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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.03.1922
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1922-03-23
- Erscheinungsdatum
- 23.03.1922
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- Deutsch
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70, L3. März 1922. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. BuchhandL. die sür den Musikalien- und Jnstrumentenhändler don Interesse sind; damit würde sicher der kleine Führer noch mehr Beachtung sinken und dem Messebesucher unentbehrlich werden. Die alte Musiksiadt Leipzig hatte wiederum eine Reihe her vorragender musikalischer Genüsse den Messcfremden und Messe- bummlern bereitgeslellt. Das berühmte Gewandhausorchesier, das kurz vorher seinen genialen langjährigen Dirigenten Arthur Nikisch verloren hatte, gab zwei Konzerte unter der Lei tung von Herm. Abendroth und Hans Psitzner. Das Neue Theater (Oper) wartete diesmal mit folgendem Spielplan auf: Tannhäufer, Salome, Josephs Legende, Aida, Figaros Hochzeit, Tosca, Die Zauberslöte, Der Schatzgräber, sür welchen namhafte auswärtige Künstler verpflichtet waren. Auch Schauspiel und Operette halten Bestes gewählt. In der altehrwürdizsn Thomaskirche, der Wirkungsstätte Johann Sebastian Bachs, brachte der Niedelverein unter Max Ludwig mit etwa 750 Mit wirkenden das gewaltige Requiem von Hector Berlioz zu glanz voller Aufführung. Die täglichen Gesangsaufführungen des Domchors unter G. Wohlgemuths Leitung im Völkerschlacht denkmal erfreuten sich wegen der herrlichen akustischen Klangwir kungen regsten Zuspruchs. Carl Schubert. Billige Zeiten. Ich hatte ihn mir schon lange anschafsen wollen, den Noinan des feinsinnigen Skandinaviers. Als ich ihn nun kürzlich unversehens in der Auslage eines Geschäfts der westlichen Berliner Prachtstraße sah, verdichtete sich mein Wunsch zum Kaufentschluß; im letzten Augenblick jedoch fiel mein Blick auf die Preistafel: »50 Mk.« — Das hieß wiederum vorläufiger Verzicht. Denn mein ausserordentliches Monatsbudget war verbraucht (der Kalender zeigte ja schon den sechsten — M.!), und mein ordentlicher Haushalt vertrug Sonderausgaben von 50 Mk. nicht. Verzichten ist ja allmählich zur Gewohnheit geworden. So schlen- derte ich dann weiter, schob mich hindurch durch das westöstliche Publikum Berlins, ließ das Schreien der Straßenhändler über mich ergehen und dachte bald kaum mehr an den unterlassenen Kauf. Das Großstadtlebcn umjohlte mich in seiner ganzen Unschönheit. Dickbäuchig getragene Cchieberpelze bahnten sich stoßend ihren Weg. Neben ihnen trippelten die mehr oder minder angetrauten Dämchen, mit der brillantenglitzernden Hand nach neuester Mode Leckereien aller Art in den Mund stopfend, Schokolade, Konfekt, Apfelsinen. Apfelsinen .... Ja, die hatte ich früher wohl auch gern gegessen. Wenn auch nicht gerade aus der Straße. — An der Ecke dort stand ein Wagen mit den gelben Südfrüchten. Der Kerl schrie sich fast die Lunge aus: aber das Geschäft schien auch zu lohnen: »Zuckersüße Ricsen- Apfclsinen, heute noch 7 Mk.!« »Zuckersüße. . .« und so weiter ins Un aufhörliche. Sieben Mark! — Früher gab's dafür etwa hundert Stück. Jetzt — tatsächlich, jetzt kostet ein halbes Dutzend beinahe soviel wie . . . . Doch ich stand schon nicht mehr an dem Apfelsincnwagen: Im Ctnrmschritt eilte ich zurück, an dem Buchsenster vorüber, hinein in das Geschäft, und schon wartete ich an der Kontrollkasse: »Ein — fünfzig Mark, bitte!« — Mit dem Lächeln eines, der ein gutes Geschäft gemacht hat, schob ich den Schein hin: Ich hatte mein Buch, so billig, wie ich es nie erhofft — hatte es eingetauscht gegen sieben säuerlich aussehende Apfelsinen .... Ich werde jetzt immer mit Apfelsinen bezahlen. E. Fritz Baer, Schriftleiter der Deutschen Zeitung. Steuerliteratur. Die gegenwärtige lebhafte Steuergesetzgebung hat ganz naturgemäß eine nicht minder rege Veröffentlichung von Steuerlitcratur zur Folge. Heute liegen wieder zwei das Steuergebiet betreffende Werke zur Be sprechung vor. Das eine betitelt sich: Bilanz und Neichseinkommensteuer sctnschlteßlich Kör- perschastssteucrj. Von Hans Eckstein und Fritz Buch- wieser, Obersteuerinspektoren beim Landessinanzamt Mün chen. 2. verbesserte Auslage. Oktav. 2V8 Seiten. 1SL1. Mün chen, Berlin u. Leipzig: I. Schweitzer Verlag (Arthur Se11ier>. Ladenpreis 30 Mark. Das Buch ist im Börsenblatt bereits anfangs vorigen Jahres (Bbl. 1921, Nr. 7) von Herrn Stoll eingehend besprochen worden: was dort über die erste Auslage des Buches gesagt wurde, trifft auch sür die zweite, stark vermehrte und verbesserte Auslage durchaus zu. Man wird selten eine so klare und den spröden und schwierigen Stoff so leicht verständlich zur Anschauung bringende Darstellung finden, wie dieses Buch sie aufwcist. Die Verfasser nehmen bei aller Anerkennung der Theorie ganz besonders aus die Praxis Rücksicht. Es ist daher auch erklärlich, daß der ersten Auslage nach so kurzer Zeit bereits die zweite Auflage folgt. Der Buchhändler sollte das Buch selbst lesen, es aber besonders bei Nachfragen nach einer praktischen Steucrerniittlungs- anleitung empfehlen. Die vielen im Text cingestrsuten Buchungs- und Bilanzbeispiele sind besonders lehrreich und wirkungsvoll. Das zweite zur Besprechung vorliegende Buch: Der steuerpflichtige Bilanzgewinn von vr. jur. vt rsr. pol. Brönner, Steuerstzndikus führender Industrie- und Handelsocrbänbe. 18. Band von Elsners Betriebs- Bücherei, hcrausgegeben von vr. jur. Tänzler, vr. W. v. Karger und Pros. F. Lettner. 8". 131 Seiten. 1922. Otto Elsner B er l a g s g c s e l l s ch aft »i. b. H., Berlin S. 12 ist besonders dem Kaufmann gewidmet, dem es bei Ausstellung feiner Steuerbilanz ein guter Führer ist. In knapper Form und leichtver ständlichen Ausführungen gibt das Buch eine Anleitung, der das sür die Steuerveranlagung neueste Recht zugrunde gelegt ist: besonders berück sichtigt sind die Abschreibungsgrundsätze nach der Gcsctzesnooclle vom 21. März 1921, ebenso die nach diesem Gesetz zngclasscnen Ubsrtcue» rungsrücklagen. Wichtig sind die Abschnitte über die Bewertung des Betriebsvermögens, in seiner Gesamtheit wie in den einzelnen Ver mögensteilen, und die Abschreibungen. Wertvoll ist auch der Anhang, der die auf die Steuern, Bewertungs- und Buchsührungsvorschristcn bezüglichen Gesetzestexte, sowie die Verordnung und Dienstanweisung zum K 59a REStG. vom 25. Juli 1921 und ein ausführliches Sach register bringt. Auch dieses Buch ist bester Empschlung und weitester Verbreitung wert. Für künftige Auflagen sei die Einfügung eines praktischen Beispiels (oder auch mehrerer Beispiele! einer Geschäfts» und einer Steuerbilanz angeregt, als Ergänzung und zur Veran schaulichung der beschreibenden Ausführungen. Leipzig. Adelbert Kirsten. ^skrducli ller küctierpneise. krgobnisso iisr vor- stsigeruugou in veutscblauck, vsuisoli-üstsirsicb, llollauck, Lüauckinavisn unck der Leliivetv, bearbeitet von ksrieckrtob) kupp, cksiirz. IS: 1920. veixrix, Otto 8arrasso«!tr. 1921. VIII, 252 8. 8°. veiurrckbck. 40.-. Nachdem cs seit 1914 in drei Doppeljahrgängen herausgekommen ist, kehrt das »Jahrbuch der Biicherprcise» mit dem vorliegen den 15. Bande zu seiner alten Gepflogenheit des alljährlichen Er scheinens zurück. Freilich ist es etwas spät geworden sür die Auktionen des Jahres 1920, und wenn das Vorwort zu Recht bestehen soll, in dem es heißt »Bor allem haben die Benutzer des Jahrbuchs ... ein starkes Interesse daran, möglichst rasch über die Versteigerungsergeb- nisse unterrichtet zu sein und nicht erst zwei Jahre nach stattgesundsnen Auktionen», bann mutz auch das Tempo, in dem die Einzelbände heraus-, kommen, wieder ein schnelleres werden. Man stößt ja jetzt überall aus Hindernisse, aber mit der Zeit kann man sich auch daran gewöhnen, sie zu überwinden. Der vorliegende Band behandelt 32 Versteigerungen, darunter echt holländische. Skandinavische und schweizerische waren diesmal nicht zu verzeichnen. Das ist schade: denn die Preise in holländischen Gulden, In skandinavischen Kronen und in schweizerischen Franken sind jetzt das einzig Wahre. Wieviel 190 Gulden heute wert sind, bas kann man schnell ausrechnen; was aber 109 Mark aus dem Jahre 1929 sür ein Buch jetzt bedeuten, das zu schätzen, wird ein kopszerbrcchendes Exempcl. Die Sorgfalt der Bearbeitung ist, wie bisher, lobend anzuerkenncu, wenn es auch ohne Drucksehler nicht abgcht: Dickens: »korezriuo kickls- ist nicht 1743, Holz und Schlas: »Neue Gleise- nicht 1812 er schienen: das und so ähnliche Kleinigkeiten könnte man erwähnen. Man könnte auch wünschen, daß z. B. Dalla Porta sS. 55) und Jo. Bapt. Porta IS. 148> an einer Stelle vereinigt wären, weil das ein und der selbe Mann ist: daß »Ibe bistorx vk tke ackvsntures ok ckosopii Fiel ding, daß das »Allgemeine Künstler-Lexikon . . Zürich 1763—«7 IS. 133>, unter Johann Rudolf Füßli stände: man könnte auch anmerken, baß die erste Ausgabe von Helvötius: ve I'ssprit IS. 199> dieOuart ansgabe mit XXII u. 643 Seiten vom Jahre 1753, nicht aber die Oktavausgabe ist, von der bas der Versteigerer in seinem Kataloge jedenfalls behauptet hatte. Doch man muß dabei auch sagen, daß solche Dinge so selten nur Vorkommen, daß man in dem vorteil haften Gebrauche des immer unentbehrlicher werdenden Buches da durch nicht gestört wird. Berlin-Wilmersdors. Philipp Rath. 36»
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