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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.05.1922
- Strukturtyp
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- 1922-05-20
- Erscheinungsdatum
- 20.05.1922
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- Deutsch
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weide für den Erwachsenen, sondern wird den Kindern vieler Berufsgenossen nach deren Heimkehr eine reine Freude bereitet Hadem Als Mitbeteiligte an der Herstellung dieser Gabe kom men noch die Firmen Kunstanstalt I)r. Trenkler L Co. in Leipzig-Stötteritz, welche die Ätzungen und den Druck, die Buchbinderei von F. A, Barthel und die Papierhandlung von H, H. Ullstein in Leipzig, die den Einband und das Papier lieferten, in Betracht. Zwei hübsch in Leder gebundene Notizblocks stellten die Firmen Pierersche Hofbuch druckerei Stephan Geibel L Co. in Altenburg und die Grotzbuchbinderei von H. Sperling in Leipzig zur Ver fügung. Sehr hübsch ist auch der Text, den der Festausschuß auf einem Zigarrenbeulel der Zigarrenfabrik Friedr. Bernh. Schwabe in Leipzig unter dem Titel »Blauer Dunst zur Buchhändler- Kantate 1922- angebracht hat. Er lautet: Wie hat man heftig heut' geredet! Wie hat man grimmig sich befehdet! Ach, all das Reden ist umsunst, 'S ist schließlich alles blauer Dunst! Vorbei der Arger! Freund und Feind Hat sich zum srohen Mahl vereint. Nehmt diesen Toback hin — umsunst Und sreut Euch an dem blauen Dunst. Welch ein lebenskräftiges Element der deutsche übermütige Buchhändlerhumor darstellt, der auch in ernsten Zeiten sich nicht verleugnet, geht aus dem Valutalied hervor, das, von der Firma F. A. Brockhaus gedruckt, in hübscher Ausstattung erschienen war und folgenden Wortlaut hat: V a l u t a l i e d. Gesungen zum Kantate-Essen 1-SL2. »Melodie, »Die Lore am Tore ...» Von allen den Sorgen, die mich machen krank, Am meisten drückt mich die Valuta! Und hör' ich das Wort, das eine Wort nur, Dann steh' ich in schäumender Wut da! — Zwar gibt es der Sorgen gar viele noch heut', Doch fällt mir vom Brote die Butta, Hör' ich, daß der Dollar setzt Mb steht: Das ist die verdammte Valuta I I I Bald steigt sic hinauf, bald fällt sie herab, Es wird mir ganz schwül vor den Augen, Und höre im »Handelstcil» ich ihr Klipp, Klapp, Dann fang' ich vor Wut an zu rauchen! Denn alle die Sorgen, die soustcns ich Hab', Sie kommen ja von der Valuta, Die bringt mich ganz sicher noch mal in das Grab, Verteuert mir täglich mein Futta! Und kommt das liebe Kantate heran, Und strotzt mir das Geld in den Westen, Das Geld, das durch Schlauheit, durch List ich gewann, Ich geb's ihr, ich geb's ihr zum besten. Und würden mir Schätze vpm Teufel gebracht, Ich schenkte sie all der Valuta, Sie ist mein Gedanke bei Tag und bei Nacht, Verbeugend sich' ich ohne Hut da! Und mache ich pleite vor allzuviel Geld, Weil ich so ein steinreiches Luda, Dann schrei' ich es laut hinaus in die Welt: »Dran i st ja u ur schuld die Valuta!« Das Aas hat mich reich und so arm doch gemacht, Ich bete zu Mohammed, Buddha, Verfluchend dies Wort bei Tag und bei Nacht: »Valuta — Valuta — Valuta!« -li In der gleichen übermütigen Richtung bewegt sich eine Scherzausgabe des Redaktionellen Teiles des Börsenblat- t e s, die, äußerlich dem Original getreulich gleichend, einen In halt ausweist, bei dem seine Verfasser ihrem Übermut und Witz ungehindert die Zügel schießen ließen. Es ist gar nicht möglich, hier auf den Gedankenreichtum dieses buchhändlerischen Literatur- Produktes näher einzugehen. Man lese es in Rnhe, und das be freiende Lachen und vergnügte Schmunzeln wird auch dem gries grämigsten Griesgram beschicken sein! Die Leipziger Gehilfenschaft hatte es sich nicht nehmen lassen, die gewohnte Kantatefeier ssiehe auch den Bericht im Bbl. Nr. 115) für sich zu begehen. Am Sonntag abend ver einigte sie sich bei einer von Vorträgen und Tanz umrahmten geselligen Veranstaltung in den oberen Sälen des Krhstall- palastes. Das buntbewegle und stimmungsvolle Fest, an dem auch die üblichen Festgaben nicht fehlten, wird den Betet- ligten als angenehme Erinnerung im Gedächtnis hasten bleiben, bis wieder einmal der Kantatemontag wie ein Phönix aus der Asche ersteht, der den ganzen Buchhandel in einer einzigen großen Veranstaltung familiären Charakters festlich vereinigt. Die Bugramesse im Bugrameßhause zeigte das ge wohnte Bild. Im Hinblick auf die noch immer steigenden Preise waren Nachfrage und Geschäft für die Aussteller im allgemeinen zufriedenstellend. Allerorts aber hörte man, daß von der Lei tung der Bugramesse nicht genügend Rücksicht auf die Tagungen genommen worden sei, wodurch viele Berufsgenossen verhindert worden seien, ihre Einkäufe zu bewirken. Offengehalten wurden die Metzräume am Sonnabend, Sonntag und Montag bis nach mittags fünf Uhr. Es stellte sich heraus, daß dies gerade diejeni gen Zeiten waren, in denen die verschiedenen Versammlungen stattfanden. Vielleicht bedarf es nur dieses Hinweises, um die Metzleitung zu veranlassen, mehr Rücksicht aus diese Versamm lungen zu nehmen. Es wäre wünschenswert, wenn es sich künftig ermöglichen ließe, die Bugramesse bis zum Dienstag abend zu verlängern und den Schluß an den übrigen Tagen nicht um fünf Uhr nachmittag, sondern erst um sieben Uhr eintreten zu lassen. Dafür könnte das Meßhaus am Kantatesonntag, an dem die Ge legenheit und Neigung für den Besuch ohnehin fehlen, geschlossen bleiben. Ein besonderer Hinweis auf den Dienstag als Ein kaufstag dürfte genügen, die anwesenden Herren Sortimenter zu der erforderlichen Verlängerung ihres Leipziger Aufenthalts zu veranlassen. Zur Zusammenkunft am „runden Tisch". Ein kurzer Bericht von Eugen Diederichs. (Vgl. Bbl. Nr. 88: »Es muß anders werden«.) Ich habe von folgenden Firmen zustimmende Briefe erhal ten. Es wäre schlimm gewesen, wenn alle Leser des »Börsen blattes« geschrieben hätten. Aber es ist Wohl ganz interessant, zu wissen, wer bei dem Gedanken, das Allgemeine über das Son- dcrinteresse zu stellen, impulsiv aufspringt, und so möchte ich die Namen der Firmen hier veröffentlichen (siehe nächste Seite). Ich hatte inzwischen zur Zusammenkunft auf Burg Lausn- stein bei Probstzella für Ende Juni bereits einige mir persönlich bekannte Verleger aufgesordert, sodaß ich nur wenige von den Briefschreibern noch zuziehen kann. Der Kreis darf nicht zu groß sein, etwa 12 bis 18. Wir wollen uns nur mit verlege rischen Fragen befassen, da die Existenz des Verlegers ohne Zwei fel die Grundlage für die Existenz des Sortimenters ist. Es wäre aber erwünscht, wenn sich im Anschluß eine Zusammen kunft von Sortimentern aus der Burg ermöglichen ließe, Sie dann Fragen wie etwa: Kann sich das Sortiment als Ver treter bestimmter Verlegergruppen ausbilben? und Ähnliches be raten würde. Ich habe Herrn H. Kurtz in Fa. H. Lindemanns Buchhandlung, Stuttgart, gebeten, diese Gruppe gegebenenfalls zu organisieren. Ferner möchte ich Vorschlägen, daß in gleicher Woche einmal die Verleger der deutschen Monatsschriften auf Burg Lauenstein möglichst mit ihren Redakteuren zugleich Zu sammenkommen und sich dort über Abonnementserhöhungen, Honorare, Jniseratentarif und Ähnliches aussprechen. So ergäbe sich eine buchhändlerische Woche auf jener Burg, die von einer Versammlung in einer Großstadt sich dadurch in erster Linie unterscheidet, daß man nicht bloß debattiert, sondern auch miteinander lebt. Es muß dabei auch für »schöpferische Pausen« gesorgt werden. Burg Lauenstein kann mit Dorf etwa IVO Gäste unterbrin- gcn. Sie hat den Charakter eines komfortablen Aufenthaltes ohne Wirtshausmilieu. Man wohnt zwischen echten Renaissancs- möbcln. Der kunstsinnige Besitzer vr. Meßmer wahrt den Charak- 72S
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