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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.05.1888
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1888-05-07
- Erscheinungsdatum
- 07.05.1888
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- Deutsch
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104, 7. Mai 1688. Nichtamtlicher Teil. 22k? Prandel L Co., in Hamburg bei Perthes, Besser L Mauke und in Berlin bei Wilhelm Besser erhielt er seine weitere Ausbildung. Freundschaften mit Carl Ruprecht, Dietrich Reimer,Remigius Sauerländer, Nicolaus Trübner und P. Perthes wurden ge schlossen und lauern noch heute in gleich herzlicher Weise fort, soweit die Angeführten noch unter den Lebenden weilen. Im Jahre 1846 kehrte Herniann Rost, des Manderns müde, in das väterliche Haus zurück, und am 1. Januar 1850 wurde er von seinem Vater als Geschäftsteilhaber ausgenommen. Am 3. September 1856 nach dem Tode des alten Herrn wurde er sodann alleiniger Besitzer. Hermann Rost interessierte sich, wie schon bemerkt, mit be sonderer Vorliebe für den Verlag, während ihn im Sortiments- geschäst als Teilhaber lange Jahre hindurch Ad. Refelshöfer, später Gustav Herre unterstützten. An seinem Jubeltage hatte er die Freude, seinen Sohn Adolf als Mitbesitzer der Firma und speziellen Leiter des Sortiments an seiner Seite zu sehen. Dem Verlage der Firma hat er in der langen Zeit seines Wirkens eine bedeutende Ausdehnung gegeben und ihn durch Ankauf einzelner Werke, ganzer Verlagsgeschäste sowie durch viele große, selbständig unternommene Werke zu einer hervorragenden Be deutung emporgehoben. Neben vielen anbei en geographischen Werken erschienen 1855 die epochemachenden Höhenschichten-Wandkarten auf Wachstuch von C Vogel und O. Delitsch. Auf dem Gebiete der strengen Wissenschaft sind es die Werke der Juristen Haenel, Siebenhaar, Kuntze, der Theologen Tischen- dorf, Brückner, Dressel, Dorner, von Gerlach, Hengstenberg, Harnack, Schürer, Koenig, Gregory, von Zezschwitz; der Philologen Farbiger, Overbeck, Jacobitz, Seiler; der Orientalisten Delitzsch, Haupt, Dieterici, Baethgen, Bezold, v. Lemm, Lyon, Lotz, Straß maier rc., welche von seiner Dichtigkeit zeugen. 1876 wurde die Theologische Literaturzeitung, welche sehr bald eine große Bedeutung in theologischen Kreisen erlangte, gegründet. 1877 übernahm er von W. Besser in Gotha die große Real-Encyklopädie sür protestantische Theologie und Kirche, deren zweite Auflage in 18 Bänden von Plitt und Herzog begonnen, von Hauck zu Ende geführt wurde. Der Kunde des alten Ägyptens widmete er ganz besondere Sorgfalt durch Veröffentlichung der Jnschristenwerke von Brngsch, Dümichen, Eisenlohr, Lieblein, Mariette u. a.; in der 1863 gegründeten Zeitschrift für ägyptische Sprache und Alter thumskunde fand diese Wissenschaft ein hervorragendes Organ Auch der jungen Wissenschaft der Assyriologie wendete er sein Interesse zu durch Herausgabe der »Assyriologischen Biblio thek« und des großen assyrischen Wörterbuches von Delitzsch; er ist der bedeutendste Verleger auf diesem Gebiete sowohl, wie auf dem vorerwähnten. Verschiedene Auszeichnungen wurden dem verdienten Manne zu teil, so die große goldene Medaille für Wissenschaft und Kunst von Sr. Majestät dem Kaiser von Österreich, die große Medaille auf der Weltausstellung zu Wien, jene der geo graphischen Kongresse zu Paris, der Weltausstellung zu Phila delphia, der Kronenorden von Sr. Majestät dem König von Preußen, die Ernennung zum Offizier des hohen Medschidje Ordens vom Khedive von Ägypten. Fürwahr eine reiche und gesegnete Thätigkeit, auf die Hermann Rost als Verleger mit Stolz zurückblicken kann. Auch in buchhändlerischen Korporationen war er thätig, so seit Jahrzehnten als Vorsitzender des Verlegervereins, und in dem Verein der Buchhändler zu Leipzig als Rechnungs-Revisor. Und nun der Mensch? Hermann Rost ist ein offener, biederer Charakter, der Freund schaft Pflegt, wo sie ihm entgegengebrvcht wird; er ist ein treuer Christ, ohne intolerant zu sein, und ein liebenswürdiger und humaner Chef. Fünfundfünszigster Jahrgang. Jeder, der bei ihm gearbeitet hat, wird gern an die Zeit zurückdenken, welche er in der Hinrichs'schen Buchhandlung ver lebte; die Firma gehört zu denen, in welcher die Mitarbeiter lange, zum Teil sehr lange aushalten. Und was Hermann Rost im Stillen Gnies thut, wie vielen Bedrängten er schon geholfen hat, das wollen wir hier nicht aufzählen; mit dankbarem Herzen und in Liebe haben sie alle dieses Ehrentages gedacht, ferneren Segen auf das Haupt des edlen Mannes herabflehend. Wir aber rufen dem Jubilar unter den herzlichsten Glück wünschen die Worte des Dichters zu: Liegt Dir Gestern klar und offen, Wirkst Du Heute kräftig frei, Kannst auch ans ein Morgen hoffe», Das nicht minder glücklich sei! 8. Das Deutsche Buchhändlerhaus. (Fortsetzung aus Nr. 98.) Beginnen wir im einzelnen mit den, Hauplteil, dem Festsaal. Durch die Vorhalle nach wenigen Schritten in seine Mitte gelangend, dabei in der Höhe nur wenig üler die Ebene derStraße sich bemühend, wird der Eintretende durch einen feierlichen Eindruck festgehalten. Ein Rechteck mit kräftig einspringenden Ecken, mit der einen Längs seite seinen Blicken zugewendet, umfängt ihn; die hoch über seinem Scheitel ansetzenden breiten Fenster — in ihren Wölbungen mit bunter Bemalung ausgestattet und gar das eine, inmitten der Hinteren Wand ihm entgegenstrahlcnde mit seiner Gesamtfläche ein leuchtendes Glasgemälde — geben dem einfallenden Lichte eine ruhige Verteilung, die eine gewisse feierliche Wirkung übt Diesen Eindruck verstärken die ungewöhnliche Höhe des Raumes, die schön gegliederte Deckenwölbung, säulenflankierte Pfeilernischen und die reichen Barockformen der ungemein ausdrucksvoll gebildeten Thür- umrahmungen, welche zu je drei einen ansehnlichen Teil jeder Längsseite beanspruchen. Erst ein Blick auf die kurzen Seiten des Saales mit ihren balkonartig in breit abgestumpftem Halbrund vorspringenden Gal- lerieen verwischt das Kirchliche des Eindrucks und bringt de» welt lichen Zweck des Jnnenraumes zur Erinnerung. Vor allem andern sind es hier die außerordentlich vornehm und prächtig gehaltenen Brüstungen der Empore», welche dem Festsaal ihren Stempel geben. In breiter und massiger Anlage bekrönen sie den hübsch ge schwungenen Rand und wirken durch das Gold und goldschimmernde Dunkelgrün ihrer Farbe belebend und stimmungsvoll. Die Em poren schaffen in mäßiger Höhe an den Knrzseite» des Rechtecks eine Verbindung der einfpringenden Ecken des Saalgrundrisses; unter ihnen, tief zurückweichend, liegt das dunkle Getäfel der zu den Nebensälen führenden Thüren; über ihnen wölbt sich, bis zur Saaldecke hinanreichend und seitlich von schmuck gegliederten, hoch strebenden Pfeilerstirnen begleitet, die mächtige Loggia, welche beiderseits in diesen Richtungen den Saal abfchlicßt. Seitlich m den außenliegenden Türmen ansteigende Treppen geleiten aus dem Kellerraum und aus den Vorhallen zu diesen Emporen; die in der Mitte der Rückwand liegende eiserne Thür schafft eine Nolver- bindung zu den Räumen über den Nebensälen und durch diese zu den Treppenhäusern. Die Abmessungen des Saales sind ansehnlich und wirksam. Die Länge beträgt 31 Meter, die Breite 17 Meter, und letzterer entsprechend liegt auch der Scheitel des riesigen Tonnengewölbes in 17 Meter Höhe über dem glänzenden Parkett des Fußbodens. Dennoch genügen diese riesigen Verhältnisse nicht, um alle Teil nehmer eines Kantateessens in sich anszunehmcn; zwei mächtige quadratische Nebensäle rechts und links und je eine langgedehnte Halle vor den Längswänden gestatten daher, diesen Raum nach allen Richtungen zu erweitern; und ihr Vorhandensein und die Not wendigkeit, sie in möglichst offene Verbindung mit dem Hauptsaal 312
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