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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.01.1922
- Strukturtyp
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- 1922-01-07
- Erscheinungsdatum
- 07.01.1922
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- Deutsch
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vvrseudlcM f. d. Dtschu. vuch-andel. Redaktioneller Teil. X» 6, 7. Januar 1922. tcl und keinesfalls mehr als 9000 Mk. (bzw. 6000 Mk. bei einem nicht unterhaltspflichtigen Schuldner) verblieben, sind in Zukunft 12 000 Mk. schlechthin und von dem Mehrbeträge ein Drittel und bei Vorhanden sein untcrhaltsberechtigter Angehöriger für jeden derselben ein Sechstel bis höchstens insgesamt zwei Drittel der Pfändung entzogen. Tie bis herigen absoluten Höchstgrenzen fallen fort; bei Lohncinkommen von mehr als 50 000 Mk. tritt allerdings insofern eine Beschränkung ein, als dem Schuldner von dem diese Summe übersteigenden Teil seines Einkommens ohne Rücksicht auf seine Uuterhaltsverpflichtungen immer nur ein Drittel verbleibt. Bei den Beamtengehältern ist die absolute Pfändungsgrenze ebenfalls auf 12 000 Mk. erhöht. Von dem diese Summe übersteigenden Betrage sind nach wie vor zwei Drittel pfand frei. Ferner sind wie bisher die Teuerungszulagen und außerdem nun mehr auch die Kinderbeihilfen der Pfändung entzogen. Das Gesetz über die Lohnpfändung trat am 1. Januar, das über die Pfändbarkeit von Gehaltsansprüchen tritt am Tage der uumittelbqr bevorstehenden Ver kündung im Reichsgesetzblatt in Kraft. Konkurrenz der Rcichsdruckerci gegenüber den Privatdruckcreien. — Zu den im Bbl. 1921, Nr. 302 (S. 1855) veröffentlichten Mitteilun gen wird uns von maßgebender Seite geschrieben, daß sie von irrigen Voraussetzungen ausgingcn. Daß die Neichsministerien erneut ersucht worden sind, Druckaufträge der ihneu unterstellten Behörden der N e t ch s d r u ck e r e t zu überweisen, beruht auf einer Entschließung des Reichstags vom 2. Juli 1921. Anlaß dazu gab der bei der Neichsdruckerei eingetretene erhebliche Ausfall an amtlichen Druckauf- trägcn, der mit der Staatsumbildung vom November 1918 und ihren Folgeerscheinungen zusammenhängt. Andererseits war die Neichs druckerei infolge der sprunghaft sich steigernden Anforderungen auf den Gebieten der Banknoten- und der Steuerzeichenherstellung während des Krieges genötigt, ihr Personal und ihre Betriebseinrichtungen über den Vorkriegsbestand hinaus erheblich zu verstärken. Es ist nicht angängig, das Personal jedesmal deshalb zu verriugcru und dann wieder zu er höhen, weil der Banknoten- und Wertzeichendruck starken Schwankungen unterliegt. Auch muß die Neichsdruckerei größere Betriebseinrichtun gen zur Ausführung umfangreicher kurzfristiger amtlicher Druck aufträge jederzeit bcreithalten. Gründe der Wirtschaftlichkeit bedingen deshalb die erweiterte Heranziehung von amtlichen Buchdruckausträgen, um eine gleichmäßige, ausreichende Beschäftigung der zurzeit vorhan denen Arbeitskräfte und Maschinen sicherzustelleu. Eine weitere Ver größerung des Ncichsdruckcreibctriebes ist damit nicht geplant. Auch wird die private Druckiudustric in allen Fällen herangczogen, wo die vorhandenen Einrichtungen der Neichsdruckerei zur rechtzeitigen Erle digung der ihr zugcwicseueu amtlichen Aufträge nicht ausreichen. Die Mar. Beckmann-Ausstellung im Graphischen Kabinett I. B. Nenmann in Berlin W. 50, Kurfürstendamm 232, ist bis zum 16. Januar verlängert worden. Eine Lücke in der Handbibliothek. — In seinen Erinnerungen an den jüngst verstorbenen Staatsminister Clemens von Delbrück (s. Bbl. 1921, Nr. 298) teilt Ald. Zimmermann im »Deutschen Tage blatt« (vom 22.12.1921) mit: Aus der Zeit feiner Wiederauferstehung als Chef des Zivilkabinctts kurz vor der Katastrophe vom November 1918 wußte Delbrück viel Interessantes zu erzählen. Eine seiner kleinen Bos heiten knüpfte an den Tag seiner Übernahme der Geschäfte au. Herr v. Berg, der Amtsvorgäuger Delbrücks, hatte seiner Eigenschaft als Charakter wegen — d. h. als unbedingter Anhänger der Politik der Obersten Heeresleitung — gehen müssen. Delbrück wurde Mitte Ok tober nach langem Herumsuchen und nachdem der Kaiser eine ganze Reihe anderer Persönlichkeiten beharrlich abgclehnt hatte, vorgeschlagcn und von dem Monarchen auch wirklich angenommen. Sein Amt war, als er sich in der Wilhelmstraße cinfaud, trotz des Interregnums, das seinem Eintreffen vorangegangcn war, ein warmes Nest. Alles, was er brauchte, fand er vor — nur eines fehlte und war auch im ganzen Zivilkabinctt nicht aufzutreiben, ein Exemplar der Neichsverfas- sung nämlich! Die war bis dahin so gut wie gar nicht gebraucht wor den. »Ja, die werden wir nun wohl öfters nicht entbehren können!« meinte Delbrück seufzend. Er gab seinem Bureaudiener eine Mark. »Drüben in der Maucrstraße ist eine Buchhandlung. Schicken Sie je mand hinüber und lassen Sie eine Neichsvcrfassung, Neclamsche Aus gabe, holen. Hier, ich habe es Ihnen ausgeschrieben. Der Bote soll aber nicht sagen, siir wen es ist!« Auf diese Weise geriet das Zivil kabinctt noch ganz kurz, ehe es zu bestehen aufhörtc, in den Besitz einer wertvollen Bereicherung seiner Bibliothek. Briefe Schopenhauers erbeten. — Die im Piperschcn Verlage in München erscheinende Deussensche Gesamtausgabe der Werke Schopen hauers, die dieses Jahr mit dem sechsten Bande ihre Fort- § setzuug findet, soll in umfassender Sammlung alle Schopenhaner- 30 Briefe und Schopenhauer-Dokumente vereinigen. Darum ergeht die Bitte au jeden, der im Besitze von Briefen von und an Schopen hauer sowie der Familie Schopenhauers, von Schriftstücken seiner Hand oder seine Person betreffend, von Büchern ans seiner Bibliothek, Porträts seiner selbst oder seines Kreises, oder sonstigen Erinnerungs stücken sich befindet oder über deren Vorhandensein unterrichtet ist, darüber an Or. Karl Gebhardt, Stadtbibliothek, Frankfurt a. M., mit möglichst genauer Angabe Kenntnis zu geben. Auslagen werden ersetzt. Ein Schopenhauer-Museum in Frankfurt a. M. — Die Frankfurter Stadtbibliothek hat in einem Zimmer des Obergeschosses ein Schopenhauer-Museum eingerichtet und der Öffentlichkeit zugänglich ge macht. Neben der großen Sammlung von Bildnissen des Philosophen, seiner Bibliothek und schriftlichen Aufzeichnungen — zum größten Teil Stiftungen von Arthur Gwinner — sind dort auch die wenigen Gegen stände zusammengestellt, die aus Schopenhauers Besitz erhalten sind. Deutsche Shakespeare-Gesellschaft. (Vgl. Bbl. 1921, Nr. 305.) — Die diesjährige Hauptversammlung der Deutschen Shake speare-Gesellschaft wird am 23. April in Weimar stattfinden, und zwar wird bei dieser Gelegenheit Dr. Albert Ludwig, Direktor des Realgym nasiums in Lichtcnbcrg, den Festvortrag über den ehemaligen Präsiden ten und Mitgründer der Gesellschaft Wilhelm Oechelhäuser, Direktor der Kontinentalen Gesellschaft in Dessau, halten. Am Abend des Haupt tages wird zu Ehren von Shakespeares Geburtstag sowie der Gesell schaftstagung im Deutschen Nationaltheater »Hamlet« in der neuen Be arbeitung von Ernst Hardt als Festvorstellung zur Aufführung ge langen. Was haben Sie unter der Feder? — Das »Neue Wiener Journal« hat zu Weihnachten wie alljährlich an Schriftsteller und Künstler die neugierige Nachfrage gerichtet: »Woran arbeiten Sie?« Die Antwor ten waren sehr zurückhaltend — die Arbeitslust scheint nicht sehr groß zu sein —; ausführlich, wenn auch nicht ganz sachlich, war nur die folgende lustige Antwort Roda Rodas: »Woran ich arbeite?« Wie immer: au sieben Büchern zugleich, aus sieben Wissensgebie ten. Da ist zunächst »Das österreichische Fiuanzproblcm«. Ich löse es, indem ich die Krone in Zürich auf — 0,5 sinken lasse; dann mutz das Ausland, statt Kronenuotcn zu erwerben, jedesmal Goldwerte aus zahlen. Ein Gegenstück dazu ist »Die Wiedergutmachung«; Deutschland soll alljährlich seine lyrische Ernte dem Obersten Rat ausliefern; das Zei lenhonorar ist auf Ncparationskonto zu buchen. Monsieur Loucheur, den ich vorher diskret sondieren ließ, hat meinen Vorschlag für »sehr- beachtenswert« erklärt. »Der Geisterseher«, ein mystischer Roman von Friedrich Schiller, H. H. Ewers und Roda Roda, soll bei Steegemann in Hannover er scheinen, Hans Neimann sächselt das Vorwort. Ferner arbeite ich in Gemeinschaft mit Leon, Willner, Jacobson, Stein, Brammer, Jenbach, Dörmann, Bodanzky, Stert und Grünbaum an einem Operettentext. Anschließend daran möchte ich (mit Genehmigung des Verfassers) eine Komödie von Karl Sternheim ins Deutsche übersetzen. Am weitesten ist meine Franz-Blei-Biographie gediehen — ich lege eben an den dritten Baud die letzte Fäule. Beschlagnahmte Druckschrift. — Auf Antrag der Staatsanwaltschaft wird die Beschlagnahme der Nr. 26, 4. Jahrgang, der Zeitschrift »Faun« gemäß §8 94 ff Strafprozeßordnung angeordnet — 15 ö 2055/21. 38 I 1550/21 —. Berlin, 23. 12. 1921. Das Amtsgericht B e r l i n - T e m p c l h o f. (Deutsches Fahndungsblatt 24. Jahrg. Stück 6877 v. 4. Jan. 1922.) PersomilliMWen. Ei» Berliner Arzt »nd Forscher I» Spanien. — Auf Einladung mehrerer Fakultäten und wissenschaftlicher Gesellschaften hat der als Tubcrkuloseforscher bekannte vr. W o l'f f-E i s n c r-Berlin eine Reise nach Spanien unternommen. Die von ihm gehaltenen Borträge »nd Kurse haben ihm grosse Anerkennung und Erfolge gebracht, die auch >der deutschen Wissenschaft zu neuer Ehre gereichen. Er hielt in der äunta Para anipliaeivn äs sstuäios, die von Namvn >1 Casal geleitet wird, einen dreiwöchigen Kursus über das Gesamtgebiet der Tuberkulose. An der Universität Madrid hielt er einen weiteren Kursus über die »Erfolge der chirurgischen Behandlung der Tuber-
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