Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.08.1921
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1921-08-16
- Erscheinungsdatum
- 16.08.1921
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19210816
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192108169
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19210816
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1921
- Monat1921-08
- Tag1921-08-16
- Monat1921-08
- Jahr1921
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. 190, 16. August 1921. zur Selbsthilfe greifen, fiir die es zwei Wege gibt. Denn aus dem Chaos müssen wir allerschncllstens heraus. Den einen Weg habe ich Ihnen eben genannt: wenn die Vertragstreuen Sortimenter sich nicht selbst in der Tagespresse bckanntgeben, dann muß das durch die verlegerischen Organisationen geschehen. Und der Erfolg wird bei den Vertragstreuen Sortimentern sein, die immer neuen Zustrom er halten werden. Der zweite Weg aber, um schnell wieder zum festen Ladenpreise zu kommen, ist die völlige Aufhebung des La denpreises. Betrachten Sie das, bitte, nicht als Drohung! Mit warmem Herzen sorgte sich der Verlag für das Sortiment, das er erhalten wissen will. Er ist sich bewußt, unter ungeheuren Schwierig keiten und vielen, vielen Mühen den richtigen Weg gefunden und gewiesen zu haben. Werden diese Bemühungen sabotiert, um das Modewort zu gebrauchen, so darf er nicht znrückschreckcn, den einen oder den andern Weg der Selbsthilfe zu bcschreiten, um das Sortiment vor dem sicheren Untergänge zu retten. Glauben Sie mir, lieber Kollege vom Sortiment, wir dienen doch beide derselben Sache. Aber es sind uns Grenzen gezogen. Und wenn Sie erkennen, daß der schönwissenschaftliche Verlag bis an die Grenze des Möglichen ge gangen ist, das Sortiment durch die Neuregelung keine finanziellen Nachteile hat, dafür aber durch den festen Ladenpreis endlich wieder das Vertrauen der Bücherkäufer gewinnt, dann werden Sie sich gern weiterhin zu dem Abkommen und seiner treuen Jnnehaltung bekennen müssen. Der Sortimenter: »Aber Herr Nitschmann . . .« Das Fräulein vom Amt (trennend): »Sprechen Sie noch . . .?« Berlin, den 10. August 1921. Für die Nichtigkeit: Georg Elsner. Kleine Mitteilungen. Zur Beilegung des Kölner Buchdruckerstreiks fanden am 10. August Verhandlungen vor dem Tarifamt der Deutschen Buchdrucker in Berlin statt, an denen auch der Staatssekretär des besetzten Gebiets teilnahm. Ed wurde eine Einigung hinsichtlich der Forderungen der Gehilfen er zielt. Sie erhalten für die Monate August und September eine Mehrzulage von zusammen 330 In einer Versammlung der Kölner Buchdruckergehilfcn wurden diese Mmachungen bestätigt und die Ar beit am 12. August wieder ausgenommen. Gehilfen, die während des Ausstands nachweisbar ihre Arbeitgeber oder deren Angehörige tät lich beleidigt haben, brauchen nicht wieder eingestellt zu werden. — Zur Beilegung des Buchdruckerstreiks in Mainz, Wiesbaden. Worms und mehreren anderen rheinisch-hessischen Orten sind gleichfalls Eini gungsverhandlungen eingcleitct worden, und zwar wiederum unter Teilnahme von Negicrnngsvertretern. Diese wilden Streiks kenn zeichnen sich ausnahmslos als unerhörte Tarifbrüche, denen der im September zusammentrctcnde Tarifausschuß der Deutschen Buchdrucker hoffentlich in der energischsten Weise entgegentreten wird. Bcstellfakturen dürfen nicht als Bücherzettcl versandt werden. — Eine größere Verlagsfirma stellt den mit ihr im regen Geschäfts verkehr stehenden Sortimentsfirmcn Blankoformulare ihrer Liefe- rungsfakturen zur Verfügung, die die einzelnen Firmen dann als Bestellfakturen in doppelter Ausfertigung benutzen. Der Verlag füllt nach Erhalt nur die Preise aus und sendet ein Eremvlar der Liefe rungsfaktur an den Sortimenter zugleich mit den Büchern zurück. Diese sogenannten Bcstellfakturen wurden bisher offen im Um schlag als Bücherzettcl zu den für diese gültigen Portosätzen versandt. Das Neichspostministerium hat jetzt entschieden, daß derartige Destellfakturcn als Bücherzettel unzulässig und als Briefe an zu sehen sind. Wir drucken nachstehend den Bescheid des Neichspostministeriums ab: eine genaue Beachtung dieser Bestimmungen liegt sehr im Inter esse des Sortiments, da andernfalls hohe Strafporti entstehen. Der Neichsvostministcr. Berlin W. 00, 14. Juli 1921. »Der Auffassung der Ober-Postdirektion, daß Vordrucke nach Art der vorgelegten Muster (H. und 8) zur Versendung als Bücher zettel nicht zuzulassen sind, wird beigetreten. Nach den A. B. zu ß 8, X der PO. dürfen Bücherzettel nur zur Bestellung, Abbestellung oder Anbietung benutzt und dementsprechend eingerichtet werden. Diese Vorschrift ist als Ausnahme bestimmung eng auszulegcn. Hiernach entsprechen die erwähnten Vordrucke, die auch nicht als Bücherzettel bezeichnet sind, diesen Anforderungen nicht. Auch kann eine Abschrift oder ein Durch schlag dieser Vordrucke nicht als Bücherzettcl angesehen werden, weil Urschrift und Mschrift offensichtlich anderen Zwecken als der Bestellung, Abbestellung oder Anbietung von Büchern bienen. Schließlich ist auch die Angabe von sogenannten Meldenummern, die lediglich ein Hinweis auf bestimmte, am Fuße des Vordrucks erläuterte Vermerke sind, insoweit zu beanstanden, als diese Ver merke andere als die oben im Vordruck anzugebenden Werke be treffen und die Eigenschaft einer besonderen brieflichen Mitteilung haben«.(Unterschrift.) SpreWal. iOhne Verantwortung der Redaktion: jedoch unterliegen Me Einsendungen den Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblatts.) Lieferungen für das Saargebiet! Von einer Schreibwarcnfabrik geht folgendes Rundschreiben aus: »Um unseren durch die besonderen Verhältnisse betroffenen Kunden des Saargcbtets nach Möglichkeit cntgegenzukommcn und Sie zu unter stützen in dem dankenswerten Bestreben, ihr Deutschtum unter allen Umständen hochzuhalten, haben wir uns entschlossen, fiir unsere Sen dungen ins Saargebiet bis auf weiteres folgende besondere Vergün stigungen eintreten zu lassen: 1. Wir werden unsere Bahnsendungen von jetzt an frankieren und die uns entstehenden Fracht- und Speditionskosten mit in Rechnung stellen. Es wird dadurch für den Empfänger eine nicht unerhebliche Ersparnis erzielt, weil bei unfrankierten Sendungen sich die am Empfangsort zur Erhebung kommende Kracht infolge der Valuta-Um rechnung wesentlich höher stellt. L. Wir sind bereit, uns bet allen Sendungen in das Saargcbiet an den Porto- resp. Krachtspesen mit vom Netto-Rcchnungs- betrag zu beteiligen. 3. Die Umsatzsteuer von werden wir ersetzen, vielmehr zu rückerstatten I l Demzufolge werden gemätz Punkt 2 und 3 tn allen unseren Rech nungen von heute ab vom Nettobetrag insgesamt — 3"/» — für Umsatzsteuer und Anteil an den Bczugsspcscn in Abzug gebracht wer den, und zwar unter dem Titel »Sondervergütung-. Wir hoffen gerne, daß diese Maßnahmen mit dazu beitragen, die unbedingt wünschenswerte enge Verbindung des Saargebtcts mit dem Mutterland aufrechtzuerhalten l- Wtrd das im Buchhandel Nachahmung finden? EinMttglieddesB. - V's. aus demSaargebict. Deutsche Bezeichnungen. Seit einigen Jahren macht sich überall das Bestreben bemerkbar, unsere Sprache von fremden Ausdrücken zn befreien, und so brechen sich die deutschen Bezeichnungen auch im Buchhandel immer mehr Bahn. Wir lesen täglich an Stelle der fremdsprachlichen Ausdrücke: Novität — Neuigkeit Remittenda — Rücksendung L cond. — bedingt Kommissionär — Vertreter disponiert — verfügt Klischee — Druckstock, kollationiert — verglichen Adresse — Anschrift usw. Gute Bezeichnungen sind auch Vertrieb und Auslieferung, nur legt nicht jeder diesen Worten denselben Sinn unter. Der eine sagt als Er satz für Expedition Vertriebsabteilung, der andere übersetzt Propa ganda-Abteilung auf diese Weise. Die Firma August Scherl z. B. be sitzt eine Propaganda-Abteilung und eine Vertriebsabteilung sExpe- ditions. Es wäre zu wünschen, wenn wir uns entschlössen, hier eine einheitliche Benennung durchzuführen, viele zeitraubende Rückfragen würben dadurch vermieden. Aus der großen Fülle unserer fremdsprachigen Fachausdrücke er wähne ich nur das Wörtchen Exemplar. Könnten wir nicht alle sagen Stück, in Zusammensetzungen: Freistück und BesprcchungSstück? Die Reinigung der schönen deutschen Sprache sollte eine hervorragende Aufgabe des Buchhandels sein. Man wird mir entgegnen, viele Ausdrücke seien zu fest eingebür gert, »m sic durch deutsche ersetzen zu können. Ich fordere keine wilde Deutschtümelei, die zur Verwirrung führen würde, sondern eine ziel bewusste Förderung dieser Angelegenheit durch unsere Berufsorgani sation, den Börsenvcrcin. Wie die deutschen Wissenschaftler über diese wichtige nationale Auf gabe denken, zeigt folgende Stelle aus dem Vorwort, das kürzlich Lie be r m e i st e r seinem Buche »Tuberkulose- gab: »In der Wahl der Kunstausdrllcke habe ich mich weitgehender Einfachheit befleißigt. Solche Fachausdrücke, die nur einen Deck mantel für unser Nichtwissen darstellen, habe ich möglichst ver mieden.» Der Zweck meiner Zeilen ist erreicht, wenn die Verdeutschung un serer Fachausdriicke vorwärtsschreitet zur Stärkung deutschen An sehens in der Welt. Wir Buchhändler, die wir der deutschen Wissen schaft den Weg in die Öffentlichkeit ebnen, müssen auch dazu beitragen, ihr den »Platz an der Sonne» zu erhalten, wozu vor allem die Hochhaltung des Deutschtums nötig ist. Wilhelm Dreye r. Verantwort!. Redakteur: Richard Albert i. ^ Verlag: Der BSrsenveretnber Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches BuchhändlerhatS. Druck: Ramm r Seemann. Sämtlich tn Leipzig — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg rs lBuchhäudterbauK.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder