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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.01.1922
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- 1922-01-25
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- 25.01.1922
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hielten, da auch diese jetzt Valutaaufschlag bezahlen sollen, ^eus sind sie wirtschaftlich nicht dazu in der Lage uns teils fühlen sie sich als Deutsche zweiter Klasse behandelt und vermeiden de» Einkauf deutscher Bücher, Zur Stärkung des Deutschtums in den abgetretenen Landerteilen führt diese Maßregel nicht G, Soltau. Freiburg i, Br,: Mit einiger Besorgnis hat Wohl mancher Kollege dem Weih- nachtsgeschäft entgegengesehen. Die in den letzten Monaten ein getretene Teuerung aller Genuß- und Bedarfsartikel ließ be fürchten, daß für das Buch wenig mehr übrig bleiben würde. In einer Beziehung hat aber die Teuerung dem Buche einen Dienst erwiesen: bei der allgemeinen Teuerung sind auch die erhöhten Bücherpreise ohne Bedenken glatt bezahlt worden. Die alten Kun den aus dem Mittelstände und die Gelehrtenwelt haben ihren Be darf wohl zumeist aus eigenen Beständen, aus dem Antiquariat und vielfach direkt gedeckt. Mehr oder weniger hat das buchhändlerische Weihnachts geschäft im abgelaufenen Jahre schon Mitte November eingesetzt, deshalb sind auch die letzten Erscheinungen durchweg zu spät gekommen. Der fast völlige Ausverkauf in der Textilbranche hat vielleicht den früheren Büchereinkauf begünstigt, kam ihm über haupt wohl zugute. Im großen und ganzen war das Weihnachtsgeschäft wenig stens in der Menge der Verkäufe zufriedenstellend, der Absatz der letzten Friedensjahre wurde aber nur in seltenen Fällen erreicht. Die Bllcherpreise haben einen merklichen Einfluß auf den Absatz nicht bewirkt. Wer nicht über die nötigen Scheine verfügen konnte, ist dem Buchladen fern geblieben. Die Neuerscheinungen aus belletristischem Gebiete fanden guten Absatz, Das verspätete Erscheinen der Weihnachtskataloge hat jedenfalls bewirkt, daß ältere Bücher dieser Gattung titel- mäßig eigentlich wenig verlangt worden sind. Auch die Klassi ker fanden nicht den erhofften Abgang, während kunstgeschichtliche Werke in mittlerer Preislage zu ^ 70.— bis 100.— gern gekauft wurden. - Mcmoirenwerke und geschichtliche Darstellungen traten völ lig in den Hintergrund, Bismarck, Gedanken Band 3, und Stege« mann, Weltkrieg Band 4, hatten schnell ein allerdings ziemlich mäßiges Interesse auf sich gezogen und alle andern Werke mehr oder weniger verdrängt. Für kricgsgeschichtliche Darstellungen — auch in Form von Jugendschriften — bestand keine Kauflust, Märchenbücher, Robinsonaden und gut ausgcstattete Ju- gendschriftcn verkauften sich sehr gut. Der Preis je nach Um- sang von 30 — bis 40,— und auch darüber kam gar nicht in Frage, Dagegen fanden Bilderbücher im großen und ganzen wenig Absatz. Das Geschäft ist jedenfalls an die Warenhäuser und Buchbinder verlorengegangen, Schöne Bilderbücher kom men unter den heutigen Verhältnissen zu teuer, und minderwer tige kauft das Stammpublikum der Buchhändler nicht. Im ganzen war das Weihnachtsgesckäst recht lebhaft und innerlich befriedigend, kamen doch zum Teil die alten Kunden wieder zu kleineren Einkäufen. Und trotzdem werden sehr viele Kollegen die Erfahrung gemacht haben, daß alle Einnahmen kaum hinreichen zur Lagerergänzung, da alle Nachbestellungen ganz wesentlich teurer zu stehen kommen. Wie sollen dann in Zukunft die steigenden Lasten und Kosten aufgebracht werden? Der Verein Freiburger Buchhändler. I. Waibel. E. Flick, (Fortsetzung solgt.) Preise im Mnsikalienhandel. Von Carl Schubert, Obwohl der Musikalienhandel dem Buchhandel angeschlosscn ist und sich seiner Einrichtungen bedient, ist ersterer doch in be sonderen Fällen eigene Wege gegangen, so jetzt in der Preisbil dung der Musikalien, In nachstehenden Zeilen soll daraus näher eingegangen und dem Fernstehenden, der nur gelegentlich Noten vesu.asft, über Wortbildungen, die ihm unverständlich sein dürsten,, die aber jetzt im Musikalienhandel gang und gäbe sind, eine Er klärung gegeben werden. Manchem Buchhändler dürsten die Be zeichnungen: Grundpreise, Vollpreise, Einführungspreise ufw. nicht geläufig sein; er wird deshalb den nachstehenden Ausfüh rungen mit Interesse folgen. Als vor etwa sechs Jahren eine ganz bedeutende Erhöhung aller Herstellungskosten eintrat und auch die Geschäftsunkosten in die Höhe schnellten, war man gezwungen, die Musikalien im Preise heraufzusetzen, Anfangs kürzten einzelne Verleger dem Sortimenter den Rabatt, als man aber damit nicht mehr aus- kommcn konnte, benutzte man den Ausweg, auf die den Musikalicn ausgedruckten Preise einen Zuschlag, den man Teuerungszu schlag nannte, zu erheben. Diese Maßnahme war nur alz Not behelf gedacht, ist jetzt aber durch die immer weiter steigenden Her- stellungs- und anderen Kosten zur ständigen Einrichtung bei fast allen Musikalien geworden, D.ie alten Vorkriegspreise taufte man Grundpreise, auf diese wird der Teucrungszu- schlag hinzugerechnet, und aus beiden ergibt sich der Vall st r e i s, d. i. der Preis, den das Publikum zu zahlen haben würde. Die Teuerungszuschläge sind leider nicht bei allen Vor legern die gleichen, jeder hat nach seinem Gutdünken die Zu schläge niedriger oder höher angesetzt. Die größte Zahl der Ver leger hat sogar mehrere verschiedenartige Zuschläge, die sie be rechnen, So wird z. B, Chormusik mit einem niedrigeren Zuschläge belegt als Klaviermusik, andererseits hat man einzelne Werke vom Teuerungszuschlag ausgeschlossen und verkauft sie zu einem festen ständigen Preise, Daß natürlich solche Willkllrlichkeil des einzelnen Verlegers zu einer heillosen Verwirrung sichren mußte, liegt klar auf der Hand, Damit sich der Sortimenter nun aus dem Chaos der vielerlei Teuerungszuschläge und Ausnahmen herausfinden und auch seiner Kundschaft gegenüber sich bei Preisdifferenzen rechtfertigen kann, hat dankenswerterweise der Deutsche Musikalienverleger-Verein eine -Musikalienverlegcr- Liste mit Angabe der zurzeit erhobenen Teuerungszuschläge» erstmalig am 1, November 1921 herausgegeben, die allmonatlich verbessert und ergänzt neu erscheint. Freilich kann die Liste keinen Anspruch auf Vollständigkeit machen, da einzelne Verleger mit ihren Angaben zurückgehalten haben. Spätere Listen wer den hoffentlich weniger Lücken zeigen. « Nicht alle Verleger aber, namentlich die »Schlager»-Verleger, machten sich die Berechnung: Grundpreise mit Teucrungs- zuschlügen zu eigen. Sie zogen es vor, ihren Heften gleich den Vollpreis aufzudrucken, also die geltenden Preise. Für Werke, die schnellen Absatz finden und des halb durch neue Erhöhungen nicht so getroffen werden — denn jedem Verleger steht es ja frei, bei einer neuen Auslage die Hefte mit neuen Preisen zu versehen —, mag diese Art der Preis festsetzung als bequem und gut zu gelten haben. Diese Verleger haben also, wie schon erwähnt, immer freie Hand, ihre Preise so zu gestalten, daß sie nicht mit Schaden arbeiten. Anders lie gen aber die Verhältnisse bei deiuenigen Verlegern, deren Ver- lagswetkei sich nur langsam verkaufen. Sie find gezwungen, bei den Grundpreisen mit Zuschlägen zu bleiben, denn durch die nicht vorauszusehende Steigerung nicht nur der Herstellungs kosten, sondern auch der Geschäftsunkosten ist ihnen eine genaue Kalkulation auf längere Zeit hinaus nicht möglich. Hinzu kommt noch, daß ihnen manche Auflagen oft jahrelang liegen bleiben und nicht ganz abgesetzt werden, wodurch diese Verleger oft recht erhebliche Zinsverluste des festgelegten Kapitals erleiden. Noch zu niedrigen Preisen hergestellte und noch vorrätige Auflagen können ihnen auch nicht einen annähernden Ausgleich schassen. So sind eben diese Verleger nach der jetzigen Geschäftslage wohl oder übel gezwungen, die Teuerungszuschläge immer wieder den Verhältnissen anzupassen, also von Fall zu Fall zu erhöhen. In einem früheren Aufsatze: Werden Musikalien billiger? (Bbl, 1921, Nr, 120) habe ich bereits über die Preissteigerung der Musikalicn ausführlich berichtet. Wenn ich vorher sagte, daß der Vollpreis der Breis sei, den das Publikum zu zahlen haben würde, so sollte damit angedeutet werden, daß der Vollpreis noch nicht der Preis ist, den die
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