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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.06.1888
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1888-06-13
- Erscheinungsdatum
- 13.06.1888
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
- Saxonica
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unklar ist, was man ihr übrigens nicht znm Vorwurf machen kann. Es ist nicht möglich, daß jemand etwas Vollkommenes schaffe. Wenn ich die Verhältnisse des Kommissionärs zu dem Sortimenter und des Sortimenters zum Verleger in der Grund ordnung behandle, so ist es meine Verpflichtung, daß ich auch diejenigen anderen Beziehungen mit hereinnehme, die schon Veran lassung zu Unannehmlichkeiten gegeben haben; wenn z. B. jemand zwei Kommissionäre haben wollte, den einen nicht bezahlen, den andern nehmen. Solche Verhältnisse müssen dann auch behandelt werden. In der Grundordnnng sind Passus enthalten, welche uns Jmportsortimentern unsere Geschäfte nach einer ganzen Reihe von Gegenden unmöglich machen. Wenn Sie in dem bisherigen Börsenvereins-Statut die Normierung des Ladenpreises und die Ordnung der Schlendereifrage angestrebt haben, so dürfen Sie doch nicht so weit gehen, wie das in der Grundordnung geschehen ist. Es ist in der Kommission, wie es scheint, nicht ein einziges Mal zur Sprache gekommen, daß die Ladenpreis verhältnisse fremdsprachiger Litteratur in unseren Grenzländern ganz andere sind, als in Deutschland. — Ich vermisse aber auch in der Grundordnung eine Auskunft, ob sie für Buch händler oder Juristen bestimmt ist. Ist sie nicht für Juristen bestimmt, so sind die ganzen Definitionen, die darin enthalten sind, überflüssig Ist sie aber für Juristen bestimmt, dann fehlt eine große Reihe von Bestimmungen, die noch hinein- genommcn werden müssen, und eine Reihe solcher, die jetzt darin sind, sind einfach unhaltbar und undurchführbar. Wir können also die Grundordnung nicht ou bloa annehmen, ohne Verlegern und Sortimentern Unzuträglichkeiten zu schaffen. Wenn die Sache aber augenblicklich nicht durchführbar ist, so können alle Freunde der Angelegenheit den von autoritativer Seite gemachten Vorschlag der Einigung auf wenn auch wenige jo doch völlig unbestrittene Paragraphen nur dankbar begrüßen. Wir wollen damit keine Negation aussprechen, sondern uns nur auf diejenigen Punkte einigen, die faktisch keinen Widerspruch finden Ich würde gern bereit sein, einzelne solcher Punkte namhaft zu machen. Wir würden so vielleicht ein Dutzend Paragraphen heute bekommen, über die wir uns einigen und in 2 Jahren werden wir vielleicht wieder einige bekommen, über welche dann Übereinstimmung herrscht. Und so wollen wir weiter bauen, bis wir nach und nach ein bürger liches Gesetzbuch und ein Strafgesetzbuch des Buchhandels erhallen Abstimmung: Ter Antrag unterzeichnet Colditz, Zahn, Lehmann u. Genossen: »Den Entwurf des Börsenvereinsvorstandes en bloe an zunehmen, unter Berücksichtigung der Abänderungsvorschläge desselben« wird mit großer Majorität angenommen. Vorsitzender: Wir können weiter gehen. Es folgt Num mer 6 der Tagesordnung: Neuwahl des Vorstandes und der Aus schüsse des Börsenvereins Ich möchte hierzu mitteilen, daß Herr vr. Abraham nicht in der Lage ist, eine Wahl in den Rechnungs- aussckiuß anzunehmen, dafür aber von dem Verein Leipziger Buch händler Herr Carl Friedrich Graubner, in Firma C. F. Wintersche Verlagshandlung empfohlen wird. Herr Mühl brecht l Berlin : Der Wahlausschuß hat auch von Herrn K. F. Koehler ein Schreiben erhalten, worin Herr Koehler ebenfalls erklärt, daß er eine Wahl, die auf ihn fallen sollte, nicht annehmen könnte. Alsdann erfolgt die Neuwahl des Verbandsvorstandes. Nach dem die bisherigen Vorstandsmitglieder auf mehrfaches Ersuchen aus der Mitte der Versammlung Hill entschieden erklärt hatten, eine Wiederwahl nicht annehmen zu lönnen und eine Reihe vor geschlagener Herren die Annahme einer eventuellen Wahl abgelehnt hatten, werden die Herren Gecks und Limbarth in Wiesbaden zu Vorstandsmitgliedern gewählt mit der Berechtigung der Kooptation und der Verteilung der Vorstandsämter unter sich. Inzwischen halten die gewählten Rechnungsrevisoren die Rechnungslegung für das abgelaufene Verwaltungsjahr geprüft und richtig gefunden, und es wird infolgedessen die Entlastung des Herrn Schatzmeisters ausgesprochen. Ferner wird beschlossen, auch für das nächste Jahr einen Beitrag von je 2 ^ für jedes Vereinsmitglied an die Verbandskasse zu entrichten. Zum Schluß wird dem abtretenden Vorstande als Dank für seine Mühwaltung ein dreifaches Hoch ausgebracht. Jahresbericht des Vorstandes des Verbandes der Provinzial- und Lokal-Vereine im Deutschen Buchhandel. Das für den deuffchen Buchhandel so ereignisreiche Jahr >887 88 darf auch als ein für den Verbands-Vorstand überaus arbeitsreiches Jahr bezeichnet werden. Der Vorstand hielt 29 protokollierte Sitzungen ab und erledigte neben diesen Sitzungen einen großen Teil seiner Arbeiten durch gelegentliche persönliche Besprechungen. Während des abgelaufenen Jahres liefen bei uns 35 Beschwerdni wegen Übertretung der gellenden Rabatt-Vorschriften ein. Abgesehen von einigen noch in Bearbeitung befindlichen Fällen ist es uns mit Ausnahme von drei Anklagesachen gelungen, die Beschwerden durch gütliche Vorstellungen, teilweise unter Heranziehung der zuständigen Provinzial- und Lokal- Vereine, zu erledigen. In drei Fälle» war es nicht möglich, von de» anqeschuldigten Firmen befriedigende Erklärungen für die Zukunft zu erlangen, und wir sahen uns genötigt, gegen die betreffenden Firmen Anklage bei der Siebener-Kommission zu erheben. Die Siebener Kom mission trat infolgedessen ain 6 April d. I. zu einer Sitzung in Leipzig zusammen und hat in allen drei Fällen unserer Anklage gemäß erkannt Der Vorstand des Börsen-Vereins hat diese Beschlüsse geprüft und gebilligt und die Namen der der Schleuderet übersührien Firmen denjenigen Verlegern milgeteilt, welche sich verpflichtet haben, Schleu- derern ihren Verlag nur noch mit beschränktem Rabatt oder gar nicht zu liefern. Da die Wahl des Vereins-Ausschusses schon in den nächsten Tagen erfolgen soll, so ist die Thätlgkeii der Siebener-Kommission voraussichtlich nunmehr beendigt. Unsere Thäligkeil in derselben war insofern eine doppelte, als wir einerseits die Voruntersuchung gegen die augeschuldigien Firmen zu führen, bczw. die Anklagen zu erheben hatten, andererseits aber auch als Mitglieder der Siebener-Koniniijsioii berufen waren, über die Angeschuldiglcii abzuurteilen. Wir waren im Lause der drei Jahre, in welchen die Siebener-Kommission funktioniert hat, bestrebt, den Pflichten, welche uns diese doppelte Stellung nach verschiedenen Seiten hin auierlegte, nach besten Kräften Rechnung zu tragen, indem wir uns einerseits bemühten, gerechtfertigte Beschwerden zur Erledigung zu bringen, andererseits aber auch uns verpflichtet hielten, gegenüber manchen weniger haltbare» oder ungenügend durch Beweismittel unterstützten Beschwerden diejenige Unparteilichkeit zu wahren, welche unser Richleraml uns auscrlcgte. Der Verbands-Vorstand har insolgedessen auch die Gennglhunng gehabt, daß die von uns herbeigesührlen Beschlüsse der Siebener-Kom mission säst immer in unserm Sinne und einstimmig gefaßt wurden. Um eine» innigen Zusammenhang zwischen dem Berbands-Vor- slandc und den einzelnen Vereinen zu erhalten, gaben wir neben einer Reihe vertraulicher Rundschreiben ein autographiertes Korre spondenz-Blatt des Verbands-Vorstandes heraus, von dem lin ganzen 4 Nummern erschienen sind. Das lebhafteste Interesse aller Berussgcnossen nahm im abgelausencn Jahre bekanntlich die Revision des Statuts des Bürsenvereins in An spruch. Der Verbands-Vorstand war in dem für diese» Zweck ein- beruscnen außerordentlichen Ausschüsse durch unser» Schriftführer ver treten. Behufs eingehender Beratung des von dem Stalulcn-Revisions- Ausschuß beschlossenen Entwurfes der neuen Satzungen sür den Börjen- verein beriefen wir eine außerordentliche Dclegierlen-Verjammlung aus den 24. September vorigen Jahres nach Frankfurt a/M. In dieser Versammlung wurde der Enlwurs eingehend beraten und mit einigen wenigen Abänderungen angenommen, und es ist insolgedessen möglich geworden, in der außerordentlichen Hauptversammlung des Börjen-Ber- eins am 25. September die neuen Satzungen en bloc und mn einer überwältigenden Mehrheit anzunehmen. Um eine recht lebhafte Be teiligung au diesen beiden Versammlungen zu ermöglichen, stellten wir, nachdem wir uns durch Rundfrage der Zustimmung der Vereine ver sichert hatten, denjenigen zu unserm Verbände gehörenden Vereinen, welche die entstehenden Kosten nicht ganz aus ihren Kassen bestreiten konnten, verhältnismäßige Beihilfen aus den von uns rin Lause unserer Verwaltung g> machten Ersparnissen zur Verfügung und zahlten im ganzen den Betrag von 2261 Mark für diesen Zweck aus. Unser» besondern Dank müssen wir an dieser Stelle noch dem Frankfurter Lokal-Komitee aussprechen, welches mit großer Liebens würdigkeit und Sorgfalt die am Orte notwendigen Vorbereitungen sür die Dclegierten-Versammlung übernommen und durchgesührt hat. Die Berichte über die Delegierten-Versammlung vom 6. und 7. Mai in Leipzig und vom 24 September in Frankfurt a, M. haben mir, wie bis her, im Börsenblatt? veröffentlicht. Infolge der neuen Satzungen des Börsenvereins wurde die Ab änderung der Satzungen derjenigen Provinzial- und Lokal-Vereine not-
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