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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.06.1922
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- 1922-06-08
- Erscheinungsdatum
- 08.06.1922
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131, S. Juni 1922. Redaktioneller Teil. vvrseoLlatt f. d. Dtschn. vuch-aird«!. geht, was aber auch schon immer mehr Gerichte dem Verkäufer zubilligcn, nämlich die Erlangung des Wiederbeschaffungsprei- ses. Wer noch nicht begriffen hat, daß jeder Pfennig, um den der Verkaufspreis hinter dein Wiederbefchaffungspreis zurück- bleibt, Verlust, Verschleuderung des Betriebsvermögens und Verarmung bedeulel, dessen möglichst baldiges Zugrundegehen kann man im Interesse der Gesamtwirischast nur dringend wün schen. Der Verkaufspreis muß sogar den Wiederbeschaffungs- preis übersteigen, damit nicht verdienstlos gearbeitet wird. Bei den obigen Vorschlägen würde der Verkaufspreis ohne weiteres die Verdienstquote enthalten. Was ich Vorschläge, ist nur ein Weg zur erleichterten Erzielung des Wiederbeschafsungspreises. Sobald ein solcher einfacher und in seinem Ergebnis einleuchten, der Weg beschulten wird, muß auch der Streit um seine Berech tigung verstummen. Heute ist der Buchhändler weder in der Lage, jeweils den wahren Papiermarkwert seiner Ware überhaupt zu berechnen und den notwendigen Verkaufspreis ungefähr zu er- Mitteln, noch ist er in der Lage, diesen Verkaufspreis nun auch tatsächlich durchzusetzen. Das ganze mehr oder weniger willkür liche Hin und Her der Preise mit seinen unendlichen Verärge rungen, Streitigkeiten und trotz allem unzulänglichen Ergebnis würde zwar nicht restlos, aber zu großen Teilen beseitigt sein. Es würden nicht mehr zwei gleiche Warenstücke in zwei benach barten Läden einen verschiedenen Preis haben mit der gänzlich unsinnigen Begründung, daß das eine Stück »früher hereinge kommen sei«. Der Verleger ist nicht mehr gezwungen, mit fort schreitendem Absatz der Auslage den Preis zu erhöhen. Der Preis in Goldmark bleibt unverändert der gleiche. Der Händler sowohl wie dessen Kunde wird recht bald begreifen, daß keine Preiserhöhung vorliegt, wenn ihm durch die Sinnfälligkeit dieses Aufbaues die wahre Lage des Geldproblems vor Augen gestellt wird. Das Wesentliche meines Vorschlages ist, daß bei allen Be teiligten das Mißtrauen gegen mehr oder weniger willkürliche Preisveränderung beseitigt sein wird, wenn die Veränderung des Papiermarkpreises sich nicht nach Willkür richtet, sondern nach einigermaßen festen Gesetzen, deren Berechtigung im Grunde nie mand bestreiten kann. Theoretisch müßte diese Berechnung auch bei einer wieder erstarkenden Papiermark, also einem sinkenden Goldankaufskurse stimmen. Praktisch ist mit der Möglichkeit zu rechnen, daß mit sinkendem Goldkurse nicht auch die Selbstkosten alsbald und ent- sprechend gleichmäßig sinken. Gleiches kann umgekehrt übrigens auch bei sich weiter entwertender oder auch nur gleichbleibender Papiermark eintreten, wenn nämlich im Zeitpunkt der ersten Preisfeststellung Löhne und Materialkosten der Geldentwertung noch nicht voll nachgefolgt waren. Bedeutsam ist das jedoch nur für den Fall, daß Selbstkosten und Papiermarkwert sich nicht in einem verschiedenen Verhältnis ändern in der Zeit zwischen Fertigstellung der Auflage (mit Festsetzung des Auslagepreises) und Absatz an den Buchhändler oder — für diesen gesehen — in der Zeit zwischen Bezug vom Verlage und Absatz im Laden. Die Bedeutung dieser Schwäche kann aber vielleicht als geringfügig angesehen werden gegenüber dem Vorteil, den diese Vorschläge im übrigen bringen. Diese Vorteile sind nicht nur bei steigendem, sondern auch bei sinkendem Goldankaufskurs, also bei sich bessernder Papiermark gegeben. Tritt dieser letztere Fall einmal ein, so wird die gleiche ungeheure Verwirrung, die wir in den Jahren der Geldentwertung durchgemacht haben, in äußerlich umgekehrter, aber innerlich wesensgleicher Weise erneut eintreten. Wollen wir wieder in der gleichen Ratlosigkeit auch dann dastehen? Wir haben immer wieder Ware zu 100.— .kt gekauft, konnten uns nicht genug freuen und beeilen, sie mit 150.- und angeblichem Gewinn abzusetzen, ohne den wahren Verlust aus der Tatsache herauszulesen, daß wir die Ware am Verkaufstag nur für 200.— ^ wieder kaufen konnten. Wir hät ten lieber daran denken sollen, daß ein Nichtverkauf oder ein ge ringerer Umsatz immer noch besser ist als ein Verkauf mit Verlust. Es kann uns durchaus von der Zukunst beschert werden, daß wir Ware für 200.— kaufen, mit 150.— verkaufen und trotzdem Gewinn an ihr haben, weil wir sie bereits mit 100.— ^ Wieder kausen können. Dann müssen wir uns überlegen, daß ein Ver kauf mit diesem nur scheinbaren Verlust besser ist als ein Fes!-! halten der Ware an hohen Papiermarlpreisen. Welche Rallosig- keit und Verwirrung das aber geben wird, kann man sich leicht ausmalen. Vorschläge wie die obigen verhüten auch das, indem sie die wahre Rechnung klarstellen. Zu meinen Gedanken sagt mir ein Buchhändler, daß der weit verzweigte Buchhandel alles das nicht mitmachen werde, sondern infolge Unverstandes oder unter dem Eindruck einer überproduk- tion die Verschleuderung weiter betreiben werde. Das würde heißen, daß ein ganzer auf geistiger Arbeit ruhender Stand nicht vom Selbstmord abzuhalten sei. Der Glaube daran will sich noch nicht einfinden. Ein anderer sagt mir, daß die Lösung des Geld-Problems Sache des Staates sei und daß man dessen Eingreifen abwarten müsse. Es ist sehr zweifelhaft, ob überhaupt solche Lösungen vom Staat ausgehen können. Wahrscheinlich wird gerade der heutige überausbau des Staates und seiner Betätigung uns er kennen lehren, daß die Staatseinrichtung des Volkes wegen da ist und nicht umgekehrt, daß aber auch der Staat nicht von sich als Einrichtung aus das Leben des Volkes regelt, sondern daß er nur immer Formen und Gestaltungen schafft für das, was das Leben des Volkes längst gefunden oder mindestens begonnen hat. Ist aber nicht unser deutscher Staat so hilflos, daß einzelne oder einzelne Berufsstände ihm zu Hilfe kommen und den Weg für Notwendiges bereiten müssen? Sollte dazu nicht gerade der Buchhandel, der Bewahrer, Verbreiter und Förderer unserer Geistesschätze, berufen und imstande sein? Wöchentliche Übersicht über geschäftliche Veränderungen und Einrichtungen« Zusammengestcllt von der Redaktion des Adreßbuchs des Deutschen Buchhandels. Abkürzungen: — Fernsprecher. — TA.: — Telegrammadresse. — V — Bankkonto. — d — Postscheckkonto. — * — In das Adreßbuch neu aufgenommene Firma. — B. — Börsenblatt. — H. — Handels- gerichtliche Eintragung smit Angabe des Erscheinungstags der zur Be kanntmachung benutzten Zeitung). — Dir. -- Direkte Mitteilung. 29. Mai—3. Juni 1922. Vorhergehende Liste 1922, Nr. 126. *Ahnert, Max, Verlag, Cassel, Holländischestr. 159. Verlh. Gegr. 5./V. 1922. (^--> 3417. -DL. Pfeiffer, Cassel. — ^ Leipzig 47 940.) Prokur.: Frau Anna Ahnert. Verlag f. ausland- deutsche, religiöse u. volkstümliche Dichtung. -- Liefert nur bar, direkt mit Portoberechnung. Alle Bestellungen erhalten Er ledigung über Leipzig, nur ausnahmsweise direkt. — Leipziger Komm.: a. F. E. Fischer. sDir.f ZNtmayer Verlag, Alfons, Hannover, wurde im Adreßbuch gestrichen, da Verkehr über Leipzig aufgegeben. sDir.f Appun's Buchh., Felix, (Ernst Nigmann), Crossen, ging ohne Akt. u. Pass, an Richard Zeidler über, der Felix Appun'S Buchhandlung firmiert. s-H. 18./V. 1922.) Behr N a ch f., Willi, Kurt Schleh, Hamburg, ging 23./V. käuflich an Johannes Miksch über. (Dir.) *Bonert, Carl, Rees. Buchdr. u. Zeit.-Verl., Buch-- u. Schreibwh. Gegr. 1838. (»--- 35. — TA.: Bonert Rees. — V Städt. Sparkasse, Rees: Spar- u. Kredit-Verein, Rees. — Essen 5097.) Inh.: Wilhelm Bonert. Prokur.: Frau Wilhelm Bonert. Leipziger Komm.: a. n. F. E. Fischer. sDir.f "Bücherversand M. Bot n er, Leipzig-Schönefeld, Ploßstr. 32. Gegr. 1./X. 1920. (V Allgem. Deutsche Crcdit-Anst., Dep.-Kasse Eisenbahnstr. 53. — ^ 65 199.) Inh.: Marie Botner. Geschäfts!.: Paul Botner. Leipziger Komm.: ^v. G. Müller-Mann'- sche Vcrlbh. (Dir.) Buchhandlung der Badischen Landcszeitung, Karls ruhe (Baden), ging an eine G. m. b. H. über, die Buchhandlung »Zur Hauptpost« der Badischen Druck- und Verlagsgcsellschaft m. b. H. firmiert. (Dir.) *B u ch h a n d l u n g »Zur Hauptpost« der Badischen Druck- u. Verlagsgesellschaft m. b. H., Karlsruhe (Baden), Ecke Kaiser- u. Douglasstr. Sorth. Gegr. 1./IV. 1920. (-->- 4821. — d 25 276.) Direktor: Paul Hammesfahr. GeschäftSf.: Karl Klumpp. —Komm.: Stuttgart, Koch, Neff L Oetinger. Leip ziger Komm.: w. Volckmar. (Dir.) Casack, H. W., Fröndenberg. Leipziger Komm, fetzt: Volckmar sDir.f 81V
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