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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.05.1922
- Strukturtyp
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- 1922-05-11
- Erscheinungsdatum
- 11.05.1922
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Redaktioneller Teil. 0»rs«,blatt f. d. Dtschn. Buchhandel. >09, 1l, Mai 1922. wir z. B. die sogenannten Heiligenbildchen — Frankreich viel leicht über Deutschland steht, wenigstens ist das bei französischen Firmen der Eindruck im Hinblick auf die vielfach gefälligere Form, Wahl des Papiers, Zartheit der Farbe, sorgfältige Be handlung der Ränder usw. Mehr und mehr werden deutsche Häuser, die kleine oder große Bilder nach Brasilien liefern wollen, auch dazu über gehen müssen, dafür portugiesischen Text zu wählen. Das deutsche Buch krankt für Brasilien an einem Fehler, der unheilbar ist: an der schwierigen deutschen Sprache. Der gebildete Brasilianer liest Werke in französischer Sprache mit derselben Leichtigkeit wie die in seiner portugiesischen Muttersprache geschriebenen. Man behauptet sogar, daß z. B. in Rio de Janeiro mehr französische als portugiesische Werke verkauft und gelesen werden. Das schließt natürlich nicht aus, daß für das deusche Buch noch große Absatzgebiete in den zahlreichen deutschen Kolonien Mittel, und Slldbrasiliens, die ja auch über eine Anzahl deutscher Buchhand lungen verfügen, übrig bleiben. Unter der brasilianischen Be völkerung hat trotz des für Deutschland ungünstigen Ausganges des Krieges das Studium der deutschen Sprache und der Besuch Deutschlands nicht abgenommen. Es genügt schon der Hinweis auf die immer mehr anwachsende Zahl der Brasilianer in Berlin. In der Gcbetbuchliteratur kommen im allgemeinen natürlich nur portugiesische Ausgaben in Frage. Deutsche Häu- ser, die solche bereits auf den Markt geworfen haben, sollen be achten, daß auf die Dauer nur erstklassige Übersetzer, Bearbeiter und Verfasser die Verbreitung eines Buches gewährleisten kön- ncn, ein Punkt, der bisher nicht immer beachtet worden ist. Das selbe gilt für Romanliteratur, Schulbücher, wissenschaftliche Werke usw. ^ In der wissenschaftlichen Literatur nehmen deutsche Werke auch für den gebildeten Brasilianer eine erste, wenn nicht die erste Stelle ein. So sind außer technischen Werken besonders medizinische gesucht. Am meisten Absatz jedoch finden Bücher deutscher Mediziner und Wissenschaftler, die ins Französische übertragen worden sind und damit sofort einem viel größeren Interessentenkreise zugängig weiden. In der Romanliteratur beherrscht Frankreich den Markt, weil es seine Bücher nicht erst übersetzen zu lassen braucht. Von deutschen Romanen sind bisher erst verhältnismäßig wenige übersetzt worden. Abgesehen von katholischen Ordensgenossen schaften, die aus Gewissens« oder doch Billigkeitsgründen frei willig Honorar zahlen, wird einstweilen wenig für deutsche Autoren an übersetzungsgebühren zu erwarten sein, da es an einem literarisch-künstlerischen Abkommen fehlt, das jedoch mit Frankreich geschlossen worden ist. Die bevorstehende Ausstellung wird voraussichtlich nur Bücher in portugiesischeirund lateinischer Sprache (Missalien usw.) zulassen neben reinen Bildwerken. Der deutsche Musikalienhandel hat wegen der inter national gültigen Notensprache ein günstigeres Feld. Es würde sich aber empfehlen, für den Titel und vielleicht noch für das Vorwort statt der deutschen die portugiesische Sprache zu wühlen. Es sei dabei nochmals darauf aufmerksam gemacht, daß bei Übersetzungen, besonders bei politischen Schriften, wiederholt allzu schwer gesündigt worden ist, ja daß 8 bis 10 und mehr Fehler in einem einzigen Satze zu verzeichnen waren. Als Musikalienmarkt darf Brasilien schon deshalb nicht außer acht gelassen werden, weil besonders im letzten Jahrzehnt das musikalische Leben wenn auch nicht immer intensiv, so doch extensiv einen bedeutenden Aufschwung genommen hat. An der Besserung kirchenmusikalischer Verhältnisse ist der deutsche Welt- und Ordensklerus hervorragend beteiligt gewesen. Die Verlagsanstalten haben zu beachten, daß man in Brasilien, von den deutschen Kolonien abgesehen, keine gemischten Chöre kennt, noch weniger Männerchöre, sondern nur Frauenvereini gungen. Die Wiedergabe größerer Chorwerke ist deshalb von vornherein ausgeschlossen. Größere Orchester sind ebenfalls sel ten, kleine finden sich jedoch verhältnismäßig zahlreich. Am meisten wird die Klaviermusik gepflegt, wobei dem Brasilianer sein ausgesprochenes musikalisches Talent zu statten kommt. Aussteller-Verzeichnis zur Kantate-Bugra-Messe 1922. Nachträge und Ergänzungen. <1. List- s. Bbl. Nr. 105.) Firma: Ausstellungs-Lokal: Stand: Delta-Verlag Kurt Ehrlich. Berlin. <B.: Kurt Ehrlich und Kohl) Ehrlich, Kurt, Verlag, Berlin. (V.: St E/Koje Lös-t> Kurt Ehrlich und Kohl) Keil'sNachsolger, Ernst, (AugustScherl), Roman-Abteilung, Leipzig Kursbuch- und Vcrkehrs-Verlags-G. m. St E/Koje 24a—k « II/Koje 43 b. H., Leipzig Monopol-Verlag Georg Ehrlich, Berlin. B II/Koje 43 >V.: Kurt Ehrlich und Kohl) Osterwald, Louis, Vervielfältigungs St E/Koje 24a—Ir apparate, Dresden Rlkola Verlag A.-G., Wien — München « III/Kojc >87-1!)» — Leipzig B II/Koje 33 Tal, E. P., L Co., Verlag, Wien Talisverlag, Verlag Magische Blätter, « II/Koje 33 Leipzig Verlag Kraft und Schönheit, Gustav Möckel, Berlin-Steglitz Verlag »Die Neueste Deutsche Mode- B 111/237—289 St E/21—22 Bruno Dietze, Leipzig »Wila«, Wiener Literarische Anstalt, Gesellschaft m. b, H., Wien — Leipzig St E/102 u. 104 B III/177 u. 177» ^brieclrick 8climi6t Die pinslres cles KnIIimsckoz. Lerlia, Verlag von Lmil Lberiug, 1922. (Xlü88i8ck-?tiilol0- gi8elis ätuckieu. Verölkentliekt von k'. ^aeod^. UeÜ 1.) 106 (110) 8. 8°. Das häufig Ungenaue und Unsichere, das wir über die antiken Bibliotheken wissen, müss-en wir uns aus wenigen Bruchstücken zusam mensuchen. Da bleibt den Vermutungen ein weiter Spielraum. Trotz dem läßt sich auf sie nicht verzichten. Denn das antike Buch- und Büchersammelwesen ist aufs engste verbunden mit der Überlieferung des antiken Schrifttums; die Erforschung der antiken Schrifttums- geschichtc, der Buchgestaltung der Werke antiker klassischer Autoren führt immer wieder zurück auf jene Stelle, an der einst die berühmte alexan- drinische Bibliothek stand, die ihre Aufgabe, den Bestand der gesamten griechischen (und überhaupt der antiken Welt-)Literatur zu sichern, in doppelter Weise gelöst hatte: einmal durch die Aufstapelung der noch vor handenen Schrifttumsmassen, sodann durch deren Ordnung, die zu einer kritisch-philologischen Sonderung der echten und falschen Schriften, zu Tcxtfeststellungen und mittelbar zur Aufstellung des Kanons der antiken Klassiker führte, den wir heute noch, obschon wir uns mit den großen Verlusten antiken Schrifttumsgutes abfindcn müssen, die in zwei Jahr tausenden eingetreten sind, anerkennen. Der alexandrinische Bllcherschatz wurde durch ein nach unseren Be griffen gewaltiges Katalogwert erschlossen, dessen Anlage und erste Ausführung mit dem Namen des Kallimachos verbunden ist. Diese in 120 Bücher eingeteilten Pinakes, die die bibliographisch-literarhistorische Grundlage schufen, auf der die antike Literaturwissenschaft wciber- baute, dieser antike Goedeke, wie wir in Deutschland vergleichsweise viel leicht sagen würden, verband mit dem praktischen Bibliothekszrveck, die An ordnung der Büchermasse durchsichtig zu machen, den eines biblio graphisch-biographischen Sammelwerkes, er war wohl ein pragmatisch- systematisches Verzeichnis mit alphabetischen Unterteilungen. Tie an der alcxandrinischcn Bibliothek vorgenommene Arbeit des Ab- und Um- schrcibens, die sich als einie Durchsicht der Texte vollzog, änderte auch erheblich die Buchform, indem sie die bisher üblichen großen Buchrollen in kleinere wandelte und damit die innere Gliederung der Werke änderte und besserte, war also auch eine sehr bedeutsame buchgewerb- lichc Reform, wobei die neuen Bcschreibstoffe, ein von dem Verfasser der angezeigten Schrift nicht beachteter Umstand, einen erheblichen Ein fluß gehabt haben dürften, wie denn überhaupt die buchgewerbliche Neformtätigkeit durch die wissenschaftliche Regelung der Abschreibever- fahrcir, die durch sie bedingte Einführung besonderer Merkzeichen usw. eng mit der bibliographisch-bibliothekarisch-philologischcn znsammcnhing, aus ihr hervorging. Deshalb ist auch der S. -10 ausgestellten und für das Mittelalter und die humanistische Übergangszeit nicht zutreffenden Behauptung zu widersprechen, daß, wer einen Text abschreiben wollte, ! das ihm zur Hand liegende Material nahm. Wer, und das gilt doch wohl auch für die antike Buchtechnik, imstande war, selbst seine Bücher > abzuschreiben, hielt sich schon des Tauschverkehrs und der Verkäuflichkeit «7S
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