Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.05.1888
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- 1888-05-14
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- 14.05.1888
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2-104 Nichtamtlicher Teil. ^ 109, 14. Mai 1888. Zimmerwände ein vorzüglich beleuchteter Gesamt-Ausstellungs- ranm von etwa 800 Quadratmetern — somit von einer ganz anderen Ausdehnung als früher — erzielt. Auch gereichte es den Ausstellern in räumlicher Hinsicht zum Vorteil, daß diesmal nur Deutschland, Österreich und die Schweiz zur Beteiligung ein- gcladen und daß alle Erscheinungen, älter als 1884, ausgeschlossen blieben. In dem unteren Saal waren die Erzeugnisse des Buch- und Kunsthandels in der Hauptsache auf einem, in der Länge von 22 Meter den Saal durchziehenden Etagercnaufban, der sich nach oben zu einer Höhe von 2 M 50 Cm. zuspitzte und in der Tischhöhe 1M.75Cm breit war, zurAnschauung gebracht. Ringsum dieWände oes Saales waren Tische in einer Länge von etwa 65 Meter an gebracht. Die großen Landkarten unserer bedeutendsten graphischen Institute bedeckten die Wände. Von einer systematischen Eintei lang nach Verlegern oder nach Fächern konnte nicht Wohl die Rede sein. Letztere war insoweit auch weniger notwendig, als fast alle Erzeugnisse nur der illustrierten Litteratur angehörten. Die Zahl der Aussteller der Berlegergruppe betrug etwa >00. In diesem Saal hatten auch die Papiersabrikation sowie die Buchbinder- und Gravierkunst Aufnahme gefunden, die eigentlich in den oberen Saal gehörten, der speziell die graphischen Künste und die Hilfsgewerbe umfaßte. Durch hohe Scheidewände war dieser Saal in sieben abge schlossene Räume geteilt, die nur durch einen breiten Eingang in Verbindung mit dem, durch die ganze Länge des Saales sich ziehen den geräumigen Gang, welcher ebenfalls durch Tische und durch Behängung der Saalwände nutzbar gemacht worden war, standen. Soweit irgend möglich, hatte man die einzelnen Zweige syste matisch zusammengestellt. Die erste und die zweiteAbteilung waren den photochemischen Verfahren gewidmet und mit den reichen Schaustellungen der Firmen Heinr. Riffarth in Berlin, Autotypie- Compagnie, Joh. Albert und vr. E. Albert, alle in München, sowie Angerer L Göschl in Wien und Edm. Gaillard in Berlin aus gefüllt. Die diese Abteilungen flankierende Wand hatten R. Pau- lussen in Wien, F. A. Ackermann und die Verlagsanstalt für Kunst und Wissenschaft in München, Alfr. Müller in Reudnitz, Ed. Holzel in Wien und R. Schuster in Berlin in Beschlag genommen. In der dritten Abteilung entfalteten sich die xylographi- schcn Ausstellungen von M. Aarland, Rich. Jericke, Emil Klar- Holz, Kaeseberg L Ocrtcl, Rich. Henkel, Rich Bcrthold, F. Teget- mcycr, Emil Krell, Felix Feldweg, F. A. Brockhaus, H. Gedan, Aug. Neumann, alle in Leipzig; Th. Knesing in München, Hauß- manu L Berger in Darmstadt und Stuttgart, R. Brend'amour L Co. in Düsseldorf, Emil Ost in Berlin, F. M. Baader in Wien, K. F. Gläßcr in Stuttgart. DieKupferstichkunst,dieBuntlith ographie und der Licht druck, daneben der Notendruck theilten sich in die vierte und fünfte Abteilung; ersterc vertreten durch F. A. Brockhans, H. G. Brinkmann, Bibliograph. Institut, E Mohn, Krause, alle in Leipzig, Fr. Fränkel in Nürnberg, K. F. Gläßer in Stuttgart; die beiden letzteren Zweige wurden vorgeführt durch Jul. Klink hardt (I G. Bachs lithogr. Anstalt), Eschebach L Schäfer, Aug. Kürth, I. G. Fritzsche, E. Twietmeyer, Bibliograph. Institut, F. A. Brockhaus, Paul Augustin, C. G. Röder, alle in Leipzig; Hauflcr, Schmuttercr L Co. in Wien, Alb. Frisch und W. Möser in Berlin, Fritz Bergen in München, Stengel L Markert in Dres den. Außerdem fanden sich einige schöne Handzeichnungeu von A. Wagen in Karlsruhe vor. Die sechste und die große siebente, der Schriftgießerei und der Buchdruckerei überlassene Abteilung waren ausnehmend hübsch und reich ansgestattet, hauptsächlich allerdings durch die ungewöhnlich starke Beteiligung der Leipziger Firmen; denn von Auswärtigen hatte sich leider nur eine kleine Zahl eingefundcn, nämlich die Schriftgießer: Ferd. Theinhardt aus Berlin, Benj. Krebs Nachfolger und Ludw. Mayer aus Frankfurt a/M., Baner L Co. aus Stuttgart, und als Buchdrucker: die Pierersche Hofbuchdruckerei (Steph. Geibel) aus Altenburg, Förster L Bär aus Zwickau, F. W. Schröter ans Freiburg in Schl., Jul. Sittenfeld und W. Büxenstein aus Berlin, Hoffmann aus Stuttgart. Die an diese Räume stoßende Wandseite wurde hauptsächlich von den Farbefabrikauten Carl Derlon und Frey <L Senig in Leipzig, Christoph Schramm in Offenbach, Gebr. Schmidt in Bockenheim, Chr. Hostmann in Celle, Gebr. Jänecke L Fr. Schneemann in Hannover, Käst L Ehinger in Stuttgart ein genommen; Berger L Wirth in Leipzig allein hatten inmitten des Marktplatzes der Buchdrucker eine hervorragende Stelle für ihre Siegessäule erobert. Von den Schriftgießereien und Messiuglinienfabriken Leipzigs waren Zierow L Mmfffly C. Rüger, Jul. Klinkhardt, W. E. Drugulin und C. F. Rühl erschiene». Von den Bnchdruckcreieu Otto Dürr, Bär 4- Hermann, Jul. Klinkhardt, F. A. Brockhans, W.E. Drugulin, Fischer L Wittig, Em Hermann sei,., Hesse L Becker, Jul. Mäser, Carl Marquardt, A. Pries, Ramm L Seemann, Alex. Wiede. Ganz abgesehen von den Objekten konnte man die Ausstellung der vereinigten Leipziger Buchdrucker als eine Merkwürdigkeit betrachten auf Grund des Hutes, unter welchen sich 13 Köpfe ver schiedener Formation hatten bringen lassen; derjenige Mann, der ein solches Kunststück glücklich vollbrachte, verdiente in der Thal das Prädikat Buchgewerblicher Hutmachcr - Obermeister. Jeder der dreizehn hatte seiueAusstellungsobjckte, Accidenzieu uudProbebogen, ans gleichmäßig starken blau-grauen Karton ziehen lassen und in einem einfach noblen Kasten je von 52—36 Cm. aus dunkelbraunem RindsledermitDeckeund Seitenstück zumAusklappen ausgelegt. Das Innere war mit starkem Japan-Lederpapier überzogen. Auf der oberen Decke war die Firma des Betreffenden in großer ornamentierter gotischer Schrift in schwunghafter Linie eingeschnitten, schwarz mit bescheidener Vergoldung Der Anfertiger, Herr Hofbuchbinder G. Fritzsche hatte damit zugleich sein Ausstellungsstück geliefert, das die, bei solchen seltene Eigen schaft besaß, nicht allein nichts zu kosten, sondern etwas direkt einzubringe». Der Obermeister der Ausstellung hatte auch den klugen Einfall gehabt, die Kasten mit feinen Schrauben an die Tischplatten zu befestigen und kleine mit Tuch umwickelte Stützen als Halter für die Decken beim Aufklappen anznbringen, so daß die umgcblätterten Kartons sicher darauf ruhten Hierdurch hatte in dieser Abteilung die sonst übliche geniale Unordnung in einer Ausstellung, wo es nicht heißt, »sehen, aber nicht anrühren«, einer soldatischen Ordnung Platz gemacht. Drei mächtige Rahmen deckten vollständig die große Hinter wand. Jeder derselben zeigte ein hübsch arrangiertes Quodlibet der in Leipzig gedruckt werdenden periodischen Schriften: 1) die Wochenblätter; 2) die vicrzehntägig erscheinenden; 3) die Monats schriften. Aus der beigefügten gedruckten Ausschrist geht hervor, daß von den drei Zciffchrifteu-Kategorien zusammen monatlich etwa 13 Millionen Drucke oder 156 Millionen jährlich geliefert werden, was auf jeden Arbeitstag etwa ein halbe Million macht. Auf der großen Scheidewand gegenüber hingen ebenfalls zwei mächtige Tableaux, das eine von der Firma Brockhaus, das andere ein Quodlibet von Titelblättern, aus in den Leipziger Buch druckereien gedruckten Prachtwerkcn, während die Seitenwand zwei ebenfalls kolossale Rahme» mit Schrift- und Druckproben W. E. Drugulins aufwies. Wir haben uns etwas länger bei diesen Äußerlichkeiten auf gehalten, weil hiermit ein beachtenswerter Schritt vorwärts ge macht, wenn auch noch nicht das Ausstellungs-Ideal erreicht wurde. Bevor das deutsche Buchgewerbe nicht den Mut saßt, sich in Kollektivausstellungen unter Anwendung einer geschmackvollen, keineswegs aber prächtigen Einrichtung auf den Weltausstellungen sehen zu lassen, wird es ihm nicht gelingen, selbst mit gleich guten oder gar besseren Produktionen dieselben Erfolge zu erzielen, wie die französischen Kollegen unter der ausgezeichneten Führung des Oerels äs In libruiris, die es längst begriffen haben, daß der Ein-
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