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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.05.1888
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1888-05-07
- Erscheinungsdatum
- 07.05.1888
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- Deutsch
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104, 7. Mai 1888. Nichtamtlicher Teil. 22 ! Verzeichnis künftig erscheinender Bücher, welche in dieser Nummer znm ersten Male aiistckündiizt sind. Bonifacinö-Druckerei in Paderborn. 2-1047 Knie, Ferdinand, die russische Gefahr. Dclachaup Nicstl« in Neuchatcl. 24008 klocket, 1., Oounusiitairs 8ur 1'vvnuAils äs 8t. Suo. I. Sä. 2. Xuü. Dörffling Franke in Leipzig. 2403» 8tültl>», s., Hniit,I-ot2s, /rlbrsobtSitsobl. Lins Irritiseiis 8tuäis. N. Gacrlner'S Verlag H. Henfelder in Berlin. 24048 8vll»lti!, 6., u. r. lnli»8, tutieiiar. Ssbsrsiebt äsr lcüustl.or^all.k'nrbstotks. Willielin Kvebner (VerlagH-Eonto) in Breela». 24080 lirsglunsi pllilolsjeisvIis Ldliunäluii^v». III. Sä. 1. Sskt. äo. III. Sä. 2. Sskt, Jos. Köscl'ich.' Bnchliandlnng in Kempten. 21042 Kneipp, Scb., meine Wasserkur. 4. Aufl. Friedrich Lnekhardt in Berlin. 24045 Hcrrig, H., Alexander. 3. Aufl. JnllnS Maier in Stuttgart. 2404» Klcycrschc Ausqabensaminlung: Die Diffe rentialrechnung. Hugo Steini« Verlag in Berlin. 24084 Weber, Richard, des Weibes Berus als Gattin und Mutter. Veit Sb Eomp. in Leipzig. 24088 Leonhard, Rudolf, die Universität Bologna im Mittelalter. Nichtamtlicher Teil. Fcstbcricht zu Kantate 1888. III. Das Festmahl. Wie durch Zauberhand war der Börsensaal, der kurz vor zwei Uhr noch die Weihefest-Versammlung gesehen hatte, gegen vier Uhr in einen prächtig geschmückten Speiscsaal verwandelt Riesige Tafeln zogen sich von einer Längsseite zur andern, und sowohl die anstoßenden beiden kleineren Säle als auch der Vorraum mußten ausgenutzt werden, so groß war diesmal der Begehr nach Tafelkarten, von welchen über 800 Stück ausge geben waren. — An den beiden mittelsten Tafeln, welchen die Herren Kommerzienrat Kröner und Parey präsidierten, saßen die zahlreichen Ehrengäste, die Spitzen der Behörden, der Ge sellschaft und glänzende Vertreter der Poesie, der Kunst, der Wissenschaft Unter den letzteren hatten — zu unserer Genug- thuung — auch die beiden Historiker des Buchhandels, die Herren I)r. Kirchhofs und der Fortsetzer des Kapp'schen Werkes, Ür. A. Koch aus Heidelberg, ihren Ehrenplatz gefunden, während von Vorstandswegen ihr in gleichem Thun wohlverdienter Ge nosse Herr Or. Oskar von Hase in ihrer Nähe präsidierte. Die Zusammensetzung der Versammlung war diesmal in sofern eine andere als bisher, als fast ausschließlich nur Prin zipale mittafelten; das jüngere Gehilfenelement, dem man sonst die im Saale herrschende Unruhe in die Schuhe zu schieben pflegte, fehlte fast gänzlich. Der Lärm war trotzdem diesmal größer als je! Als Webers Jubelouverture verklungen war, eröffnete Herr Kröner, dessen klangvoller Stimme man die Anstrengungen des Vormittags nicht im geringsten anmerkte, die Reihe der Trink sprüche mit nachstehender von der Versammlung mit zahlreichen Zeichen der Zustimmung begleiteten Ansprache: »Hohe Festversammlung! Werte Kollegen! Eine frohe und doch tiefernste Feier ist es, die uns heute vereinigt Schweres Leid, bange Sorge lastet über unserm deutschen Vaterlande Unser großer Kaiser Wilhelm sank ins Grab, und sein Sohn, zu dem wir seit Jahren aufgeschaut als zu dem kraftvollen, glänzen den Erben seiner Krone, zu dem berufensten Fortsctzer seines Werkes, ist von schwerer Krankheit befallen. Aber selbst in der schwersten Trauer, in der bangsten Sorge soll uns nicht trostloses Verzagen erfassen. Vertrauensvoll blicken wir in die Zukunft. Uns bleibt das kostbare Vermächtnis Kaiser Wilhelms, ein leuchtendes Beispiel einer Pflichterfüllung, welche ihm selbst in den letzten Tagen seines Leben nicht erlaubte müde zu sein. Und dieses Vermächtnis wird erhöht durch Kaiser Friedrich, welcher, ein schwerkranker Mann, aus dem sonnigen Süden in die nordische Heimat eilte, weil er dem Rufe der Pflicht gegen über keine Zeit halte krank zu sein, und auch durch die Bundes- sürsien, welche ihm zur Seite stehen, in erster Linie den er habenen Schutzherrn des deutschen Buchhandels, König Albert von Sachsen. Ein Volk, das solche Helden der Pflicht hervor gebracht, darf nie verzagen. Erheben Sie Ihre Gläser und stimmen Sie mit mir ein in den begeisterten Ruf: Kaiser Friedrich und König Albert sie leben hoch!« In das donnernde Hoch fiel die Musik mit der Melodie des »Heil dir im Siegerkranz« ein. Der erste Vers dieses Liedes wurde von der Versammlung stehend gesungen, daun betrat der Vorsitzende des Festausschusses, Herr 1>r. von Hase, die Redner bühne und sagte: »Hochverehrte Herren, liebe Kollegen! Die Gäste, welche heute dem Buchhandel die Ehre erweisen, sowie alle Mitglieder des Deutschen Buchhandels heiße ich herz lich willkommen! Mit ernst-freudigem Zurufe haben wir soeben bekräftigt, daß wir treu zum Lenker des Reiches, treu zum Könige dieses Landes stehen. Uns ist das Los gar gut gefallen. Wohl haben schon unsere Vorfahren das landesväterliche Walten ihrer Regie rungen verehrt, aber erst wir Deutsche der Gegenwart habe» die volle Freude am Staate gewonnen, die Freude am Reich zugleich mit der Freude am heimischen Einzelstaate. An Stelle der naiven Liebe zum Herrscherhause und an Stelle des nur auf das Ge mütliche gerichteten Behagens des Bürgers ist nun die mit Liebe gepaarte bewußte Wertschätzung unserer nationalen deutschen Fürsten, die bürgerstolze Mitarbeit am Staate getreten. Wie die Armee uns das Volk in Waffen geworden ist, so der Staat das Volk in der Arbeit am Gesamtwohl. Mlt kind licher Liebe und männlichem Bewußtsein zugleich schauen wir auf zu den großen Staatsmännern, zu den Behörden des Staates, der unser Fleisch und Blut ist, seit wir ihm durch das ganze Leben mit Gut und Blut dienen Als unabhängige Männer eines freien, edlen bürgerlichen Berufes dürfen wir gegenwärtig getrost die Regierungen als die vornehmlichsten, volkstümlichen Mächte u seres Volkes bezeichnen. < Bravo.) Die hohen Regierungen, die Behörden des Reiches und Heimatsstaates stehen uns nicht mehr fern und fremd, wir dürfen auf ihre Förderung in mannigfacher Beziehung rechnen und dabei gönnen sie uns ehrlich die kräftige Entwickelung der freien Selbstverwaltung An diesem Weihefest des deutschen Buchhandels nehmen hohe und höchste Vertreter der staatlichen Behörden teil; ihnen rufen wir in Dankbarkeit und Verehrung ein h-rzhaftes Hoch.« Nunmehr erhob sich Herr Kreishauptmann von Ehrenstein, eine vornehme, ritterliche Erscheinung, um diesen »aus geistig ver wandtem Kreise« ertönenden Zuruf mit einem Glückwünsche zu erwidern. Für das öffentliche Wohl zu wirken sei nicht allein Pflicht und Vorzug des Beamten, auch der Buchhändlerberuf schließe gleiche Aufgaben und gleich hohe Ziele in sich ein, indem er der Bildung eine Gasse bahne und Wissenschaft und Kunst fördere. 311*
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