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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.03.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-03-28
- Erscheinungsdatum
- 28.03.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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3874 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Sprechsaal. 72, 28. März 1911. Anerbieten, dem Schwäbischen Schillerverein als Mitglied beizu treten, keinen Gebrauch zu machen. Die Vertriebsmanipulationen Ihrer Verlegertätigkeit sind nicht imstande, den deutschen Sortimenter zu idealen Taten zu begeistern. Sie müßten eine Million absetzen, wenn Sie sich des um seine Existenz ohnehin hart ringenden deutschen Sortiments buchhandels, dem die Geistesheroen so unendlich viel verdanken, beim Vertriebe bedienen würden. Durch Ausschaltung des Buchhandels wird der steuerzahlende Sortimenter moralisch und geschäftlich empfindlich geschädigt. Ich behalte mir vor, an geeigneter Stelle noch des näheren darauf zurückzukommen. Hochachtungsvoll . Georg Niehrenheim, Buchhändler. Schwäbischer Schiller-Verein. Vom Vorstand. Stuttgart, 24. März 1911. Panoramastraße 27. Herrn Georg Niehrenheim, Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung Bayreuth. Ihr Schreiben vom 22. d. M. ist mir von unserem Schatz meisteramt übermittelt worden. Der Prospekt über das »Hausbuch schwäbischer Erzähler« ist Ihnen als einem der früheren Besteller der Ausgabe von »Schillers Gedichten und Dramen« zugegangen. Hätte ich davon Kenntnis gehabt, daß Sie auf der Liste derer stehen, an welche der Prospekt vom Schatzmeisteramt versendet wurde, so hätte ich gebeten, von der Zusendung abzusehen, weil Sie schon damals sich der Er kenntnis verschlossen, daß eine Veröffentlichung wie jene und wie die jetzige indirekt dem Buchhandel wieder zu gute kommen müsse. Ich ergreife nun aber gern die Gelegenheit, um Folgendes Ihrer Erwägung anheimzugeben. Es ist unzweifelhaft in den breiten Massen ein großes Lese bedürfnis vorhanden. Zu einem erheblichen Teile wird dieses Bedürfnis durch Schundliteratur gestillt, für welche nach den Mit- teilungen eines der ersten Kenner auf diesem Gebiete, Professor vr. Karl Brunner, in Deutschland jährlich 50 Millionen aus gegeben werden. Sollte es wirklich, wie Sie meinen, den Sortimentsbuchhandel schädigen, wenn wir uns bemühen, diese Kreise für gute Lektüre heranzuziehen? Bis jetzt erreicht der Sortimentsbuchhandel diese Kreise gar nicht; es sind das fast durchweg Leute, die nie in den Buchladen kommen. Die Erzählungen in unserem »Hausbuch« werden Lust er wecken zu weiterer guter Lektüre, zunächst einmal nach Weiterem von den darin vertretenen Verfassern. Zu diesem Zweck sind in dem Buch diese Werke aufgeführt, denn die Kreise, für die das Buch in erster Linie bestimmt ist und in welche es weitaus der Mehrzahl nach auch hineinkommt, wissen gar nicht, was der und der Verfasser geschrieben hat. Wir weisen ihnen also den Weg dazu, und unser Buch wird ganz sicher zur Nachfrage nach den Werken führen, sei es auch nur in Volksbibliotheken, oder in Lesezirkeln, wie Sie ja selbst einen führen. Soweit die Leser des Buches aber in der Lage sind, selbst Bücher zu erwerben, werden sie sich das eine oder andere Buch auch kaufen. Jeden- falls wird das »Hausbuch« Propaganda für die darin ver tretenen Schriftsteller machen, und daraus wird auch dem Buch handel Nutzen erwachsen. Es kann demnach keine Rede davon sein, daß sich unser Unternehmen, wie Sie schreiben, »als ein dem deutschen Sortimentsbuchhandel durchaus feindliches« darstellt. Wir leisten vielmehr dem Buchhandel, und zwar sowohl dem Verlags- wie dem Sortimentsbuchhandel, eine Hilfsarbeit, indem wir neue und weite Kreise für gute Literatur zu gewinnen suchen. Dafür dürften wir etwas anderes erwarten als eine Zuschrift, die ledig, lich davon ausgeht, daß der Sortimenter nicht auch direkten Nutzen aus dem Vertriebe des Buches ziehen kann. Wenn Sie, Ihrem Schlußsatz entsprechend, sich wiederum an das Börsenblatt zu wenden gedenken, so dürfen wir wohl bitten, zugleich auch von dem Vorstehenden dort Kenntnis zu geben Für diesen Fall behalten wir uns vor, event. auch auf Weiteres in Ihrer Zuschrift einzugehen. Hochachtungsvoll (gez.) vr. O. Güntter. Bayreuth, 26. März 1911. Herrn vr. O. Güntter Vorstand des Schwäbischen Schillervereins Stuttgart. Sehr geehrter Herr! Der Inhalt Ihrer Darlegungen vom 24. März d. I. birgt für uns Buchhändler nichts Neues; sie sind die Quintessenz von Begründungen aller jener Vereinsbuchhandlungen und 'Unter nehmungen, die in letzter Zeit wie Pilze aus der Erde schießen und dem regulären Buchhändler das Dasein erschweren und ver kümmern. Es liegt mir fern, Ihre Motive anzuzweifeln. Doch geht es nicht an, bei einem edlen Werke, das Sie tun wollen — nämlich gute Literatur ins Volk zu bringen — sich über den hierzu in erster Linie berufenen Stand einfach hinwegzusetzen und den Sortimentsbuchhändler auszuschalten. Sie sollten im Gegenteil diesen Stand, der — man muß es jetzt schon sagen — leider noch immer zu viel ideale Eigenschaften in sich trägt und dessen Mitglieder in der Treue zum König und in der Liebe zum Vaterlande mit obenanstehen, dadurch schützen und stützen helfen, daß sie ihm gute Massenliteratur zum Ver triebe übergeben, dann wird auch der kleinste unter ihnen es nicht nötig haben, sich mit dem Absatz von Schundliteratur, sofern ihn Not dazu gezwungen hat, zu befassen. Ihre mir jüngst zugeleiteten Drucksachen habe ich nebst meinem an Sie gerichteten Antwortschreiben bereits am 22. d. M. der Redaktion des Börsenblatts für den Deutschen Buchhandel zur eventuellen Veröffentlichung anheimgestellt, desgleichen Ihr gestriges geschätztes Schreiben nebst vorliegender Antwort. Hochachtungsvoll Georg Niehrenheim. Zcitungsprämie und Sortiment. Im Börsenblatt Nr. 64 vom 18. März d. I. empfiehlt H. Early ord. 3 50 -H. Jetzt, wo das Hauptfeld mit diesem Werk durch die Tageszeitungen, die es als sogenannte Weihnachtsprämie für 3 Mark abgaben, abgegrast ist, hat der Verlag den Mut, das Sortiment um Hilfe anzugehen. Apolda. Friedr. Lauth's Buchhdlg. W. Etlich. Erwiderung. Das Werk »Napoleon. Von Corsica bis St. Helena« wurde mir vor kurzem zum Kauf angeboten. Nachdem ich sofort die große Absatzfähigkeit desselben erkannt und mich überzeugt habe, daß das Absatzgebiet durchaus noch nicht abgegrast ist, habeich das Verlagsrecht und die Vorräte erworben und freue mich, dem Sortiment ein so leicht verkäufliches schönes Werk anbieten zu können. Die auf die erste Anzeige im Börsenblatt hin einge laufenen Bestellungen beweisen mir, daß ich mich nicht getäuscht habe. Hamburg, März 1911. H. Early, Verlags-Abteilung. Alte bayerische Briefmarken. Infolge Ausgabe neuer bayerischer Briefmarken wird in nächster Zeit von der bayerischen Postverwaltung ein Erlaß zu erwarten sein, der die Außerkurssetzung der bisher im Gebrauch gewesenen Marken ankündigt. Außerbayerische Firmen seien hierauf aufmerksam gemacht, damit sie etwaige Vorräte noch bei zeiten an bayerische Geschäftsfreunde weitergeben. Nach Außer kurssetzung können solche Marken natürlich nicht mehr an Zahlungs Statt angenommen werden. Möchten diese Zeilen dazu beitragen daß durch rechtzeitigen Austausch später unliebsame Korrespon denzen vermieden werden! —v.
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