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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.05.1922
- Strukturtyp
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- 1922-05-04
- Erscheinungsdatum
- 04.05.1922
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- Deutsch
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103. 4. Mai 1922. Redaktioneller Teil. illustr. llüeliar. 8 3. 176 kirn. Kleine Mitteilungen. 400 Mark neue wöchentliche Teuerungszulage haben die Buchdrncker- gihilfen in der am 26. April in Berlin begonnenen Sitzung der L o h n k o m m i s s i o n des T a r i f a-l s s ch uf s e s der Deut- schen B uchdrucker verlangt. Diese neue Zulage sollte ab 1. Mai ge zahlt werden, und zwar ohne Unterschied zwischen Ledigen und Ver heirateten und ohne Rücksicht auf die einzelnen Lokalzuschlagsklassen. Es ist wohl ganz selbstverständlich, daß die Vertreter der Prinzipalität einer solchen Forderung nicht nahetreten konnten. Die Gchilfenvcrtreter behaupteten zur Begründung ihrer Forderung, daß in der Zeit vom 19. März bis 15. April d. I. die Lebenshaltung eine Steigerung um 6l)o/o erfahren habe. Dieser Behauptung wurde von den Prinzipals- vertretcrn entschieden widersprochen. An der Hand des neuesten statisti schen Materials wurde den Gehilfenvertrctern bewiesen, daß ihre Forde rung nicht berechtigt sei. Da die Gehilfenvertreter aber ans ihrem Standpunkte verharrten und auch ein Vcrmittlungsvorschlag des Ge schäftsführers des Tarisamts, der die Gewährung einer neuen Teue rungszulage von wöchentlich 200 Mark vorschlug, keine Annahme fand, wurden die Verhandlungen der L o h n k o m m i s s i o n er gebnislos abgebrochen. Die Vertreter der Prinzipalität hatten 100 Mark neue Teuerungszulage geboten. — Wie uns ans Berlin be richtet wird, haben die Gchilsenvertreter das Neichsarbeitsministerium angerufen. Die Gehilfen stützen sich nicht wenig darauf, daß die Kon junktur im deutschen Bnchdrnckgewerbe nach ihrer Ansicht verhältnis mäßig günstig sein soll. * Das am 28. April nachmittags znsammengetretene Schiedsgericht fällte nach Mitternacht folgenden Schiedsspruch: Für den Monat Mai 1922 kommen auf die im Monat April 1922 tariflich gezahlten Löhne dieselben Teuerungszulagen, wie sie mit Wirkung ab 27. März 1922 bestanden. (In Lohnklasse 6 z. B. für Verheiratete, je nach der Höhe des Lokalzuschlags, 190—160 Mark wöchentlich.) Am anders Morgen trat die Lohnkommission des Tarifausschusses der Deutschen Buchdrucker wieder zusammen. Es wurde von den Sprechern beider Parteien die Erklärung abgegeben, daß sie den Schiedsspruch mit knapper Mehrheit angenommen hätten. Die Ver treter beider Parteien äußerten Bedenken über die Durchführbarkeit des Schiedsspruchs: beiderseits wurde aber die Verpflichtung über nommen, für die Durchführung und für die- Befolgung des Schieds spruchs Sorge zu tragen. Die Verpflichtungen aus dem Schiedsspruch sind für beide Parteien bis zum 31. Mai d. I. verbindlich. Die Ge hilfenvertreter stellten dann in der Lohnkommission verschiedene An träge, die gleichfalls auf eine materiell« Besserung hinzielten. U. a. wurde beantragt, für Berlin und Hamburg eine besondere Zulage zu beschließen und Frankfurt a. M. mit Berlin und Hamburg gleichzu- stellcn. Es wurde aber festgestellt, daß die Lohnkommission nicht be fugt sei, hierüber zu beschließen, sondern daß dies Sache des Tarif- ansschusses sei. Es wurde daher beschlossen, diese Anträge der nächsten Sitzung des Tarifausschnsses, die wohl gegen Ende Mai d. I. statt- findcn wird, als Beratungsmaterial zu überweisen. In Rücksicht auf die Gewerbeschan in München (Ausstellung) wird diese Sitzung wahr scheinlich in München stattfinden; vom Tarifkreis V fBayern) erging eine Einladung dazu. Von besonderer Wichtigkeit ist der Beschluß der Fohnkommission, die gegenwärtigen Sätze des Deutschen B u ch d r u ck - P r c i s t a r i fs vom 1. Mai d. I. an um 3 V o/o zu erhöhen. Was die Lohnhöhe betrifft, so bezieht vom 1. Mai d. I. an ein verheirateter über 24 Jahre alter Setzer oder Drucker in Leipzig einen Mindest-Wochenlohn von 895 Mark, in Berlin und Hamburg von 933 Mark. Auf diese Löhne erhalten die Maschinensetzer noch einen Aufschlag von 50 Mark wö chentlich. Das Hilfsarbeiterpersonal erhält von den neuen Teuerungs zulagen die im Lohntarif vorgesehenen Prozentsätze. Das Kostgeld der Lehrlinge wurde um wöchentlich 16 Mark erhöht. In Berlin und Hamburg z. B. erhalten demnach die Lehrlinge im ersten Lehrjahr 107 Mark, im zweiten Lehrjahr 117 Mark, im dritten Lehrjahr 132 Mk. und im vierten Lehrjahr 142 Mark wöchentlich. Für Leipzig betragen diese Sätze 100, 108, 112 und 126 Mark. — Auf die wiederum enorm erhöhten Druckpreise werden wir noch zurückkommen. Verbot im besetzten Gebiet. — Die Rheinlandkommission hat das für das »Deutsche Offizierblatt« ausgesprochene Verbot auf die Zeit schrift »Staat und Wehrmacht« ausgedehnt. Hauptversammlung des Hansabundcs. Der Hansabund ver anstaltet am 5. und 6. Mai eine Hauptversammlung in Nürn berg. Es werden folgende Referate gehalten werden: NeichstagS- abgcordneter 1)r. Hugo: »Die Erwerbsstände und die Wirtschafts krise«, Ncichstagsabgeordneter vr. H e r m a n n F i s ch e r: »Die Ziele des Hansabunbes«. Die Veranstaltung findet im Hotel »Deutscher Hof statt. Neue Aktiengesellschaft im Wiener Buchhandel. — Im Sitzungs saal der »Treuga«, Aktiengesellschaft für Veredluitgsvcrkehr und für trcuhändige Güterverwertung, Wien I, Wallnerstrahe 4, fand die kon stituierende Generalversammlung der »Bukum«, A.-G. für Buch-, Kunst- und Musikalicnhandel, vormals Hugo Heller L Cie. in Wie n statt. Die Aktiengesellschaft wurde mit einem Aktienkapital von 25 Mil lionen Kronen gegründet. In den Verwaltungsrat wurden gewählt: Generalkonsul Felix Sobotka, .Kommerzienrat I. Bettenhausen, Le gationsrat Edwin Bourguignon, Direktor Robert Eisler (Treuga). Direktor Robert Fanta (Bankhaus Gebrüder Gntmann), Rechtsanwalt vr. Emil Franzos, Hugo Heller, Generaldirektor Adolf Neubauer, Uni versitätsprofessor Arthur Salz, Kommerzienrat Hermann Stilke, Di rektor Ernst Weiser (Treuga), Hofrat Universitätsprofessor vr. Richard Wettstein. Ausstellung von Literatur des Orients. — Die Gutenberg- Buchhandlung (Inh. Gyldendal'scher Verlag) A.-G. in Berlin W. 50,'Tauentzienstraße 5, veranstaltet demnächst eine Sonderausstel lung : Literatur des Ostens, und wünscht schon jetzt ein Exem plar aus den Gebieten Kunst, Philosophie, Literatur in Kommission zu erhalten. (Vgl. Bbl. Nr. 99, S. 4964.) Bibliographisches Institut, A.-G. in Leipzig. — Nach dem Ge schäftsbericht ergibt sich für 1921 ein Bruttogewinn von 5,94 (i. V. 3,04) Mill. Mk. Bei Geschäftsunkosten von 3,67 (1,94) und Ab schreibungen von 0,34 (0,20) Mill. Mk. verbleibt ein Reingewinn von 1,35 (0,5H) Mill. Mk. Die Verlagstätigkeit war in erster Linie der Bearbeitung des neuen zwölfbändigen Lexikons und der Fertigstellung mehrbändiger Verlagswerke gewidmet. Die Aussichten für das kom mende Geschäftsjahr erscheinen trotz weiterer Preissteigerungen nicht un günstig. Gocthefcicr in Wien. — Der östcrreichischeJournalistcn- u n S^Sch r i f t st e l l e r v e r e i n veranstaltete am 28. April im Ne- doutensaale der Hofburg in Wien eine Gocthefeier, deren Reinertrag dem Fonds zur Erhaltung des Goethehauses in Frankfurt a. M. überwiesen werden soll. Nach einem einleitenden Vortrag des Direktors des Burgtheaters Anton Wildgans über die Bedeutung Goethes für den deutschen Geist und die deutsche Kultur wurden von Mitgliedern des Burgtheaters und der Staatsoper ver schiedene Lieder und Gedichte von Goethe zum Vortrag gebracht. Der Feier wohnten der Präsident ber Republik Deutsch-Österreich Heinifch, der deutsche Gesandte vr. Pfeiffer, fowie zahlreiche Vertreter von Kunst, Wissenschaft und Literatur bei. Einladung aus Peru an deutsche Künstler. — In Truxillo in Peru soll ein großes F r e i h e i t s d e n k m a l errichtet werden zum lOOjähri- gen Jubiläum der Unabhängigkeitserklärung des Landes. Zu dem inter nationalen Wettbewerb, der dafür ausgeschrieben wird, hat das perua nische Konsulat in Dresden fünf hervorragende deutsche Bildhauer ein- geladcn: Karl Albiker und GeorgWrba inDresdcn, Her mann Hahn in München, Hugo Lederer in Berlin und H u b e r t N e tz e r in D ü s s e l d o r f. * Messe-Versteigerung in Franksurt. Bei der Ausbietung der Sammlung von Prof. vr. Michelsen durch die Firma Nud. Bangel wurden u. a. folgende Preise erzielt: Lukas Cranach »Lucretia« (1548), 320 000 Mark, Amigoni, »Diana und Nymphe«, 280 000 Mark, B. v. d. Helft, Damcnbildnis (1659), 200 000 Mark, Jordacns, »Zwei Patriarchen«, 120 000 Mark, Boucher-Schnle, »Pompadour«, 110 000 Mk.. M. v, Cleve, »Bauernschlägerei«, 100 000 Mark. 63S
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