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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.02.1922
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1922-02-18
- Erscheinungsdatum
- 18.02.1922
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- Deutsch
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4«:, 18. Februar IW. Redaktioneller Teil. an Mitglieder und Bekannte ergangen waren. Das einen genußreichen Abend versprechende Programm hatte ein »volles Haus« gebracht. Die Darbietungen waren durchweg gut, und der reiche Beifall bewies den Dank der Zuhörer an die Künstler des Vereins. Nach dem Begrüß«,igs- licde, gesungen von Frl. Simon, gelangte aus Liliencrons »Poggfred« »Die kleine Fite« von Herrn Marwitz zum Vortrag. Herr Krüger erfreute uns mit einigen Dichtungen seines Landsmannes Fritz Reuter, und Frau Herrmann mit solchen von Börrtes Krh. von Münchhausen und Frida Schanz. Herr Müller-Schön- brodt las aus eigenen Dichtungen vor. Es folgten Lieder zur Laute von Frl. Simon u. a. m. — Auch eine Ver losung fand statt, und wohl den meisten Festtcilnehmern war diesmal Fortuna hold. Allen Anwesenden war froheste Feststimmung anzu- merken, die ihren Höhepunkt erreichte, als man nach dem offiziellen Teil des Programms zur »Fidelitas« überging. Zwischen all der Fest freude gedachte man auch des Mannes, welcher den Verein mit gründete und lange Jahre hindurch leitete, des verstorbenen Kollegen Hanow. Eine sinnige Überraschung brachte die Stiftung einer Glocke, die aus dem Sockel das Bild des verstorbenen Gründers trägt. Dem Spender, Kollegen Simon, spricht der Vorstand an dieser Stelle nochmals den herzlichsten Dank aus. Der nächste »Hallenser-Abend« findet Sonnabend, den 18. Februar, abends 7Vs Uhr im Vereinslokal Bergschloß, Bitlowstrahe, Ecke Feoben- straße statt, zu dem Gäste herzlich willkommen sind. »Buckow«, Literarische Bereinigung junger Buchhändler in Berlin. Diese 1878 gegründete Vereinigung feiert Sonnabend, den 4. März 1922 ihr 44. Stiftungsfest. Das Fest beginnt abends 7!4 Uhr in den oberen Räumen der Kommandanten-Fcstsäle, Kommandanten- Straße 62, und wird Vorträge, Ball und die altbekannte B li ch e r v e r I o s u n g bieten. Eintrittskarten zum Preise von Mk. 6.40 tnkl. Steuer sind bet dem Vorsitzenden Herrn Karl Kaehne i. H. Gselltus'sche Buchhandlung, Mohrenstraße 52, und an der Abendkasse zu haben. rr. Einziehung eines Buches mit unzüchtigem Inhalt. — Vom Landgericht 1 in München ist am 16. Juni v. I. die Einziehung des im Universal-Verlag in München erschienenen, von Fritz Arynhövel in Hamburg verfaßten Buches »Stnnen- sintflut* angeordnet worden. Alle Exemplare, sowie die zur Her stellung benutzten Platten und Formen sind unbrauchbar zu machen. Das Gericht hat zwar nicht den gesamten Inhalt des Buches, wohl aber mehrere Stellen als unzüchtig angesehen, jedoch ließ sich eine Aus merzung der fraglichen Stellen ohne Verstümmelung des Werkes nicht durchführen. Es war also auf Einziehung des ganzen Buches zu er kennen. Gegen das Urteil hatte der Verleger Fritz Walther als Einziehungsinteressent Revision eingelegt. Er behauptete, cs sei eine Verjährung eingetreten, da das Buch bereits im Jahre 1920 er schienen, die Beschlagnahme aber erst 1921 erfolgt sei. Das Reichs gericht hielt das Urteil für bedenkenfrei und verwarf die Revision als unbegründet. (10 1248/21.) (Nachdr. verb.) Einbrnchsdiebstahl. — Vor etlichen Tagen wurde im Augs burger M a x i m i l i a n s m u s e u m ein großer Einbruchsdiebstahl verübt, wobei seltene Goldmünzen usw. im Betrage von 2 Mill. Mk. abhanden gekommen sind. Die Polizei hat nunmehr eine Spur entdeckt nnd läßt steckbrieflich verfolgen den ungefähr 28 Jahre alten Kaufmann Vetter aus Augsburg, der ein ausgezeichneter Münzenkcnner ist, mit den örtlichen Verhältnissen vertraut war und früher selbst ein Antiquariat in Augsburg besessen hat. Er ist seit dem Tage dts Einbruchsdiebstahls spurlos verschwunden. Einschränkung der Paketauslieserungen. — Die Leipziger Oberpostdirektion teilt mit: Trotz der durch die Zeitungen veröffentlichten Bitte, mit der Auflieferung von Paketen vorerst zu- rückzuhalten, sind so große Paketmengen eingeliefert worden, daß Stockungen bei den Umschlagstellen unvermeidbar sind, zumal da auch die durch die Stillegung des Eisenbahnverkehrs unterwegs zurttckgehal- tenen Güterwagen mit Paketen abzufertigen sind. Es können daher bis auf weiteres die Paketannahmestellen bei den Postanstalten nnr noch vormittags geöffnet werden. Immer wieder Bllcherzettel. — Gegen die Bestimmungen über die erlaubten handschriftlichen Zusätze auf Bücherzetteln wird im Buch handel in der mannigfaltigsten Art und Weise gefehlt, und die größte Zahl der von der Post als unzulässig zurückgegebeuen oder mit Straf porto belegten Bllcherzettel wird ohne Zweifel beanstandet, weil jie handschriftliche Zusätze enthalten, die eine besondere Mitteilung dar stellen, die auf die Bestellung keinen Bezug hat. Hierfür einige typische Beispiele: Es bestellt jemand: »Zeitschrift für das Gymnasialwesen, 9. Heft, als gefehlt« (was nicht zulässig ist, Bbl. Nr. 27) und setzt hinzu: »Sie sandten mir irrtümlich Heft 10 zweimal, ich bekomme nur ein Heft zur Fortsetzung«. Oder es wird bestellt: »Die Bekleidungsvorschrift für Sanitäts- Offiziere« und hinzugefügt: »Sie fakturierten richtig, sandten aber diejenige für Offiziere. Letztere folgt unberechnet heute zurück«. Ein dritter, auch häufig vorkommender Fall ist der, daß sich auf einer als »wiederhol t« (auch nicht zulässig, s. Bbl. Nr. 27) bezeich- neten Bestellung der Satz findet: »Wo bleiben die am . . . bestellt n Sachen?« Es ist ohne weiteres klar, daß alle diese Zusätze nicht zur näheren Bezeichnung der auf dem Bllcherzettel bestellten Werke dienen, sondern als besondere Mitteilungen angesehen werden müssen. Neuerdings erhebt die Post auch Strafporto, wenn Zusätze den Bestellungen hinzugefügt werden wie z. B. »Jetzt 12 Exemplare zur Fortsetzung« oder »Noch zwei Exemplare zur Fortsetzung«. Alle der artigen Mitteilungen können also nur ans einer Postkarte gemacht werden, und deshalb werden Bücherzettel mit solchen Vermerken mit 1.50 Mark Strafporto belegt. Wiederholt sei auch darauf aufmerksam gemacht, daß mit Bttcherzetteln Einbanddecken nur dann b-estellt werden können, wenn zugleich die Zeitschriften oder Lieferungswerke selbst, für die die Einbanddecken bestimmt sind, mit bestellt werden. Bestellungen auf Einbanddecken a l l e i n können nur als Postkarte ausgegeben werden. Sehr gern, aber natürlich auch ganz unberechtigterweise werden Bücherzettel-Formulare zu: Aufforderungen zur Abrechnung, Aufgabe von Anzeigen, Erinnerungen an frühere Bestellungen, Fehlmeldungen, Offerten-Einholun'gen, Preiserkundigungen, Reklamationen aller Art, - - ^ Zurückverlangen von Büchern mißbraucht und der Vordruck und die dazu nötigen unzulässigen Vermerke vermehrt. So ist im Buchhandel die Anschauung ziemlich verbreitet, daß man Anzeigen für Zeitungen und Zeitschriften mit Bücherzetteln aufgeben könne, besonders wenn sie Bücher betreffen. Das ist ein starker Irrtum. Die Postbehörden machen jchr m>t scharfem Auge über die Zulässigkeit der zur Beförderung gegen das ermäßigte Porto aufgegebenen Bücherzettel und beanstanden alle den Postbestimmungen nicht entsprechenden Bücherzettel. Auf vielen Post ämtern sollen jetzt besonder« Nevisionsbeamte tätig sein, die den Text der eingehenden Bllcherzettel auf seine Zulässigkeit hin genau nach prüfen. Wie schon früher einmal im Börsenblatt (1916, Nr. 177/179) werden wir demnächst wieder alle postalischen Bestimmungen über den Bücherzettel zusammeufassend im Börsenblatt veröffentlichen und die nötigen Erläuterungen dazu geben und hoffen, so dazu beitragen zu können, daß nicht mehr so viel Strafporto erhoben werden muß. Allgemein bekannt ist es auch noch nicht, daß der Mindestsatz für Strafporto jetzt 50 Pf. beträgt, daß also geringeres Strafporto stets auf 50 Pf. erhöht wird. PersoillllnllAiilitell. Gestorben: am 15. Februar 1922 der ehemalige Inhaber der Firma N. Strei ter in Leipzig, Herr Carl Hermann Streller, den der Tod von seinen langen, qualvollen Leiden erlöste. Der verstorbene Berufsgenosse übernahm das väterliche Geschäft im Dezember 1905, nachdem er seine Ausbildung in verschiedenen Sortimentsgeschäften usw. erhalten hatte. Schon nach einigen Jahren machten sich jedoch Anzeichen einer heimtückischen Krankheit bemerkbar, die den geistig hochstehenden Menschen, tüchtigen Buchhändler und her vorragenden Organisator schließlich zwangen, von der Geschäftsfüh rung zurttckzutreten. Wenn es galt, Berufs- und Standesfragen zu erörtern, stellte er seinen Mann. Er blieb in allen Fällen sachlich und liebenswürdig. Die Kollegen, die ihn kannten, werden ihm sicher ein treues Gedenken bewahren. N. St. ferner: am 12. Februar Herr Hermann Kalb, ein treuer Mitarbeiter der Firma F. Volckmar in Leipzig. Seit 1887 in genanntem Hause angestellt, hat Herr Kalb fast ein Menschenalter laug die Abteilung Stechert K. Co., New-Aork, geleitet. Er war ein un ermüdlich tätiger Mensch von guten Anlagen und liebens würdigem Charakter. Aus der Gclchrtenwelt. — Am 8. Februar starb in Fretbur g i. B. der außerordentliche Professor der Chirurgie Dr. mvck. Hendrik Neer 1 nk im Alter von 57 Jahren. 219
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