrichter werden in diesem Falle einen schweren Stand haben, denn wenn es auch als das schönste und wertvollste Fenster gelten kann, so sind doch die wirksamen Dekorationshilfsmittel zu berücksichtigen. — Wir wenden uns zu Goerlich L C o ch. Das Fenster dieser Firma gewinnt durch die Eigenart. Nur »Herder-Verlag«, dem Buchhändler besonders in die Augen fallend, dem Laien aber weniger verständlich. Wir finden darin alles, von der Broschüre bis zum Luxusband, in ge schickter Gruppierung. — Dann kommen wir an die beiden Fenster der Firma Trewen dt L G r a n i e r. Das Hauptfenster weist eine große Menge künstlerischer Erzeugnisse bnchtechnisch wertvoller Werke auf, etwas reichlich, aber doch dem schöngeistigen Beschauer eine Freude. DaS zweite Fenster zeigt Leckerbissen für Bibliophilen. Prachtstücke des Buchgewerbes finden wir hier vereinigt mit seltenen Stücken in geschicktem Ausbau. Hier reißt sich der Bücherliebhaber nicht so bald los. — Die Firma E. Morgenstern, zu der wir jetzt wandern, zeigt uns die lunstgeübte Buchhändlcrhand, die ohne Hilfsmittel einen schönen Erfolg erreicht hat. Es ist viel zu sehen, aber keine Über lastung. Man hat seine Freude daran. Als Buchhändlerfenster vor bildlich. — Ter Aussteller der Evangelischen Buchhandlung hat es verstanden, das kleine, aber freundliche Fenster sehr geschickt zu dekorieren. Bilderschmuck und Blumen geben von gutem Geschmack Zeugnis, der hier gewaltet hat. — Wir kommen jetzt zu Victor Z i m m e r und beschauen uns das Hauptfenster, das das Motto »Das gute Buch« als Wahrzeichen führt. Es zeigt uns, daß der Aussteller s mit großer Liebe und Sorgfalt seines Amtes gewaltet hat. Die Luxus ausgaben und buchtechnisch wertvollen Werke sind in geschickter Weise auf dunkelgrüner Samtunterlage aufgebaut; kein Allzuviel und doch reichhaltig. Es ist, als ob das lauschige Eckchen, das der Aussteller mit Hilfe eines Tischchens mit Stehlampe einrichtete, einlade, eins der aus gelegten literarischen Kostbarkeiten zur Hand zu nehmen und sich ein I Stündchen daran zu erbauen. Das ganz in dunkelgrün gehaltene Fen ster macht auf den Beschauer einen gediegenen Eindruck. Das zweite Fenster mit dem Motto »Dem Kinde das Beste« macht besonders der Jugend viel Freude. Vom ersten Lebensalter, »unzerreißbar«, bis zu den Büchern für gereifte Menschen findet man alles Gute vereinigt. Biel Aufmerksamkeit hat der Aussteller auf dieses unter dem beschränk ten Raum leidende Fenster verwandt. Die hellblaue mit Tannengrün geschmückte Gewandung macht die Auslage recht freundlich und weih nachtlich. — Wir gelangen nun auf den Ring und bewundern zunächst das ganz vorzüglich ausgestattete Fenster der Firma Preuß K Jünger. Nur wenig ist ausgestellt, aber so geschickt und vornehm, daß es eine Freude ist, dort zu verweilen; auch die Art der Wandöeko- ration ist gut gelungen. Jedes ausgestellte Werk findet dort seine Be achtung, und da das Fenster nicht unter dem »Allzuviel« leidet, ruht das Auge wohlgefällig auf der Auslage. — Das nächste Fenster, das der Firma G. P. Ad er Holz, ist sehr geschickt und vielseitig aufge baut. Hier findet man alles, was man als Weihnachtsgabe von einer Buchhandlung verlangen kann. Unsere Klassiker sind besonders her ausgehoben, was sehr zu loben ist. — Die Firma Hirtsche Sorti me n t s b u ch h a n d l u n g hat die Ausstellung recht weihnachtlich ge staltet. Durch den reichen Tannengrünschmuck ist dies ganz ausgezeich net gelungen. Der Beschauer findet schöne Weihnachtsgeschenke in ge schickter Zusammenstellung, und gerade dieses Fenster wird manchen Bücherfreund zum Kauf verlocken. Der Aussteller hat mit verständiger Hand gewaltet und das Fenster sehr übersichtlich aufgebaut. — Das Fenster der Schletter schen Buchhandlung hat seinen Reiz dadurch, daß es dem Aussteller gelungen, ist, auf kleinem Raum viel zu zeigen, ohne das Erfühl der Überladung hervorzurufen. Es gehört dazu große Geschicklichkeit, die hier zn finden ist. --- Als letztes Fenster, das wir betrachten, ist das der Firma H e r m ann Roth zu nennen. Es steht unter dem Zeichen Heinrich Heines und drückt so der Ausstel lung eine besondere Note auf. Die Büste und die Werke des Dichters stehen an guter Stelle, und im übrigen ist das Fenster mit geringen Mitteln gut zusammcngestellt. Auch hier weiß man, was der Ausstel ler will. Zieht man zum Schlüsse die Endsumme der Veranstaltung, so muß man sagen, daß die große Arbeit des geschäftsführcnden Vorstandes, die freilich so wenig Verständnis gefunden hat, nicht ganz vergeblich war und die 11 Firmen, die an dem Wettbewerb tcilgenommen haben, mit dem Resultat zufrieden sein können. Besonders weittvoll mar es 1527
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