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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.01.1922
- Strukturtyp
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- 1922-01-26
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- 26.01.1922
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22, 26. Januar 1922. Redaktioneller Teil. Deutsch-niederländische Gesellschaft. — In einer Versammlung im Sitzungssaal der Akademie der Künste in Berlin wurde kürzlich eine -Deutsä^Niederländische Gesellschaft« ins Leben gerufen, die, als Ergänzung der vor einem Jahre in Holland gegründeten »llecker- Isn<i8ck-I)uit8ej,6 VereeniAivZ«, sich die Aufgabe stellt: »die guten Beziehungen auf dem Gebiete der Kultur und der Wirtschaft zwischen Deutschen und Niederländern zu fördern«. Dem Ausschuß der neuen Gesellschaft gehören u. a. an: der holländische Gesandte in Berlin Baron Gevcrs als Ehrenvorsitzender, ferner die Herren Staatssekre tär 1)r. Becker, Wilhelm v. Bode, Lovis Corinth, Geheimrat Felix Deutsch, Präsident des Oberverwaltungsgerichts vr. Drews, Adolf v Harnack, Gcrhart Hauptmann, Ludwig Fulda, Neichstagspräsident Loebe, Ministerpräsident a. D. Ctegerwald. Zu Beginn der Ver sammlung berichtete Prof. vr. I. G. Sleeswijk ans dem Haag, der Geschäftsführer der Niederländisch-Deutschen Vereinigung, über die holländischen Bestrebungen, das nachbarliche Verhältnis der beiden Völker zu pflegen und zu vertiefen. Außer der Zentralorganisation im Haag habe» sich bereits in Rotterdam und Amsterdam sowie in Groningen, Vlissingen und Hilversum Ortsgruppen gebildet, Utrecht und Lenden werden demnächst folgen. Von niederländischer Seite wird auch Deutsch-Österreich in den Kreis der Ausgaben, die man sich hier stellt, mit einbczogen. Angeregt durch das Vorgehen der Holländer sind auch in Deutschland im Laufe des letzten Jahres schon einige Lokalverbindungen ins Leben gerufen worden: in Leipzig und Düssel dorf, denen sich soeben Aachen anschließt. Die Berliner Gesellschaft möchte nun die hier gepflegten Gedanken auch in der deutschen Haupt stadt heimisch machen und ihnen einen Mittelpunkt geben. Die Grün- dnngöversammlung berief in den Vorstand: Geheimrat Univ.-Prof. Schumacher als Vorsitzenden, Archivrat Vr. Oßwald als Geschäfts führer, Verlagsbuchhändler vr. Georg Paetel als Schatzmeister, de» niederländischen Generalkonsul Wolfs, den Vertreter des Vereins zur Förderung der Hollandkunde im Auslande Max Blokzijl, Or. Max Osborn, Rechtsanwalt Held und Maler P. H. Ohmert. Die Gesellschaft gedenkt in engem Einvernehmen mit der nieder ländischen Vereinigung zu arbeiten. In Gemeinschaft mit ihr will sie die wechselseitige Veranstaltung von V o r t r ü g e n , die ja bereits begonnen hat, regeln und organisieren. Als nächste Programmpunkte hat sie ferner eine deutsche graphische Ausstellung in Holland und eine niederländische Koloniala us st ek ln n g in Berlin ins Auge gefaßt. Besondern Wert wird sie auch auf den deutsch-niederländischen Studentenaustausch legen und sich dabei bemühen, den Studierenden nicht nur den Aufenthalt in dem andern Lande zu erleichern, sondern zugleich Gelegenheit zu geben, Wesen und Leben der Gastnation in enger Berührung kennen zu lernen. Der neue Expreßguttarif. — Laut amtlichler Mitteilung wird im Eisenbahnexpreßgutverkehr vom 1. Februar ab der bis herige Kilometertarif durch einen Staffeltarif ersetzt, der durch einen 61>o/»igen Zuschlag zum jeweiligen Eilgutstaris gebildet wird. Die Min- dcstsracht beträgt 12 Mark, das Mindestgewicht für Frachtberechnung 10 kg, die Mindcstcntfernung 10 km. Die Beträge werden auf volle Mark ansgcrundet. Auch die Fracht für beschleunigtes Eilgut wird vom 1. Februar ab nicht mehr durch Verdoppelung des Gewichts, son dern nach dem einfachen abgerundeten Gewicht für gewöhnliches Eilgut unter Zuschlag von 60 v. H. berechnet. Mindestfracht 20 Mark, Mindest gewicht 20 kss. Damit sind die Tarife für Expreßgut und beschleunigtes Eilgut mit Rücksicht auf die Gleichartigkeit der Beförderung gleich gestellt mit Ausnahme der geringen Unterschiede im Mindestgewichit. Fenstcrbriefe. — Die Postverwaltung hat sogenannte Fenster briefe zur Beförderung zugelassen; es hat sich jedoch gezeigt, daß die Befürchtungen, die von Fachleuten gegen diese Zulassung vorgebracht worden sind, keineswegs ungerechtfertigt waren. Im allgemeinen strengen die Fensterbriefe die Sehkraft der Postbeamten außerordent lich an. Die Lichtdnrck lässigkeit der Fenster ist oft zu gering, die An schriften sind mit blasser Tinte oder mit Tintenstift oder mit mattem Maschinendruck hergestellt und nicht selten teilweise verdeckt. Der Her steller von Fensterbriefen wie die Absender werden von den zuständi gen Postdienststellen auf Mängel der Fensterbriefe hingewiesen werden. Gebührenpflichtige Telefongespräche im Orte. — Wie wiederholt bekanntgegeben, werden im Ortsverkehr von den selbständigen Zähl apparaten nur solche Verbindungen gezählt und den Teilnehmern berechnet, bei denen der angerufcne Teilnehmer geantwortet hat. Tut er das nicht, so bleibt die Verbindung unberechnet. Als Antwort gilt aber schon die Meldung der Hauptstelle. Hat sich diese gemeldet, so ist die Verbindung gebührenpflichtig, selbst wenn der an die Haupt stelle angeschlossene Inhaber einer Nebenstelle sich nicht gemeldet hat. Erhöhung der Telegrammgcbühren im Eisenbahnverkehr. — Die Vergütungssätze für gebührenpflichtige Telegramme im Eisenbahn- vertchr j>nd ab 1. Januar erhöht worden, und zwar für Voraus- bestellung von Fahrkarten und Gepäckscheinen von 1.50 auf 5 Mark, für Vorausbestellung von gesonderten Abteilen und von bestimmten Plätzen in den D-Zügen von 2 auf 10 Mark und für Vorausbestellung von Bettkarten (Schlafwagenplätzen) von 4.50 Mark auf 15 Mark. Gegen einen früheren Postschaltcrschluß. — Ans ein merkwürdiges neues Mittel scheint die Postverwaltung gekommen zu sein. Man ist bestrebt, trotz Erhöhung der Postgebühren die Leistungen immer mehr zu vermindern. Die Dresdner Ober-Postdirektion hat an den Ver band sächsischer Industrieller die Anfrage gerichtet, wie er sich zu der Frage des früheren Schlusses des Schalterdienstes am Sonnabend stelle und ob er glaube, daß ein Schallerschlnß um 5 Uhr mit den geschäftlichen Interessen vereinbar sei. Der Verband sächsischer In dustrieller hat auf Grund einer Rundfrage mitgeteilt, daß die Inter essen der Industriellen solchen frühen Schalterschluß nicht ohne Schädi gung ertragen könnten, weil gerade am Sonnabend sich die Post außerordentlich häuft und es für die Firmen ganz unmöglich ist, die Aufgabe der Postsendungen bis um 5 Uhr zu erledigen. Der Ver band hat sich infolgedessen gegen die geplante Regelung ausgesprochen. Überführung des italienischen Postwcsens in Privatbetrieb. — Wie »Oorriers ck'ItaUs« mitteilt, hat der Postminister Giuffrida einen Ge setzentwurf ausgcarbeitet, wonach die Betriebe der Post, Telegraphen und Telephone in Italien vom Staate an eine Privatgesellschaft über geben werden sollen. Danach soll das Postministerium aufgelöst und die Kontrolle einem Generaldirektor übertragen werden. Pflege der Sprache der Nachbarländer. — Im Reichstags- ausschuß für das B i I d u n g s w e s e n wurde zunächst über den Antrag der Abgg. v. Mumm (D.-Nat.), 11r. Lberfohren (D.-Nat.> und Schulze-Berlin (D.-Nat.) verhandelt, »die Neichsreg.erung zu er suchen, mit den Ländern darüber zu verhandeln, daß in denjenigen höheren Lehranstalten, die einem germanischen Nachbarstaat am nächsten gelegen sind, die- Sprache dieses Landes gepflegt werde (holländische und flämische Sprache am Niederrhein und in Oftfriesland, schwedische Sprache in Mecklenburg usw.)«. Der Antrag wurde in folgender Form angenommen: »die Neichsregierung zu ersuchen, mit den Ländern darüber zu verhandeln, 1. daß in den höheren Lehranstalten die Sprache der Nachbarländer gepflegt wird, 2. der Pflege der spanischen Sprache in den höheren Lehranstalten besondere Auf merksamkeit zu widmen«. Unterstützung von Forfchungs- und Untersnchnngsreifen. — Ent sprechend dem Beschlüsse des vorjährigen Geographentages in Leip zig, die Notgemeinschaft der Deutschen Wissen schaft solle die Unterstützung von Forschpngs- und Untersuchungs- reiscn bewährter deutscher Geographen auf sich nehmen, hat die Not- gcmeinschaft für das vergangene Geschäftsjahr schon eine ganze Anzahl von Neiseuntcrstützungcn bewilligt. Zur Prüfung der diesjährigen Gesuche hat der Geographcntag eine Kommission gewählt, deren Ge schäftsführer Prof. A. Philippson von der Bonner Universität der Fachvertreter für Geographie bei der Notgemeinschaft ist. An ihn müssen Gesuche um derartige Unterstützungen für das laufende Wirt schaftsjahr 1922 so bald wie möglich gesandt werden, spätestens bis 91. März 1922. Bei dem Tiefstände unserer Valuta können naturgemäß im wesentlichen nur Reisen in Deutschland und anderen valutaschwachcn Ländern in Betracht kommen. Bloße Studienreisen können nach Be schluß des Geographentages nicht befürwortet werden, sondern nur Reisen zum Zweck bestimmter wissenschaftlicher Untersuchungen. PersmialiMriMen. Arthur Nikisch ch, — Am 23, Januar ist der weltberühmte Leiter der Gewandhauskonzerke in Leipzig. Herr Geheimrat Prosessor vr, k, a, Arthur Nikisch. NN den Folgen einer Grippe gestorben. Diese Nachricht wird nicht nur in Leipzig und Deutschland, sondern in der ganze» musikalischen Welt ausrichtige Trauer auslösen. hat Nikisch doch nicht nur in Leipzig (Gewandhaus!, Berlin (Philharmonisches Orchester) und Hamburg (Neue Anrechts-Konzerte), sondern auch in der Schweiz, in den skandinavischen Staaten und ganz zuletzt noch in Südamerika seine Hörer mit dem Wohllaut der von ihm hcrvorge- zauberten Töne entzückt, Nikisch ist K7 Jahre alt geworden, er stammte aus Ungarn, hat !n Wien studiert und kam 1877 als Chordirektor und Solorepetttor nach Leipzig, wo er bald 1, Opernkapcllmeister wurde. Nach einer kurzen Tätigkeit in Boston und Pest wurde er 1895 als Nachsolger Karl Reineckes Leiter der Gewanbhauskonzcrte, IIS
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