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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.04.1922
- Strukturtyp
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- 1922-04-18
- Erscheinungsdatum
- 18.04.1922
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Redaktioneller Teil. SV, 18. April 1922. Am 23. Januar starb nach schwerem Leiden an einer Gehirn entzündung im Alter von 48 Jahren Herr vr. Felix Pickardt, Mitinhaber der Firma Voll u. Pickardt und der Buchdruckeiei R. Voll. Mit Recht hob die »Vereinigung der Berliner Mitglieder des Börsenvcreins», deren Vorsitzender der Verstorbene in den letzten Jahren gewesen war, in ihrem Nach ruf hervor, daß der Berliner Buchhandel in dem Entschlafenen einen Mann verloren habe, der sich jederzeit in aufopfernder Weise für das Gesamtwohl des Buchhandels eingesetzt und es namentlich verstanden habe, bei der Behandlung jener grossen Fragen, die in der letzten Zeit zwischen den verschiedenen Grup pen des buchhändlerischen Berufes zu erörtern waren, ansglci- chcnd zu wirken. Herr vr. Pickardt war ursprünglich Landwirt. Er hat das Gymnasium bis zur Prima besucht, ist auf einigen Gütern als Volontär praktisch tätig gewesen, hat daun die land wirtschaftliche Hochschule besucht und in Jena zum vr. agr. pro moviert. Die Verheiratung seiner Schwester mit dem Buch- druckcrcibesitzer Ernst Voll gab ihm Veranlassung, sich dem Buch handel zu widmen. Nach einer Volontärzeit in Hannover, Frank furt a. M. und Poris trat er im Jahre 18S9 in die Buchdruckerei R. Voll als Teilhaber seines Schwagers ein und begründete mit diesem zusammen im Jahre 1900 die Verlagsbuchhandlung Voll u. Pickardt. Dem Hauptausschutz der Korporation der Berliner Buchhändler gehörte Herr vr. Pickardt seit 1816 als Schriftführer au. Auch in diesem Ehrenamt hat er eine verdienstliche Tätigkeit entfaltet. Unsere Korporation wird dem liebenswürdigen Kolle gen ein ehrenvolles Gedenken bewahren. Am 12. Oktober starb im besten Mannesalter unerwartet an einem Schlagslutz der Buchhändler und Antiquar Herr E d m u n d Meyer, der unserer Korporation ebenfalls einer Reihe von Jah ren angehört hat. Edmund Meyer entstammt einer alten und an gesehenen Kaufmaunsfamilie und ivar in den literarische» Krei sen der Hauptstadt, namentlich auch bei den Bibliophilen in der Provinz, wohlbekannt. Im Jahre 1869 geboren, gründete Edmund Meyer Anfang der 90er Jahre, zusammen mir seinem Fachgenossen Martin Breslauer, eine Buch- und Antiquariats- Handlung, die bald in literarischen Kreisen Beachtung fand. Im Jahre 1898 trennte sich Meyer von seinem Sozius und führte die Buchhandlung unter seiner eigenen Firma fort. Der Ver storbene war ein guter Kenner alter Bücher und ein tüchtiger Ge schäftsmann. In seiner Ausdruckswcisc zeigte er die Wcsens- eigentümlichkcit des alten eingewurzelten Berliners. Wir werden das Andenken des entschlafenen Bcrussgcnossen stets in Ehren halten. Am 27. Oktober entschlief im 75.'Lebensjahre nach langem schweren Leiden unser langjähriges hochverehrtes Mitglied Herr A l b e r t S e y d c l, i. Fa. Albert Scydel, Verlagsbuchhandlung. In ihm verliert der Berliner Buchhandel eines seiner ältesten und beliebtesten Mitglieder, das in langjähriger Tätigkeit im Hauptausschutz und im Vorstand der -Korporation der Berliner Buchhändler- sich um das Gemeinwohl seiner Berufsgenosscn in ganz besonderem Matze verdient gemacht hat. Der Verstorbene war Teilnehmer des Krieges 1879/71, war nach Beendigung des Feldzuges in Dresden in Stellung gewesen und hatte am 15. März 1873 die Polytechnische Buchhandlung in Berlin gegründet, die er unter schwierigen Verhältnissen zu Erfolg und Ansehen ge bracht hat. Am I. April 1919 verkaufte der Entschlafene infolge vorgerückten Alters die Polytechnische Buchhandlung, behielt aber seinen Verlag weiter. Ein tüchtiger Buchhändler von eisernem Fleiß, großer Treue und Lauterkeit des Charakters ist in Albert Scydel dahingegangen. Unsere Korporation wird das Andenken dieses verdienstvollen Kollegen in hohen Ehren halten. Am 23. Dezember starb unser langjähriges Mitglied, der Ge sellschafter und Geschäftsführer der Firma E. Regenhardt G. m. b. H., Herr Verlagsbuchhändler OttoLevysoh», nach kurzem schweren Leiden im 67. Lebensjahre. Als früherer Inhaber des juristischen Verlages I. I. Heine, der später mit dem Guttentag- schcn Verlage verschmolzen wurde, und in den letzten Jahren als Gesellschafter und Geschäftssührer der Firma C. Regenhardt war der Verstorbene auch lange Jahre Mitglied unserer Korporation. In dem Nachruf, der ihm von den Gesellschaftern seiner Firma gewidmet wurde, wird die vornehme Gesinnung, das streng recht- S22 liehe Denken und die vorbildliche Gewissenhaftigkeit des Verstor benen rühmend hervorgehoben. Auch unsere Korporation wird dem Entschlafenen ein ehrenvolles Gedenken belvahren. Die Bibliothek der Korporation ist auch in diesem Be- richtsjahre etwas gewachsen. Die Firma Vereinigung wis senschaftlicher Verleger hatte die Freundlichkeit, uns das für Nachschlagezweckc sehr wertvolle Handbuch -Minerva zu überweisen, die Firma Dietrich Reimer (Ernst Vohsenj A.-G., Berlin, das Werk Jöhlinger, Bismarck und die Juden, die Firma OttoElzner ihre Jubiläums-Festschrift, die Firma Egon Fleischel L Co. Ernte, 1. Bd., die Firma vr. P. Langenscheidt Diplomatie der Ehe; von den Erben des ver storbenen Herrn AlbcrtSehdcl wurden der Bibliothek über wiesen: -Katalog der Bibliothek des Börscnvereins», Band I und 2, »Die Rcformbewegung im Deutschen Buchhandel-, Band l und 3, und »Geschichte des Deutschen Buchhandels», Band 2 und 4. Außerdem wurde uns noch eine grössere Anzahl von Verlags- Katalogen überwiesen, die wir ebenfalls sorgfältig ausbewahrcn. Den gütigen Spendern sprechen wir auch an dieser Stelle unseren herzlichsten Dank sür ihre Geschenke aus und richten auch bei die ser Gelegenheit an unsere Mitglieder die Bitte, ständig ihre Ver- lagskataloge und alle diejenigen Publikationen ihres Verlages unserer Bibliothek zu überweisen, die für den Buchhändler von Interesse sind. Die Firmen dienen mit diesen Überweisungen auch ihrem eigenen Interesse, weil häufig an unseren Bibliothekar bzw. an unsere Bestellanstalt Anfragen herantreten über die in Berliner Verlagen erschienenen Bücher, die natürlich zuverlässiger und erschöpfender von unserem Beamten beantwortet werden kön nen, wenn unsere Bibliothek über ein lückenloses Katalogmaterial verfügt. Erwähnen möchten wir auch noch, datz unser Aufruf im vorjährigen Jahresbericht an diejenigen Mitglieder, die Bücher unserer Bibliothek entliehen, aber nicht zurückgcgeben hatten, von Erfolg gekrönt war. Die Zahl der Mitglieder der Korporation betrug am 31. De- zember 1921 224 (wie im Vorjahre). Der Bestellanstalt gehörten 549 Firmen an. Neue Bü Her ^ für Bücherliebhaber und Büchersammler. Von vr. G. A. E. Bogeng. IV. (III s. Bbl. Nr, 73.) Ebenso wie die Quellen für die Organisationstechnik der Wissenschaften nicht sehr zahlreich sind (siehe letzten Artikel), so gibt es auch nur einige wenige Sammler- erinnerungen in deutscher Sprache, da die von einem Sammler verfolgten wissenschaftlichen Ziele noch immer nicht recht die allgemeine Anerkennung bei uns finden. Wäre das etwas anders, dann würden auch die wissenschaftlichen Stifter und Stiftungen zahlreicher sein. Tritt einmal ein Mann auf, wie etwa in Berlin Wilhelm von Bode, dem es gelingt, den Bemühungen der Sammler feste wissenschaftliche Ziele zu geben, dann Pflegt es auch an Erfolgen, die dem allgemeinen Nutzen zugutekommen, nicht zu fehlen. Wir haben oder hatten doch auch in Deutschland Sammlerlcistungen und Sammlungsstiftuuge» aufzuweisen, die hinter den vielberühmtcn und vielbewund'wten amerikanischen nicht Zurückbleiben. So etwa die der kirchlichen Kunstaltertümer des Kölner Domkapitulars Prof. v. A. Alex. Schnlltgcn, die vorbildlich dafür ist, was Beharrlichkeit, Beschräu kung auf das erreichbare Gebiet, Kennerschaft, Kunstverständnis und ein Sammleringenium zu leisten vermögen, wobei es gerade für das letztere bezeichnend zu sein Pflegt, datz es aus einer ge wissen Intuition den Sammcleiser dahin lenkt, wo Neuland zu erobern ist. Die Erfolge nicht weniger großer Sammler erklären sich gerade hieraus, aus ihrer Originalität, aus der neuen Art, in der sie ihr Sammclgcbict zu bestellen wissen, aus der neuen Aus fassung, in der sich ihnen eine bestimmte Sammeltätigkeit dar stellt. So werden sie zu wichtigen Mitarbeitern des wissenschaft liche» SammlungswesenS. Schnütgcn hat schlichte, warmherzig geschriebene Rückblicke aus seinen Lebensgang hinterlassen, die in
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