Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.03.1922
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1922-03-23
- Erscheinungsdatum
- 23.03.1922
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19220323
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192203238
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19220323
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1922
- Monat1922-03
- Tag1922-03-23
- Monat1922-03
- Jahr1922
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
x° 70, 23. März 1922. Redaktioneller Teil. Höhung der Personentarife ist nicht in Aussicht genommen; jedoch ist es mit Rücksicht auf die Finanzlage der Reichsbahn nicht möglich, an den für Berlin und Hamburg geltenden besonders niedrigen Stadt- und Vororttarifen festzuhalten. Es ist daher eine Erhöhung der Zeit karten für den Stadt- und Vorortverkehr geplant, deren Tarife weit hinter dem Zeitkartenpreise für den sonstigen Reichsbahnverkehr Zurück bleiben. Erhöhung der Gebühren für Pakete, Telegramme und Ferngespräche im Auslandverkehr. — Die weitere Verschlechterung des deutschen Mark kurses zwingt die Postverwaltung, bei der Gebührenerhebung im Aus land-Paket- und Telegrammverkehr das seit dem 10. März auf 50 Mark für den Goldfrank festgesetzte Umrechnungsverhältnis abermals, und zwar mit Wirkung vom 24. März an, auf 56 Mark zu erhöhen. Dieses Umrechnungsverhältnis ist auch für die Wertangabe auf Briefen und Paketen nach dem Ausland maßgebend. Wegen entsprechender Erhöhung der Gebühren für Ferngespräche nach dem Auslande bleibt besondere Benachrichtigung Vorbehalten. Über die Einzelheiten geben die Post- anstaltcn Auskunft. Beifügung von Rechnungen bei Drucksachen nach 8 7, x Zisf. 11 der Post-Ordnung. — Sogenannte B r o m s i l b e r k a r t e n mit photo graphischen Bildern (Aufnahmen von Musikern, Bühnenkünstlern, Schriftstellern usw.) sind als Lichtbilder im Sinne des 8 7, x Zisf. 11 der Post-Ordnung anzusehen. Es ist daher u. a. erlaubt, den Sendungen mit solchen Karten, die gegen die ermäßigte Druck sachengebühr befördert werden sollen, die Rechnung beiz u legen. Für Bilder im allgemeinen bestehen, soweit sie die Eigenschaft künst lerischer Erzeugnisse haben, nach wie vor die Vergünstigungen des 8 7, x Zisf. 11 der Post-Ordnung. Geringe Mehreinnahme der Post. Die Vervielfachung der Post gebühren bringt nur 40 v. H. mehr. Die Wirkung der Vervielfachung, der Post- und Telegraphengebührcn von Neujahr liegt jetzt für den Monat Januar vor. Während diese Gebühren auf das Drei- bis Vier fache gesteigert worden sind, hat die Post im Januar gegen den De zember nur 40 v. H. Mehreinnahmen gehabt, die Telegraphie überhaupt keine. Die Postgebühren ergaben im Dezember etwas über 476 Mil lionen, im Januar wenig über 773 Millionen, also nur um nicht ganz 207 Millionen oder 40 v. H. mehr. Die Telegraphcngebühren brachten der Neichspost im Dezember 142 217 515 Mk., im Jannar 142 305 539 Mark. Trotz der Steigerung der Jnlaudgebtthren von 30 Pf. auf 1 Mark für das Wort hat also der Januar ganze 88324 Mark mehr gebracht. Mit den alten Gebührensätzen wäre sicher mehr erzielt worden. Die Schraube ist hier bereits überdreht. Der Ertrag der Fernsprechgebühren läßt sich kaum vergleichen. Er stieg von 118 ans 439^ Millionen, offenbar weil die Hauptmasse der Gebühren im Januar eingeht. Hier ist auch sicher der Ausfall nicht so groß. (Voss. Ztg.) Sonderbricfmarken für die Deutsche Gcwerbcschau. — Der Reichs postminister hat sich unter den ihm von dem Preisgericht vorgeschlagc- nen Arbeiten für den Entwurf entschieden, den Professor E h mcke für die niederen Werte geschaffen hat. Der Entwurf zeigt in einem Spitzenschild, der von Bändern umschlungen ist, das Münchener Kindl. Im Interesse einer möglichst raschen Ausgabe der Sonderbriefmarkcn, die voraussichtlich bis zum 1. April erfolgt, wird für alle Werte nur dieser eine Entwurf verwendet, der nur ganz geringfügige Änderungen erfordert. Die Ausführung erfolgt im Format der Nationalversamm lungsmarke. Geschaffen werden die Werte zu 1^4, 2, 3, 4, 10 und 20 Mark. Vorsicht bei Briefen nach dem besetzten Gebiet. — Die französische Besatzungsbehördc hat am 4. März in Mainz die Postüberwachung wieder eingeführt nnd Kontrollstellen daselbst eingerichtet. Absender von Briefen usw. nach dem besetzten Gebiet mögen das sorgfältig beachten. Die Betriebsräte und die Not der Zeitungen. — Eine Versamm lung der Betriebsräte der Kölner Z e i t u n g s b e t r i e b e verlangt in einer Entschließung von der Regierung die sofortige und gänzliche Sperrung der Ausfuhr für Zellstoff und zeitweise Sperrung der Aus fuhr sämtlicher Papierarten mit' Ausnahme von Luxuspapier, Maß nahmen zur Einschränkung der ständig steigenden Preise für Papier, Holz und Kohle, sowie Beseitigung jeder Sonderbesteuerung der Presse. Nur die sofortig« Ausführung der geforderten Maßnahmen sei ge eignet, in letzter Stunde den drohenden Untergang der Presse aufzu- haltcn und die Arbeiter und Angestellten vor Arbeitslosigkeit und Not zu schützen. ernst genug von der Regierung und der großen Öffentlichkeit genommen wird, steigert sich von Woche zu Woche mehr. Vor einigen Tagen wurde die betrübliche Tatsache bekannt, daß allein im vergangenen Monat 157 Zeitungen und Zeitschriften ihr Erscheinen einstellen mußten. In zwischen wird von den »Münchner Neuesten Nachrichren« mitgeteilt, daß jetzt sogar das altangesehene Blatt, der »Laubaner Anzeiger«, der seit 105 Jahren ununterbrochen erschienen ist, ebenfalls ein Opfer der Not der deutschen Presse geworden ist. Es sind vor allem kleinere und mittlere Blätter, die nicht mehr imstande sind, die enormen Herstel lungskosten aufzubringen. Von den maßgebenden Stellen ist allerdings schon wiederholt durchgreifende und baldige Hilfe zugesagt oder in Aus sicht gestellt worden. Aber was bis jetzt tatsächlich erfolgte, war bei weitem nicht angetan, als Einlösung der Negierungsversprcchungcn an gesehen zu werden, zumal da selbst die gesetzgebenden Körperschaften die Sonderbesteuerung des Zeitungsgewerbcs nicht fallen gelassen haben. Trotzdem soll nicht verkannt werden, daß namentlich die bür gerlichen Parteien Verständnis für die Not der Presse aufgebracht haben. So appelliert jetzt die Reichstagsfraktion der Demokraten erneut an die Regierung; in einer »kleinen Anfrage«, die sie im Reichstage eingebracht hat, fordert sie erneut baldige und zweckentsprechende Hilfsmaßnahmen. »Die Not der Zeitungen ist ständig. In der schwierigsten Lage befinden sich die Zeitungen, die in der Hauptsache von den mittleren Schichten der Bevölkerung gelesen werden, und auch die Fachpresse des gewerblichen Mittelstandes. Trotzdem der Reichstag zur Verbilli gung der wahnsinnigen Papierpreise entsprechende Beschlüsse gefaßt und sogar eine Kommission eingesetzt hat, geschieht nichts. Ist die Reichsregierung bereit, endlich durchgreifende Maßnahmen zu treffen, damit nicht ein großer Teil der Presse zur Stillegung oder zum Ver kauf ihrer Betriebe gezwungen wird?« Kleist-Gesellschaft. — In einem Werberuf der am 4. März 1920 gegründeten Kleist-Gesellschaft mit dem Sitz in Frankfurt a. d. Oder heißt es: »An alle Verehrer des Dichters ergeht die herzliche Mahnung, die Zwecke der jungen Gesellschaft zu unterstützen und selbst der Förde rungen, die sie bietet, durch Mitgliedschaft teilhaftig zu werden. Mit glieder können natürliche und juristische Personen und sonstige Ver einigungen werden. Die Mitglieder haben das Recht zur Benutzung der Kleist-Bibliothek in Frankfurt an der Oder, die bereits sehr reich ausgestattet ist, da die hervorragende Sammlung von Professor Otto mar Bachmann als Grundstock erworben worden ist, und erhalten unentgeltlich oder zu Vorzugspreisen das »Jahrbuch« und die in freier Folge erscheinenden »Schriften der Kleist-Ge sellschaft«. Das erste »Jahrbuch der Kleist-Gesellschaft« befindet sich im Druck; eine Mappe, die alle bisher vorliegenden und neu cnrfge- fundenen und neu entstandenen Kleistbildnisse mit historisch-kritischen Erläuterungen vereinigen soll, ist in Vorbereitung und wird die Reihe der »Schriften der Kleist-Gesellschaft« eröffnen. Eine Klei st-Bibliographie ist in Arbeit. Ein K l e i st - M u s e u m soll im Geburtshause des Dichters zu Frankfurt a. O. geschaffen wer den. — Anmeldungen zur Mitgliedschaft sind an den Schriftführer des Geschästsführenden Ausschusses, Herrn Stndienrat vr. Groeper, Frank furt a. d. Oder, Gubener Straße 36, zu richten. Der Jahresbeitrag beträgt für 1922 20 Mark«. Verteuerung der BibliothekSgebührcn. Bei der Er neuerung der Bibliothekskarten zum 1. April erwartet die Benutzer der preußischen Staatsbibliotheken eine Erhöhung der Leihgebühren. Sie betragen von jetzt ab 20 Mark (vor einem Jahre 5 Mark) für das Halbjahr, 60 Mark bei Ausländern mit Ausnahme der Österreicher und der ehemaligen Ncichsangehörigen deutscher Nationalität. Auch die Benutzung des Lesesaals ist nicht mehr gebührenfrei. Die Monatskarte kostet 2 Mark, die Halbjahrskarte 5 Mark. Beim Auskunftsbureau der deutschen Biblio theken ist die Gebühr für den Buchtitel jetzt statt 10 Ps. eine Mark. 7'/» Mill. Mk. ReichSzuschuß für die Leipziger Messe. Bei der Beratung des Haushalts -des Neichswirtschaftsministcriums im Haupt- ausschuß des Reichstags entspann sich über die Zuschüsse des Reiches zu den Muster-Messen eine längere Aussprache. Ein Antrag, für die Leipziger Muster-Messen den Ncichsbeitrag entsprechend der Regie rungsvorlage wieder auf 10 Millionen Mark zu erhöhen, wurde abge- lchnt. Von den Abg. vr. Semmler (Dnatl.) und vr. Nießcr (D. Vp.) wurden alsdann noch Rcichszuschüsse für die anderen Messen vcrlrngt. was seitens der Rcichsfinanzverwaltung nicht ohne Widerspruch blieb. Die erschöpften Reichsmittel ließen weitere derartige Unterstützungen nicht zu. Der Hauptausschuß bewilligte schließlich für die Messen in Leipzig 7,5 Millionen Mark, für die Breslauer und für die Kölner Messe je 625 000 Mark, für die Messe in Frankfurt a. M. 1 Mill. Mark und für den .Handelshof in Stuttgart 250 000 Mk. Der Kamps des Zeitungögewcrbes um seine Existenz. — Die Not der deutschen Zeitungen und Zeitschriften, die leider noch immer nicht 375
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder