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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.05.1888
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1888-05-01
- Erscheinungsdatum
- 01.05.1888
- Sprache
- Deutsch
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leiten waren zn überwinden. .Aber nachdem im Jahre 1883 der Rat der Stadt Leipzig in vertraulicher Weise seine Geneigtheit zn erkennen gegeben hatte, vorbehaltlich der Zustimmung der Stadt: verordneten dem Verein einen entsprechenden Bauplatz zu über lassen, kam die Angelegenheit rasch in Fluß. Die Hauptversammlung des Jahres 1884 ermächtigte den Vorstand nach Anhörung und Billigung eines umfassenden und lichtvollen Vortrags des Vorstandsmitgliedes vr. O. von Hase vom Rate die Schenkung eines Bauplatzes zu erbitten und dieselbe eventuell anzunehmen, und am 25. März 1885 genehmigten die Stadtverordneten did vom Rate beantragte Schenkung des 8000 lUMeter umfassenden Platzes, ans welchem sich unser heutiges Buchhändlerhaus erhebt. Eine Gruppe von Leipziger Kollegen und an ihrer Stelle später der Verein Leipziger Buchhändler erklärte sich zur Leistung eines jährlichen Beitrags von 5000 Mark ans zehn Jahre bereit. Trotz dieser dem Projekte günstigen Momente herrschte noch vielfache Meinungsverschiedenheit unter den Mit gliedern über die Notwendigkeit und Art der Ausführung des Baues und noch am Tage vor der entscheidenden Hauptversamm lung 1885 und in dieser selbst schien es eine Zeitlang unsicher, ob die Ermächtigung zur Inangriffnahme des Baues erfolgen würde. Aber schließlich siegte doch wie immer in wichtigen Mo menten unseres Vereinslebens der Geist thatkräftigen Vorwärts- strcbens und das Gefühl der Solidarität der Interessen Aller. So wurden denn die auf sofortige Inangriffnahme des Werkes abzielenden Anträge des Vorstandes mit großer Mehrheit an genommen und ein aus neun Mitgliedern bestehender Außer ordentlicher Bau-Ausschuß eingesetzt. Nachdem derselbe in einer Reihe von Sitzungen alle wichtigen und grundlegende» Be stimmungen getroffen hatte, nachdem insbesondere auch ein aus den Herren Oberbanrat v. Egle in Stuttgart, Geh. Reg.-Rat Ende in Berlin, Stadtbaudirektor Licht, Stadtrat Franz Wagner und den drei ersten Vorstandsmitgliedern bestehendes Preisgericht unter den eingegangenen Plänen den von den Herren Kayser und v. Großheim in Berlin gelieferten zur Ausführung bestimmt und mit dieser vom Vorstände die Firma Bauer L Roßbach in Leipzig betraut worden war, übertrug man die weitere Spezialbehandluug einem engeren Ausschüsse, welcher in steter Fühlung mit dem Vor stände und Rechnungs-Ausschusse die zahlreichen aus dem Bau betrieb erwachsenden Geschäfte glücklich erledigte. Nur zwei Jahre sind verflossen, seit wir am Kantatesonntag 1886 auf dem weiten, leeren Platz an dieser Stelle den Grund stein legten, und heute ragt der vollendete Bau stolz in die Lüfte, während in demselben schon unsere Vereinsanstalten, unsere Ge schäftsstelle, Bibliothek, Bcstcllanstalt, unser Archiv, das Buch- gcwerbcmuseum und das Bureau der Buchdruckergenossenschaft untergebracht sind, in diesem glänzenden Saale aber die Vereins genossen, gehoben durch die huldvolle Anwesenheit Sr. Majestät des Königs und die Teilnahme hoher Gönner und Freunde des Vereins, ihre erste Festversammlung halten. Das Ziel, an welchem wir damit angelangt sind, war nur zu erreichen durch das Zusammenwirken zahlreicher wichtiger Faktoren und glücklicher Umstände, und ich erfülle freudig die mir namens des Vereins obliegende Pflicht, Dank, reichen, herz lichen Dank zu sagen Allen, die zum Gelingen des Werkes bei getragen haben: in erster Linie Seiner Majestät, König Albert von Sachsen, unserem erhabenen Schutzherrn, dessen huldvolle Förderung unseren Vereinsbestrebungcu nie versagt blieb; sodann der Königl. Sachs. Regierung, welche schon unseren ersten Börsenbau reichlich unterstützte und dadurch die Ausführung des neuen ermöglichte, welche durch Ankauf der in unserem Hause aufgestellten und unseren Mitgliedern stets zugänglichen wertvollen Klemmschen Sammlung für das Buchgewerbemuseum wichtige Interessen auch des Buchhandels gefördert hat; dem Rate und den Stadtverordneten Leipzigs, welche getreu den Traditionen ihres immer mächtiger sich entwickelnden Gemein wesens durch eine hochherzige Schenkung des Baugrundes an unseren Verein den deutschen Buchhandel noch fester und inniger mit seiner alten Centrale verbanden; dem Leipziger Verein, welcher in kollegialischcr Weise zn den Baukosten beigestenert; den Mitgliedern des Preisgerichts für ihre eingehende und gewissenhafte Prüfung der cingegangenen Baupläne; den Mitgliedern des weiteren und engeren Bauäusschnsses und besonders dem Vorsitzenden des letzteren, unserem Schatz meister Herrn Seemann, welcher in unermüdlicher Weise für den Bau thätig war; den beiden Architekten, Herren Kayser und v. Großheim für ihre hervorragenden Leistungen; der Firma Bauer L Roßbach für die solide, rechtzeitige Ausführung des Baues. Uüd nun übergebe ich dem Herrn Vorsitzenden des Ver waltungs-Ausschusses die Schlüssel des Hauses. (Herr Karl Franz Koehler erhebt sich, tritt an die Rednerbühnc und nimmt die Schlüssel aus der Hand des Herrn Vorstehers in Empfang.) Möge Gottes Segen ans demselben ruhe», möge es im Wechsel der Zeiten fcststehen in der treuen Hut Leipzigs als dauernde Vereinigungsstätte eines sich seiner Kulturaufgabe be wußten, ehrenhaften und kräftig vorwärts strebenden deutschen Buchhandels! (Lebhaftes Bravo, in das auch der König ein stimmte, welcher, wie wir gesehen haben und wie uns von Andern bestätigt wurde, bei manchen Ausführungen des Redners, beson ders bei der Bitte an die Behörden, die neuen Satzungen des Börsenvereins zu unterstützen, seine Zustimmung zu erkennen gegeben hatte). Herr Oberbürgermeister vr. Georgi: Allerdurchlauchtigster, allergnädigster König und Herr! Hochgeehrte Festversammlung! Wie vor zwei Jahren bereits bei der Grundsteinlegung dieses Hauses ich dem Börsenverein der Deutschen Buchhändler den sreudigen Anteil der Stadt Leipzig an seinem schönen und wichtigen Feste bezeigen durfte, so habe ich auch heute im Namen der Stadt Leipzig und ihrer Vertreter herzlichsten Glückwunsch und F st- gruß hier auszusprecheu. In bemerkenswert kurzer Zeit haben hohe Einsicht, Entschlossenheit und Thatkraft es vermocht, hier einen Bau erstehen zu lassen, welcher ein würdiges Bild des gewaltigen inneren Baues unseres deutschen Buchhandels uns darstellt, und welcher die Gewähr giebt, daß den hochgewachsenen Bedürfnissen des Vereins für eine lange Zeit Genüge wird ge schehen können. Ich beglückwünsche den Verein aufrichtig zu diesem bedeutsamen Erfolg. Wir teilen die Freude an diesem schönen Neubesitz, den der Verein nunmehr errungen hat, in dem er sich auf lange Zeit hin wird geborgen fühlen können. Bildet doch dieser Besitz zugleich für unsere Stadt selbst ein wertvolles Besitztum, indem es nicht nur unserer Stadt eine neue male rische Zierde verleiht, sondern indem es auch, und ich darf wohl nach den zuletzt gehörten Worten des Herrn Vorredners dies aussprechen, in uns die Hoffnung befestigt, daß das innige Band, welches den deutschen Buchhandel mit unserer Stadt seit Jahr hunderten verbunden hat, auf geraume Zeit hin sich als un zerreißbar erweisen wird. (Bravo!) Unsere besten Segenswünsche geleiten Sie darum auch bei Ihrem Einzug in diese neuen Räume. Möge Gottes Segen auf demselben und auf Ihrer Arbeit in dem Hause wie in Ihrem Berufe ruhen. Möge die geeinte Kraft unseres deutschen Vater landes wie bisher unter unserem unvergeßlichen Kaiser Wilhelm und nunmehr unter unserm geliebten Kaiser Friedrich, so auch fernerhin unter kaiserlichem Schutze den deutschen Buchhandel heben und tragen zu immer reicherer und schönerer Blüte seiner geistigen und wirtschaftlichen Entfaltung. Möge die Huld der Fürsten dieses Landes, welche durch die Anwesenheit unseres allergnädigsten Königs für Ihren Verein sowohl wie für unsere Stadt in so erhebender Weise dargelegt wird, unter allerhöchst seiner Regierung auch fernerhin dem Buchhandel in unseren;
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