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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.03.1922
- Strukturtyp
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- 1922-03-13
- Erscheinungsdatum
- 13.03.1922
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. ^ 61, '13,'März 1922. zurückgeführt wird. Wegen Lohnerhöhungen finden Verhand lungen statt. — Der Verein für geklebten Photogra ph i e k a r t o n meldet, daß an Exportaufträgen Mangel herrsche; Lohnerhöhungen stünden bevor. — In der Papierausstat- t u n g s - I n d u st r i e hat sich die Beschäftigung verschlechtert. Die Verkaufspreise für Papierausstattungen wurden um 25^6 er höht. Lohnerhöhungen wurden trotz Bestehens tariflicher Lohn regelung beantragt. — Die Papiersack.Industrie klagt sehr über die schlechte Rohstoffversorgung, die sogar dazu geführt hat, daß eine Fabrik die Papiersackherstellung sechs Wochen lang einstellen mußte. Die Verkaufspreise mußten den Papierpreiscn angepaßt werden. Eine Ausfuhr kommt kaum in Frage, da wegen großen Mangels an Sackpapier nicht einmal die inländischen Ab nehmer befriedigt werden konnten. — Laut Mitteilung des V e r- bandesDeutscherFaltschachlel-Fabrikantenhat der Beschäftigungsgrad sich erheblich gesteigert. Die Rohstoffver sorgung war schleppend; die Verkaufspreise mußten um 25?6 erhöht werden. Die Ausfuhr ist zurückgegangen, da die Preise sich den Weltmarktspreisen fast genähert haben. Lohnerhöhungen mußten in Höhe von 23 bis 26-6 zugebilligt werden. — In der G e s ch ä f t s b üch e r - I n du str i e hat sich der Beschäftigungs grad, soweit Anfertigungen für Lagerwaren in Frage kommen, gesteigert, da noch wettere Preiserhöhungen gefürchtet werden. Im übrigen hat sich die Beschäftigung verschlechtert. Über die Rohstoffversorgung wird lebhaft geklagt; die Verkaufspreise mutz ten durch Verbandsbeschluß erhöht werden. — Für Schreib hefte ist eine Besserung im Auftragsbestände zu verzeichnen. Die Verkaufspreise mutzten den steigendei^Papierpreisen angepatzt werden. Für die Ausfuhr wurden neue Verkäufe infolge des Roh stoffmangels nicht getätigt. — Das Gleiche gilt für dieZeichen- lernmittel-Jndustrie. — In der Buchbinderei hat die Beschäftigung etwas nachgelassen; die Verkaufspreise mußten um 25^ erhöht werden. — Aus der Tapeten-Jndustrie wird berichtet, daß die Beschäftigung sich teilweise verschlechtert habe. Auch die Ausfuhr ist teilweise zurückgegangen. — Der Verband Deutscher Wellpappe-Fabriken meldet einen unterschiedlichen Beschäftigungsgrad bei ausreichen der Rohstoffversorgung. Die Preise mutzten entsprechend der Preissteigerung für Rohstoffe erhöht werden. Die Ausfuhr ist teilweise vollständig ins Stocken geraten. Die Löhne sind fort gesetzt durch Verhandlungen mit den Organisationen heraufge setzt worden. — Im Buchdruckgewerbe ist die Beschäfti gung im allgemeinen gleich geblieben. Die Preise wurden ab 1. Februar durch Anordnung des Tarifausschusses um 15SS er höht, ebenfalls die Löhne. Die Ausfuhr hat etwas nachgelassen. — Der Verband der Fachpresse Deutschlands be richtet über eine erhebliche Verschlechterung der Beschäftigung neben Steigerung aller Rohstosspreise, die eine Erhöhung der Ver kaufspreise zur Folge hatte. Das Jnseratengeschäft war schwieri ger. Die Ausfuhr von Zeitschriften ist zurückgegangen; die Löhne mußten erhöht werden. — Im Lichtdruckgewerbe ist für Jndustriearbeiten eine leichte Besserung eingetreten, während für Postkarten der Beschäftigungsgrad ungleichmäßig ist. Die Roh stoffversorgung ist äußerst mangelhast bei stark erhöhten Preisen, die eine Erhöhung der Verbandspreise zur Folge hatten. Die Ausfuhr ist etwas zurückgegangen; die Löhne wurden erhöht. — Nach Mitteilung des Bundes der chemigraphischen Anstalten und Kupfe»druckereien Deutschlands ist eine Änderung nicht eingetreten, jedoch wird lebhaft Klage ge- führt über die starken Preissteigerungen für einzelne Chemikalien, deren Preise bereits den Weltmarktspreis erreicht haben. Die Verkaufspreise wurden ab 1. Februar erhöht. Die Ausfuhr ist in geringem Matze zurückgegangen; die Löhne wurden um durch schnittlich -kl IVO.— pro Woche heraufgesetzt. — Der Zentral- verband Deutscher Kartonnagen-Fabrikanten E. V. teilt mit, daß gegenüber dem Vormonat eine weitere Ver schlechterung im Beschäftigungsgrad eingetreten sei, die insbeson dere aus die mangelhafte Versorgung mit Rohstoffen und die ge steigerten Preise zurückzuführen ist. Die Ausfuhr ist ebenfalls zurückgegangen, da es nicht mehr möglich ist, zu festen Preisen zu verkaufen. — Bei den Betrieben der Vereinigung der Fa- brikanten pharmazeutischer Karton nagen und 318 Papierwaren haben sich wesentliche Veränderungen nicht vollzogen. — Die Neue Bromsilber-Konvention, die Neue Chro mopost karten-Konvention Und die Vereinigung der Kunstpostkarten-Verleger melden übereinstimmend, daß sich dem Vormonat gegenüber nur insofern eine Änderung bemerkbar gemacht hat, als die Ausland aufträge immer spärlicher einlaufen und der jetzige Beschästi- gungsgrad seine Erklärung nur darin findet, daß noch alte Auf träge ausgeführt werden müssen. — Bei denSpielkartsn- Fabrikenhat die gute Beschäftigung weiter angehalten. Die Verkaufspreise blieben für Februar unverändert. Die Nachfrage aus dem Auslande war besser als im Vormonat, jedoch zerschlug sich manches Exportgeschäft infolge der mangelhaften Papierbe lieferung. — Die Kalenderblock-Konvention meldet gute Beschäftigung. Die Verkaufspreise mutzten erhöht werden. — Der Deutsche Musikalten-Verleger-Verein hat zwar mit einer neuerlichen Verteuerung der Notendruckpreise um 2M und mit einer erheblichen Steigerung aller Unkosten zu rech nen, doch kann die allgemeine Erhöhung der Musikalienpreise noch nicht vorgenommen werden, da die Stellungnahme der Musika- lienhändler zum Sortimenterzuschlag noch nicht bekannt ist. Die moderne Kunstschriftbewegung Neuzeitliche Kunslschriftwerkzeuge, Kunstschrift und künstlerische Reklameschrift. Von Gerhard Kellermann. In neuerer Zeit wurde uns die allerdings späte Erkenntnis, daß die heute unentbehrliche Maschinen- und Kurzschrift — neben allen ihren Vorzügen — gleichzeitig eine arge Gefährdung mit sich gebracht hat, die sich in der mehr und mehr zunehmenden Vernachlässigung und Verkümmerung der individuellen Hand schrift äußert. Uns für die Erhaltung und Weiterpslege dieses charakteristischen Teiles des menschlichen Seins die rechten Wege gewiesen zu haben, ist das Verdienst namhafter Männer oom Fach. Ihrem unermüdlich zähen Streben ist die erfreuliche R e- form im Schulschreib, und Zeichenunterricht zu danken, die sich neuerdings allerorten Bahn gebrochen hat. Und da der Anstoß einmal gegeben war, hielt sich der Stein weiter im Rollen. Die direkten Begleit- und Folgeerscheinungen der umwälzenden Bewegung blieben nicht aus. Eingedenk der hochkünstlerischen Buchhandschriften aus Mönchszeit ging man daran, einer fast verlorenen Kunst neuen Odem einzuflößen. Von der Hand neuzeitlicher Meister der Schrift wurden künstlerisch wertvolle Typen geschaffen, die deutschem Empfinden und deut scher Art entsprechen und die Buchkunst der Jetztzeit dem urväter- lichen Erbe würdig anreihen lassen. Ich habe in einer Berliner Privatsammlung mit der modernen stählernen Kunstschriftfeder geschriebene Bücher gesehen, die ihren Bildnern alle Ehre machen. Namen wie Koch, Anna Simons, Beh rens, Ehmcke, Reichardt wären hier neben anderen zu nennen. Tie Buchwerke, inhaltlich so grundverschieden in Stoff und Wesen, schriftbildnerisch so charakteristisch getrennt auch in verkörpernder Auffassung — alle geeint aber unter dem Willen zu eigenem Mit erleben, zu sorgsam-feinem Abstimmen und Anfügen. Da ist kein kaltes Buchstabenskelett gegeben, kein lose angesügter Einband deckel — alles zusammenverflochten und ineinander verwoben. Die in kerniger Linie geführte farbenfrohe Initiale einer um fangreichen epischen Dichtung ebenso'bewußt geboren wie das zierlich gestaltete Typenbtld, aus dessen natürlicher Quelle sich die gedankentiefen Verse eines indischen Spruches ergießen. Unsere deutsche Buchkunst, in der Welt obenan, wird sich sicherkeine Gelegenheit entgehen las. sen, aus dem reichen Born weiterhin fruchtbare AnregungenundJdeenzuschöpfen. Angesichts solcher Fälle neubelebender Kraft, des Wieder- erweckens vorhandener Geschmacksempfindungen blieb die be fruchtende Einwirkung auf die Reklameschrift kaum mehr eine Frage der Zeit. Die zweckdienlichen Schreibgeräte standen be reits in dem Handwerkszeug unserer Meister der Schrifttunst zur Verfügung, bedurften nur für diesen Sonderzweck einiger Er«
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