Donnerstag, den 8. Juni 1922. riwE zu F 1Z>- Soeben erschien Heinrich Leuthold §)er schwermütige Musikant pappband M. «0.— rsr Seiten Herausgegeben von Earl Seelig Etngeleitet von Hermann Hesse Mil Bildern von Leo Frank In Ganzleder M. 1^0. Leipzigs Heinrich Leulbold, >n Metzikon bei Zürich geboren, s>7g in der Irrenanstalt Surghölzli bei Zürich gestorben, blieb lange verschollen. Nicht nur, weil sein Leben jenseits der Bürgerlichkeit verlief, oft verwahrlost und immer ein sam, sondern weil er sich selbst verschloß und in unmög licher Verachtung der Menschen und ihrer Runst mit seinen Blüten, — denn so naturgemäß kamen seine Dichtungen aus ihm -, geschehen ließ, was der Zufall wollte. Er ging unerkannt durchs Leben und aus dem Leben; ein Bruder Hölderlins und Lenaus, von Schönheit trunken und verzweifelnd am schwarzen Meer des Daseins. Liest man diese Auswahl seiner Dichtungen, die das Beste sorgsam zusammengetragcn bat, so weiß man unter Lränen und Lächeln, daß die Seele im empfindlichsten, glücklosesten und schwächsten Menschen die zartesten, innigsten und hol desten Töne spiel«, um Ja zu sagen uns das Leben trog allem zu preisen. Einzeln mit 58"/, Partie Il s» vorzugsangedot auf dem Bestellzettel E. p. Tal k Lc>. Verlag - —— Wien Zürich