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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.05.1888
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 01.05.1888
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18880501
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Nichtamtlicher Teil. 2181 des Buchhandels auch akademische Studien in Jena und Berlin, sowie Reisen in Dentichland, her Schweiz, Italien, Holland und Belgien für notwendig erachtete, im Jahre 1825 in die väter liche Buchhandlung und Buchdruckerei als Teilnehmer cintrat, um von da ab eine ruhige, in der Hauptsache auf den väterlichen wissenschaftlichen und Schulbücherverlag gerichtete Thätigkeit zu entwickeln, bei welcher ihm seine ebenso gründliche wie um fassende Bildung zu statten kam. Eine große Ähnlichkeit mit der buchhändlerischen Erziehung und Berussthätigkeit Frommanns hat diejenige Adolf Enslins Auch er ist als Sohn eines Buchhändlers, des trefflichen Theo dor Enslin, dessen Bild unfern Saal ziert, geboren, drei Jahr zehnte nach Frommann, am ersten Februar 1826, Auch er genoß unter der Leitung des Vaters eine sorgfältige buchhänd lerische und wissenschaftliche Ausbildung, hörte akademische Vor lesungen in Berlin und übernahm nach kurzer Sortimenter- thätigkeit den väterlichen Verlag, welchen er in bedächtiger Weise sortführte. Beide, Frommann und Enslin, werden, wie sich Wilhelm Hertz in seiner trefflichen biographischen Arbeit über den letzteren ausdrückt, am besten als Buchhändler der alten Schule bezeichnet. Großen geschäftlichen Spekulationen waren sie beide abgeneigt. Aber neben dieser Ähnlichkeit in ihrer Berufs-Auffassung und -Ausführung besteht noch eine weitere zwischen ihnen, welche sich auf ihr Wirken in unserem Verein gründet. Diesem Wirken haben sich beide mit einer rückhalt losen, sogar die eigenen Geschäftsinteressen oft hintansetzenden Liebe hingegeben, welche ihnen für alle Zeit die dankbarste An erkennung der Vereinsgenossen sichert. In Wort und Schrift, in zahlreichen Sitzungen und Beratungen haben sie für das Gemeinwohl des deutschen Buchhandels und speziell des Börsen vereins gearbeitet, Jahrzehnte gehörten sie den Ausschüssen und dem Vorstände unseres Börsenvereins an, und zwar jeder 9 Jahre lang als erster Vorsteher, Beide haben sie es darum wohl verdient, in unsere Ehrengalerie deutscher Buchhändler ausgenommen zu werden als leuchtende Beispiele selbstloser Hingabe an die Inter essen des Vereins und des gesamten deutschen Buchhandels, Herr Parey: Majestät, hochzuverehrende Herren, liebe Kollegen! Ich stehe hier, um namens der drei Frauen, welche diese Urkunde unterzeichnet haben, im Auftrag von Frauen und Töchtern deutscher Buchhändler an diesem festlichen Tage dem Börsenverein deutscher Buchhändler dieses Banner zu übergeben. Wenn es wahr ist, was das Aufforderungsschreiben zur Beteiligung an der Samm lung ausspricht, daß der Wert der Gabe wächst mit der Zahl der Beitragenden, so hat dieses Banner einen über seinen kunsttechni schen Wert, weit hinausgehenden idealen Wert, Es legt Zeugnis davon ab, daß die Angehörigen des deutschen Buchhandels in allen Teilen des Reichs, bei unfern Stammes- und Standesgenossen in Österreich-Ungarn und der Schweiz, ja weit hinaus über die Grenzen Europas, überall da, wo deutsche Buchhändler wohnen, als eine große Familie sich betrachten und diesen Tag wie ein Familienfest. Diese Gesinnung spricht auch aus der Urkunde, deren Text ich wie folgt vorlese: »Dem. Börsenverein der deutschen Buchhändler schenken Frauen und Töchter seiner Mitglieder zum Weihefest des deutschen Buchhändlerhauses in Leipzig ani Sonntag Kantate 1888 ein Vereinsbanner und bekunden die Schenkung durch diese Schrift, Das Banner wurde gestickt nach Zeichnungen Doeplers des Jüngeren. Es zeigt als Wappen des deutschen Buchhandels in seinem Mittelfelde umgeben von einem Kranz aus Blumen und Früchten ein aufgeschlagenes Buch, über dem eine Fackel als Sinn bild der Wissenschaft sich kreuzt mit einem Merkurstabe als dem Symbol des Handels; ein Pegasus als Helmzier versinnbildlicht die Dichtkunst, und das Wort »Undank saa t'aka lidotli«, welches auf dem Spruchbande zu lesen ist, mahnt daran, daß Bücher ein Schicksal finden wie Menschen: bald verdient bald unverdient erfahren sie Glück oder Unglück. — Von Frauenhand gestiftet, von Frauenhand gearbeitet, soll das Banner ein sichtbares Zeichen sein Fünfundfünszigster Jahrgang. der treuen Franensorge, die den Mann begleitet in Freud und Leid, Schaffen nnd Wirken, im Ringen und Gelingen, Im Auftrag aller Stifterinnen, deren Namen in einem Heft verzeichnet sind, über geben die Unterzeichneten, ansässig je an einer der drei größten Buchhändler-Städte Deutschlands, Banner und Urkunde dem Börsenverein Deutscher Buchhändler, und wünschen Heil und Segen zu Rat und That im neuen Haus. Kantate 1888 Frau Parey, Beilin, Frau A, E, Seemann, Leipzig, Frau W Spemann, Stuttgart.« Möge denn diests Banner entfaltet werden bei allen ernsten und frohen Bereinigungen des Börsenvereins, Möge es noch nach Jahrhunderten, welche Form immer der deutsche Buchhandel an genommen haben wird, hochgehalten werden als eine Erinnerung an die Stifterinnen und an diesen Tag, und möge es symbolisch den deutschen Buchhandel an Fahnentreue mahnen in dem Sinne, daß seine Angehörigen stets ihrer Zusammengehörigkeit gedenken und für die Standesehre eintreten, damit es auch ferner ein Stolz sei, ein deutscher Buchhändler zu sein, (Bravo!) Hierauf überreichte Herr Parey dem Herrn Vorsteher die prächtig ausgestattete Urkunde. Dieselbe besteht aus 4 Perga mentblättern in größtem Folio, die ersten beiden tragen die von Frau Parey, Frau Seemann und Frau Spemann eigen händig Unterzeichnete Urkunde, die beiden letzten enthalten die Namen der 660 Stisterinnen Die Vorderseite des ersten Blattes ist mit einer herrlichen Aquarellmalerei von Doepler jun. geschmückt, das Banner selbst von Genien umschwebt darstellend. Eine stilisierte Idealfigur, eine Frau in altdeutscher Tracht hält die Fahnenstange, im Hintergründe ist das Deutsche Buchhändler haus sichtbar, an den unteren Zierranken hängt das Leipziger Wappen, Die Urkunde liegt in einem prächtigen vom Buch binder Vogt in Berlin ausgeführten braunen Maroquinbande, dessen oberer Deckel das Buchhändlerwappen in Golddruck um geben von einem roten Maroquineinsatz zeigt, während die Innenseiten des Einbandes mit japanischer Seide ausgelegt sind, welche ein breiter mit zierlichen Goldspitzenleisten geschmückter Maroquinrand umrahmt. Wir bemerken bei dieser Gelegenheit, daß Se, Majestät ein ganz besonderes Interesse für das Banner bekundete, sich nach her von Herrn Parey die Urkunde zeigen ließ und sich über die Beteiligung und den Gemeinsinn der Damen, die schöne Idee und deren gelungene Ausführung mit besonderer und nachdrücklicher Anerkennung aussprach, Herr Kröner: Namens des Vereins danke ich Ihnen, Die Vereinsgenossen werden gewiß diesem Banner stets Fahnentreue halten in dem Sinne, wie der Herr Vorredner es ausführte. Wir sind ja in der That keine kriegerische Vereinigung, wir werden dieses Banner niemals in blutiger Schlacht zu verteidigen haben. Aber über unfern friedlichen Versammlungen und Festen soll es schweben als Symbol der Zusammengehörigkeit und als ein freund liches Zeichen des Interesses, welches die Frauen und Jungfrauen an den Bestrebungen der Männer nehmen. In diesem Sinne nehme ich es dankend in Empfang Herr vr. Ed, Brockhaus: Allerdurchlauchtigster König und Herr! Hochansehnliche Festversammlung! Hochgeehrter Herr Vor steher! Im Namen desVereins derBuchhändler zu Leipzig bringe ich die herzlichsten Glückwünsche des Vereins und des gesamten Buch handels Leipzigs dem Börsenverein der Deutschen Buchhändler zu dem heutigen in seiner Geschichte hochbedeutsamen Tage dar. Wenn unserm Vereine das Vorrecht geworden ist, an erster Stelle unter den Glückwünschenden zu erscheinen, so haben wir das wohl dem Umstande zu danken, daßLeipzig seit langerZeit und auch in jüngster Zeit für den Centralpunkt des deutschen Buchhandels, als Haupt- und Residenzstadt des deutschenBuchhandels für jetzt und immerdar erwählt und erklärt worden ist. Mit diesem Vorrechte ist aber eine Ehrenpflicht besonderer Art verbunden, die Ehrenpflicht, in erster Linie zusorgen für dasWohl und das Gedeihen des deutschen Buch handels. Als wir den Grundstein legten zu diesem Gebäude, da habe ich im Namen des Leipziger Buchhandels das Gelöbnis 299
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