Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.01.1922
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- 1922-01-14
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- 14.01.1922
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. 12, 14. Januar 1922. In Dorpat, der alten Universitätsstadt, 1876 geboren, erlernte Kramer nnsern Beruf tn der damaligen E. I. Karow'schen Universl- täts-Buchhandlung, wurde darauf Leiter von deren Buchfilialc in Kellin, verbrachte einige Wandersahre in Deutschland, zog schließlich nach Riga und arbeitete längere Zeit im Hause Jonck L Poliewsky. Hier traten seine kaufmännischen Fähigkeiten schon deutlich zutage, und er wurde ausgesprochener Liebling unseres unvergeßlieheu Chefs, Georg Jonck, dessen schivercS Schicksal ln russischer Gefangenschaft wohl noch l» Erinnerung der Buchhändlerwelt sein dürste. Später finden wir ihn als ersten Sortimenter bei I. Deubner. Moritz Deubner, eine in Rigaer Gehilsenkrctsc» jederzeit als Prinzipal und Mensch gleich hochverehrte Persönlichkeit, erkannte bald Kramers zlelbewußtcs Stre ben, seinen energischen Willen und förderte diese Anlagen in jeder Beziehung. Unsere Gehilsen-Verelnigung »Eulennest« ging damals ihren Höheniveg, und als langjähriger Kassierer wußte Kramer einen Vereinsschatz zu sammeln, der uns in die Lage versetzte, die im Welt kriege kies nach Rußland verbannten relchsdeutschcn Kollegen unter stützen zu können. Seines Herzleidens wegen suchte er in Nauheim Hilfe und saud diese auch scheinbar. Das »Eulennest» verlebte dann mit ihm 1914 ln Leipzig auf der Weltausstellung des Buchhandels unvergeßliche Tage der Kreuudjchast und Kollegialität. Zum Beginn dcS Krieges setzte Kramer seinen lange gehegten Traum, eine Boule vard-Buchhandlung zu besitzen, in die Tat »m. Ein kühnes Unter nehmen für jene Zelt — doch seine aus realen Auffassungen gegrün dete Idee gelang seiner unermüdliche» Tatkraft, ja die Verhältnisse der veränderten wirtschaftlichen Lage unserer Stadt kamen ihm geradezu entgegen. D«S junge Geschäft gedeiht, trotz Ungunst der Zelt, wird vom Publikum, dank den guten Eigenschaften seines Be sitzers, schnell beliebt und verspricht vielsagende Zukunft — da greift der unerforschltche Wille Gottes ein und setzt einem rastlosen Arbeits- leben ein Ziel. Unser Kramer ist ein Opfer seiner Berufstätigkeit geworden, denn er wollte seinen Körper selbst daun noch zur Arbeit zwingen, als dieser schon der zartesten Schonung bedurfte. Mitten aus der Tätigkeit rief ihn der Tod ab — beneidenswert schönes Ausklingen eines strebsamen Lebens. Sein Vorbild als Buchhändler und Mensch wird unvergeßlich im Herzen feiner Kollegen und Freunde weiterleben, dessen bln ich über zeugt. Hugo Teich IN an», Bibliothekar des Naturforscher-Vereins zu Riga. SpreWlll. Buchhandel und Nachnahmesendungen! In Nr. k des Börsenblattes empfiehlt Herr Bangert-Hamburg die allgemeine Versendung unter Nachnahme. Wir können dem nicht zu stimmen. Die Nachnahmespesen sind heute so hoch, daß eine Einführung dieses Systems eine Versündigung an unserer Volkswirtschaft zugunsten der Post darstellen würde. Ei» Kreuzband kostet mit Nachnahme be lastet im günstigsten Falle, wenn der Absender aus Postscheckkonto buchen läßt, mindestens 1,LS Mk. mehr für Rachnahmespcsen! Dafür wird wohl jeder Sortimenter lieber eine Überweisung ausstellcn, nm so mehr, als er diese für einen neuen Auftrag benutzen und so weitere SO Psg. Porto sparen kann. Wir sind der Ansicht, daß der Buchhandel einmal gründlich mit den Nachnahmesendungen, die bei kleinen Werken den ganzen Rabatt sressc», aufräumen sollte. Seit Jahre» sende» wir prinzipiell nichts unter Nachnahme an Sortimenter, da wir uns nicht berechtigt suhlen, deren Verdienst durch Nachnahmespcsen der Post zu überweisen. Dabei machen wir trotz unserer umsangretche» direkten Auslieferung keine schlechten Erfahrungen. Wir mußten erst einmal imahnen. Allerdings erwarten wir niemals Zahlung in 8 oder 14 Ta gen, sondern in 39 Tagen, mahnen sogar erst nach 6 Wochen. Der Sor timenter muß doch Zeit habe», seine inneren Arbeiten zu erledigen. Noch nicht einmal brauchte» wir bis jetzt zu klagen. Ebenso lösen wir keine Nachnahme ein, haben sogar der Post Auftrag gegeben, Nachnahmen nicht zu bestellen, sondern ohne vorherige Vorzeigung als durch Ge- neralerklärung verweigert zurückgehen z» lassen. Im Buchhandel sollte mehr gegenseitiges Vertrauen herrschen. Die Standcsehre des Buch handels wird nicht dadurch gefördert, daß man wegen geringfügiger Be träge sich gegenseitig Nachnahmen sendet und den Buchhandel zum P o ft u n t e r st ii tz u n g s - I n st i t u t macht. Wir können als Ver leger den Kollegen vom Verlag nur empfehlen, den Sortimentern Spe sen und Hast zu ersparen durch Lieferung gegen nachherlgc Zahlung innerhalb 3V Tagen. Ter Sortimenter wird es zu danken wissen, und der Buchhandel kommt allmählich zu einem gesunden, den teuren Porto- nerhältuisscn Rechnung tragenden Verkehr. Die Ansicht des Herrn Bau gert, daß es in der übrigen Geschäftswelt üblich sei, allgemein unter Nachnahme zu verkehren, ist nicht richtig. Jeder Kaufmann sucht dem Kunden die Spesen zu ersparen. Nachnahmen erhebt er nur von ihm unbekannten Firmen. Neu Hof, Kr. Teltow. F. W. Brepohl, Letter der Zentralstelle zur Verbrciiung guter deutscher Literatur. Zur Nachahmung empfohlen! Immer mehr drängen sich Vereine, Verbände und Berufsorgani sationen zu unserm ehrenwerten Beruf, um durch Verbreitung guter Literatur an der Hebung des deutschen Volkes mitznwirken. Auch der Verband landwirtschaftlicher Genossenschaften entdeckt seine buchhänd lerisch« Begabung, will feine Mitglieder beraten, nachdem er sich selbst erst Rat bei den Verlegern geholt hat. Das ist köstlich, aber recht be zeichnend! Wir danken der Union für ihre treffende Antwort, die wir nachstehend mit dem Schreiben des Verbandes folgen lassen und hoffen, daß der landwirtschaftliche Verband durch gleichlautende Äuße rungen anderer Verleger sich darüber klar ivird, wo er seine Aus gaben zu suchen und sich zu betätigen hat. Verein Karlsruher Sortimentsbuchhändler. Herm. Flügel. » Verband badischer landw. Genossenschaften (Körperschaft) Karlsruhe i. B., den 23. Dezember 1921. Lauterbergstraße 3. »Titl. Union, Deutsch« Verlagsanftalt in Stuttgart. Wir haben uns entschlossen, ab 1. Januar 1922 den Bllcher- vertrieb an die unserm Verbände angeschlosscnen 129 999 Mitglieder selbst in die Hand zu nehmen. Die geistige Hebung und Weiterent wicklung des bad. Bauernstandes liegt »ns am Herzen. Wir wollen unfern Mitgliedern gute Bücher beschossen, ihnen in der Auswahl behilflich fein. Unsere Mitglieder wurden in unserem Vcrbands- organ »Bad. landw. Gcnossenschaftsblait» und in Tageszeitungen augcivlesen, bei allen Biichcrbestcllungen sich an uns zu wenden. Wir fragen nun bei Ihnen hösl. an, ob Sie bereit wären, die in Ihrem Verlage erschienenen und erscheinenden Bücher uns zu Preisen, wie sie den einzelnen Buchhandlungen gewährt werden <2S—39"/„ Rabatt), zu liefern. Besonders dankbar wären wir auch, wenn Sie uns ein Verzeichnis Ihrer Werke übersenden »nd die jenigen bezeichnen würden, die für die Bauernschaft gut geeignet sind. Endlich wären wir Ihnen sehr verbunden, wenn Sic uns Neuerscheinungen zur Besprechung in unserem »Bad. landw. Ge nossenschaftsblatt«, das zurzeit in 4S990 Exemplaren erscheint, kostenlos überweisen würden. Belegexemplare stehen zur Verfügung. Wir bitten um gef. baldige Nachricht und zeichnen, hochachtungsvoll sklnterschrlft unleserlich.) Antwor t. Titl. Verband badischer landw. Genossenschaften, Karlsruhe i. B. Wir liefern unsere BerlagSartikel mit Rabatt nur an wirkliche Buchhandlungen; bei diesen wollen Sie Ihren Bedarf an Büchern bestellen. Wir sind der Meinung, daß der Buchhandel ein Kultur faktor ersten Ranges ist, der der Unterstützung bedarf; ihm in der silr ihn jetzt schweren Zeit Konkurrenz zu mache», kann nicht Aus gabe einer landwirtschaftlichen Genossenschaft fein, um so weniger, als die Landwirtschaft sich nicht in Not befindet und den Käufern die Bücher weder billiger liefern könnt« noch dürste. Hochachtungsvoll gez.t Union Deutsche Ve r l ag s ge s e l l scha st. Forderungen in Polen. Wie treibt man am zweckmäßigsten eine Forderung, die aus dem vorigen Jahre stammt, im Kreise Posen (Polen) ein? Der Kunde, um den es sich handelt, wohnt in Samt er, Kreis Posen. Auf ein Schreiben meines Rechtsfreundcs an einen dortigen Anwalt wegen gerichtlicher Eintreibung reagierte der letztere nicht. B. Was im neuen Jahre not tut? Die Ausführungen des Herrn Hicmesch (vgl. Bbl. 1921, Nr. 395) treffen den Nagel auf den Kopf. Jedes Wort darin sollte zur Tat werden. Altenb u r g i. A., 4. Januar 1922. E r n st Aß m u t h. Berantwortl. Redakteur: Richard A l b e r t t. — Verlag: Der Börsen verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchs,ändlerbruS. Druck: Ramm » L e e m a n n. Sämtlich tn Leipzig — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig Gerichtsweg 26 sBuchhändlerliauö).
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